Beiträge von Zara89

    Hallo zusammen!


    Ist ist nun einige Monate her, deswegen möchte ich euch gerne erzählen, was sich in der Zwischenzeit getan bzw. nicht getan hat. Tama hat sich hier mittlerweile eingelebt und kuschelt unglaublich gerne. Abends liegen wir oft auf der Couch, während er neben oder auf mir darauf schläft. Generell ist er am liebsten in meiner Nähe und anhänglich. Vertrauen ist auf jeden Fall da.


    Das einzige Problem ist (weiterhin) das Gekläffe. Hier im Haus sind alle Fenster bzw. Glastüren mit Zeitungspapier verklebt, damit er nicht ständig jeden Nachbar und jedes Fahrrad vom Fenster an anbellt. Die meiste Zeit funktioniert das bei stillen oder weit entfernen "Gefahren". Hört er aber doch ein verdächtiges Geräusch, geht es wieder los. Auf den Platz schicken hilft leider nichts, weil er sich so sehr in rage bellt, dass er mich komplett vergisst. Kommt der Postbote oder ein anderer Nachbar, wird es richtig schlimm. Da springt er kläffend auf und ab, springt aufs Sofa, ans Fenster, wieder runter, zur Tür etc. Mit Mühe und Not hört er manchmal und geht in die Box, die ich anschließend schließe (um das Päckchen zu holen), in dieser Zeit kläfft er aber weiterhin.


    Gleiches, wenn auch weniger ausgeprägt, beim Gassi gehen. Sind wir alleine, ist er der tollste Hund der Welt. Sobald er aber irgendwo irgendeine Bewegung wahrnimmt oder etwas hört, springt er in die Leine und beruhigt sich erst, wenn was-auch-immer weg ist bzw. wir weit genug entfernt ist. Und das jeden Tag. Gewöhnt er sich mal an Menschen, ist es okay, sobald er denjenigen durch Stimme oä erkennt. Auf Entfernung würde er auch meine Mutter anbellen, bis sie ihn anspricht. Seine Augen sind aber in Ordnung. Es scheint also wirklich einfach nur um den Reiz zu gehen, der ihn losbellen lässt, ganz ohne "nachdenken".


    Es ist mittlerweile einfach nur zermürbend. Dieser stetige Wechsel zwischen "tollster Hund der Welt" und "Horror". Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich, wie ich das in Angriff nehmen kann? Der Tierarzt meinte, dass Hunde nunmal bellen...

    Hallo zusammen und danke für die vielen aufbauenden Worte! :)
    Auch das Pro und Kontra von Leine vs Brustgeschirr war für einen Laien sehr interessant. Ich werde da einfach ein wenig herumtesten müssen - jetzt in Garten und Terrasse komme ich ganz gut mit dem Brustgeschirr zu recht (wobei eine zweite Sicherung natürlich noch hilfreicher wäre), weil es mir leichter fällt, Tama am Haltegriff "hochzuheben". Bei der Leine wäre ich da unsicherer, weil ich ihn schwer "unten halten" könnte, glaube ich.


    Zum Training... nunja, um es mit einem Smiley zu beschreiben: :(


    Das Training lief aus meiner Sicht leider überhaupt nicht gut, aber vielleicht muss ich mich einfach daran gewöhnen. Ich hatte auch noch nie mit einem Hundetrainer zutun und selbst andere Hundehalter kenne ich nur 1-2. Vielleicht war alles normal und ich bin nur zu empfindlich?
    Als wir dort ankamen, hat sich Tama über einen anderen Hund im Garten gefreut und direkt mit diesem gespielt. Es war schön, den beiden zuzusehen! Den Trainer hat er dabei komplett ignoriert und der Trainer hat mir erstmal erzählt, wie viel Erfahrung er mit Hunden doch schon hat. Dann hat er mir gezeigt, wie toll sein Hund auf ihn hört (es war schon beeindruckend, wir er alle Kommandos ausgeführt hat). Als ich ihm von anderen Trainern erzählte, die ich kontaktiert hätte (ua. namentlich eine Animal Learn Trainerin, bei der ich mitte August einen Termin bekommen könnte) wetterte er, wie schlecht und ineffizient die alle seien. Nach kurzem Spielen nahm ich Tama wieder an die Leine und der Trainer brachte seinen Hund zurück ins Haus. Als er (ohne Hund) wieder rauskam, ging es plötzlich los. Tama springt in die Leine, bellt hysterisch und will immer wieder auf den Trainer zuspringen, der sichtlich überrascht war.


    Der Trainer blieb einfach Kopfschüttelnd stehen und warf Tama hin und wieder (während dieser pausenlos gebellt hat), Leckerlies hin, die nicht aufgenommen wurden. Nach 30 Minuten Dauerbellens, sollte ich mich an einen Tisch im Garten setzen, damit sich Tama beruhigt - daraus wurde aber nichts. Er ist immer von einer Seite zur anderen gelaufen (soweit es die Leine zuließ) und wollte nach vorne zum Trainer gehen, hatte sogar Schaum vor dem Maul. Irgendwann sollte ich Tama zurück ins Auto bringen. Bis dahin wurde pausenlos gebellt. Im Auto war es dann vorbei, er sah uns ruhig (aber total außer Puste) vom Kofferraum aus zu. Mir ist schon vorher aufgefallen, dass ihn nichts aufregt, solange er im Kofferraum ist. Da können auch Autos, Fahrräder oder Menschen an ihm vorbeiwuseln. Irgendwie seltsam.


    Der Trainer meinte, dass Tama sehr gefährlich (!) sei und ich ihn auf jeden Fall immer mit Beißkorb ausstatten müsse. Außerdem kennt er viele Weiße Schäferhunde, die alle „einen Schaden“ hätten und „Angstbeißer“ sind. Auch wären Hunde Spiegel und Tama würde quasi mein wahres Ich verstärkt nach außen tragen. Den Teil mit dem Spiegel finde ich zwar super interessant, aber… Tama ist seit 4 Jahren so und nicht erst seit den paar Tagen, die er bei mir ist.
    Ansonsten wurde noch erwähnt, dass Tama Menschen komplett ausblendet, solange ein anderer Hund dabei ist. Zum Schluss hieß es, ich solle mich besser durchsetzen und Tama meinen Willen aufzwingen, indem ich ihn scharf zurechtweise und anschreie. Das durfte ich auf dem Platz vor dem Trainer noch zeigen… also, wie gut ich darin bin, schreiend Befehle zu erteilen. Das war mir SEHR unangenehm, weil ich ein Mensch bin, der weder schreit noch flucht… und ich habe nicht das Gefühl, dass Tama schwerhörig oder mich absichtlich ignoriert, weil ich mich nicht durchsetzen kann. Wenn er Zuhause z.B. neugierig an meinem Teller riecht, muss ich nur ein leises, gespielt-empörtes "Heeeey!" rufen und Tama tapst ein paar Schritte weg, um sich dann einfach hinzusetzen.



    Ja, das wars eigentlich… als Hausaufgabe bis zum nächsten Training (nächste Woche), sollte ich mir einen Beißkorb holen und Tama daran gewöhnen. Wie genau das weitere Training aussieht, wurde nicht angesprochen. Ich weiß, dass ihr weder Tama noch mich kennt und Ferndiagnosen immer schwierig sind, aber… macht es denn Sinn, was der Trainer meint?


    Tama hat sich noch immer nicht wirklich beruhigt, und wirkt gerade ziemlich rastlos.

    Danke für die vielen Beiträge und Tipps!


    Das Training habe ich im 13 Uhr. Ursprünglich wollte der Trainer zu mir ins Haus, aber weil Tama noch nicht so lange hier ist und wir ihn nicht mit plötzlichen Besuchern im Haus verschrecken wollen, treffen wir uns lieber beim Haus des Trainers, das sich in Alleinlage befindet. Bin schon gespannt, wie das wird.


    Frühmorgens und auch spät Nachts kommt Tama im Garten wunderbar klar, obwohl weiterhin Autos vorbeifahren. Ich kann noch immer nicht nachvollziehen, ob er eine bestimmte Zielgruppe hat, die er sich zum Bellen aussucht. Manchmal ist es ihm völlig egal (da lobe ich ihn natürlich, weiß aber nicht, ob er versteht wofür er gelobt wird) und selten explodiert er, da sind es meistens die Fahrradfahrer, da gehe ich mit ihm Kommentarlos wieder rein, auch wenn er noch nicht gepinkelt hat. Ich versuche aber die Stoßzeiten zu vermeiden, damit wir so viele ruhige Momente wie möglich haben.
    Mit dem Brustgeschirr komme ich soweit gut klar, es hat so eine Art "Trageschlaufe", mit der ich Tama ganz gut zurückhalten kann. Er hängt dann zwar ein wenig in der Luft, aber damit kann er zumindest keinen Schwung nehmen, wenn er weiterhin <wasauchimmer> fixiert, während ich ihn quasi wieder hineintrage. Er wiegt ca. 34kg und zum Tierarzt geht es nächste Woche.


    Auf der Terrasse kommt er meistens gut zurecht. Leider hat er schon einen Lieblingsplatz gefunden: ein Rundbogen-Fenster durch das er auf die Dorfstraße schauen kann. Dabei verhält er sich meistens ruhig, selbst wenn mal ein Auto vorbei fährt. Nur Radfahrer und Fußgänger kann er scheinbar nicht ignorieren. Ich fahre am Wochenende zum Baumarkt und schaue, was für einen Sichtschutz ich hier anbringen kann (Terrasse + Rundbogenfenster). Seid ihr euch sicher, dass das helfen wird? Ich dachte, dass Hunde eher auf Geruch und Geräusche reagieren und sich nicht so auf die Augen verlassen, daher müsste er Radfahrer etc weiterhin gut wahrnehmen können, oder? Und manchmal, wenn wir versuchen, auf der Terrasse ein paar Minuten zu entspannen, "brummelt/knurrt" er, sobald ein Auto vorbeifährt. Sollte ich ihn dafür loben, weil es immerhin kein Bellen ist (und somit ein erster Fortschritt) oder zeige ich ihm damit, dass er im Recht ist?


    Von Adaptil habe ich mir heute ein Halsband geholt, mal sehen ob das irgendwie unterstützt. Auch die Hinweise, dass Tama vielleicht einfach unsicher ist und deswegen "aggressiv" wirkt oder sich wegen Unterforderung eine Ersatzbeschäftigung gesucht hat, machen Sinn, auch wenn ich nicht weiß, wie ich ihm da helfen soll. Zuhause fühle ich mich wohl und bin eigentlich sehr entspannt, deswegen hoffe ich, dass er sich das vielleicht von mir abschaut. Auf der Terrasse hat er heute morgen zumindest eine Rinderkopfhaut gefressen, ehe ich mit ihm nach einer halben Stunde wieder reingegangen bin, da zu dieser Uhrzeit der Postbote seine Runde macht und ich wollte, dass Tama weiterhin entspannt bleibt. Und ja, ich versuche viel mit ihm zu reden.


    Ansonsten hat er sich soweit gut eingelebt. Er hat nun auch eine Hundebox neben meinem Bett. Das ist allein seine Zone, in der er sich jederzeit zurückziehen kann (dh ich streichle ihn nicht und lasse ihn komplett in Ruhe, wenn er dort ist). Das klappt soweit gut und er schleppt nun auch sein Lieblingsspielzeug hinein. Generell trägt er gerne alte Stofftiere durch die Gegend - am liebsten ist ihm ein ca. 6cm großer Milka-Plüschosterhase. Ich hatte anfangs Angst, dass er ihn verschlucken würde, allerdings geht er damit sehr vorsichtig um und putzt den Hasen sogar.


    Diese ruhigen Momente sind ganz wunderbar. Ich erwarte übrigens nicht, dass Tama das Bellen komplett ablegt und ein Vorzeigehund wird, falls das so rübergekommen ist. Mit seinen Macken muss ich einfach leben (immerhin hat jeder Mensch so seine negativen Seiten), möchte ihm aber sein Hundeleben so gut es geht erleichtern, damit ich ihm vielleicht irgendwann zeigen kann, wie schön die Außenwelt sein kann :)



    Melde mich nach dem Training!

    Okay, dann lasse ich ihn erstmal nur in den Garten. Ohne Leine ist aber nicht so ideal, weil er einfach nach vorne oder zur Seite sprinten könnte. Der Garten ist ja doch 1500qm groß, und da er auf mich in seiner Autofixiertheit nicht reagiert, wird er wahrscheinlich nicht mit mir zurück ins Haut kommen... und umgekehrt kann ich ihn schlecht einfangen, wenn er so schnell von einer Seite zur anderen flitzt. Deswegen als lieber mit Leine.


    Bisher habe ich ihm auf der Terrasse Trockenfutter, einen halben Ochsenziemer und rohes Hühnerfleisch angeboten - das hat er alles komplett ignoriert. Oder nein, einmal hat er es in den Mund genommen und sofort fallen gelassen, um konzentriert auf die Straße zu schauen. Drinnen tut er hingegen alles für rohes Fleisch, von daher war das schon meine Geheimwaffe. Kong kann ich am Wochenende versuchen, dazu müsste ich mir sowas erst kaufen.
    Blickdicht bekomme ich den Garten leider nicht, dafür ist er einfach viel zu breit und... groß. Stellt euch einen riesigen englischen Rasen vor. Ich müsste haufenweise sehr hohe Büsche oder Bäume anpflanzen, damit man von der erhöhten Terrasse nichts sieht und selbst dann ist spätestens im Winter nichts mehr blickdicht. Man könnte meinen, ich müsste mir eine einsame Hütte auf einem Berg suchen :(
    Dabei hatte ich gehofft, dass es Tama bei mir besser geht bzw. ich ihm ein schönes Leben bieten könnte. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich es noch schlimmer mache, wenn er nichtmal in Ruhe pinkeln gehen kann. Von daher ruht meine ganze Hoffnung auf das Training morgen. Ich halte euch auf dem Laufenden!


    Also für alle Mitleser - der Plan lautet jetzt erstmal 4-5 Monate an die neue Umgebung gewöhnen + nur im Garten pinkeln und hoffentlich morgen ein paar Weisheiten vom Hundetrainer bekommen.


    Tut mir leid, dass ich hier manchmal so doofe Fragen stelle, die für euch vielleicht selbstverständlich sind :)

    Der Garten ist rundherum eingezäunt. Man kommt vom Wohnzimmer über eine 70qm Terrasse in den Garten und hat (leider) eine perfekte Sicht auf die vielbefahrene Straße. Von daher ist Tama komplett auf die Straße fixiert, sobald wir auf der Terrasse stehen. Ohren gespitzt, aufrechte Haltung, Rute aufrecht und mit starrem Blick nach vorne. Da ich ihn immer nur kurz und an der kurzen Leine nach draußen nehme (um z.b. die Wäsche aufzuhängen), hatte er noch keine Chance, loszustürmen, weil wir direkt umdrehen, sobald er losbellt. Wir kommen also gar nicht erst in den Garten selbst, dazu müssten wir die Terrasse überqueren, dh eine breite Treppe mit 10 Stufen hinuntergehen. Von meiner Einschätzung her ist das um einiges gefährlicher, als die Dorfstraße, bei der wie gesagt nur wenige Autos fahren.


    Wie seht ihr das, sollte ich ihn seine Geschäfte trotzdem im Garten verrichten lassen, wodurch er zwar vor kein Auto springt, mich aber dennoch die Treppen runterwerfen kann und sich das Bellen gar nicht vermeiden lässt? Oder eher die Dorfstraße 10-50m entlang gehen, wie es gestern empfohlen wurde? Da ist die Chance ein Auto oder Menschen zu treffen geringer, aber dann wiederum gefährlicher. Wobei mein Fehler heute war, dass ich mich nur umgedreht und Grashalme gezählt habe, statt weiter ins Feld zu gehen. Ich hatte gehofft, dass das ruhig bleiben hilft.


    Achja, während er die Autos vom Garten aus beobachtet, kann ich ihm keine Belohnung geben, weil er mich dabei komplett ignoriert und nur die Straße fixiert. Und dann bellt er einfach los, wenn irgendetwas vorbei fährt, das ihm nicht passt :/



    Naja, mal sehen was der Trainer morgen sagt. Danke nochmals für eure Antworten.

    Ob er einen Jagdtrieb hat, weiß ich nicht. Ist mein erster Hund, deswegen weiß ich gerade gar nicht, woran ich das erkennen kann. Der Nachbarkatze schaut er nur zu und auch Hasen oder Elstern interessieren ihn nicht wirklich. Er schnüffelt nur gerne am Boden, läuft aber nicht hin. Vorhin hat er einen Igel gesehen, dem ist er gemächlich hinterher getapst und wollte ihn mit der Pfote "hauen", weil er scheinbar nicht wusste, was das ist. Danach hat er ihn noch ein wenig angejault und ist weggegangen.



    Also falls Jagdtrieb bedeutet, dass er auf alles und jeden losläuft - nein, das ist nicht der Fall. Es geht bisher nur bei Menschen, Autos, Radfahrern und einigen anderen Fahrzeugen los. Ich kann nichtmal sagen, dass es immer passiert - vorhin saß er am großen Fenster und hat dem Nachbar schweigend zugesehen, wie er seinen Wohnwagen putzte. Da war die Welt noch in Ordnung. Sobald der Nachbar in Tamas Richtung geschaut hat, ging das Bellen los. Von daher habe ich jetzt erstmal den Vorhang zugezogen.



    Halti muss ich nachher mal googeln. Gestern habe ich anhand der Empfehlungen hier ein Brustgeschirr gekauft. Mir persönlich ist es nicht so wichtig, ob er an der Leine zieht oder nicht - Hauptsache er wirft sich nicht vor Autos und versucht nicht, Leute "anzugreifen". Wobei ich nichtmal weiß, ob er das überhaupt vorhätte oder ob er sie nur verschrecken will.

    Danke euch beiden! Rückdämpfer muss ich mir mal anschauen, das ist wahrscheinlich gerade jetzt am Anfang ganz praktisch, damit ich ein paar Millisekunden mehr Zeit zum reagieren habe :)


    Das vors-auto-springen spreche ich morgen auf jeden Fall an, weil ich verstehen möchte, was genau Tama dazu treibt, vor ein Auto zu springen. Beschützerinstinkt? Todesangst? Aggression? Keine Ahnung. Von einem anderen Hundeverein habe ich vorhin eine Absage bekommen, weil sie schon in der Sommerpause sind. Dann ist ein Trainer gerade im Urlaub und ein anderer hat gerade keine Zeit, noch einen weiteren Hund zu trainieren. Mal schauen, vielleicht finde ich doch noch jemanden oder der Herr für morgen stellt sich doch noch als ideal heraus. Da ist Daumendrücken angesagt.


    Ich habe auch nochmal mit der Tochter der ehemaligen Hundehalterin gesprochen und die meinte in brüchigem Englisch, dass sie ihr Exfreund auf Tama hin und wieder während der Urlaubszeit aufgepasst hat. Da hat er aber kein einziges Mal gebellt, deswegen lag der Verdacht nahe, dass Tama unterbeschäftigt war oder sein Revier verteidigen wollte. Wobei beides jetzt gerade bei mir gar nicht zutreffen kann (noch neu in der Gegend + tausende neue Eindrücke). Naja, mal schauen, was morgen rauskommt. Bin da noch etwas ratlos.

    Okay, danke :)


    Ich bin noch immer dabei, Tama kennenzulernen (und umgekehrt), von daher weiß ich noch nicht, was ich an Tipps genau brauche. Das Hauptproblem ist wohl die Aggression gegenüber Menschen, Autos, Fahrrädern etc.- Denn bis auf diese Sache scheint er ein perfekter Hund zu sein, auch wenn er außer Sitz/Platz nichts kann. Gestern Nacht musste ich Lachen - ich las gerade ein Buch und er saß irgendwann regungslos neben mir und starrte mich eine halbe Stunde oder so an. Ich habe ihn gefragt, was los sei (natürlich antwortete er nicht :tropf: ), habe ihn gestreichelt, aber er bewegte sich noch immer nicht. Irgendwann stand ich auf und merkte, dass sein neues Stoffspielzeug in der Ritze zwischen Bett und Nachtkästchen lag und er nicht rankam. Meine Güte, er hat die ganze Zeit darauf gewartet, dass ich ihm helfe bzw. es ihm gebe! Kein winseln, kein mit-der-Pfote-auffordern, nichts! Er ist einfach still neben mir gesessen und hat gewartet :D


    Dafür ist heute morgen etwas Negatives passiert. Ich bin extra Früh aufgestanden, um bei der kurzen Gassirunde weder auf Mensch noch auf Autos zu treffen. In der Nacht klappte das super, nur heute früh war 10 Meter nach Start ein Auto Richtung Dorf unterwegs. Ich drehte mich schön Richtung Feld, zählte den Mais und ein paar Sekunden war auch Tama abgelenkt. Als das Auto noch ca. 3m von uns entfernt war (und netterweise langsamer fuhr), drehte er sich wie von der Tarantel gestochen um, warf sich in die Leine und wollte hysterisch kläffend DIREKT VOR DAS AUTO springen. Ich hatte so meine Probleme, ihn zurück zu halten, weil er immer wieder mit Schwung nach vorne Springen wollte und quasi "Männchen" machte, weil er durch mein zurück-ziehen nicht weiter kam... irgendwann musste ich ihn an seinem Brustgeschirr in der Luft festhalten, wodurch er quasi nur noch auf den beiden Hinterläufen stand, aber auch das störte ihn nicht und er versuchte weiterhin nach vorne zu gehen... falls das irgendwie Sinn macht :ka:
    Gesprochen habe ich mit ihm in dieser Zeit nicht, sondern versucht, einfach mit ihm wegzugehen (bzw. ihn in die andere Richtung mitzuschleifen). Kurz habe ich mich zwischen ihn und das Auto gestellt, aber auch das machte keinen Unterschied. Es war, als ob ich gar nicht existierte. Als das Auto weiter weg war, starrte er ihm noch hinterher, bis es komplett weg war. Danach gingen wir schnell wieder zurück ins Haus, wo er erstmal eine halbe Stunde sitzen hechelte, bevor er sich endlich hinlegen und etwas entspannen konnte.
    Das gleiche Verhalten hat er auch schon in Ungarn gezeigt, sobald er irgendwo Menschen gesehen hat. Als er im Garten des Ferienhauses war, ist er wie schon am Anfang erzählt, kläffend am Zaun entlang gelaufen, bis <wasauchimmer> weg war. Dann wartete er und sprintete dem nächsten Störenfried hinterher. Ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass er sich einfach so VOR ein Auto werfen würde. Ist das für Hunde mit Jagdtrieb normal? Ich meine, sich vor ein viel größeres, metallenes Ding zu werfen macht doch gar keinen Sinn. Das ist, als ob eine Schlange versucht, einen Elefanten zu fressen... ich weiß nicht, ob ich das mit einer Reizangel oä wegbekommen kann. Was meint ihr?

    Ach - eine Frage habe ich noch und kann meinen letzten Beitrag leider nicht mehr bearbeiten. Ich lese mich gerade in die Beschwichtigungssignale ein und mir ist aufgefallen, dass Tama oft schmatzt (schmatzendes Geräusch und dabei zu Zunge immer ganz leicht rausstreckt), wenn ich ihn am Kopf streichle. Sollte ich dann sofort mit dem Streicheln aufhören? Ich dachte er macht es, weil es ihm gefällt, aber jetzt lese ich, dass Hunde damit Konflikten aus dem Weg gehen wollen :o
    Manchmal sitzt er auch an mich angelehnt mit dem Rücken zu mir und wenn ich ihn ein wenig an der Seite kraule, hebt er die Pfote, was wohl auch ein Signal ist. Das hatte ich so gedeutet, dass er vielleicht am Bauch gekrault werden will... ah, da habe ich ihn wohl komplett missverstanden :ops: