Beiträge von Mathilde2

    Hallo, also der Richtungswechsel ist jetzt das einzige was derzeit funktioniert und sie kreiselt nur noch wenn ich mich weiter vom Haus entferne und in den Wald reingehe mit vielen Reizen. Das heißt sie beginnt jetzt auf mich zu achten und hat ihr Tempo stark gedrosselt und erstmalig schnüffelt sie auch mal ruhig.
    Aktion "müde machen" habe ich ad acta gelegt und fahre alles weit runter und damit kommen wir seit einigen Tagen scheinbar besser klar, als dieses permanent auslasten. Einfach rennen geht nur begrenzt, ich habe kein eingezäuntes Gelände, aber ich sitze öfter mal auf der Wiese und sie hat 20 m Schleppe und kann mal ihr Ding machen. Oder etwas im Garten mit Schleppleine.
    Dummy sehe ich als absolut positiv und würde ich in Alltag einreihen. Wie definiert man Alltag? Ist ja alles was man selbst möchte ?
    Zu Zwangskontakte: Verstehe ich nicht so ganz wie ihr das meint?? Normaler Besuch sehe ich nicht als Zwangskontakt.

    Zur Vorgeschichte - Sie ist 2 Jahre alt, scheinbar ein Hollandse Herder Mix. sagt das Tierheim. Sie hat bei einem Drogenabhängigen gelebt, der sie bei seinen 90 jährigen Eltern geparkt hat und abgehauen ist. Die Eltern waren Pflegebedürftig und der Hund ist nicht raus gekommen und ob er und wie versorgt wurde, weiß ich nicht. Auffällig war hier, dass sie immer in die Dusche gegangen ist um Wasser abzuschlecken oder sie hat von alleine den Toilettendeckel hoch geklappt und daraus getrunken. Sie musste also ihr Geschäft in der Wohnung machen. Wie lange sie da war, ob Tage oder Wochen ist nicht bekannt. Sie wurde dann wild um sich beißend und wohl hoch gestreßt mit Maulkorb dort raus geholt. Und ins Tierheim verfrachtet. Da war sie ca. 3 Wochen und dann habe ich sie geholt. Mehr ist nicht bekannt gewesen.
    Sie muss zumindest einige schlechte Erfahrungen gemacht haben, die hier bei uns deutlich wurden. Wie über den Hund beugen, da ist sie panisch in die Ecke gerannt und hat sich auf den Rücken geworfen und unter sich gepinkelt. Insgesamt zeigte sie sich hier in den ersten Tagen extrem konfus und grenzenlos. Das unter sich pinkeln macht sie nicht mehr.
    Nein eine Trainerin werde ich jetzt nicht nehmen. Ich stand mit 2, die ich gut kenne in sehr guten Kontakt. Aber verlasse mich jetzt auf mein Bauchgefühl. Körpersprache ist mir geläufig und da reagiert sie auch gut drauf.
    Wir arbeiten viel an der Impulskontrolle, einfach immer wieder Ruhe reinbringen.
    Was gar nicht geht, sie am Geschirr oder Halsband wegzuziehen. Das war anfangs auch problematisch, Halsband umlegen ging gar nicht. Oder wenn wir raus wollten ist sie wie wild die Haustür hoch gesprungen.
    Momentan bleibe ich jetzt nur in einem Umkreis von vielleicht 1 km ums Haus herum. Irgendwie scheint alles andere zuviel zu sein.
    Mich hat das einfach echt kirre gemacht, dieses Auslasten müssen. Weil sie rassebedingt ein Arbeitstier sein soll. Seitdem ich das für mich weg gelassen habe, ist bei mir auch der Druck mehr raus und es wird entspannter.
    Je mehr Leine ich ihr gebe, desto unruhiger wird sie, das habe ich zumindest feststellen können.

    Was genau meinst du wie arbeiten wir genau? Da sind ja so viele Baustellen, die ich unterschiedlich angehe.
    Für den Weg brauchen wir so lang, weil wie gesagt Spazierengehen nicht möglich ist. Ich habe gsd das kreiseln raus, aber von Leinenführigkeit sind wir noch weit entfernt. Es klappt derzeit mit Richtungswechsel. Und das dauert etwas.

    Rennen habe ich jetzt eingeschränkt, aber das lege ich momentan auf mittags, da darf sie auf einer Wiese rennen, die ist aber nicht eingezäunt. Dann mache ich auch Dummy Arbeit mit ihr und da bin ich zur Zeit ca. eine Stunde inklusive Rennen mit ihr unterwegs. Mit Pausen, Impulskontrolle, Dummy.

    Knabberzeug : Also schwierig, normal mal Kaustangen bekommt sie immer mal und Kong habe ich versucht und so ein Stück Geweih, das wirft sie abr ständig in die Luft und spielt damit rum und da fährt sie nochmal hoch.

    Maulkorb versuche ich seit sie da ist anzutrainieren, sehr schwierig. Sobald ich die Schlaufen nur hoch lege seitlich zuckt sie zurück und verzichtet auf die Leckerchen. Ich denke, da sie zwangsweise aus voriger Haltung mit Maulkorb da raus geholt wurde , wohl wild um sich beißend, ist sie da sehr zurückhaltend. Mag es ihr auch nicht einfach umstülpen.
    Besuch wird sie normalerweise auch angebunden und erst wenn sie sich beruhigt hat darf sie schnuppern gehen. Wir bekommen sehr selten Besuch, eher unsere Kinder kommen vorbei und die kennt und liebt sie, dreht aber auch da hoch. Also warte ich bis sie ruhig ist. Aber die ganze Zeit wenn sie da sind, ist sie aufgedreht. Besuch habe ich dann imme möglichst positiv aufgebaut. Also Besuch ignoriert und wendet Blick ab, beugt sich nicht drüber, nicht die Hand über den Kopf, evtl. in die Hocke gehen und Leckechen. Das hat gut funktioniert. Allerdings ihr suspekte knurrt sie noch aus der Distanz an.
    Also als Zwangskontakte sehe ich das jetzt nicht?? Was meinst du damit. Meine Kinder kommen halt ca. einmal die Woche vorbei und alle paar Wochen mal eine Freundin oder mein Bruder.

    Ja so richtig Spaß macht das ganze noch nicht, echt viel Arbeit. Ich musste erst viel rum probieren, um herauszufinden, was geht und was nicht. Loben ist auch schwierig, mache ich mittlerweile nur noch ganz ruhig, kurz und mit meditativer Stimme. Jede Ansprache, da springt sie direkt wieder hoch. Oder draußen wenn ich loben will, dass sie toll und mal locker an der Leine läuft ist kontraproduktiv, da ist sie sofort aufgeregt und prescht direkt nach vorne.

    Guten Morgen, jetzt würde ich mich auch gerne mal einklinken und uns kurz vorstellen, bzw. meine Lady Gaga. Ich habe sie aus dem Tierschutz übernommen und sie war ein totales Überraschungspaket ( seit Ende November hier). Es gab so einige Male wo ich heulend da gesessen habe und gesagt habe, nein ich muss den Hund wieder abgeben, ich kann nicht mehr. Im Tierheim wurde mir schon gesagt, dass sie zu Aggressionen neigt, was ich aber nicht so problematisch sehe. Leider ging es auch recht schnell durch unglückliche Umstände, das sie frontal auf eine Bekannte los ist und ihr Winterjacke und Fleecejacke zerfetzt hat. ( Ich warnte sie vorher , sie solle Abstand halten, was sie aber nicht tat.) Meinen Mann biss sie direkt in die Wade am ersten Tag, einen anderen Besuch auch. Dann fiel sie Autos an, wussten wir nicht, und sogar unseren Fernseher. Da arbeiten wir dran. Was für mich allerdings das schlimmste war, sie geht sofort auf 180. Draußen an der Leine war nur extremes Kreiseln und stehen auf den Hinterpfoten. Irgendwie spazieren gehen ist bisher nicht möglich. 2 Trainer meinten, oh die Rasse musst du aber richtig auslasten. Was dazu geführt hat das sie die erste Zeit Rennorgien an der 20 m Schleppe veranstalten durfte , mich dabei regelmäßig umknallte und mein Mann und ich beide Schmerzen in Arme , Rücken und Schultern hatten. Weiterhin Dummy, was auf ausgewählter Wiese auch gut klappt. Da lernt sie schnell und hat Spaß, aber morgens mindestens 1,5 h Programm. Allerdings hat sich nicht viel geändert. Bis ich mich jetzt mit Hyperaktivität auseinandersetzt habe. Und seit einigen Tagen das Programm strikt runterfahre. Auf der Terrasse ist auch schon schwer auszuhalten, sie döst nicht mal in der Sonne, sondern fängt irgendwann immer an zu tigern... Geht nur mit Zwangsruhe, ich habe sie drinnen am Anfang oft angeleint, damit sie schläft. Das tue ich auf der Terrasse jetzt auch, sie kommt an kurzer Leine und kann sich neben mir auf ihrer Decke ablegen. Schwierig... Besuch ist auch sehr heikel, sie dreht total hoch. Schwanz jagen, Pfote kanbbern, anfangs meine Möbel, nicht alleine bleiben können, winseln, janken, hochspringen und und und kommt noch dazu. Bisher kannte ich noch nicht so einen durchgeknallten Hund und bin froh hier den Thread entdeckt zu haben und habe auch schon so einiges nachgelesen. Bisher klappt es grad auch ganz gut nur an kurzer Leine, und dafür brauche ich für den bekannten Weg direkt vor dem Haus eine halbe Stunde, den ich alleine in 8 Minuten laufe. Leider sind wir auch so Wanderfreaks und haben uns so wieder auf das Wandern mit Hund gefreut, was leider gar nicht geht :-(. Aber so einige Berichte machen mir hier auch Mut - es kann nur besser werden. Sorry, etwas lang geworden, lg mathilde

    Hallo, ich hoffe ich darf mich hier einfach mal dazu gesellen. Ich bin zufällig hier gelandet als ich im Internet gegoogelt habe über sehr aktive Hunde. Und alle Seiten habe ich hier noch nicht gelesen, aber einiges angelesen und in vielem finde ich uns wieder. Bisher kenne ich keinen, der auch so einen Hund hat und würde mich sehr freuen über Austausch,
    lg mathilde