Wie sahen deine Trainingseinheiten aus?
Korrektur hat bei uns tatsächlich auch schon ml geklappt, aber das war auch nur der Nachbar, den sie eigentlich öfter sieht. 
Wir hatten ja wirklich extrem viele Baustellen, von ich will nicht Auto fahren, bis hin zu Herrchen verkloppen, alle Menschen und Hunde, teilweise aber auch Objekte gruslelig finden, am Anfang nicht alleine bleiben wollen, extremer Kontrollzwang, Tierarztbesuch lernen usw. usw. Wir haben also das Rundumpaket gemacht. Fixe Liegeplätze, Antikontrollzwangtraining (du bleibst auf deiner Decke, ich laufe jetzt 3h durch die Wohnung bis du dich ablegst und verstehst, hier passiert nichts spannendes), Maulkorbtraining (leider ist der Maulkorb aufgrund zahlreicher TA-Besuche immer noch nicht positiv für ihn, aber wir arbeiten noch dran), Auto positiv besetzen, Vertrauensarbeit mit Herrchen (Herrchen füttert aus der Hand, Jedi wird von mir ignoriert wenn Herrchen da ist usw.), 3 Monate jeden Tag Aufzugtraining bis es geklappt hat, Besuch trainieren, usw. Ich bin die ersten 5 - 6 Monate gar nicht aktiv ins Training gegangen was Menschenbegegnungen angeht sondern habe wirklich nur gemanaged. D.h. wüste Anfälle einfach ignoriert, Hund ordentlich gesichert, Gassizeiten so gelegt, dass kaum bis gar keine Menschen unterwegs waren. Wir hatten ja ein sehr schlimmes Erlebnis (ich wurde überfallen, Jedi hat mich gerettet), das war sehr einschneidend für uns beide, da musste ich auch erstmal mit klar kommen bzw. ich musste meine Angst wieder in den Griff kriegen (was bis heute bei Nacht wenn mir gruslige Männer entgegen kommen nicht klappt, aber das ist okay, Jedi darf mich da auch beschützen und soll er auch. Da bin ich froh drüber, er kann das jetzt auch unterscheiden und darauf kommt es an.) Dann hatten wir ja ab ca. März eine ganz lange Phase aufgrund von Krankheit mit schlimmen Schüben wo nur die Gesundheit bzw. Behandlung im Fokus stand und wir das Training auf ein Minimum reduziert haben. Oktober November letztes Jahr hatte Jedi sich dann soweit erholt, dass ich wieder langsam mit stressigen Situationen begonnen habe zu trainieren. Ich hab Jedi in Bogen um Menschen geführt, an Mauern (also gesplittet), Zäunen, Büschen, das was zur Verfügung stand. Wenn ich gemerkt habe, die Distanz ist ihm nicht groß genug, hab ich sie vergrößert (umgedreht, anderen Weg eingeschlagen), ihn absitzen lassen und beobachten lassen. Wenn er ruhig war und sich konzentrieren konnte, gab es Leckerlies. Ab Dezember habe ich dann anbellen und in die Leine knallen bei Menschenbegnungen gemaßregelt (shhhhhht und einen leichten (!!) Stups in die Schulter, kein Leinenruck) und hinter mich gestellt oder abgesetzt (was nicht immer geklappt hat, aber wir haben unser Bestes gegeben). Im Februar wurde es dann besser und mittlerweile kann ich ihn in gewissen Situationen auch ablegen und mit dem Futterbeutel ablenken und so ruhig halten, wenn wir z.B. auf dem Waalweg (sehr eng) unterwegs sind.
Ich denke bei uns war es einfach ein Faktor von Zeit und für Jedi der Lernprozess "Frauchen regelt das für mich und kontrolliert die Situation, ich habe Sendepause. Ich habe nicht zu entscheiden, wer gefährlich ist, Frauchen macht das." mit der Kombination Vertrauen und Bindung.
Ich möchte gar nicht sagen, dass wir den richtigen Weg oder das super Training haben, mit Sicherheit gibt es bei uns viele Dinge die man besser machen könnte, mir ist nur wichtig anderen eben zu zeigen, auch wenn es lange dauert, es wird besser, ihr schafft das!! :) also Zähne zusammenbeißen, Krönchen richten und weitermachen. 