Beiträge von kattarina

    Bei einem HSH wirst du dich mit Spielen nicht so interessant machen können.


    Was die Gemeinsamkeit stärkt ist Körperkontakt und auf Spaziergängen (die HSHs sehr wohl mögen) manches gemeinsam zu entdecken. Das bedeutet konkret, mit dem Hund über Stock und Stein zu gehen, gemeinsam Mäuselöcher zu untersuchen, Vogelreste gemeinsam aufzustöbern und im Bach nach Krebsen zu graben.
    Macht wirklich Spaß!
    Mach dich interessant und lass deinem Hund das Glück bei deinen Eltern.

    Die ersten Tage mit der Kleinen haben wir alle mit ihr im Wohnzimmer campiert. Dann habe ich sie einige Wochen mit in mein Schlafzimmer genommen, sie hatte dann aber schenll 20 Kilo und ich musste sie noch die Treppe hinuntertragen.
    Das war für sie wohl auch zu wackelig, dass sie sich entschieden hat, im Erdgeschoss zu nächtigen.


    Ich würde da keine Panik machen, am Anfang gehört der Welpe in Menschennähe. Das gemeinsame Schlafen schafft Vertrauen.

    Das kann dir auch bei Kindern passieren - sie wollen schmusen, haben aber die Ruhe dazu nicht.


    ih empfehle dir, dich mit deinem Hund hinzulegen, wenn er müde und satt ist.
    Dann enges Liegen und gemeinsames Kurzschlafen. Ubnd dazu sprechen - immer die selben Worte beruhigend, ich schnuppere dann an meinem Hund und seufze tief - das beruhigt (sorry, sehr hündisch).


    Probier es aus, das wird.

    Meiner Erfahrung (mit der Erziehung von jeweils nur einem Herdenschutzhund) nach ist das Wichtigste in der Welpen- und Junghundezeit die Entwicklung einer liebevollen Beziehung.
    Auch HSHs haben einen willtoplease - für jemanden, dem sie vertrauen.
    Bei zwei Hunden ist das schwieriger, weil die Kleinen sich natürlich aufeinander einstellen.


    Unsere Hunde haben sich sehr positiv mit sehr viel Körperkontakt entwickelt - gemeinsam schmusen, auch mal ein gemeinsames Schläfchen am Nachmittag, berühren an allen Körperstellen (Ohren, Augen, Bauch) mit Kuschelfaktor, Kämmen und Körperpflege allgemein (später Wolsklauen schneiden etc.) Natürlich alles spielerisch.


    Das wird im Zwinger eher schlecht gehen, also doch eher in der Wohnung.


    Wichtig scheint mir auch das Sozialisieren mit anderen Hunden (regelmäßige Treffen mit anderen großen und kleinen Hunden aller Altersstufen, Spazieren im Rudel) und das Gewöhnen an andere Menschen, Kinder, alle Arten von Fahrzeugen (Kinderfahrzeuge!!!) und dein Alltagsleben überhaupt.


    Aber bitte jetzt nicht jeden Tag stundenlang die Liste abarbeiten, sondern dosiert mit der Menschenwelt bekannt machen und danach immer lange Schlafeinheiten, um das Neue zu verarbeiten.


    Das HSH-Verhalten kam bei unserem mittlerweile verstorbenen Rüden kam erst, als er 2,5 Jahre alt war, er ist aber Zeit seines Lebens ein Menschenfreund geblieben. Unsere Kleine zeigt mit 8 Monaten noch kein HSH-Verhalten, sie ist im Kopf noch immer ein Welpe.


    Das Schöne: Die HSHs sind Spätentwickler, du hast also genung Zeit, deinen Hunden deine Welt zu zeigen.


    Mit Trainern habe ich keine so guten Erfahrungen gesammelt, nur einer hatte Ahnung von HSHs, die meisten haben den Hund als zujkünftigen Killer gesehen. Das hat dann vor allem mich gelähmt.


    Viel Erfolg.

    Ein junger Hund braucht das Kauen wie ein Baby den schnuller.
    Kauen beruhigt und entspannt und daher kauen Hunde besonders viel, wenn sie allein sind.
    Der eine Hund braucht das mehr, der andere weniger.
    Daher: biete dem Hund etwas zum Kauen an, dann lässt er auch dei Möbel in Ruhe.


    Warum wird hier ein einfaches Problem so psychologisiert?
    Lass doch den Hund Hund sein.

    Wenn wir unsere Kleine allein lassen, liegt das ganze Haus voll mit Kauangeboten:


    - Knochen
    - Holzstöcke
    - Kauwurzeln
    - Kong und Co
    - Geweihstücke


    Und so lässt madam die Einrichtung in Ruhe. Vor ein paar Woche hatte sie nur ein Schweineohr zum Knabbern und da haben dann die Holzstühle dran glauben müssen.


    Kauen muss sein und dabei werden Endorphine freigesetzt - wichtig, damit der Hund sich wohlfühlt.
    Ergo gibt es die volle Dröhnung mit Dauerkauangeboten.
    Zusätzlich kann man für den Übergang die Einrichtung parfümieren - die meisten Hunde mögen Citronella nicht und es gibt Bitrex-Spray, ekelhaft bitter, aber geruchsneutral.

    Hast du schon mit Kleinkindern oder Banbys zu tun gehabt?
    Im Prinzip ist das mit Welpen ganz ähnlich.


    Sei geduldig.
    Leg ganz viel Wert auf Körperkontakt, die Kleinen brauchen ihn und entwickeln so eine enge Beziehung zu dir.
    Ganz viel Ruhe.
    Sicherheit und einen strukturierten Tagesablauf.
    Find das Kind in dir beim Spielen, hab Spaß daran.


    Wenn du beim Spazierengehen seine Aufmerksamkeit willst, musst du dafür etwas tun. Geh auf die Knie, ruf ihn mit hoher Stimme und freu dich wie Bolle, wenn er sich dir zuwendet.

    Du bist frisch getrennt und leidest darunter, das liest man deutlich zwischen den Zeilen.
    Du hast zwei von drei Haltesäulen der menschlichen Psyche verloren -
    die Familie und den Beruf.


    Die dritte Säule sind Freunde.
    Viele Menschen werden krank, wenn sie zwei Säulen so schnell nacheinander verlieren. Kein Wunder, dass du den Hund nicht hergeben magst und ihm die Verlustängste aninterpretierst, die du hegst.


    Insofern glaube ich, dass nicht der Hund das Problem ist, sondern du. Wenn du ihn als Halt brauchst, dann such nach Lösungen, ihn zu behalten.


    Vielleicht findet sich auch über das örtliche Tierheim ein Gassigeher, der keinen Hund halten kann/darf/will, aber sich gern zeitweise um einen Pflegehund kümmert. Oder der sich nach dem Tod seines Hundes zu alt für einen neuen Hund fühlt, aber einen Hund vermisst.
    Frag im Tierheim und bei den örtlichen Tierärzten nach und mach Aushänge.
    Ich bin sicher, du findest eine Lösung und vielleicht eröffnen sich dadurch auch neue und nette Kontakte, die dir zusätzlichen Halt geben.


    Viel Glück und halt die Öhrchen steif.

    Vielleicht etwas spitzfindig aber nicht so unwahr...



    Der Sonntagsfahrer: Freilaufende Hunde
    Ich bin auf dem Lande aufgewachsen und wohne heute mitten in der Stadt. Dazwischen liegen einige Jahrzehnte und Erfindungen wie der Fahrradhelm und die Kacktüte für Waldi. Die Domestizierung von Mensch und Tier hat merklich an Fahrt aufgenommen, was das Leben sicherer und rücksichtvoller gestaltet. Theoretisch zumindest. Praktisch haben sich die Risiken wohl eher verlagert, unsicher und rücksichtslos geht’s immer noch zu, nur halt weniger beim Fahrradfahren oder Gassi gehen.
    Könnte man einen kleinen Jungen, der 1960 auf dem Land aufwuchs, direkt in eine heutige Großstadt beamen, so würde sich das Kerlchen doch sehr wundern. Selbst auf dem Dreirad sind Kinder schon mit Helm unterwegs. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie auch ohne Dreirad mit Helm unterwegs sind. Fahrradhelme gab es damals noch gar nicht. Selbst die Fahrer ausgewachsener Motorräder bevorzugten es oben ohne, ein wahrer Kerl war ohne Helm unterwegs. Mit verwegenem Blick, filterloser Kippe im Mundwinkel und drei Schnaps als Zielwasser.
    Eine Alkohol-Grenze wurde erst 1953 eingeführt – und die lag mit 1,5 Promille im beruhigenden Bereich der Volltrunkenheit. Die Geschwindigkeits-Begrenzung innerorts folgte dann 1957, es dauerte aber einige Jahre, bis das fahrende Volk sich damit abgefunden hatte. Eine Helmpflicht gibt es erst seit 1976. Das Verhältnis zum Risiko möchte ich einmal als entspannt bezeichnen. Im Internet gibt es dazu nette Erzählungen unter dem Titel „Wie konnten wir das überleben?“. Wobei man fair sein muss: Viele haben es nicht überlebt. 1960 kamen in Deutschland etwa 15.000 Menschen im Straßenverkehr um, heute sind es etwa 3.000.
    Ich will die alten Zeiten nicht verklären: Vieles hat sich zum Positiven geändert. Gegen Fahrradhelme und strenge Umweltvorschriften ist sicher nichts einzuwenden. Dennoch sind viele meiner Generation dankbar, relativ frei aufgewachsen zu sein. Dazu gehörte auch die Freiheit Risiken einzugehen, Fehler zu machen, Gemeinheiten zu ertragen und Niederlagen einzustecken.
    Kein Politiker fühlte sich berufen, uns vor einseitiger Ernährung zu schützen. Das Verspeisen von Fliegen oder Würmern galt unter Jungs als erlesene Mutprobe. War auch nicht schlimmer als der Lebertran, den man uns gegen unseren expliziten Willen einflösste. Kein einfühlsamer Psychologe flankierte unsere Erziehung, Lebertran musste reichen. Bei Missetaten musste mit Konsequenzen gerechnet werden. Wurde bei Bubenstücken die Polizei hinzugezogen, so hatte diese erzieherische Prokura und immer recht – genau wie unsere Lehrer. Beide waren sehr unsensibel. Es gab noch keine Betreuungs- und Beratungsindustrie und keine Eltern, die Erziehung mit fürsorglicher Sicherheitsverwahrung verwechselten. Vielleicht liegt das daran, dass immer mehr Erwachsene, sich um immer weniger Kinder kümmern, wahlweise um Hund und Katz.
    Der Nachkriegs-Hund war ein relativ selbstbestimmtes Wesen
    Auch als Haustier lebte man seinerzeit wild, aber gefährlich. Der Nachkriegs-Hund war ein relativ selbstbestimmtes Wesen, besonders in ländlichen Regionen. Zum Gassi gehen benötigte er weder Herrchen noch Frauchen, sondern erledigte dieses Geschäft im Alleingang. Allgegenwärtige Hundescheiße gehörte zu den akzeptierten Lebensrisiken. Morgens wurde das Tier durch die Haustür in die Freiheit entlassen und kam dann irgendwann zurück, mitunter ziemlich zerrupft. Draußen galt es im Kampf mit Konkurrenten und Automobilen zu überleben.
    Wir besaßen damals einen Drahthaardackel mit dem Namen „Lumpi“, den mein mit Holz handelnder Vater beim Kartenspielen von einem Förster gewonnen hatte. Ob Alkohol im Spiel war weiß ich nicht, ich nehme es aber an. Der Dackel wechselte den Besitzer, nicht aber seine Gewohnheiten. Zu denen gehörte beispielsweise jeden Samstag in den benachbarten Hühnerställen eine Henne zu erlegen.
    Er apportierte die Beute fachgerecht und legte sie anschließend meiner Mutter vor die Haustür. Gleichsam als Morgengabe aus dem Dackelland. Die Nachbarn nahmen es nicht übel, sondern kamen routinemäßig vorbei um zwei Mark für eine Henne zu kassieren. Mitunter wurde allerdings auch versucht Lumpi Hühner unterzujubeln, die eines natürlichen Todes gestorben waren. Wir wußten aber: Wenn Lumpi eine Henne killt, dann bringt er sie auch mit. Der lässt nix liegen.
    Über den jeweiligen Standort unseres vierbeinigen Freundes wussten wir meisten gut Bescheid, denn gegenüber residierte das örtliche Taxiunternehmen. Wenn Lumpi mal länger als einen Tag fernblieb, fragten wir dort nach, wo er von den Taxifahrern denn zuletzt gesichtet worden war. „Heute morgen hat er in Wengerohr einem Foxterrier ein Ohr abgebissen“ lautete dann eine typische Auskunft. Es war also alles in Ordnung.
    Zur Schulung seines Jagdtriebes ruhte der klassische Land-Hund der 60er-Jahre in einem Hinterhalt an der Straße. Von dort aus attackierte er dann überfallmässig Fahrrad- und Motorradfahrer und biss ihnen nach Möglichkeit in die Wade. Das Tier trug grundsätzlich keine Steuermarke. um eventuellen Opfern die Identifikation und Haftbarmachung des Besitzers unmöglich zu machen.
    Die Einstellung der Hundebesitzer zu ihrem Vierbeiner war nicht ganz so sentimental wie heute, die Konsultation eines Tierarztes erfolgte nur in sehr seltenen Fällen, wenn überhaupt. Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass so mancher Lumpi das Hundeleben in den 60er-Jahren bevorzugen würde.



    von Maxeiner - Der Sonntagsfahrer: Freilaufende Hunde – DIE ACHSE DES GUTEN. ACHGUT.COM

    Hmmm. Kontakte kann man ja auch herstellen. Bei uns gibt es z.B. einen kleinen See, da treffen sich an heißen Tagen irgendwie alle Hunde der Gegend am Abend. Ungezwungen und nicht verabredet. Alle laufen frei und auch Kläffer beruhigen sich in der Meute sehr schnell. Ein guter Ort, um Kontakte zu treffen.


    Du solltest Ausschau nach sehr souveränen Tieren halten, idealerweise kombiniert mit etwas jungem verspieltem.


    Vorausgehen mit unsicherem Hund? Schlechte Idee. Ich mag auch keine Bösewichte im Rücken.
    Ansonsten: Hindetrainer einschalten, villeicht auch Kontakte knüpfen - vielleicht hat der Trainer ein souveränes Tier zum üben?