Beiträge von *Sascha*

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    Ich habe einen 6 Monate alten Golden Retriever Rüden,


    Völlig normal! Hunde vermischen ihre Verhaltensweisen im Spiel. Einfach daran hindern bzw. zur Seite schieben (unsanft ist dabei gar nicht nötig ;) ) Es ist von ihm nicht bös gemeint, nur muss auch er erstmal lernen, welche Verhaltensweisen du im Spiel mit ihm duldest und welche nicht erwünscht sind.

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    Die meisten Pferde haben es alles andere als gut getroffen und vegetieren vor sich hin. Hengste kann es dieser Umgebung dann nicht geben.


    Dazu wollte ich nur kurz anmerken, dass gerade eine einigermaßen "artgerechte" Pferdehaltung eine Hengsthaltung erschwert.
    Auch ein Hengst braucht ein Herdenleben und so ist mir ein Wallach inmitten seiner Kumpels tausendmal lieber als ein durch Einzelhaltung geplagter Hengst.


    Leider werden Stuten auch nicht so wie Hündinnen 2x im Jahr rossig/läufig, sondern meist innerhalb weniger Minuten/Stunden, wenn sie dem richtigen "Mann" begegnen. :D Ein Trennen während der Rosse also kaum durchführbar.


    Bleibt also nur die Sterilisation, das heißt, den Natursprung bei jeder Rosse (mehrmals im Jahr) zuzulassen mit allen gesundheitlichen Risiken und eine Bedeckung ist immer sowohl für den Hengst als auch für die Stute mit Stress verbunden.


    Die natürlichste Möglichkeit wäre es den Hengst mit tragenden Stuten zusammenzulassen, allerdings gibt es nicht genügend tragende Stuten für alle männlichen Pferde ... Gerade bei Zuchthengsten aber sicher eine Möglichkeit, die noch viel mehr Verbreitung erfahren müsste.


    Die dritte Möglichkeit ist es den Hengst in sogenannten "Junggesellenverbänden" zu halten, aber auch dafür müssen zunächst die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden und nicht jeder Hengst eignet sich für eine solche Haltung! Erfreulicherweise gibt es immer mehr Möglichkeiten einer solchen Haltung, aber leider kann noch lange nicht jeder, sondern eher nur ein verschwindend kleiner Teil einem Hengst dauerhaft eine solche Haltung ermöglichen.


    Die Möglichkeiten für eine (artgerechte) Hengsthaltung sind also deutlich schlechter einzuschätzen als die für eine Haltung intakter Rüden! Somit sind beide Situationen in keinster Weise zu vergleichen und bedingen völlig verschiedener Voraussetzungen.

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    Würdet ihr also sagen, dass ein hoher Rohproteinwert auch eine gute Fleischquelle erklären kann?


    Nein, nicht unbedingt.
    Der Rohproteinwert zeigt nur den Stickstoffanteil im Futtermittel an, anhand des Rohproteinwertes kann keine Aussage darüber getroffen werden, wieviel Eiweiß tatsächlich im Futter ist. Noch weniger sagt der Wert über die Verdaulichkeit des Proteins aus. Die Hochwertigkeit des Futtermittels lässt sich aber nur anhand der Verdaulichkeit der Inhaltsstoffe bzw. ihrer Gesamtverdaulichkeit ablesen.
    Z.B. hat Geflügelfedermehl einen Rohproteingehalt von 84%, der Anteil an verdaulichem Rohprotein sind aber nur 40,3%. Du könntest also mit Geflügelfedermehl ein Futter herstellen, welches einen sehr hohen Rohproteingehalt aufweisen würde.


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    Ein niedriger Rohproteinwert kann zwar auch von gutem Fleisch herstammen, aber dafür sind das Rohfett bzw. der Rohascheanteil höher?


    Jede Art von getrocknetem Fleisch besteht nur zu etwa 10% aus Wasser. Das heißt, 90% müssen etwas anderes sein. Rohfaser und NfE kommen im Fleisch nur marginal vor.
    Das wiederum bedeutet, der Großteil des getrockneten Fleischs (>85%) besteht aus Rohprotein, Rohfett und Rohasche. Wie diese Inhaltsstoffe verteilt sind, hängt von der Zusammensetzung des Fleischanteils ab.


    Die Frage ist, was du als "gutes" Fleisch bezeichnen würdest. Dass der Rohascheanteil nicht zu hoch ausfallen sollte, das ist sicherlich Konsens.
    Also bleibt im Prinzip nur die Möglichkeit den Anteil des Rohfetts zu erhöhen, damit der Antel des Rohproteins klein bleibt. Aber auch das müsste sich in der Deklaration der Inhaltsstoffe niederschlagen und auch ein hoher Rohfettwert ist ja nicht unbedingt gefragt.


    Der Witz ist, dass sich ein hoher Trockenfleischanteil und geringe Protein- UND Fettwerte ausschließen.
    Denn wenn ich z.B einen Rohproteingehalt von 25% fordere und einen Rohfettgehalt von 10-15%, dann muss der Anteil an NfE (Kohlenhydraten) zwischen 40 und 45% liegen, denn der Anteil an Wasser, Rohfaser und Rohasche liegt konstant bei etwa 20%.
    Kohlenhydrate kommen jedoch im "Fleisch" nur marginal vor, ein hoher pflanzlicher Anteil in der Trockensubstanz ist also unabdingbar, wenn man diese Werte erreichen will.

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    Genau das meinte ich! ;)


    Jupp, allerdings dachte ich, ich führe das mal ein wenig aus um es verständlicher zu machen.
    Im Schritt 2 sieht man dann auch, dass dein Telefonpartner natürlich auch Recht hat, die Proteinwerte verändern sich durch die Trocknung nicht. ;)


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    Die Frage ist, wie man dann beim Endprodukt auf einen so niedrigen prozentualen Proteingehalt kommt?


    Tja, DIE Frage hätte ich auch gerne beantwortet.


    Ich würde dafür zwei Lösungen vorschlagen:
    1. einen höheren Fettgehalt
    2. einen höheren Rohaschegehalt


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    EDIT: Ich habe übrigens die Aussage eines Futtermittelvertreibers gefunden, dass Fleischmehl nur einen Proteingehalt von 49,5 % hat. :???:


    Natürlich kann ein Fleischmehl auch nur "wenig" Protein enthalten, ABER dann müssen andere Inhaltsstoffe prozentual höher gewichtet sein.
    Infrage kämen hierfür in erster Linie Fett und unter Umständen Rohasche (hoher Knochenanteil z.B.).
    NfE und Rohfaser eher nicht. :D
    Auch der Wassergehalt liegt konstant um etwa 10%.

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    Aber: wenn das Wasser entzogen wird, dann steigt doch logischerweise der prozentuale Anteil des Proteins?


    Hast du z.B. 100g frisches Huhn
    dann enthält das
    21g (21%) Rohprotein
    5,6g (5,6%) Rohfett
    0g (0%) Rohfaser
    1g (1%) Rohasche
    1,4g (1,4%) NfE
    und
    71g (71%) Wasser


    trocknest du das Huhn nun und es bleibt eine Restfeuchte von 10%
    dann enthält dein trockenes Huhn nun
    21g Rohprotein
    5,6g Rohfett
    0g Rohfaser
    1g Rohasche
    1,4g NfE
    und
    3,22g Wasser


    Dein Huhn wiegt aber nun nur noch 32,2g.

    Das heißt, die Nährstoffmenge bleibt zwar gleich, aber die Gesamtmenge verändert sich und somit auch der prozentuale Anteil der Inhaltsstoffe.
    32,2g trockenes Huhn haben den gleichen Nährwert wie 100g frisches Huhn.


    Daraus folgt: 100g trockenes Huhn beinhalten
    65,2g (65,2%) Rohprotein
    17,4g (17,4%) Rohfett
    0g (0%) Rohfaser
    3,1g (3,1%) Rohasche
    4,3g (4,3%) NfE
    und
    10g (10%) Wasser

    Zitat

    hallo


    lässt auf minderwertiges "fleischmehl" schließen,oder??
    Wahrscheinlich samt knochen und fell vermahlen... igitt!
    warum können die nicht einfach anständiges Fleisch einsetzen!


    viele Grüße
    Pascal


    Nein, nicht unbedingt, bei den angegebenen Protein- und Fettwerten handelt es sich ja nur um Mindestwerte, es kann also auch sein, dass mehr Protein und Fett enthalten sind als angegeben.
    Allerdings sind 50% Protein für ein Fleischmehl schon recht wenig, denn der Rest (abzgl. Wasser noch 40%) müsste dann zum größten Teil aus Fett bestehen oder einen beträchtlichen Rohascheanteil haben (was ja überhaupt nicht wünschenswert wäre).


    Ich will das Futter auf keinen Fall schlecht machen! Nur ich würde da genauer mal nachhaken, wenn ich es füttern wollte. Alles in Allem finde ich das Futter gut, aber ein paar Unklarheiten tauchen dann doch auf und gerade weil der hohe Fleischanteil und der geringe Proteinwert genau das widerspiegeln, was der Kunde fordert, macht es mich schon etwas nachdenklich.
    Denn andere Hersteller bekommen diese Proteinwerte nur mit einem geringeren Fleischanteil hin, obwohl sie auch auf stark eiweißhaltige pflanzliche Inhaltsstoffe verzichten :?

    Zitat

    Vielleicht guckst du mal hier,
    http://www.canidae.com


    wenn du der Sprache gut mächtig bist.


    Ich gebe zu, Englisch ist nicht mein Steckenpferd ...


    ... wenn ich richtig gelesen habe, dann steht hier: http://www.canidae.com/ingredients/meatvmeal.html, dass das enthaltene Fleischmehl 50-65% Protein enthält.
    Da das Fleischmehl einen Anteil von über 50% im Trockenfutter ausmacht bedeutet genau das aber, dass allein der Fleischanteil bereits mindestens 25-32,5g Protein/100g ausmachen, hinzu kommen noch die Proteine aus dem Reis. :?


    Irgendwie passt das nicht so ganz zusammen mit einem angegebenen Proteinwert von 24% ... :?

    Schön :)


    Danke für deinen Thread!


    Wobei 50% Rohprotein im Trockenfleisch (ca. 10% Wasser) wohl eher wenig geschätzt ist.
    Da kommt es natürlich auch auf Zusammensetzung des "Fleisches" an, aber Fleisch besteht in erster Linie aus Protein und Fett. Es enthält kaum NfE und Rohasche und keine Rohfaser.
    Das heißt, der Großteil des Trockenfleisch (>80%) muss aus Rohprotein und Rohfett bestehen.

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    Die Zusammensetzung ist gut! Nur schade, dass es um die halbe Welt geflogen werden muss...


    Die einzige Frage, die sich mir bei Canidae stellt, wie kommt man bei einem so hohen Trockenfleischanteil auf einen so niedrigen Protein- und Fettwert?