Beiträge von *Sascha*

    zumindest bei uns sind diese Orte gut von Wild frequentiert. Und wenn ich einen Hund schon bei Hundesichtung nicht abrufen kann, dann kann ich es höchstwahrscheinlich bei kreuzendem Wild auch nicht.

    Nee also da kenn ich zu viele Hunde, die sich keinen Deut für Wild interessieren bzw. da wirklich gut abrufbar sind, aber bei Hunden weniger bis..gar nicht... Gibt's sehr oft

    Wenn ich einen Hund habe, der in einer Situation, die mir auf jedem Spaziergang immer mal plötzlich unterkommen kann, regelmäßig nicht abrufbar ist, dann gehört der nicht in den Freilauf. Ich würde niemals 100% Abrufbarkeit in allen Lebenslagen erwarten, aber wenn der Abruf eher noch eine Frage der Ablenkung und der Risikoabwägung ist, dann reicht es halt einfach noch nicht für Spaziergänge ganz ohne Leine.

    Deshalb wäre mir wichtig, dass sich zunächst einmal ALLE an geltende Gesetze halten, unabhängig davon was das Hundeteam meint, leisten zu können oder was in der Situation in den Augen des/r HH ausreichend zu sein scheint.

    Hier im Bundesland gibt es eine ganzjährige Anleinpflicht im Wald. Ich persönlich halte die Hundehalter, die ihre abrufbaren, nicht wildernden Hunde in Feld UND Wald leinenlos auf den Wegen führen für deutlich rücksichtsvoller als die Hundehalter, die ihre Hunde zwar im Wald an der Flexileine/Schleppleine führen, sie aber im Feld unkontrolliert durch die Wiesen und Felder toben lassen bzw. die Weggrenzen weder in Feld noch Wald beachten.
    Ich käme z.B. nie auf die Idee mich über einen Hundehalter zu ärgern, der seine offensichtlich abrufbaren und wohlerzogenen Hunde trotz Leinenpflicht ohne Leine laufen lässt, andersrum ärgere ich mich immer wieder über Hundehalter, die ihre Hunde zwar an der Leine, aber nicht unter ihrer Kontrolle haben oder ihre ganz offensichtlich nicht abrufbaren und nicht wohlerzogenen Hunde frei laufen lassen, weil man sich ja in einem Gebiet befände, in dem keine Leinenpflicht bestünde.

    Aber meiner Meinung nach lässt sich aus dieser Statistik auch nicht heraus lesen, dass Staffordshire Terrier nun signifikant gefährlicher wären, als z. B. Schäferhunde.

    Statistik hat mit Meinung nichts zu tun - für Menschen ist der Staff mehr als doppelt, für Tiere mehr als dreimal so gefährlich

    als?

    Das ist nämlich die entscheidende Frage. Um zu zeigen, dass eine oder mehrere Rassen eine signifikant höhere Gefährlichkeit aufweisen, ist eben nicht zu zeigen, dass sie x-Mal über der Gefährlichkeit eines Durchschnittshundes liegen, sondern dass sie im Vergleich zu ALLEN nicht-gelisteten Rassen ein signifikant höheres Gefährdungspotential haben.

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.

    Beissstatistik 2022 Hessen

    Das ist auch mal eine interessante Auflistung.

    - 12 von 17 schweren Verletzungen (70%) wurden von Hunden verursacht, die meines Wissens nirgendwo auf der Liste stehen.

    - Schon bei den mittelschweren Verletzungen haben wir eine sehr bunte Durchmischung der Rassen.

    - Und auch bei den getöteten Hunden, 20/26 Vorfällen (77%) fallen auf in Deutschland nirgendwo gelistete Hunde.

    - Unter den 7 nach §14 Abs. 2 (Link) eingeschläferten Hunden gehört genau ein einziger einer gelisteten Rasse an.

    Ein Yorkshire Terrier ist genauso wenig gefährlich, wie eine Gehsteigkante.

    Die Einstufung erfolgt dann, wenn es einen Vorfall gegeben hat, aufgrund dessen eine Gefährlichkeit für die Gesellschaft angenommen werden kann. Wenn du das anders siehst, dann ist das eben dein rein persönliches Empfinden. Ich frage mich nur, auf welche Grundlage sich deine Beurteilung stützt, wenn du weder mit dem Vorfall befasst warst noch den entsprechenden Hund dazu kennst. Was soll das?

    Andersrum unterstellst du aber, dass die Vorfälle von anderen Hunden, die eher in dein Schema passen, einen gefährlichen Charakter hatten? Auch beim eingestuften Stafford kann dir keiner sagen, welcher Art und Schwere der Vorfall gewesen ist, der schließlich zur Einstufung führte.
    Evtl. wurde ja der Stafford wegen eines blauen Flecks eingestuft und der Yorkshire wegen eines abgebissenen Fingers. Wer weiß denn das? Es wird geprüft und dementsprechend eingestuft und zwar immer mit dem Blick auf eine gesellschaftliche Gefährdung. Die kann bei einem Stafford sicher schneller gegeben sein als bei einem Yorkshire. Ein Stafford z.B. erfüllt viel schneller den Tatbestand eines wiederholt gefährlichen Anspringens als z.B. ein Yorkshire.

    „Gefährlich“ nennt man allgemein Dinge, die eine Todesgefahr darstellen oder eine schwere Verletzung.

    Wenn man jetzt auch noch die ganze Masse an „nervigen“ und „stressigen“ Hundeereignissen komplett beseitigen will, ist die Verhältnismäßigkeit (siehe oben! Kosten und Vergleichbarkeit) einfach nicht gegeben.

    Denkst du, dass Niedersachsen die kleinen Hunde nur als gefährlich eingestuft hat, weil sie "nervig" oder "stressig" waren? Und wenn du das glaubst, warum sollten dann bei den größeren Hunde schwerwiegendere Umstände zu den Einstufungen geführt haben?

    In Niedersachsen wird eben genau jeder Vorfall mit einem Hund daraufhin geprüft, ob es einen Vorfall gab, aufgrund dessen eine potentielle Gefährlichkeit des Hundes angenommen werden muss. Und das führt dann zur Einstufung der Hunde eben völlig unterschiedlichster Rassen Genau DAS sind die Hunde, von denen das Land Niedersachsen eine Gefährlichkeit annimmt. Jetzt willkürlich zu behaupten, dass die Prüfung von Hunden bestimmter Hunderassen fehlerhaft gewesen sein muss, weil ja ein Yorkshire Terrier höchstens "nervig" sein kann. Bitte, aber worauf stützt sich diese Unterstellung? Alle Hunde werden oder sollten nach den gleichen Maßstäben geprüft werden und zwar bzgl. ihres Gefährdungspotentials und das führt zur Einstufung der Hunde dieser unterschiedlichen Rassezugehörigkeit. Das ist nun einmal erstmal ein Fakt!

    Zitat

    Beispiel:

    Kannst du in Bayern keinen Staff mehr halten, kannst du trotzdem noch erleben, wie es ist einen Hund zu besitzen.

    Kannst du in Bayern GAR KEINEN Hund mehr halten, weil auch der Yorkshire Terrier unverantwortlich geführt werden könnte und Tötungsabsicht haben könnte,

    dann ist die Einschränkung unverhältnismäßig groß.

    So funktioniert das eben einfach nicht. Um eine Rasse zu verbieten, muss nachgewiesen werden, dass es mit einer Rasse im Vergleich zu anderen Rassen zu einer übermäßigen Beißhäufigkeit kommt.

    Dazu gibt es z.B. aus 2016 eine Dissertation, die diesbzgl. die in den Bundesländern geführten Beißstatistiken auswertet.

    Microsoft Word - alles.docx (fu-berlin.de)

    Sie kommt zu dem Schluss:


    Zitat (Zusammenfassung S. 72):

    "Wird also gesetzlich versucht, Hundebisse über eine Reglementierung der Hunderassen zu reduzieren, wird man kein Rückgang der Bisse erzielen. Die vorliegenden Ergebnisse konnten zeigen, dass es keine Hunderasse gibt, die statistisch mehr beißt im Vergleich zu allen anderen Hunderassen. Auch geschehen die meisten Beißvorfälle mit einem bekannten oder dem eigenen Hund in direkter Interaktion. Deshalb muss gesetzlich an der Verbesserung der Mensch-Hund Beziehung angesetzt werden, um Beißvorfälle reduzieren zu können."

    Und in 2019 tötet ein Deutsch Drahthaar in Niedersachsen einen Menschen. Und nun? Verbieten wir die auch?

    Verstehe gerade nicht was du meinst? In dieser Statistik sind alle Hunde aufgeführt, die nach einem Vorfall und einer Prüfung durch das Amt nach Gesetzeslage als gefährlich eingestuft wurden. Objektiver geht es doch kaum. Jeder dieser Hunde gilt als individuell gefährlicher Hund.

    Das ja. Und weil Niedersachsen individuell beurteilt, braucht es da auch nicht mehr.

    Finde halt für andere Bundesländer den Vergleich zur Gesamtpopulation pro Rasse immer ganz nett. Ist aber so ein persönliches Ding. Letztendlich sagt die Liste ja nur "so und so viele neue gefährliche Hunde" gibt es. Vorausgesetz der Fall wurde gemeldet.

    Nee, die Liste summiert die Anzahl der gemeldeten gefährlichen Hunde. Aber das ist gar nicht so entscheidend.
    Wie man deutlich aus der Liste erkennen kann, würde ein Verbot einiger weniger Rassen eben nicht zu einer signifikanten Verringerung der gefährlichen Hunde führen. Außerdem ist eben auch schön zu sehen, dass die Einstufung tatsächlich alle Arten von Typen, Rassen und Größen betrifft.
    Die Daten sind ja schon etwas älter und das Hundegesetz damals noch recht jung. Mittlerweile steht die Anzahl der gefährlichen Hunde, glaube ich, bei etwa 2000 (Die über die Jahre eingestuft wurden), wenn ich mich recht erinnere und das bei einer Hundepopulation von knapp 500.000.

    Mensch du kannst doch keine Statistik teilen, in der ein Pudel aufgeführt ist *Achtung Ironie* :hust:

    Aber mal ernsthaft - diese Statistik ist doch für den :mute: Warum führt man diese so? Geht es tatsächlich nur rein um die Anzahl der Bisse?

    Verstehe gerade nicht was du meinst? In dieser Statistik sind alle Hunde aufgeführt, die nach einem Vorfall und einer Prüfung durch das Amt nach Gesetzeslage als gefährlich eingestuft wurden. Objektiver geht es doch kaum. Jeder dieser Hunde gilt als individuell gefährlicher Hund.

    Ganz ehrlich, das fällt für mich nicht unter einen speziellen Hundeverstand, sondern unter normale Verhaltensregeln im öffentlichen Raum.
    1. Ich fasse keine fremden Tiere an.
    2. Ich halte, wenn es die Situation zulässt, Abstand.

    3. Ich vermeide in der Nähe von Tieren schnelle Bewegungen und laute Geräusche.

    Eben auch wieder je nach Kontext natürlich. Von einem Hund im Einkaufszentrum, in der U-Bahn oder dein Bsp. im Zoo kann und darf ich mehr erwarten, als von einem Hund in einem eher wenig bevölkerten Wald.

    Also jeder muss das wissen - je nach Kontext?

    Also mal muss er es wissen, mal nicht?

    Niemand MUSS irgendetwas wissen. Aber Wissen hilft Vorfälle zu vermeiden, egal wer "Schuld" ist oder hätte der Informiertere sein müssen. Jemand, der am Zebrastreifen guckt, der lebt halt im Zweifel einfach etwas ungefährlicher als jemand, der einfach drüber marschiert, weil die Autofahrer ja halten müssen.