Die Rasselisten und die ganzen Diskussionen über gefährliche Hunde gibt es nicht wegen geringfügiger Vorfälle, Terriern im Hosenbein, schmutzigen Mänteln, blauen Flecken.
Das sind alles blöde Sachen. Haben aber nix mit toten Menschen gemein.
Dann müssen wir zunächst mal unterscheiden, welche Arten von Vorfällen verhindert werden sollen.
1. Jeder Vorfall, bei dem ein Hund einen Menschen angreift/beißt und den auch nur geringfügig beschädigt?
2. Nur die Vorfälle, bei denen es zu schweren Verletzungen kam? Hier müsste man dann tatsächlich erstmal definieren, was eine schwere Verletzung ist. Kann man das überhaupt pauschal definieren, wenn die gleiche Verletzung bei unterschiedlichen Menschen unterschiedlichen Alters unterschiedliche Auswirkungen hat?
3. Nur die tödlichen Vorfälle.
Aktuell ist es so, dass jeder Biss zu einer Einstufung des Hundes führen kann. Und auf dieser rechtlichen Grundlage beruhen die geführten Beißstatistiken. Das heißt, auch ein großer Hund muss nicht unbedingt schwer zugebissen haben, damit sein Biss in der Beißstatistik auftaucht. Ebenso wie aufgrund der Beißstatistiken keine Aussage über die Schwere der Bisse von kleineren Hunden getroffen werden kann. Es gibt also nur unzureichendes Datenmaterial über eine Gesamtheit aller GEMELDETEN Bisse. Daten über die Schwere eine Bissverletzung und ihrer Zuordnung zu einer Rasse sind in der Regel quasi nicht vorhanden.
Bleiben wenige Todesfälle, die nur zu einem geringen Anteil überhaupt in der Öffentlichkeit stattfinden, sondern viel häufiger im privaten Raum. Sie sind aber vor allem eines, äußerst selten.
Hier z.B. mal eine Auflistung von in Niedersachsen (keine Rasseliste) als gefährlich eingestuften Hunden.
Kann man anhand dieser Daten für bestimmte Hunderassen eine grundsätzliche Gefährlichkeit und für andere eine nahezu grundsätzliche Ungefährlichkeit ableiten?
18-01046.pdf (landtag-niedersachsen.de)