Die ganze Diskussion Kleinhunde/Großhunde hat jetzt mit dem aktuellen Fall wohl nur noch sekundär zu tun. Mir tut die Frau leid, egal, wie groß ihr Hund war, der tot gebissen wurde. Tot ist tot.
Ich persönlich sehe mich zum Thema Klein-/Großhund in einem Zwiespalt.
Warum? Beispiel:
Natürlich sollen alle HH ihre Hunde verantwortungsvoll führen, das steht ja, denk ich, außer Frage.
Heute erst wieder:
Mein Mann und ich machen uns auf aufs Feld, läuft vor uns ein Pärchen, sie mit 1 Toy Yorkshire und 1 Toymalteser (?), er mit einem Goldie an der Leine. Der Mini- Yorkie fixiert uns schon von weitem böse, wir holen auf, mein Mann läuft auf der abgewandtetesten Seite, die Große ganz links, ich mit unserem Kleinen (Westiemix) zwischen der fremden HH und meinem Mann, den Kleinen ebenfalls abgewandt.
Die Frau mit den 2 Kleinteilen bleibt plötzlich mit einem hilflosen Lächeln stehen, ihre Hunde gehen keinen Zentimeter mehr weit, nur noch am Kläffen und laut Jaulen und Kreischen, und meint "So kommen wir jetzt nicht weiter..." und will, dass wir an ihr auf dem Feldweg nun vorbei gehen.
Zum Glück geht die Große inzwischen wieder gut an pöbelnden Kleinhunden vorbei, das haben wir in der letzten Zeit (nach einigen unschönen Begegnungen vorher) wieder neu üben und schönfüttern müssen, sie hat nicht mal geschaut.
Aber ich frage mich schon, wie man 2x 2 Kilo Kleinhund nicht dazu bringen kann, mit einem mitzugehen oder die Klappe zu halten, aber dann erwartet, das 50 Kilo Hund gechillt und entspannt an einem vorbei gehen und der dazugehörige Besitzer den 100% im Griff hat, während man selbst seine 0 im Griff hat.
Versteht mich nicht falsch, natürlich will ich, dass meine Hunde freundlich und kontrolliert durchs Leben gehen, niemanden belästigen und auf gar keinen Fall irgendjemanden schädigen, niemalsnichtnie! Niemand soll Angst haben müssen vor uns oder wegen uns! Auch bin allein ich verantwortlich für meine Hunde.
Aber dieses zweierlei Maß, mit dem oft gemessen wird, und immer wieder auch die Frustrationen, die man als Großhundehalter und auch als Großhund aushalten muss, während manche Kleinhunde wie die kleinen Prinzen behandelt werden, das empfinde ich als ungerecht.
Ich verstehe, dass Kleinhunde Risiken ausgesetzt sind, die Großhunde in dem Maß nicht kennen, und ich versteh auch die Ängste der Kleinhundehalter. Andererseits... ist es manchmal einfach nur ermüdend und anstrengend, wenn du in einer Gegend mit hoher Kleinhundedichte lebst, die ohne Besitzer frei herumlaufen dürfen, dich und deine Hunde anpöbeln, dir den Weg abschneiden, immer du ausweichen musst, weil du ja das Kalb hast und nicht den süßen Wuschel… das frustriert und nervt auf Dauer gewaltig.
Wie gesagt, das hat mit dem ursprünglichen Thema nichts zu tun und soll keine Entschuldigung sein für Vorfälle wie einen tötenden Dobermann, auf keinen Fall.
Ich erlebe es hier eben nur immer als anstrengend und verstehe meine Hunde manchmal, dass sie gern mal auch zurückpöbeln möchten oder dem keifenden Kleinteil eine Maßregelung verpassen möchten und nicht dürfen, während die Besitzer der Kleinhunde lächelnd auf ihren wehrhaften Mini herabsehen, den süß finden und auch noch stolz sind. Und ich muss meine beiden dann erziehen und umlenken und mit ihnen arbeiten, während sich der andere HH grinsend zurücklehnt, um es mal überspitzt auszudrücken.
Ach, was red ich... wir sind halt nicht bei wünsch dir was...
Grüße von einem heute sehr frustrierten Frechdax 