Hallo zusammen,
ich bin ganz neu hier im Forum und habe mich eigentlich nur wegen den "Lonely Barkers" angemeldet. Ich lese schon eine ganze Weile still mit weil mein acht Jahre alter Rüde früher auch große Probleme mit dem alleine bleiben hatte und ich immer auf der Suche nach neuen Ansätzen war.
Der Hund um den es geht lebt mittlerweile fünf Jahre bei mir, er ist sieben Jahre alt. Er ist als Junghund viel herum gereicht worden bevor er dann bei mir gelandet ist. Wie es ihm früher ergangen ist kann ich nicht sicher sagen. Ich weiß nur, dass ich seine sechste Besitzerin bin.
Bevor ich ihn übernommen habe wurde mir von der Problematik berichtet aber die Ausmaße waren wohl niemandem klar, ausserdem bin ich sicher etwas zu naiv an die Sache ran gegangen.
Geäußert hat sich das Problem mit exessivem Bellen sobald die Haustüre ins Schloss gefallen ist. Alleine in einem anderen Raum bleiben solange ich in der Wohnung war, war nie ein Problem. Schlüsselreiz war immer die Haustüre. Es folgten berechtigte Beschwerden von den Nachbarn, hunderte Stunden Videomaterial, unzählige Besuche bei Tierärzten, Heilpraktikern und Hundetrainern. Wieviele Stunden ich im Treppenhaus verbracht habe kann ich nicht zählen. Oft bin ich an meine Grenzen gestoßen und habe überlegt ihm ein neues Zuhause zu suchen weil ich meinen Alltag nicht mehr bestreiten konnte.
Nach etwa zwei Jahren ist ein weiterer Hund eingezogen, diesmal ein Welpe vom Züchter. Auch ihre Anwesenheit hat nichts an seinem Verhalten geändert.
Ich bin mittlerweile vier mal umgezogen (nicht wegen dem Hund), der letzte Umzug ging ins Ausland. Jetzt wohne ich in einem Haus ohne direkte Nachbarn was die Situation natürlich extrem entschärft hat.
Lange Rede kurzer Sinn: Beide Hunde bleiben seit ca sieben Monaten Problemlos alleine, auch über einen Zeitraum von bis zu sechs Stunden (einmal sogar 8 Stunden wegen einem Notfall). Es wird geschlafen, mal wird der Platz gewechselt und dann weiter geschlafen. Überwachen tue ich das ganze via Skype, sodass ich in Echtzeit immer wieder ein Auge auf die Hunde werfen kann.
Was genau den Ausschlag gegeben hat kann ich leider nicht sagen, es waren sicher mehrere Faktoren. Ich habe viel ausprobiert bis sich endlich Erfolge eingestellt haben.
Ich bewundere hier alle die so geduldig und liebevoll mit ihren Hunden trainieren. Ich weiß wirklich wie schwer es ist und wieviel Kraft es kostet dran zu bleiben. Aber ich will Mut machen, dass es wirklich klappen kann wenn man nicht aufgibt.
Ich habe jetzt schon viel mehr geschrieben als ich eigentlich vor hatte. Falls interesse an unserem Werdegang besteht, berichte ich gerne weiter, bei interesse auch Privat.
Liebe Grüße
Judith