Beiträge von Monstertier

    wie ich schon vorhin schrieb, ich finde es interessant, daß Intuition, authentisch sein gleich mit Gewalt und Unwissenheit gleichgesetzt wird :fear:
    Aber auch das ist der Verdienst des heutigen Trends, alles was "anders" ist, ist gleich gewaltsam :/
    Ich werde weiterhin all die neuen methoden hinterfragen und sie auch weiterhin verkopft nennen, weil sie es für mich sind. Clicker usw sind super Hilfsmittel, ich habe die Zeit noch gut in erinnerung, als M. Pietralla den Clicker in Dtl bekannt machte :)
    Aber auch Clicker sind immer nur so gut wie der Anwender. Und wer clickert, ist nicht automatisch positiv.

    Nein, es wird nicht gleichgesetzt, aber es ist die andere Seite der Medaille. Bauchgefühl kann einfach gehörig falsch laufen, genauso wie bei Erziehung nach Schema F.

    Um das “richtige“ Bauchgefühl zu bekommen, braucht es Erfahrung - und sei es nur die Erfahrung mit dem eigenen Hund. Hundeschule, Bücher und Co. können unter Umständen aber den Weg zum richtigen Bauchgefühl abkürzen.

    So, durch... meine Meinung ist durchwachsen xD

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    Ich musste mich hier auch sehr erstmal mit dem Sprachstil anfreunden. Hat etwas gedauert, aber irgendwann habe ich mich dran gewöhnt.

    Ich fand es schon mal sehr positiv, dass es hier nicht so viel Gemetzel, Mord und Totschlag gab. Also, gab es schon, aber nicht so ausführlich geschildert.

    Aber sonst.. die Idee fand ich gut. Der Serienkiller, der sich nicht in die Suppe spucken lässt war ganz interessant. Leider ging mir das etwas zu schnell. Innerhalb kürzester Zeit hatte er eigentlich den potentiellen Nachahmer. Naja.

    Die Geschichte um Sally war mir irgendwie... zu doof. Vor allem ihre Rolle. Ja, okay, sie war die unterschätzte Kollegin, die quasi zum Genickbruch für Joe führt. Na gut. Aber sonst war sie so farblos, dumm und blind. Ihr Handeln konnte ich nicht so ganz nachvollziehen.

    Die Darstellung der Polizei fand ich auch etwas lahm. Alle sind zu dumm, als das sie auch nur die geringste Ahnung haben. Joe ist aber super intelligent und schlägt allen ein Schnippchen. Was aber eigentlich nicht so schwer ist, die sind ja alle doof. Naja. Ich hätte es interessanter gefunden, wenn die Polizei ein ebenbürtiger Gegner gewesen wäre und nicht so waschlappig.

    Und Melissas Rolle fand ich auch ein wenig merkwürdig. Sie kommt, foltert ihn, taucht dann als Erpresserin auf und es ist die große Liebe. Hmpf.

    Was mich dann aber wirklich gestört hat, war die Willkürlichkeit der vielen Morde. Von einem echten Serienkiller erwarte ich etwas mehr Klasse. Nicht einfach jeden ermorden, der einem grad in den Kram passt. So hat sich die Zahl der Leichen auf bestimmt.. keine Ahnung, zehn oder zwölf erhöht. Das wurde dann auch vom Autor zum Teil so nebenbei beschrieben, so austauschbar, dass es irgendwie ein wenig seltsam wirkte. Als ob er selber keinen Bock mehr auf die Story gehabt hätte.

    Insgesamt hat es mich nett unterhalten, mit einigen Schwächen, wenigen Stärken, und viel ungenutzem Potential. Statt einem verzwickten Katz-und-Maus-Spiel wurde es irgendwie zu einer verdrehten Liebesgeschichte. Keine verschwendete Lesezeit, aber nichts, was ich nochmal lesen oder weiter empfehlen würde.

    Ehrlich gesagt bin ich froh, eine Hundeschule besucht zu haben anstatt auf die Infos vom Umfeld zu hören. Denn dann hätte ich mit meinem Hütehund bereits im Welpenalter ein Beschäftigungspensum jenseits von Gut und Böse gehabt. Und was da sonst noch für kurioses Halbwissen rumschwirrt - nun ja.

    Ich finde, gerade für Neuhalter, die nichts oder nur wenig bisher mit Hunden zu tun hatten, eine grobe Führung in Form von Büchern, Hundeschule oder eben auch einem Forum wie hier richtig und wichtig. Einfach, damit man noch Möglichkeiten aufgezeigt bekommt, die jenseits vom eigenen Bauchgefühl sind. Das wichtige ist dabei, eben nicht bei Schema F zu bleiben, sondern seinen Hund zu beobachten, sich selber beobachten, und dann entscheiden, was funktioniert und was nicht. Eben dieses Wissen und dieses Ausprobieren wird dann über die Zeit zum "Bauchgefühl", aber vorher braucht es halt Erfahrungswerte. Und je mehr man weiß, umso weniger muss man rumprobieren und kommt eventuell schneller zu seinem Weg.

    @Michi69
    Aber das ist es doch, was ich damit sagen will :| Wenn der Hundehalter nicht weiß, dass das aus Stress passieren kann, also nicht das theoretische Wissen dafür hat, dann kann er nicht adäquat darauf reagieren. Das Bauchgefühl wird da ja eher weniger sagen "Hey, der macht das aus Stress", weil man eben Rammeln eher mit Sexualverhalten verbindet.

    @Cattlefan
    Ja, du. Andere sehen das nicht. Oder wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Oder wie sie daran trainieren können.

    Ja, es ist egal, ob Rammeln aus Dominanz oder Sexualität passiert. Aber wenn es aus Stress ist und einfach nur verboten wird, löst es nicht das Problem, sondern unterdrückt nur die Symptome. Und wenn man dann Rammeln mit Dominanz gleich setzt, weil man nicht weiß, dass es auch Stress sein könnte, handelt man in der Situation einfach nicht adäquat und schafft vielleicht ein neues Problem, weil der Hund dann für das Stressproblem ein anderes Ventil sucht.

    @Cattlefan
    Naja, dann geht aber vielen Menschen der gesunde Menschenverstand ab. Und um sich mit "Trieb" und "Frust" auseinander zu setzten oder zu wissen, wie das aussieht, muss man durchaus entweder Erfahrung oder theoretisches Wissen haben.

    Und wenn man die ganzen Neuhundehalter hier im Forum liest: Wie oft schreiben sie, dass der Hund/Welpe das aus Frechheit gemacht hat? Wie oft sagen sie "Ich habe ihm mit Nein es verboten, aber er hat es trotzdem gemacht"? Und dabei übersehen, dass er gar kein Nein kennt? Wie oft wird Rammeln mit Dominanz oder Sexualität gleich gesetzt?

    Es hat insofern was mit Bauchgefühl zu tun, dass man "aus dem Bauch heraus" auf diese Taten reagiert. Wenn man verinnerlicht hat, warum der Hund so handelt, entsteht aber ein anderes Bauchgefühl, als bei jemandem, der von der Theorie null Ahnung hat.

    Ich muss da @Nebula völlig zustimmen.

    Wenn man mit Hunden aufgewachsen ist, immer Hunde in der Nachbarschaft hatte und schon den zigsten eigenen Hund hat, dann ist es leicht zu sagen "Hör doch auf dein Bauchgefühl".

    Wenn man das alles aber nicht hatte, wie soll man auf das Bauchgefühl hören, bei einem Wesen, das so ganz anders tickt als man selber? Da finde ich eine theoretische Unterfütterung ganz angenehm. Ich hatte auch den "Welpenblues", weil ich mich vorher viel informiert und gelesen hatte. Ja, mei, es lief ganz anders, als ich es erwartet habe, aber daraus habe ich gelernt. Aber irgendwann konnte ich es mit meinem theoretischen Wissen, dem Besuch der Hundeschule und dem Gespräch mit Trainern einordnen, was da vor sich geht, wie ich das zu bewerten habe und an welchen Schrauben ich drehen muss. Aber das ist halt ein Lernvorgang.

    Und wenn ich so beobachte, wie es aussieht, wenn Leute ohne Hundeerfahrung oder nur mit Bauchgefühl alles frei Schnauze machen.. nun, dann bin ich froh, wenn sie einen unproblematischen Hund haben. Denn da kommen dann auch die ganzen Tut-Nixe und Tut-Doch-Wasse her. Diejenigen, die sich vorher viel anlesen, Trainer besuchen, sich austauschen und ein bisschen verkopft sind, versuchen dann aber auch meistens, an Baustellen zu arbeiten. Die anderen, die schon immer Hunde hatten und schon immer es so gemacht hatte, übersehen dann halt schon mal, dass die eben grad nicht nur spielen, oder das der Hund eigentlich kein Peil hat, was Herrchen von einem will, und trotzdem auf die Fresse kriegt.

    Also, Bauchgefühl schön und gut, aber solange man keine Erfahrung hat, schadet theoretisches Wissen jetzt auch nicht unbedingt.

    Du musst nicht unbedingt spielen, sondern kannst auch andere Ablenkung nehmen. Ich habe das Problem auch gehabt, inzwischen tritt es fast nicht mehr auf. Ich hab dieses letzte Stück immer unterschiedlich gestaltet:

    - Spielen (Zergeln)
    - Leckerlies werfen
    - Kleine Übungen machen
    - Wenn es mit dem beißen angefangen hat, schon bei der ersten (!) Andeutung stehen bleiben, warten, bis sich der Hund beruhigt, weiter gehen. Im Zweifelsfall mehrmals wiederholen. Und erste Andeutung ist hier: Rute geht hoch, Hund macht einen Hopser oder etwas ähnliches, was auf seine Aufregung schließen lässt.
    - Etwas tragen lassen

    Ich würde es auf jeden Fall variieren, damit dein Hund dann nicht die Erwarungshaltung aufbaut "Vor dem Haus wird noch gespielt"