Beiträge von Uschi_Mane

    Ausgangslage:
    Ralf, kastrierter Dackel Rüde, ungefähr 4, jault und bellt wenn er alleine in der Wohnung bleiben soll.
    Er kommt aus einem Tierschutzprogramm und wurde abgegeben, er hat also schonmal die Erfahrung machen müssen, dass Frauchen nicht „wieder kam“. Er macht nichts kaputt und erleichtert sich auch nicht in der Wohnung.


    Wir haben Ralf nun seit 8 Monaten und konnten ihm mit Geduld und Spucke einige unangenehme Angewohnheiten abgewöhnen bzw. deutlich mildern. Die letzte große Hürde ist das Alleine bleiben!!!


    In den ersten Wochen (als die Bindung zu uns noch nicht so stark war) blieb er alleine. Ich muss dazu sagen, dass ich ihn von Tag 1 an mit ins Büro genommen habe - vielleicht war das falsch. Er war also nur kurz alleine wenn ich einkaufen (20-30 Minuten) oder z.B. beim Arzt (60 Minuten) war. Da habe ich mich auch sehr gewundert, dass das auf Anhieb so gut lief!!


    Nach ca. 3 Monaten klappte das Alleine bleiben plötzlich gar nicht mehr. Zur Sicherheit hatte ich nämlich immer noch mein Handy als Aufnahmegerät laufen und so kam die Wandlung überhaupt erst ans Licht.


    Je nach Tagesform verfolgt Ralf meinen Freund aber besonders mich in der Wohnung. Manchmal macht er es auch gar nicht. Wir versuchen dem entgegen zu wirken indem wir ihn auf seinen Platz schicken und Türen ab und zu schließen.


    Zu Beginn haben wir klassisch geübt: kurz raus gehen wieder kommen, Zeit stoppen, immer länger draußen bleiben etc. Das klappt dann bis zu 20 Minuten aber am nächsten Tag scheint alles vergessen und man beginnt von vorn. Ablenkung durch Knochen, Essen, Musik, Wäsche die nach uns riecht etc. haben keine Wirkung.


    Wir mussten auch leider manches Mal in die Wohnung zurück gehen wenn er bellte denn wir haben Nachbarn, die man nicht bis ins Unendliche strapazieren kann…


    Momentan verfahre ich so, dass ich kurz rausgehe und den Müll wegbringe, dann kurz wiederkomme, nochmal rausgehe (ca 5 Minuten), wieder zurück komme, und dann erst einkaufen etc. gehe. Das klappt noch am Besten aber spätestens nach 50 Minuten fängt Ralf an bitterlich zu „rufen“. Zwischendurch ist immer wieder 10 Minuten Ruhe aber er gibt nicht auf…


    Ralf ist in der glücklichen Situation selten alleine bleiben zu müssen aber darin liegt wahrscheinlich auch das Problem. Mein Ziel wären 3-4 Stunden, dann wäre ich happy! Wie gesagt, üben wir seit 5 Monaten ohne große Erfolge.


    Hat noch jemand Tipps oder Zaubertricks? ;-)


    Sehe ich ein Detail nicht?



    Freue mich über Ideen!

    Kleiner Nachtrag für alle, die ähnliche Probleme mit Aggressionen gegenüber andere Hunden haben. Wir waren nun 3x bei einer Hundetrainerin und das Training hat deutlich geholfen! Ralf macht es anscheinend einfach Spaß, andere Hunde aufzumischen und sich zu "prügeln". Offensichtlich hat es ihm früher nie jemand verboten ;-)


    Unsere Aufgabe war es nun also, ihm DEUTLICH zu verstehen zu geben, dass weder Anbellen noch Schnappen erwünscht ist. Da Ralf alles andere als zart besaitet ist, mussten wir ziemlich laut werden!


    Wir haben so geübt:


    Beim Spazieren auf der Wiese (freilaufend) bleibt Ralf an der Schleppleine.
    Sobald ein Hundekontakt entsteht und Ralf aggressives Verhalten zeigt, ziehen wir ihn weg, schimpfen mit ihm und schicken ihn weg von uns. Im Idealfall streicheln wir den anderen Hund noch. Wenn Ralf nur schnüffelt und ruhig bleibt wird er belohnt.


    An der Leine auf dem Bürgersteig müssen wir immer noch üben aber es ist auch schon deutlich besser. Ralf darf nicht zu dem anderen Hund, sondern muss "bleiben". Das passt ihm noch nicht jedes Mal so ganz aber zumindest vermeiden wir so ausuferndes Bellen und Zähnefletschen.


    Ralf hat fast jeden Hund angegriffen; mittlerweile ist das die absolute Ausnahme!


    Was die Aggressionen gegenüber Menschen angeht, hat sich alles entschärft. Er lässt die Situation mittlerweile von uns regeln und ist selten auffällig.

    Danke Conny für die Einschätzung,


    ja, dann mache ich mal weiter so und übe mich in Geduld ;-) Mein Eindruck ist auch, dass die Männer, die Ralf ignorieren, die sind, zu denen eher am schnellsten Kontakt sucht! Zum Glück ist das alles kein Problem wenn wir draußen sind. Auf der Straße sind Männer egal.


    Viele Grüße!


    Alex

    Liebes Forum!



    Wir haben unseren Dackel Ralf (ca. 3 Jahre alt) nun seit 4 Wochen bei uns. Er kommt aus einem Tierschutzverein aus der Ukraine, hat wohl bei einer älteren Damei gewohnt, die wegen einer Tierhaar-Allergie des Enkels Ralf abgegeben hat. Ob das so stimmt weiß man natürlich nicht, jedenfalls weiß ich ansonsten auch keine Details über Ralfs Vergangenheit.


    Grundsätzlich ist Ralf super, er lernt mit Hilfe von Leckerlies und Belohnung recht schnell, ist stubenrein, überhaupt nicht ängstlich (Sylvester war z.B. überhaupt kein Problem) und sehr anhänglich. Wir beobachten allerdings zwei Dinge, die mir gar nicht passen und bei denen ich verhindern möchte, dass sie sich einschleifen. Diesbezüglich wollen wir bald auch einen Hundetrainer einbeziehen. Trotzdem wollte ich auf diesem Weg mal nach ein paar Tipps und Einschätzungen fragen, auch wenn es schon einige Beiträge zu ähnlichen Problemen gibt.




    AGGRESSION GEGENÜBER HUNDEN:


    Ralf zeigt seit dem zweiten Tag aggressives Verhalten gegenüber 90% aller Hunde. Besonders bei größeren, männlichen Hunden, aber eben nicht ausschließlich. Egal, ob an der normalen Leine oder mit Schleppleine. Egal, wer ihn führt. Hier ein paar Beispiele:



    Situation 1)
    Ralf sieht den Hund und bellt sofort los.


    Situation 2)
    Ralf sieht den Hund, Körpersprache freudig aufgeregt, er will zum Hund hin.
    Hunde schnüffeln sich an und "frieren dann ein". Ralf attackiert mit Schnappen und Bellen.


    Situation 3)
    Ralf sieht Hund, bleibt locker, schnüffelt und läuft mit dem anderen Hund gemeinsam weiter.



    Mittlerweile versuche ich (2) gar nicht mehr, sondern weiche anderen Hunden im Bogen aus. Dadurch kommt es natürlich kaum noch zu Zwischenfällen aber das Problem löst sich nicht! Freilaufende Hunde, die ungebeten auf uns zu kommen, schicke ich weg und ignoriere sie dann möglichst während Ralf sie ankläfft. Mit einem Hund eines Freundes, den Ralf auch schnappen wollte, haben ein paar Minuten Ruhe und ein paar Leckerlies für beide Hunde dazugeführt, dass sien entspannt waren und gemeinsam weitergelaufen sind.





    AGGRESSION GEGENÜBER MENSCHEN:


    Ralf zeigt aggressives Verhalten (Bellen, Bellen, Bellen. Im äußersten Fall wurde auch schon geschnappt - das zum Glück erfolglos, also in die Luft) ausnahmslos gegenüber Männern. Je nach Person ist es unterschiedlich stark ausgeprägt. Lange Mäntel scheinen Ralf darüber hinaus besonders unsympathisch.


    Situation 1)
    (In dieser Situation hat sich Ralf zum ersten Mal aggressiv reagiert)
    Der Vermieter unseres Büros und ein Handwerker (beides ältere, beleibte Männer mit dunklen Stimmen) kommen in meinen Büroraum, in dem Ralf in der Ecke auf seinem Platz sitzt. Ralf bellt, die Männer reden mit ihm, beugen sich über ihn, machen die Sache nur noch schlimmer ;-) Ralf war kaum zu beruhigen.



    Situation 2)
    Freundeskreis: Ralf bellt alle Männer beim erstem Kontakt an, ich bitte alle, ihn zu ignorieren und beruhige ihn bzw. schicke ihn auf den Platz/schütze ihn. Er kommt dann nach einer einer Weile selbst zu den Männern, schnüffelt und ist entspannt. Je nach Mann ist das Verhalten dann beim zweiten oder dritten Treffen komplett weg oder zumindest deutlich entspannter.


    Situationen wie (1) versuche ich nun zu entschärfen indem ich die Männer bitte, Ralf zu ignorieren, Ralf auf seinen Platz schicke und zu beruhigen. Leider klappt das nicht durchweg gut, da Ralf sich teilweise so "heiß bellt", dass er nicht mehr auf mich hört. :muede:


    Freue mich über Ratschläge/Trainingstipps!


    Alex