Beiträge von flohalsband

    Guten Morgen, da wir unseren ersten Gassigang wieder verfrüht hinter uns haben, nehme ich das als Anlass, jetzt einmal zu schreiben. Unsere Hündin bekommt seit ca. 2,5 Jahren bereits Trofu von der Fa. Wildborn. Immer mal wieder hat sie Tage (so alle paar Wochen mal) in denen sie nachts quietschende Magengeräusche hat, nachts Gras frisst und normal konsistenten Kot absetzt. Da wir uns natürlich wegen der Geräusche, die phasenweise mal leicht gehäuft auftraten, natürlich auch Gedanken machten, haben wir letztes Jahr mal ein großes Blutbild und auch Pankreas-Werte untersuchen lassen. Alles i.O. Dann monatelang teilweise nichts- und seit ein paar Wochen ist die Nacht für uns verfrüht zu Ende (2-3x die Woche). Sie hat Magergequietsche, frisst Gras, kotet (normal) und drinnen hören die Geräusche dann auf. Wir haben nichts an der Fütterung geändert, bis auf das wir die Straußensehnen nur noch 2x die Wochw geben. Man hat den Eindruck, das Futter ist so schnell verdaut und sie muss einfach. Normalerweise macht sie zweimal am Tag ihr großes Geschäft. Morgens und abends. Gestern so erfolgt üben zusätzlich Gegend 17 Uhr nach der Arbeit. D.h. sie muss ziemlich leer gewesen sein. Und trotzdem bleibt das Futter von 18 Uhr nicht wie Ann den meisten anderen Tagen bis ca. gegen 8, oder durchaus auch am Wochenende lönger (sie ist absolute Langschläferin) in ihr? An Sicht bin ich von Wildborn ziemlich überzeugt. Würdet Ihr mal ein anderes Futter versuchen? Und wenn ja, welches Trockenfutter?

    Schreibst Du bewusst vom UOS- setzt Du es mit dem Anker für den doppelten Rückruf ein, oder aber ist das UOS an sich der "komplette Rückruf"? Ich persönlich fand das Belohnen nach dem zweiten Mal kontraproduktiv. Im Nahbereich und ohne Ablenkung aufladen würde ich sagen- hast Du es in letzter Zeit zu oft in aufregenden Situationen verwendet? Und dann nochmal ran an die Äpfel und die Schlepp in Reichweite um die Selbstbelohnung zu verhindern.

    und müssen dann ja auf die Idee kommen, die Rückspur zu nutzen.

    Also die Rückspur hat bei mir bis jetzt jeder Hund gefunden.


    Das Problem ist halt nur, wenn der Mensch nicht mehr am Ausgangspunkt ist.

    Manche Jäger lassen dann eine Decke oder Jacke an dem Ort liegen, wenn z.B. die Jagd vorbei ist und sich versammelt wird. Dann wird der Ort später nochmal angefahren und Hund und Decke eingesammelt. Werden Hunde erschreckt und reißen aus oder werden dahingehend 0 eingearbeitet, kann es natürlich sein, dass es nicht klappt.

    So lange glotzen lassen würde ich persönlich auch nicht. Verbraucht ungemein viel Impulskontrolle und "Einfälle" entwickeln sich im Kopf. Gibst Du gar kein Feedback? Manche Hunde kriegst Du über stimmliches Lob schon dazu sich Dir zuzuwenden- natürlich geht das auch aversiv, wenn Du ein Abwenden dann noch ordentlich belohnst. So aber würdest Du nur reagieren wenn sie eine Aktion unternimmt. Wenn Du agierst in Form eines Abbruches bzw. Aufmerksamkeit einfordern (egal in welcher Form) hast Du sie viel schneller bei Dir.


    Zum Thema Wildgehorsam. Die Brunft der Rehe bzw. Blattzeit ist in vollem Gange. Wir haben heute eine Waldinsel umrundet, wo ich vorher schon hörte, dass da was größeres in Aktion ist. Und prompt hetzte ein Bock eine Ricke durchs Unterholz. Da war es nach einiger Zeit mit der Impulskontrolle des Beagles vorbei (Ton an :hust:). Auf dem Rückweg auf einmal 5m vor uns ein Reh im Sprung über den Weg- Hund läuft zwei schnell Schritte, eine "nah" von mir und dann konnte sie sich hinsetzen. Kein Laut und nur minimale Aufregung am Wechsel. Wir waren wohl alle sehr überrascht worden. Daher abpfeifen wäre drinnen gewesen. Wie es aussieht wenn sie ins Hetzen kommt, keine Ahnung. Blattzeit

    Mein Hund ist definitv ernsthaft jagend. Und wenn sie vorher gechillt ist und in einem gewissen Radius würde ich sie auch mit brüllen stoppen können. Daran kann man nicht pauschal unterscheiden ob Langeweile- oder ernsthafter Jäger. Ganz wichtiger Punkt ist, den Hund ansprechbar zu halten und das mentale Ausklinken erst möglichst spät stattfinden zu lassen.


    Hummel: Sehr schön beschrieben, das ist auch meine Quintessenz nach meinen Erfahrungen am eigenen Hund, bekannten Hunden, Seminaren und aus meiner Ausbildung. Es beginnt im Alltag, wenn mir ein Hund schon nicht zuhört im Wohnraum, kann ich es draußen erst recht knicken- und oft fehlt diesbezüglich oft die Ganzheitlichkeit.

    flohalsband Manche Infos sind sehr verteilt in dem Buch, aber es steht zumindest schon mal drin, dass Freilauf in reizarmen Gegenden statt finden sollte, dass man nicht Karabiner abklicken und los schicken soll, sondern erstmal eine der beschriebenen Übungen macht um den Hund auf sich zu konzentrieren und ruhiger zu machen und das Ziel nun nicht Freilauf um jeden Preis immer und überall sein muss, da die Leine eben auch dafür sorgt, dass der Hund sich langsamer fortbewegt und die Erregung nicht so schnell hoch kochen kann.

    Aber stimmt, so ein paar mehr Tipps könnte es noch geben, wobei ich eh nicht finde, dass das ein totales Anfängerbuch ist für absolute Laien.

    Das mit den vereinzelten Infos stimmt. Ich finde das Rantasten in den Büchern von Ines-Scheuer Dinger einfach gut zusammengefasst und schlüssig aufgebaut. Und auch stimme ich Dir zu, das für ein Erstbefassen das Buch in meinen Augen nicht das ideale ist, da viele Leute wie ich anfangs auch vom AJT-Buch "erschlagen" werden.

    Was mir allerdings fehlt ist der Übergang von den ganzen Übungen und Signalen und wie ich mich in den Freilauf rantaste.

    Naja, wenn Rückruf und "Stop" funktionieren (das war zumind das Ankersignal was es bei uns hätte werden sollen (wenn ich das nicht ständig verbocken würde mit kontinuierlich üben |)) und der Hund grundsätzlich entspannt ist, was spricht dann gegen Freilauf? :???:

    Mir persönlich fehlt da auch teilweise banalerweise nur in bekannter Gegend ableinen, vielleicht mit 1-2 Minuten starten oder Schleppleine ausschleichen, Am Anfang darauf achten wir aufnahmefähig und erregt ist der Hund, Vielleicht Hin und Rückweg nutzen, da der Rückweg dann uninteressanter ist, wie man selber drauf ist und nicht permanent aufgeregt scannt etc.. Was bringt es, wenn der Karabiner klickt, der Hund loszischt und dann der Rückruf kommt. Ich und viele hier wissen um solche Kleinigkeiten. Aber viele 0815 Hundehalter sicher nicht.

    Meins dog-face-w-sunglasses:lol: Aber das gibts nicht als Buch.

    Und wie sieht deins aus? Oder hast du das hier schon mal beschrieben und man kann es irgendwo nachlesen?


    Das Buch von Pia Gröning habe ich auch, habe bei meinem Zweithund auch angefangen einiges davon zu trainieren, sind aber schon an den Basics gescheitert, weil er mir draußen durch die permanent hohe Ablenkung und seinen Stress gar nicht zu hören kann. Da finde ich das Fiedler-Buch besser, das setzt sich viel mehr damit auseinander, dass Hunde im Jagdtmodus extrem abgelenkt sein können und wie man da kleinschrittiger vor geht (wobei mein Hund noch mehr Probleme hat als "nur" Jagdttrieb, der hohe Stresspegel entsteht nicht nur dadurch). Sie arbeitet aber auch rein positiv, also zumindest nicht aversiv. Und sie geht viel auf das Thema Entspannung ein, was ich bei Pia jetzt nicht so in Erinnerung habe.

    Rein positiv nicht ganz. Negative Verstärkung findet ja statt. Also mit der Leine mitnehmen beim Weiter oder Radiustraining. Finde ich auch nicht schlimm. Sie arbeitet halt nur nicht positiver Strafe. Das mit der Entspannung finde ich genau so. Was mir allerdings fehlt ist der Übergang von den ganzen Übungen und Signalen und wie ich mich in den Freilauf rantaste.

    Ist sie nicht selbst Jägerin, bzw jat nen Jagdschein? :denker:


    Davon abgesehen, wie viele Jäger nutzen bei der Ausbildung überhaupt ihr "Konzept"?

    Ah, sorry, übersehen.

    Ich meine mit echtem Jäger einen Hund, der wirklich (!) jagt. Heißt: Passioniert und mit einer intrinsischen Motivation - nicht nur einen, der es aus Spaß an der Freud macht. Denn solche bekommt man ziemlich einfach über schlichtes Verbot plus bisschen gut konditionierten Rückruf kontrolliert.

    Ich glaube, dass ein Jagdhund, der mal Interesse an Wild gezeigt hat in ein Desinteresse zu bekommen ist utopisch bzw. nur mit Starkzwang und selbst dann nicht unbedingt zu erreichen. Weil das ist ja oft der Fall. Jäger bekommen ihre Hunde häufig als Welpen und haben schon im Kopf was bejagt wird. Dementsprechend findet in der Ausbildung kein oder verhinderter Kontakt mit den nicht zu bejagenden Tieren da (führt nicht zum Erfolg) und eine "Prägung" auf das zu bejagende Wild- trotzdem gibt es da sicher Hunde, die dann doch Geschmack an z.B. Rehwild finden. Bei jemandem, der Nichtjäger ist, fängt ja i.d.R. erst an, wenn es erste Jagderlebnisse gab, die ja dann in welcher Form auch immer (Spur verfolgen, hetzen, ggf. packen) selbstbelohnend gewirkt haben.