Beiträge von Waldliebe

    Ja, gibt leider immer Menschen denen der "Aufwand" für ein Wildtier zu hoch ist.

    Hab ich auch schon mehrfach gehört leider.

    Hier funktioniert das echt gut. Polizei bekommt den Anruf und meldet sich dann idR direkt beim Pächter oder hier.

    Wir hatten aber auch schon einen Beamten, der vergessen hat das Revier zu informieren und zusätzlich noch die falsche Ortsseite als Unfallort genannt hat.

    Da kann man sich dumm und deppert suchen und findet den Unfallort nicht.


    Wenn jemand aus dem Dorf ein totes oder krankes Tier entdeckt kommt man einfach bei uns vorbei oder ruft kurz durch.

    Ist in Bayern, und denke in ganz DE, nicht viel anders.


    In Bayern gilt Meldepflicht bei Wildunfällen. Heißt Polizei anrufen und die melden das dann dem Revierinhaber bzw. Förster. Die Wildschadenbescheinigung gibts entweder durch Polizei und oder Jäger und ist wichtig für den Schadensersatzanspruch bei der Versicherung.

    Ich würde schätzen, dass hier vielleicht 20% der Wildunfälle vom Verursacher gemeldeten werden.

    Der Rest wird selbst durch Zufall entdeckt oder von anderen Findern gemeldet und einige wahrscheinlich nie entdeckt.

    Und ja, die Tiere sind teilweise noch am Leben, teilweise auch mal Tagelang. Da wird man unglaublich wütend.


    Montag Morgen oder nach Feiertagen war mein Arbeitsweg gleichzeitig auch Unfallwildsuche.


    Dabei hab ich dann auch einmal eine angefahrene Katze direkt auf der Straße gehabt. Eindeutig noch am Leben, aber alle sind einfach vorbei gefahren.

    Hochschwangeres ich hat dann den Geländewagen auf die Straße gestellt und beim nächsten Hof die Besitzer geholt. Die waren überglücklich, dass jemand Bescheid gibt und der Kater hat sogar überlebt.

    Wenn bei einer Katze schon niemand anhält, mach ich mir da bei Wildtieren keine Illusionen.


    Es ist einfach traurig und macht wütend.

    Eine Frage: wäre in so einem Fall ein Bolzenschussgerät eine Alternative?


    Oder zu gefährlich für umstehende/den Anwender?

    Ich denke, da wird es schwer werden, den Kopf (v. a. in der Situation im Video) so ruhig zu halten um richtig zu treffen.

    Ist ja in Schlachthöfen schon nicht immer einfach, ich glaube zwischen 5% und 18% der Schüsse sitzen da nicht richtig.


    (Ich weiß allerdings nicht, wie groß die "Zielfläche" beim Rotwild wäre.)

    Also ich persönlich möchte mit meiner Aussage absolut nichts romantisieren.


    Ich kann halt auch nur aus meinen Erfahrungen berichten. Hier ist eine notwendige Nachsuche die wirkliche Ausnahme.

    Was vorkommt, das Tier (idR Wildschwein) flüchtet in die Dickung vor der es steht oder in den Mais und eine Todsuche (mit den eigenen Hunden, also sofort) ist nötig. Weil man einfach manchmal quasi direkt davor stehen kann und das erlegte Tier nicht sieht.

    Und ich kann - für das Revier hier- sagen, dass Nachsuchen den jeweiligen Jäger wirklich hart beschäftigen und an denjenigen nagen. So sollte es auch sein.


    Was hier zu Hause aber auch normal ist, hinterfragen ob dieses und jenes noch "zeitgemäß" ist.


    Und auch mit dem allen möchte ich die Situation nicht romantisieren, beschönigen oder ähnliches.

    Die ist einfach Mist.

    Ich möchte nur von "hier" berichten.


    Aber ich möchte auch niemandem seine Meinung absprechen usw. Das Thema ist nicht einfach und man darf da gern kritisch sein.

    Ich verstehe das was du schreibst auch durchaus, wirklich.

    Dieses "viele Tiere rennen Tagelang panisch verletzt durch den Wald, bis sie den letzten Todesstoß bekommen" ist hier halt nicht Realität.

    Meine Gedanken sind schon auch, dass das halt auch "dazu gehört" und kein Geheimnis sein sollte.

    Allerdings auf keinen Fall so "unkontrolliert" wie das hier zum Beispiel über Bild usw geschehen ist.

    Die Frage ist nur, wie man so etwas erklärend(?) zeigen kann ohne schon gleichzeitig am Pranger zu stehen. V. a. weil die Leute, die da vor der Kamera stehen, in der Regel nicht die sind, die den 1. Schuss abgegeben haben. Allerdings als die "Bösen" direkt das Tier töten.


    Ich weiß nicht, ob man versteht was ich meine.

    Meiner Meinung nach wäre da im Allgemeinen mehr Öffentlichkeitsarbeit hilfreich und auch mehr Bildung im Bereich "woher kommt mein Essen und zu welchem Preis .


    Bonadea

    Natürlich, aber eben auch weil es hauptsächlich solche Videos in die Schlagzeilen schaffen.

    Es berichtet ja" niemand" darüber, dass im Ort XY ein Reh im Knall lag oder der Jäger heuer Yz Stunden im Revier für bessere Lebensräume gearbeitet hat.

    Und ja, die Bilder sind nicht schön und idyllisch und ich gehe davon aus, dass das hier jeder so sieht.

    Auch jeder hier wird Mitgefühl mit dem Hirsch haben.