Beiträge von Wuff! Wuff!

    Um so mehr hat es uns gefreut, dass wir Leo noch ein paar Jahre bei uns haben konnten. Er war sehr in sich gekehrt, und es hat fast ein Jahr gedauert, bis Leo bei uns "aufgetaut" und richtig bei uns angekommen war. Unsere Zuneigung, Liebe und Geduld wurden tausendfach belohnt von Leo.
    Viele Tierheim-Besucher hatten damals Leos Schicksal sehr bedauert und waren glücklich, als Leo endlich ausziehen durfte.


    Auch ein Gutachten attestierte Leo ein sehr gutes, aber arttypisches Wesen. Ich hatte das Gutachten in Auftrag gegeben, weil Leo im Sommer 2012 bei Rückkehr von unserem täglichen Spaziergang unmittelbar vor unserem Gartentor eine walkende Passantin in den Oberschenkel zwickte, die mich mit ihrer Wasserflasche sehr heftig angerempelt hatte. Die aufreibende Auseinandersetzung mit dem Ordnungsamt endete schliesslich zu unseren Gunsten vor dem Verwaltungsgericht. Alles in allem hat dieser Spass uns ca. 3.000,-- € gekostet.


    Nach Leo bekamen wir eine 9-jährige HSH-Mix-Hündin aus dem Tierheim Beuern (bei Melsungen), die dort ebenfalls seit 4 Jahren sass. Wegen einiger gesundheitlicher Handicaps war auch sie defacto unvermittelbar, aber nach ca. 4 Monaten waren diese Probleme grösstenteils weg. Allerdings hatte sie im September 2016 dann einen Kreuzbandriss, der operativer Behandlung bedurfte. Ihre Reha macht gute Fortschritte.

    Danke für die vielen "Likes". Ich habe mich sehr darüber gefreut!


    "Leo" war ein Leonberger-Pyrenäenberghund-Mix, den wir leider im letzten April im Alter von gut 11 Jahren einschläfern lassen mussten (Lebertumor).


    Leo ereilte das Schicksal vieler HSH: als Welpe sah er wohl auch schon extrem knuddelig aus, landete nach dem "Züchter" bei einem sehr überforderten Erstbesitzer (auch das Umfeld stimmte nicht), und kam deshalb wegen "Aggressivität" im Alter von etwa 1 Jahr ins Tierheim. Dort sass er ganze vier (!!!!) Jahre, blieb sehr schwierig (nur drei Tierheim-Leute kamen mit ihm halbwegs zurecht), und Leo galt als unvermittelbar. Mehr zufällig wurden wir auf ihn aufmerksam, weil er auf der Tierheim-Homepage als Notfall eingestellt war; wir waren dann die 20. oder 25. Interessenten. Als ich Leo das erste Mal sah, ging ich mit deutlichen Beschwichtigungsritualen auf ihn zu - und er erwiderte. Das war unser Hund! Drei Wochen lang fuhren wir täglich ins Tierheim (ca. 30 km), um Leo kennen zu lernen, anschliessend kam das Tierheim drei Wochen lang täglich zu uns. Diese lange Kennenlern-Phase hat sich auf jeden Fall bezahlt gemacht.


    Wir durften Leo gut 6 Jahre lang haben. Wir haben bei allen unseren 11 Hunden (Berner, Neufundländer, HSH) vor Leo Rotz und Wasser geheult, als wir sie irgendwann dann einschläfern lassen mussten- aber bei Leo war es arg schlimm. Er war ein fabelhafter Hund.

    Inzwischen habe ich alle Beiträge zu diesem Thema gelesen; bei den meisten stellen sich mir die Nackenhaare. Es ist aber auch wohltuend zu sehen, dass es ein paar Leute gibt, die wissen, was ein HSH ist und wie mit ihm umzugehen ist.
    Zunächst: fast jeder Hundefreund hält "seine" Hunderasse und "seinen" Hund für das Non-plus-Ultra, und das ist ja auch nachvollziehbar und okay. Aber - ohne als HSH-Halter überheblich sein zu wollen - HSH "ticken" wirklich anders!


    Zunächst:
    HSH sind ganz wunderbare Hunde !!!! Wenn man sie zu nehmen weiss, wenn man ihrem Wesen gerecht wird, und wenn man bereit ist, selbst immer wieder und täglich dazu zu lernen.


    Es klang schon mehrfach an: das Vertrauen, die Zuneigung eines HSH muss man sich allmählich (manchmal auch mühsam) erarbeiten, und das kann dauern. Bei jedem meiner HSH habe ich etwa 1 Jahr gebraucht, bis der Hund sich eingewöhnt hatte - aber dann war er extrem umgänglich, anhänglich und liebevoll. Und unbestechlich - vor Einbrechern haben wir keine Angst, trotz etwas abgelegenem Haus und 2500 m² Grundstück!


    Unseren vorletzten HSH hatten wir 6 Jahre lang, zuvor sass er 4 Jahre lang als unvermittelbar und sehr schwierig/"aggressiv" im Tierheim, und dorthin war er im Alter von ca. 12 Monaten abgegeben worden, "weil der Besitzer nicht mehr mit ihm zurecht kam".
    So ein Hund gehört auch nicht in die Stadt, auch nicht ins Zentrum einer Kleinstadt, und 200 m² Garten (möglichst gepflegt) reichen auch nicht.


    Die Besonderheiten seines Wesens und deren Akzeptanz durch den Halter sind unabdingbar, zumal man so ca. 50 kg /70 cm Hund körperlich nicht wirklich gewachsen ist.