Hallo liebe Gemeinde,
ich hoffe ich finde hier ein paar gute Tipps und Ratschläge in Bezug auf die Ängstlichkeit von unserem Kleinen.
Vorgeschichte: wir sind seit ca. 6 Monate glückliche Besitzer eines Boxers. Der Kleine ist jetzt mittlerweile 19 Monate alt. Wir haben ihn von einem Züchter. Der Arme wurde zurückgegeben, weil sein Frauchen verstorben ist. Was oder wie er gelebt hat ist uns unbekannt. Wir wissen absolut nichts darüber, da der Züchter uns auch nichts sagen konnte. Der kleine Scheisser hat drei Monate bei den Züchtern und seinen eigenen vier Hunden verbracht (damit diese ihn selber genügend kennenlernen konnten um bei der Vermittlung, evtl. Fragen beantworten zu können).
Er selber ist ein absoluter Traumhund. Er hört super, hat so vieles und so schnell bei uns gelernt und ist einfach nur ein ganz tolles und liebevolles Wesen. Hat ein super Sozialverhalten anderen Hunden gegenüber.
Nun das „Problem“: er ist super ängstlich draußen. Menschen draußen machen ihm Angst. Als wir zum Kennenlerntermin ihn sahen, war er anfangs zurückhaltend aber er wirkte auf gar keinen Fall ängstlich. Draußen ist er ständig wachsam und versucht „die Gefahr“ vorauszusehen. Von Zuhause bis zur Hundewiese sind es ca. 10 Min Straßenweg ist die reinste Katastrophe. Sind Passanten auf der Straße verändert er sein Benehmen komplett. Die Öhrchen wechseln von wachsam nach vorne bis unsicher/ängstlich angelegt, eine geduckte Körperhaltung, versucht weg zu rennen, Rute wird nach unten getragen (aber nicht zwischen den Beinen eingeklemmt).
In den ersten Monaten war das ganze mit ganz vielem Speicheln, Hecheln und Zittern verbunden. Das hat er mittlerweile abgelegt. Gegenstände waren anfangs auch ein sehr großes Problem. Er hat einige Kommandos gelernt, unteranderem „Touch“ (muss ein Gegenstand mit der Nase berühren darauf folgt die Belohnung). Sobald ihn ein Gegenstand verunsichert und ich das merke, muss er paar Kommandos ausführen, wie Sitz, Pfötchen usw. und im Anschluss Touch am Gegenstand, welcher ihn verunsichert. Das ist dann alles kein Problem, das macht er super. Danach wird auch z.B. die gruselige Mülltonne mit der Nase abgecheckt. Und dann ist das Thema auch durch.
Aber Menschen sind immer noch ein absolutes Problem. Ich kann nicht sage welche Faktoren es genau sind m/w Personen, ob groß klein dick dünn spielt keine Rolle, auch welcher Annährungswinkel oder -geschwindigkeit… immer das selbe: Angst. Ich erkenne einfach kein Muster. Sobald wir auf der Wiese sind, ist er wie ausgewechselt. Da strotzt er nur so vor Selbstbewusstsein.
Der gestrige Spaziergang war so schlimm (ständiges zurück zerren, in verschiedene Richtungen flüchten, nicht ansprechbar, Kreise um mich drehen usw), dass ich gestsürzt bin und diesen einfach abbrechen musste. Da er auch sonst vor ein Auto oder sonst wo gerannt wäre
Wir machen Mantrailing (woran er mega Spaß hat) mit ihm, da sind die Fremden um ihn herum absolut kein Problem. Nun können wir nicht bei jedem Spaziergang Mantrail spielen. Und es gibt einfach mal Situationen wo er mit muss wo Menschen sind, ich kann ihm die Welt leider nicht idyllisch und ohne Menschen gestalten.
Bei Spaziergänge habe ich schon alles mögliche ausprobiert (ignorieren, bei gewolltem Verhalten bestätigt, Straße gewechselt, usw usw alles was man so in er Literatur findet). Nun kann man nicht immer arrangieren, dass man keinem einzigen Menschen draußen begegnet und ich bin mit meinem Latein am ende. Ich weiß das wird bestimmt auch am mangelnden Vertrauen uns gegenüberliegen. Aber ich weiß einfach nicht was wir noch mit ihm machen könnten um ihm das Leben stressfrei gestalten zu können.