Hallo,
ich habe mich extra für diesen Post hier angemeldet. Wir haben vor wenigen Wochen einen Junghund im Alter von 5 Monaten wegen einer beidseitigen Patella Luxation Grad 4 operieren lassen. Und es war für den Hund die beste Entscheidung, die wir überhaupt treffen konnten. Bereits wenigeTage nach den OP's (2 Stück) war der Hund wie ausgewechselt. D.h. natürlich nicht, dass es für euch ebenfalls die richtige Entscheidung ist, aber vielleicht helfen euch unsere Erfahrungen.
Unser Hund ist aber nicht klein, sondern wird als Großpudelmix recht groß. Zur Zeit der OP Gewicht ca. 13kg und 5 Monate alt. Ich weiß nicht, ob man bei Kleinhunden die PL4 nicht so schlimm sieht, aber bei unseren Ärzten gab es es keinen Zweifel daran, dass eine OP so schnell wie möglich stattfinden muss und der Hund sich mit PL 4 am besten gar nicht mehr bewegt.
Die Diagnose war bei uns so, dass beide Kniescheiben dauerhaft außerhalb der Rinne waren und sich teilweise schon in den Knochen gefräst haben. Normalerweise werden 6 Wochen zwischen OP's gewartet, wir haben, um einen weiteren Schaden zu vermeiden, beide innerhalb von 2 Wochen durchgezogen. Wenn es geklappt hätte, hätten wir sogar beide Knie in einer OP gemacht.
Wir haben auch nicht noch wenige Wochen warten wollen, bis der OP Schutz greift. Bei einem jungen Hund zählt jeder Tag, den das Knie keinen Schaden nimmt - zumindest bei unserer Diagnose. Denn was als gelegentliches Hinsetzen beim Gassi begann, war nach 4 Wochen eine komplette Lahmheit und ein Hund, den wir zum Gassi getragen haben. Das noch 4 Wochen mitansehen? Niemals.
Vor der OP sind wir ca. 6 Wochen von einer Diagnose zur nächsten gerannt und der Hund wurde immer lahmer. Vorstellig wurden wir beim Haustierarzt (PL1 diagnostiziert), in einer Klinik (die nicht spezialisiert ist und uns überwiesen hat) und der Tierklinik Hofheim. Dort haben wir am Ende auch operieren lassen und sind von der Betreuung und der OP voll überzeugt. Uniklinik Gießen wurde uns auch geraten, wäre aber noch mehr Fahrerei gewesen.
Ich kann euch nur Mut machen. Es ist mental als Halter schwierig, seinen jungen Hund leiden zu sehen und mitzuerleben, wie er alles, was für andere normal ist (5 Minuten Gassi) nicht machen kann. Es kam bei uns auch plötzlich, vorher war die Lauffreude da, der Spieltrieb groß und langsam verschwindet alles und der Hund altert. Vielleicht kann sich euer Schaden verwachsen, dass weiß ich nicht. Unserer wäre vermutlich nicht verwachsen und der Schaden durch keine OP wäre weitaus größer gewesen. Was ich aber sicher weiß ist, dass Hunde diese OP's sehr gut wegstecken, sich rasend schnell erholen (2-3 Tage und sie sind wieder auf dem Damm).
Wie eingangs gesagt: Für uns war es die absolut richtige Entscheidung. Der Hund ist nicht wiederzuerkennen und die Heilung war viel einfacher, als die Krankheit mit anzusehen. Ich weiß, die Diagnose ist erstmal ein Schock aber in der richtigen Klinik mit spezialisierter Orthopädie alles kein Hexenwerk.
Wenn ihr Fragen zur OP, der Heilung und dem Vorgehen habt, fragt mich ruhig. Gerne auch per PN.
lg