Beiträge von feenzauber

    Hallo liebe Forengemeinde ;)

    Da im Qualzuchtthread wohl unangebracht, eröffne ich nun - nicht ganz bedenkenlos - einen neuen Thread dazu.

    Es soll hier um das Thema Zucht und Zuchtordungen, mit spezieller Sicht auf Farbzucht, Reinfarbzucht, Inzucht und der Hinnahme der Veringerung des Genpools und dessen Vielfalt - also im Grunde der Ahnenverlust - gehen.

    • Also, ab wann ist Inzucht und Ahnenverlust gesundheitsbedenklich?
    • Wie Zeitgemäß ist Farb- und vorallem Reinfarbzucht und wie kritisch seht ihr diese?
    • Macht es wirklich Sinn den Genpool und dessen Vielfalt aufgrund von äußeren Merkmalen wie der Färbung (bzw. Reinfarbe) künstlich klein zu halten?
    • Wie seht ihr Zuchtverbände und Züchter, die an diesen Methoden festhalten?
    • Was glaubt ihr wie es bei betroffenen Rassen anders gehandhabt werden müsste?
    • Ab welchem Zeitpunkt wird die gezielte verringerung des Genpools, trotz anderer Möglichkeiten, für euch zum Problem?

    Ich bin jetzt kein Genetiker oder Tierarzt und fände es mal interessant zu hören, welche Werte von denen genannt werden.
    Mein jetziger Hund ist aus einer Outcrossverpaarung. Dafür habe ich mich bewusst entschieden. Bisher ist er gesund und der erhoffte Traumhund. Allerdings ist mir bewusst, dass auch er ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen haben wird, deren Veranlagung wohl ein Großteil der Rassevertreter in sich tragen.

    Ich persönlich finde Reinfarbenzucht unsinnig.
    Ich meine, ein guter Hund hat keine Farbe. Hunde die alle nur einfarbig weiß oder schwarz sind, finde ich eh langweilig.
    Wahrscheinlich wollte man sich anfangs mit der Zucht auf reinfarbige Hunde (z.B.) bei den Spitzen von Mischlingen abheben? Heute macht das für mich keinen Sinn.

    Zuchtverbände, die daran festhalten, auch wenn man heute weiß, dass es der Rasse mehr schadet als nutzt, wären für mich keine Option.
    Ich persönlich bin der Meinung, man müsste bei vielen Rassen gezielt andere Rassen einkreuzen, da der Ahnenverlust einfach schon zu groß ist.
    Ich möchte einen gesunden, geistig fitten Hund haben und keinen degenerierten Klonhund.

    Ob bei mir noch mal ein Rassehund einziehen wird, da bin ich mir momentan sehr unsicher.

    Ich kenne mich bei den Spitzen im besonderen nicht aus. Aber grundsätzlich gebe ich zu bedenken, dass die Linienzucht, bei kleinen Zuchtpopulationen, sehr sinnvoll sein kann, um der Homogenisierung des Genpools entgegen zu wirken.
    Allerdings nicht auf Farbigkeit, sondern auf Erhalt einer genetischen Vielfalt (eben der verschiedenen Linien). So wie bei den Erhaltungszuchten von bedrohten Wild- oder Haustierarten ein Zuchtbuch geführt wird.

    Verpaart man wild alle möglichen Linien erhält man nämlich schnell eine genetische Verarmung, weil eben alle Individuen der Population gleich (gemischt) sind.

    Dafür brauch man aber erst mal verschiedene Linien. Bei manchen Rassen sind solche im Grunde ja gar nicht mehr vorhanden. Da tauchen in allen "Linien" die selben Hunde auf.

    Woher willst du wissen, was einige User hier außerhalb des Forums tun?

    Ich hätte jetzt auch keinen Rassehund mehr, wenn ich nicht eine Züchterin gefunden hätte, die für die gesundheitlichen Probleme dieser Rasse sehr ehrlich und engagiert ist.

    Ich habe nicht nur hier kritisch gefragt, sondern auch in Rassegruppen, bei Rassevertretern in Rasseforen und dabei auch reichlich Ärger bekommen.

    Denn das habe ich inzwischen gemerkt, nur weil VDH drauf steht, ist es noch lange keine gute Zucht.

    Kritik ist leider auch gerade in den Rassezuchtverbänden nicht gerne gesehen. "Ihr wollt die Rasse ja nur krank reden!" bekommt man dann zu hören.
    Selbst der einzelne Züchter hat nicht viel Einfluss. Das ist leider noch so. Meiner Meinung nach, ist das Einzige was hilft, kritische Fragen zu stellen.

    Leider ist mir bei meiner Recherche dann erst bewusst geworden, dass meine Rasse auch nicht mehr so gesund ist wie überall noch steht, bzw. die meisten Züchter erzählen und ich bisher auch noch dachte.

    Leider, leider.
    Auch mein jetziger Althund hat die typischen Probleme, die bei immer mehr Hunden dieser Rasse auftauchen.

    Dieses Tabuisieren geht eben auf Kosten der gesunden Rassehundes, zugegeben wird nur was, wenn es 5 nach 12 ist.
    Gibt ja auch immer noch Dobermannzüchter, die ihre Rasse für super gesund verkaufen.

    Ich werde definitiv weiter für gesunde Hund kämpfen und meine Meinung sagen.

    Bei vielen Rassen wird man ohne Einkreuzprojekte die Rassen dauerhaft nicht erhalten können, zumindest nicht auf verantwortbaren gesundheitlicher Basis.
    Sinn macht das bei vielen Plattnasen, aber vor allem auch bei Rassen mit geringer Populationsgröße.
    Linienzucht hat viele Rassen schlichtweg ruiniert.

    Mach dir nichts draus.
    Kritik am heiligen VDH ist hier ein Sakrileg.

    Ich habe seit über 30 Jahren VDH Rassehunde, war auf Ausstellungen, war im Rassezuchtverein und halte mich grundsätzlich für eine Unterstützerin der Rassehundzucht unter dem VDH.
    Aber hier kann einem echt die Lust vergehen.

    Obwohl ich zum Teil sicher zustimmen würde, ist die Aussage doch irgendwie vage und pauschal zugleich. Und das führt eben auch nicht weizer. Entweder man kann Ross und Reiter zuverlässig nennen, oder man bringt sich selbst ein oder man schweigt oder...oder...

    Informiert sich sehr ausgiebig bevor man den nächsten Rassehund kauft. Oder geht enttäuscht das nächste Mal erst mal ins Tierheim.

    Grundsätzlich müssten auch kaum Standards verändert werden, es müsste einfach mal mehr darauf geachtet werden, dass der Standard auf Ausstellungen und Zuchtzulassungen berücksichtigt wird.