„Gefährlich“ nennt man allgemein Dinge, die eine Todesgefahr darstellen oder eine schwere Verletzung.
Wenn man jetzt auch noch die ganze Masse an „nervigen“ und „stressigen“ Hundeereignissen komplett beseitigen will, ist die Verhältnismäßigkeit (siehe oben! Kosten und Vergleichbarkeit) einfach nicht gegeben.
Denkst du, dass Niedersachsen die kleinen Hunde nur als gefährlich eingestuft hat, weil sie "nervig" oder "stressig" waren? Und wenn du das glaubst, warum sollten dann bei den größeren Hunde schwerwiegendere Umstände zu den Einstufungen geführt haben?
In Niedersachsen wird eben genau jeder Vorfall mit einem Hund daraufhin geprüft, ob es einen Vorfall gab, aufgrund dessen eine potentielle Gefährlichkeit des Hundes angenommen werden muss. Und das führt dann zur Einstufung der Hunde eben völlig unterschiedlichster Rassen Genau DAS sind die Hunde, von denen das Land Niedersachsen eine Gefährlichkeit annimmt. Jetzt willkürlich zu behaupten, dass die Prüfung von Hunden bestimmter Hunderassen fehlerhaft gewesen sein muss, weil ja ein Yorkshire Terrier höchstens "nervig" sein kann. Bitte, aber worauf stützt sich diese Unterstellung? Alle Hunde werden oder sollten nach den gleichen Maßstäben geprüft werden und zwar bzgl. ihres Gefährdungspotentials und das führt zur Einstufung der Hunde dieser unterschiedlichen Rassezugehörigkeit. Das ist nun einmal erstmal ein Fakt!
Zitat
Beispiel:
Kannst du in Bayern keinen Staff mehr halten, kannst du trotzdem noch erleben, wie es ist einen Hund zu besitzen.
Kannst du in Bayern GAR KEINEN Hund mehr halten, weil auch der Yorkshire Terrier unverantwortlich geführt werden könnte und Tötungsabsicht haben könnte,
dann ist die Einschränkung unverhältnismäßig groß.
So funktioniert das eben einfach nicht. Um eine Rasse zu verbieten, muss nachgewiesen werden, dass es mit einer Rasse im Vergleich zu anderen Rassen zu einer übermäßigen Beißhäufigkeit kommt.
Dazu gibt es z.B. aus 2016 eine Dissertation, die diesbzgl. die in den Bundesländern geführten Beißstatistiken auswertet.
Microsoft Word - alles.docx (fu-berlin.de)
Sie kommt zu dem Schluss:
Zitat (Zusammenfassung S. 72):
"Wird also gesetzlich versucht, Hundebisse über eine Reglementierung der Hunderassen zu reduzieren, wird man kein Rückgang der Bisse erzielen. Die vorliegenden Ergebnisse konnten zeigen, dass es keine Hunderasse gibt, die statistisch mehr beißt im Vergleich zu allen anderen Hunderassen. Auch geschehen die meisten Beißvorfälle mit einem bekannten oder dem eigenen Hund in direkter Interaktion. Deshalb muss gesetzlich an der Verbesserung der Mensch-Hund Beziehung angesetzt werden, um Beißvorfälle reduzieren zu können."