Beiträge von strayed

    Finde es ehrlich gesagt etwas Schade dass die Hunde hier scheinbar den Stempel als "gefährlich" und total "unsozial" aufgedrückt bekommen. Nicht alle Akita's sind gleich.


    Aber wäre schon interessant warum manche Tiere sich in die eine, und andere in die andere Richtung entwickeln. Liegt am Ende wahrscheinlich wirklich am Ende der Leine.... wie immer. :( Schade.

    Dazu möchte ich gerne noch mal etwas sagen. Ich empfand den besagten Akita aus der Hundezone nicht unbedingt als unsozial. Immerhin hat er es ohne laut zu werden, ohne Zähne zeigen, ohne Grollen, geschafft, meiner Hündin so sauber zu kommunizieren, dass sie hier unerwünscht ist, dass sie wahrscheinlich am liebsten im Erdboden versunken wäre. Eigentlich eine sehr sauber kommunizierte Interaktion zwischen zwei erwachsenen Hunden.


    Und gefährlich? Ja, absolut. Aber doch nur weil manche HH es nicht schaffen, ihrem Akita keine fremden Hunde aufzuzwingen und es nicht merken, dass er das nicht toll findet, bis zum Tag X.
    Ich glaube auch nicht das diese Akita-Halter generell mehr falsch machen als der Otto-Normal-HH, nur hat das halt je nach Rasse ganz unterschiedliche Auswirkungen.

    Ehrlich gesagt kam mir die Frage nach dem warum auch schon auf, aber nicht unbedingt aus der Sicht der Gründe der Anschaffung, sondern weil ich mich fragte welches Leben man haben müsste, damit so ein Hund auch wirklich glücklich bei einem wird. Ich denke nur wenige können das leisten und bieten :denker:
    Der erste Akita, den ich kennenlernte (und ich frage mich ganz ehrlich, ob das nicht der aus dem anderen Thread war), war ca 1 Jahr alt und in einer Hundezone in Wien unterwegs. Ich glaube meine Hündin hatte noch nie solchen Respekt/Angst vor einem Hund. Der Akita hat, ohne aggressiv zu werden, ganz genau gezeigt, dass er die Existenz anderer Hunde sowas von unnötig findet. Leia hat sofort Abstand eingenommen und extrem deeskaliert und ich hab sie flux eingepackt und bin gegegangen.


    Der zweite Akita war im Einzeltraining in der Hundeschule und durfte mit grossem Abstand und Vorsicht an unserer Gruppenstunde teilnehmen. Der hätte Leia absolut kalt gemacht, wenn er die Chance gehabt hätte, mit ein paar ausgewählten Hündinnen aus der Gruppe, die er schon lange kannte, war er aber verträglich. Bei jedem Schritt von ihm hatten immer mindestens 2 Trainer ein Auge auf ihn.


    Ich finde sie extrem beeindruckend, aber bis jetzt habe ich leider nur Fälle getroffen, wo der HH absolut überfordert war. :tropf:

    Als klar war, dass meine Mutter wieder einen Cockerspanielwelpen zu sich holen würde, kam Member in mein Leben. Eine kleine schwarze Kugel voller Lebensfreude und Wunder für diese Welt. Ich fand Cockerspaniel sind nichts für mich, doch in den ersten Wochen die er bei meiner Mutter war, passte ich Vormittags auf ihn auf, während sie in der Schule war.



    Gott, was hat er mich genervt. Er war ein Müllschlucker vor dem Herren und jede Löserunde bestand darin, dem Kleinen zu erklären was er bitte alles NICHT tun sollte. Teilweise war ich schon dabei meinen eigenen Hundewunsch zu überdenken, weil ich mir sowas in meinem Leben nicht vorstellen konnte.



    Irgendwann in diesen 4 Wochen, die ich auf ihn aufpasste, passierte es: Das kleine Plüsch schlich sich in mein Herz und ich war verloren. Jedes Mal wenn er sein Spieli auf meinen Schoss trug und dort einschlief, er auf meiner Brust lag und seine Schnauze fest gegen meinen Hals presste, da wuchs in mir das Gefühl: Das ist MEIN Hund. Doch ich wusste, dass meine Mutter ihn dringender brauchte als ich und so lies ich ihn innerlich gehen. Als die 4 Wochen vorbei waren heulte ich die Fahrt zurück nach Wien Rotz und Wasser. In der Hoffnung, dass irgendwo da draussen mein Hund auf mich wartet.


    Ja und dann kam Leia... meine grosse, sanfte, liebe Leia. Ich hatte schlimmen Neuhundblues und empfand sie als Fremdkörper in meinem Leben, als wild und unberechenbar, unerziehbar und überhaupt niemals das, was ich mir immer gewünscht hatte. Ich stand komplett neben mir und wenn ich heute zurück denke, weiss ich, dass es ihr genau so ging. Der Moment in dem ich wusste sie bleibt, war als ich sie das erste Mal glücklich sah. Wir sind uns ähnlich, zu ähnlich und reiben uns manchmal aneinander. Aber wenn sie sich erschreckt und zuerst mich ankuckt, um zu sehen wie ich reagiere, wenn sie zufrieden seufzt, wenn ich ihre Schnauze küsse, wenn sie sich streckt, wenn ich mich strecke... Sie ist heute eine völlig andere, so fröhlich und sanft, so vertrauensvoll, glücklich. Hach :herzen1: . Dieser Hund ist nichts, was ich je wollte und doch mehr als ich mir je erträumt hatte.

    Wir halten seit meiner Kindheit in unserer Familie Cockerspaniel und für mich waren sie als Kind einfach nur ein Traum. Die Cocker die wir hatten waren alle unglaublich fröhlich und besitzerbezogen und für jeden Quatsch zu haben. Agility? Ja gerne! Unterordnung? Sofort! Zusammen auf der Couch entspannen? Ja, mit so viel Kraulen und Kuscheln wie möglich. Irgendeine Form von Jagdtrieb hatten bisher alle, die ich kennengelernt habe, und wenn's nur das ist, das sie ständig die Nase am Boden haben und dabei gerne mal die Ohren zumachen. Trotzdem waren sie ableinbar und gut trainierbar, da sie auch einfach unheimlich verfressen sind. Sie sind halt ein bisschen die Goldies im Kleinformat für mich, wenn auch wahrscheinlich etwas sturer. Also Konsequenz ist da ein Muss.
    Trotzdem habe ich mich selber gegen die Rasse entschieden, zum einen wollte ich keinen Welpen und Hund vom Züchter, zum anderen wegen der Fellpflege. Ich PERSÖNLICH finde es schon enorm, was ein Cocker alles in seinem Fell nach einem simplen Spaziergang wieder mit reinschleppt und dazu dann auch noch alles Verknotet und Verfilzt, wenn man nicht täglich dahinter ist! Erst letztens habe ich den Hund meiner Mutter 30 min in die Dusche stellen müssen bis wieder klares Wasser kam :ugly: Und wenn dann erst der Winter kommt und man den Cocker von der Wiese tragen muss weil er vor lauter Schneeklumpen nicht mehr laufen will...
    Ich finde Cocker trotzdem tolle Hunde und wenn ihr bereit seid in die Fellpflege entweder Zeit oder Geld zu investieren, dann fände ich es keine schlechte Wahl für euch!

    Ich bin fürs Studium sogar in ein anderes Land gezogen und musste die Wohnung nehmen, die ich kriegen konnte. Da hatte ich noch gar keinen Hund und hab dementsprechend auch nicht danach gefragt. Allerdings hatte der Vermieter als ich ihn 1 Jahr später dann gefragt hab überhaupt nichts dagegen. Also ist mir die Wohnung mit Hundeerlaubnis quasi durch Zufall in den Schoss gefallen. Ich denke aber mit genügend Zeit sollte es schon möglich sein, was passendes zu finden.

    Bei uns in der Hundeschule gibts in der Gruppenstunde das gelbe Band. Die Trainer haben klar gemacht, dass wir dafür Sorge zu tragen haben, dass unser Hund diesen Hunden nicht zu Nahe kommen, weder bei der Freilaufsequenz noch während des Trainings. In der "freien Wildbahn" hab ichs aber noch nie gesehen.

    Ich finde auch, dass Studium und Hund gut unter einen Hut zu bekommen sind, wenn man gut plant. Ich selbst habe meinen Hund seit dem 3. Semester und es klappt problemlos, ich würde sogar behaupten, dass ich wahrscheinlich nie wieder so viel Zeit für Leia haben werde, wie jetzt. Allerdings muss man wirklich bei allem (!) immer den Hund im Hinterkopf haben, Semesterplanung, Studentenparties, mehrtägige Praktika oder Exkursionen. Sowas ist manchmal anstrengend und kann einem auch gewisse Chancen verbauen, je nach Studiumsrichtung. Ich glaube man sollte mit sich selbst wirklich schonungslos ehrlich sein, wie viel man für den Hundewunsch zurückstecken kann und will.