Beiträge von Goathead

    Es ist jetzt ja auch nicht so, als ob wir ein Monster hätten, das alles und jeden zerfleischt. Sie hat in einer Prüfung die beste Note für ihr Verhalten bekommen. Wir vermuten, dass sie Angst vor fremden Menschen hat und daher auf Distanz gehen und einschüchtern möchte. Sie ist ja auch nicht immer und mit allen so, im Urlaub waren wir Freitag abends in einer großen Stadt und hatten keine Probleme, selbst wenn viele Menschen da waren (und zu dem Zeitpunkt hatten wir nur das Geschirr). Und dann andere male ist sie extrem unter Stress, liegt dann auch vielleicht an unserer Angst vor ihrem Verhalten....

    Also nur um mal eines klar zu stellen: Was ich geschrieben habe ist nicht "erfunden" und ich finde es ehrlich daneben, dass mich hier manche Leute als Lügner hinstellen wenn ich von einem echten Problem mit meinem Hund berichte und um Ratschlag bitte. Und auch wenn hier manche schon dieses "Klischee" veralbert haben, sie hat schon Kinder die mittlerweile um die 6 Monate alt sein müssten, sie war nämlich vor dem Tierheim an einem Baum mit einem ihrer Babys angekettet gefunden worden.


    Mir geht das Wohlergehen meines Hundes sehr am Herzen, und wie ich schon erwähnt habe würde ich selbst meinem Hunden nie so wehtun, also bitte spart euch mich so anzugreifen.


    Und wenn ich sage, dass sie Menschen anspringt, heißt das nicht dass ich sie lasse. Im Urlaub war das mit drei Männern der Fall und nur bei einem hat sie es geschafft den Mann zu berühren, bei den anderen konnten wir sie rechtzeitig zurückhalten. Und ich setze alles daran ihr beizubringen sich auf mich und den Spaziergang zu konzentrieren, ich lobe sie immer wenn sie mal andere Menschen die spazieren gehen nicht beachtet. arbeite mit Leckerlies und spiele mit ihr auch oft draußen im freien Feld. Sie ist sehr liebenswert, nur muss sie sich nur angewöhnen sich auf uns den Spaziergang zu konzentrieren.


    Und das Würgehalsband benutze ich auch nicht mehr, meine Partnerin konnte ich bisher nicht davon überzeugen dass es schlecht für den Hund ist aber ich bin mein eigener Herr. Und da ich Deutscher bin und damit nur Zweit-Besitzer bin (ich weiß nicht wie man das auf deutsch nennt, Ausländer dürfen nicht Besitzer von Listenhunden sein), hat sie auch das Erstrecht auf den Hund.

    Ich bin seit 3 Monaten mit meiner Partnerin Besitzer einer 2 Jahre alten American Staffordshire Terrier Hündin, die wir im Tierheim entdeckt und sofort adoptiert haben. Es ist unser erster Hund, und auch wenn wir wissen, dass diese spezielle Rasse Einschränkungen bzgl Maulkorb und spezielle Papiere bedeutet, ging uns bei ihrem Anblick direkt das Herz auf. Und eigentlich hatten wir auch keine Probleme. Unser Hund ist sehr lieb, war nie am Bellen und war auch Freunden und Familie, die sie vorher nie gesehen hat, sehr offen und lieb gegenüber. Das einzige Problem wo klar war, dass wir daran arbeiten müssen, ist die Leinenführigkeit und der dauerhafte Stress bzw. die Angst, die sie hat, wenn viel um sie los ist. Sprich, in unserem Dörfchen zog sie gerne an der Leine, um Katzen unter Autos zu suchen. In unserem Dorf gibt es sehr viele streunende Katzen, und sie liebt es allen Anschein nach sie zu jagen, was in durchgestrecktem Arm unsererseits folgert. Das andere, und eigentlich richtige Problem ist, dass sie zunehmend abweisender gegenüber fremde Menschen und Hunden wird. Wir haben es einmal versucht in das Stadtzentrum etwas trinken zu gehen, da blieb sie nicht neben uns liegen weil sie jeden vorbeilaufenden Passanten mit den Augen verfolgte und evtl. dann sogar manche anzuspringen versucht (anspringen nicht im Sinne von Spielen sondern "ich bring dich um wenn du mir zu nahe kommst"). Letzte Woche waren wir mit unserem Hund im Urlaub am Meer und es war eine Katastrophe. Die Besitzerin des Ferienhauses, in dem wir wohnten, konnte nicht einmal die Wohnung betreten, weil der Hund die Tür versperrt und sie angebellt hat. Nachdem ich unseren Hund weggesperrt und die Frau reingelassen habe, und diese mich bat den Hund kommen zu lassen, da sie ja keine Angst vor Hunden haben würde, hab ich dies getan, und nachdem unser Hund sie erblickt hat, hat sie sie direkt angesprungen und fast den Kopf abgerissen, hätte ich sie nicht im letzten Moment zurückgezogen. Auch auf der Straße sprang sie permanent Menschen an, bellt Hunde und Kinder an, bereit auch diese anzuspringen. Es bringt mich zum Verzweifeln, weil sie sonst sehr lieb und ein Geschenk ist. Aber wir können mit ihr nicht mehr in die Öffentlichkeit, aus Angst vor ihrem Verhalten. Das dritte Problem ist, und ich weiß nicht ob das verbunden ist, ist dass sie oft in unserer Abwesenheit in der Wohnung pinkelt und/oder ihr Geschäft macht. Wir gehen mit ihr mindestens 3 mal am Tag raus, für mind. 2 Stunden insgesamt am Tag, und sie erledigt auch alles was sie muss draußen, von daher kann es nicht sein, dass sie wirklich muss.
    Nun haben wir drei unterschiedliche Hundetrainer zu Rate gezogen und mit ihnen über diese Probleme gesprochen. Allen Anschein nach lassen wir unseren Hund zu viele Freiheiten und sie fühlt sich als Chef in unseren vier Wänden, da wir sie auf die Couch gehen lassen wann sie will, da ihr Essen den ganzen Tag bereit steht ohne dass sie es frisst, und beim Gassi gehen eben besagte Leihnenführigkeit, die sie noch nicht so ganz begriffen hat, da sie immer vorne läuft und dies laut den Trainern als Rüdelführigkeit steht, welches wir uns zurückerobern müssen. Meine erste Handlung also war, die Leine kurz zu halten, sodass sie bei Fuß läuft, und wenn sie doch versuchte schneller als ich zu sein, hab ich meinen Fuß vor sie gestellt oder Halt gemacht und gewartet bis sie zu mir zurück gekommen ist. Funktioniert hat das aber nicht wirklich, weil Faktoren Mensch, Katze und Hund immer noch stark auf sie einwirken und sie sich nicht auf uns und das Gassi gehen konzentriert.
    Der erste Trainer sagte uns also: Schafft euch ein Würgehalsband an. Mehr dazu hatten wir nicht mit ihm geredet weil er letzten Endes für uns doch zu teuer war. Ich dachte mir, Würgehalsband? Das ist doch barbarisch und altmodern, sowas macht man doch heute nicht mehr, das ist Tierquälerei! Wir blieben also beim Geschirr, dass wir immer benutzt hatten. Nach den Vorfällen im Urlaub aber sahen wir eine weitere Trainerin, und diese empfiehl uns das gleiche: Würgehalsband. Sie hat es uns an unserem demonstriert, und tatsächlich lief sie trotz Mensch und Hund bei Fuß, und wenn nicht, dann zog die Trainerin ruckartig und sehr stark an der Leine, dass unser Baby quasi geflogen ist. Meine Partnerin tat dies auch schon vorher mit dem Geschirr, manchmal so stark dass der Hund auf den Rücken fiel oder eine dazwischen stehende Person ernsthaft am Bein verletzt hat. Ich sagte der Trainerin, dass mir das nicht gefällt und ich meine Partnerin bete nicht so an unserem Hund zu ziehen, aber die Frau ried auf mich ein, und sagte, dass ich falsch lag und meine Partnerin richtig handelt, und ich das verstehen und auch so agieren müsse, um die Leinenführigkeit zu begünstigen. Ich ließ mich also auf dieses Würgehalsband ein, und es klappt auch gut, aber so an meinem Hund ziehen, das tu ich trotzdem nicht. Nun sahen wir eine dritte Trainerin, eine Freundin von meiner Partnerin, und bei ihr blieb mir die Kinnlade offen stehen. Auch sie empfiehl uns dieses Halsband zu benutzen, damit die Hündin lerne, dass wir die Situation bestimmen und nicht sie. Sie kann frei leben, solange wir es erlauben, quasi. Selbst ihr Atmen bestimmen wir, sagte sie. Das fand ich schon ganz komisch aber was sie dann tat... sie zog nicht so stark am Hund, mehr kleinere, schnellere Züge bis der Hund in Position ist, aber wenn auf der Straße eine Ablenkung für den Hund war, dann zwing sie mit ihren Händen unseren Hund, sich in die andere Richtung zu drehen und Sitz zu machen, verschob das Halsband nach oben bis direkt unter die Ohren und zog das Halsband so fest, dass bei jedem kleinsten Zug mein Hund keine Luft mehr bekommen hat und dann Erstickungsgeräusche gemacht hat, wie wenn sie brechen müsste, es aber nicht geht weil die Speiseröhrer geblockt ist. Ich wusste echt nicht was auf einmal ab geht, ich musste fast heulen bei dem Anblick, aber meine Partnerin hat diese Methode übernommen und auch alle umstehenden Freunde von uns hatten nichts einzuwenden, ich fragte mich also wirklich ob ich nun wirklich der einzige Blöde bin, dem diese ganze Würgehalsband "gehorch oder stirb" Methode nicht gefällt. Natürlich möchte ich dass mein Hund mir gehorcht und mich respektiert, und ich möchte auch in Ruhe in der Stadt spazieren oder essen gehen, dass mein Hund am Tisch liegen bleibt, aber ich möchte es ihm doch nicht auf solche barbarische Weise einprügeln. Meiner Meinung muss die Erziehung doch durch Respekt und nicht durch Angst, bestraft zu werden, erfolgen, oder liege ich da falsch? Sind vielleicht einfach die Franzosen (ich wohne in Frankreich) altmodischer was die Erziehung angeht (Kinder dürfen erziehungsbedingt gehauen werden, in Deutschland ist das meines Wissens nach verboten)? Ich benutze weiterhin erstmal dieses Halsband, da es echt besser gegen das Ziehen wirkt als das Geschirr, aber ich weiger mich meinem Baby wehzutun!


    Ich hoffe ihr könnt mir bei meinem Problem helfen.