Beiträge von CyJuSoMi

    Ich kreide niemandem ausschließlichen Vorsatz an und Mia´s einreisekosten hielten sich im Gegensatz zu mir bekannten unkosten bei anderen Orgas, tatsächlich noch im Rahmen.


    Selbst wenn man vorher informiert worden wären, hätte man ja immernoch die Entscheidungsgewalt gehabt, ihr zu helfen. Das schließe ich auch in unserem Fall nicht aus, dass wir sie trotzdem gewollt hätten. Denn je eher man davoh gewusst hätte, desto eher hätte man reagieren können und es wäre nicht zu solchen schrecklichen Szenen kommen müssen wie in unserem Fall.


    Da scheiden sich denk ich die Geister, ob diese Art von Tierschutz oder Tierhilfe immer sinnvoll ist. Auch mit einem vermeindlich gesunden Zuchthund bist du nicht gefeit.


    Die Kosten sind die eine Sache, der Schmerz für Hund und Mensch ist die andere.

    Ja wie gesagt...vielleicht wird da manchmal "Tierschutz" falsch verstanden. Denn nicht jeder kann so eine Krise und Krankheit schultern. Weder finanziell noch sonst wie. Um Gottes Willen, bitte nicht falsch verstehen! Wir würden jeden Cent 10 mal umdrehen für sie! Aber was, wer das nicht kann?! Ich glaube nicht, dass sich manche Orgas da groß Gedanken machen, schließlich haben sie ja bis zur Übergabe ihr "Soll" erfüllt...Ich will nicht unfair werden...aber ich finde es nicht richtig wie das Thema MMK behandelt wird, sondern erst ein böses erwachen kommen muss oder selbstrecherche angesagt ist.


    Wir gehen natürlich raus wenns drückt, aber es wurde uns abgeraten und wir sollten einen Zisch in der Wohnung lieber in Kauf nehmen...aber das wollen wir ihr natürlich nicht angewöhnen.

    Danke erstmal für all euren Zuspruch und die ein oder andere Information!


    Wir hatten verdammt großes Glück bei der eher zufälligen Wahl der behandelnden Tierklinik und unserer Ärztin!
    Die TÄ geht auf jeden Fall davon aus, dass Mia in Ungarn infiziert wurde. Wir sind ehrlich gesagt unendlich sauer und bestürzt, dass keinerlei offene Prävention in Bezug auf Mittelmeerkrankheiten herrscht und man davon ausgeht, dass der Hund im Höchstfall vorher ein schlechtes, wenn nicht sogar schreckliches Leben hatte und eher psychische Schäden zu erwarten sind. Ihre körperlichen Blessuren, Ihre schreckliche Narbe um den Hals, lassen ohnehin auf kein gutes Leben schließen :( :


    Deshalb sind wir schon bei den Giardien aus allen Wolken gefallen! Und dann DER Schock!!! Wir haben den 9.6.18 zu Mias offiziellem Geburtstag ernannt, da ihr eigentlicher nur eine Schätzung ist.
    Ich kann nicht einmal sagen, dass ich nur emotional ungebremst in Bezug auf die Orga bin oder mich über meine grenzenlose Naivität ärgern soll...ich kann nur sagen, dass wir auch nicht von unserer ersten Wahl einer Tierärztin auf solche möglichen Krankheiten hingewiesen und auch schon gar nicht auf mögliche Tests aufmerksam gemacht wurden. Auch da hätte sich mein Hirn vielleicht einschalten sollen. Es wär schließlich zu schön gewesen, einem Hund aus solchen Gebieten ein schöneres Leben zu schenken, der zudem auch noch völlig gesund gewesen wäre :???:
    Hinterher ist man immer schlauer.


    Aber das alles hilft nichts und ich kann und will im Nachhinein auch niemandem den schwarzen Peter zuschieben, auch wenn mir dass das 'Fluchen leichter machen würde.


    Mia ist zu Hause ein ausgesprochen ruhiger und sehr entspannter Hund. Sie schläft eigentlich ausschließlich wenn sie alleine ist. Unser Gassi gehen beschränkt sich im Moment auf ein kurzes hin und her zwischen den umliegenden Häusern und wir vermeiden "Stoßzeiten" wenn die Kinder Schule aus haben, die hier 500m weiter ist. Wir haben einen See und einen wunderschönen Park vor der Haustür, deren Wege Mia natürlich mehr als bekannt sind und es tut daher umso mehr weh, wenn sie dich in deren Richtung zerrt.


    Wir müssen jetzt durchhalten und sehen, was die Ärztin nächste Woche spricht und ob wir kurzzeitig die Dauerüberwachung lockern können. Es ist natürlich auch für uns eine große psychische Belastung, da wir uns wie in einer Art Schichtsystem um sie herum bewegen.
    Auch das geht vorbei...


    Sie ist jung und offenbar siegt ihr überlebenswille, sonst hätte sie Samstag Nacht nicht überstanden.

    Ich hätte fast vergessen zu erwähnen, dass Mias Herzstillstand wahrscheinlich auf Mikrofilarien zurückzuführen sind, die die Gefäße verstopften, oder aber ein ausgewachsener Herzwurmknoten.


    Genaueres wissen wir leider auch nicht :|

    Hallo ich bin Julia und verzweifelte und ängstliche Besitzerin unserer Tierschutzhündin Mia, ein Labradormischling, die ca. 3,5 Jahre alt ist und seit dem 28.02.2017 bei uns lebt.



    Wir haben Mia über eine Orga kennen gelernt und uns sofort verliebt. Die Orga vermittelt Hunde aus der Tötung in Ungarn und war oder ist in unseren Augen seriös und kompetent.
    Einige Wochen Schriftverkehr und Austausch über ihr Wesen und ihren Zustand und schon war sie auf dem Weg zu uns. Sie kam gechipt, geimpft und kastriert zu uns. Außer einer schrecklichen Narbe am Hals, erinnert mittlerweile nichts mehr an ihr unschönes Leben vor uns.


    Alles schien perfekt zu sein. Unser Kater konnte zwar kaum glauben das sie nicht mehr gehen wird, aber mittlerweile lieben sich die beiden.


    Ein paar Wochen später viel mir jedoch auf, dass Mia unglaublich häufig Durchfall hatte. Sie konnte es auch nicht halten und so ging ab und an was daneben, bevor wir überhaupt raus konnten. Ich habe mich mit Freunden von uns unterhalten, die auch Hündinnen aus dieser Orga hatten. Wir hatten uns vorerst auf die Futterumstellung geeinigt.
    Nachdem es aber einfach nicht besser werden wollte und ich glasigen Schleim auf ihrem Kot entdeckte, fing ich an im Internet zu recherchieren.
    Das spuckte mir gleich "Giardien" aus :hilfe:


    Ich hatte gelesen, dass Giardien über Kotproben festgestellt werden können und hab eine Probe bei unserer damaligen Tierärztin abgegeben. Anfangs wurde ich als überdramatisch dargestellt. Letztendlich hatte ich recht!


    Also Medikamente und viel desinfizieren und waschen...Zum Glück hatte Mia die Biester gut überstanden. Eigentlich hätte ich schlauer sein müssen, denn von Giardien hatte ich zuvor noch nichts gehört, außer in Verbindung mit Hunden aus dem Tierschutz, bzw. eben aus dem Mittelmeerraum. Das ärgerliche ist mit dem Wissen von heute, dass unsere damalige Tierärztin selbst, hätte stutzig wreden müssen. Aber weit gefehlt! Mia wurde nicht weiter untersucht oder auf andere Krankheiten getestet....Denn!!!!! Sie zeigt ja keinerlei Symptome!!!


    Mia hat sich toll eingelebt und ist unser absoluter Sonnenschein! Sogar einen Umzug hat sie schon mit uns durch. Sie ist vom Wesen her sehr anhänglich, zu Hause ruhig, bellt nicht und draußen ist sie wie ein Flummi ;)


    Alles war großartig. Uns fiel nur auf, dass sie die Hitze wohl nicht so gut verträgt. Sie wurde in letzter Zeit schnell k.o. Legte sich nach ihren Spaziergängen sofort hin und hechelte etwas mehr als sonst. Dazu kam ein für uns eher unscheinbarer, gelegentlicher Husten.
    Wir gingen einfach davon aus, die Hitze macht ihr zu schaffen.


    Bis letzten Samstag!!!


    Wir saßen wie fast jeden Abend am Balkon. Mia bettelte, weil ich mir Brotchips zum naschen mit raus hab. Natürlich viel mir versehentlich immer mal ein Brösel runter :roll:
    Sie stand plötzlich auf und ging rein. Ich dacht sie wird sicher Durst haben, da die Dinger schon etwas gewürzt waren.
    Kurz darauf kam sie wieder auf den Balkon, stellte sich quer vor uns und verlor zwei Brocken Kot. Ganz ohne in die übliche Position zu gehen. Einfach so! Wir schimpften nicht, da ich dachte sie bekommt bestimmt Durchfall. Ich ging rein und holte Zewa um den Kot zu beseitigen. Als ich wieder rein ging und zum Abfall wollte, sah ich wie Mia im Flur wieder jede Menge Kot verlor und mich hilfesuchend ansah.
    Ich rief meine Frau und sie wollte ihr frisches Wasser bringen. Doch als wir uns umdrehten, lag Mia, flach atmend am Boden und reagierte nicht mehr auf ihren Namen.
    Ich wählte die Nummer einer Freundin, da diese die Nummer der Tierrettung wusste, doch so wie sie am Telefon war, hörte Mia auf zu atmen :( :


    Ich schrie panisch wie eine verrückte ins Telefon. Meine Freundin am anderen Ende hatte sofort die Rettung gerufen.
    Meine Frau drehte Mia auf den Rücken und fing mit der Herzdruckmassage an und beatmete sie durch die Schnauze :(


    Ich fühlte mich so hilflos und dachte, dass wir sie für immer verlieren würden!


    Meine Frau konnte sie tatsächlich zurück holen und so warteten wir bange Minuten bis die Rettung endlich da war! Außer einem Mittel um den Kreislauf zu stabilisieren, konnte er nichts für uns tun. Kein Tierarzt in der Umgebung hatte Notdienst. Er selbst durfte Mia auch nichts spritzen. Der Arzt hat für uns in der Tierklinik angerufen und uns angemeldet. Die Fahrt würde uns eine dreiviertel Stunde dauern, doch wir waren in 20 min dort.


    Mia wurden einige kleine Ampullen Blut abgenommen, eine Infusion für den Kreislauf gegeben und Röntgenbilder erstellt. Alles vorerst ohne Ergebnis. Die Ärztin war absolut klasse und wirklich äußerst kompetent. Sie veranlasste letztlich noch einen Herz- und Bauchultraschall. Wir waren alle absolut ratlos und geschockt von dem was noch vor fast 2 Stunden passiert war. Wir haben so unglaublich viel geweint!!!


    Alles wurde ausgeschlossen: Vergiftung
    Schlaganfall
    Herzinfarkt


    Alles was akut hätte sein können wurde ausgeschlossen. Auch Leishmaniose und Babesiose. Die Schnelltests ergaben nichts. Die Ärztin behielt Mia über Nacht und wir wurden erstmal nach Hause geschickt. Mittlerweile war es 2:30 Uhr und kurz bevor wir mit dicken, tränengefüllten Augen in die Garage fuhren, klingelte mein Handy. Angsterfüllt ging ich ran. Die Tierklinik.
    Der Ärztin viel die verringerte Blutplättchenzahl und die leicht erhöhten Leberwerte auf. Also hat sie zusätzlich einen bestimmten Bluttest gemacht und ihre Befürchtungen hatten sich bestätigt:

    Herzwürmer :( : :(


    Wir hatten keine verdammte Ahnung was das sein soll! Sie musste sich schon in Ungarn infiziert haben. Es grenzt an ein Wunder das sie a) diese seit 16 Monaten in sich trug
    b) Symptomfrei war bis in dieser Nacht
    und c) bei Stufe 4 angelangt war und das übelebt hat!


    Uns ist klar, dass sie es nicht geschafft hätte, wenn meine Frau nicht so geistesgegenwärtig gehandelt hätte. Ohne sie wär Mia nicht mehr am Leben! Gar nicht auszumalen das wir gar nicht vor hatten an diesem Samstag Abend daheim zu bleiben und es reiner Zufall oder eben Fügung war, dass wir da waren.


    Fakt ist, Mia ist totkrank.


    Wir haben sie den darauffolgenden Montag Nachmittag wieder mit nach Hause bekommen. Ihre Werte waren wieder stabil und unsere Ärztin hat schon mit der Vorbereitung der langen Behandlung begonnen.
    Mia bekommt seitdem 2x täglich Doxycyclin
    1x tägl. 2 Prednisolon
    und 1x tägl. 1 Omeprazol


    Die 4 Tabletten morgens setzen ihr ziemlich zu. Sie schläft nach der Dosis an die 4 Stunden und ist ziemlich platt. Durch das Kortison trinkt sie unheimlich viel und muss dementsprechend oft Wasser lassen.
    Da ihr aber absolute Ruhe verordnet wurde, darf sie auch nur 3 mal täglich raus. Das bedeutet, dass auch mal die ein oder andere Pfütze in der Wohnung landet. Sie frisst etwas schlechter ihr eigenes Futter und lässt ungewöhnlicherweise immer einen Rest im Napf. Aber am Bettelverhalten hat sich nichts geändert. Klar hat sie gut zum zehren. Sie wiegt ca. 22 kg und sehr muskulös. Doch sie so zu sehen tut verdammt weh!


    Ich hab das gesammte Internet durchwälzt, aber nie so einen Krankheitsverlauf wie sie ihn hatte gefunden. Ich hab gefühlte 1000 Fragen und meine Gedanken überschlagen sich :|
    Bis jetzt weiss ich nur soviel, dass Mia verdammtes Glück hatte und zudem noch jung ist. Die Heilungschancen liegen derzeit bei 80%. Keine schlechte Prognose finde ich.
    In den Mittelmeerländern gehen die Tierärzte wesentlich lockerer mit der Diagnose Herzwürmer um. Hier in Deutschland jedoch gleichen die Berichte schlechten Horrorgeschichten. Mia darf jetzt die nächsten 2 Wochen nicht unbeaufsichtigt bleiben. Eine kaum zu bewältigende Aufgabe bei 2 berufstätigen und einer schulfplichtigen Tochter :ka:
    Doch das ist erst der Anfang! Uns wurde prophezeit, dass die Behandlung ca. 4-6 wenn nicht noch mehr Monate dauern kann. Die Akute Phase beginnt mit der Injektion der Immiticide. Sie woll wohl binnen 24 Stunden 2 davon bekommen und danach 8 Wochen nicht aus den Augen gelassen werden. Die Behandlung soll bei uns wohl so ablaufen, dass zuerst die Mikrofilarien durch das Doxyclycin getötet werden sollen und dann die Makrofilarien durch die Immiticide Injektion.


    So...das waren jetzt eigentlich "nur" meine letzten Tage an Information über diese furchtbare Krankheit und unserer Horrornacht. :???: Wer hatte ähnlichen Verlauf oder kann uns sagen wie gut die Chancen für unseren Sonnenschein stehen? Wie habt ihr das mit der Aufsicht für eure Fellnasen geregelt? Oder habt ihr es der höhren Gewalt überlassen ob alles gut geht? Ist ein Herzstillstand mehr Grund für 6 Monate oder länger an ihrer Seite zu bleiben?


    Danke für eure Zeit und ich hoffe auf Fragen und Antworten :smile: LG Julia