Ich musste mich hier auch sehr erstmal mit dem Sprachstil anfreunden. Hat etwas gedauert, aber irgendwann habe ich mich dran gewöhnt.
Ich fand es schon mal sehr positiv, dass es hier nicht so viel Gemetzel, Mord und Totschlag gab. Also, gab es schon, aber nicht so ausführlich geschildert.
Aber sonst.. die Idee fand ich gut. Der Serienkiller, der sich nicht in die Suppe spucken lässt war ganz interessant. Leider ging mir das etwas zu schnell. Innerhalb kürzester Zeit hatte er eigentlich den potentiellen Nachahmer. Naja.
Die Geschichte um Sally war mir irgendwie... zu doof. Vor allem ihre Rolle. Ja, okay, sie war die unterschätzte Kollegin, die quasi zum Genickbruch für Joe führt. Na gut. Aber sonst war sie so farblos, dumm und blind. Ihr Handeln konnte ich nicht so ganz nachvollziehen.
Die Darstellung der Polizei fand ich auch etwas lahm. Alle sind zu dumm, als das sie auch nur die geringste Ahnung haben. Joe ist aber super intelligent und schlägt allen ein Schnippchen. Was aber eigentlich nicht so schwer ist, die sind ja alle doof. Naja. Ich hätte es interessanter gefunden, wenn die Polizei ein ebenbürtiger Gegner gewesen wäre und nicht so waschlappig.
Und Melissas Rolle fand ich auch ein wenig merkwürdig. Sie kommt, foltert ihn, taucht dann als Erpresserin auf und es ist die große Liebe. Hmpf.
Was mich dann aber wirklich gestört hat, war die Willkürlichkeit der vielen Morde. Von einem echten Serienkiller erwarte ich etwas mehr Klasse. Nicht einfach jeden ermorden, der einem grad in den Kram passt. So hat sich die Zahl der Leichen auf bestimmt.. keine Ahnung, zehn oder zwölf erhöht. Das wurde dann auch vom Autor zum Teil so nebenbei beschrieben, so austauschbar, dass es irgendwie ein wenig seltsam wirkte. Als ob er selber keinen Bock mehr auf die Story gehabt hätte.
Insgesamt hat es mich nett unterhalten, mit einigen Schwächen, wenigen Stärken, und viel ungenutzem Potential. Statt einem verzwickten Katz-und-Maus-Spiel wurde es irgendwie zu einer verdrehten Liebesgeschichte. Keine verschwendete Lesezeit, aber nichts, was ich nochmal lesen oder weiter empfehlen würde.