Beiträge von WolfKa

    Hast du eine Quelle hierfür oder weiterführende Seiten, auf denen man genau das nachlesen kann?Ich bin ja Laie und lasse mich gern korrigeren, aber ich habe das immer so verstanden, dass Psychopharmaka eben nicht sedieren und (im Gegensatz zu Beruhigungsmitteln??) zu solchen schrecklichen Situationen führen können.
    Es sind ja keine Mittel, die einen ausknocken und handlungsunfähig machen (teilweise sogar im Gegenteil, meine ich).

    Sorry Kerstin, habe Deine Frage jetzt erst gesehen. Irgendwie krieg ich das nicht hin, benachrichtigt zu werden ...


    Nur soviel, ich bin kein Mediziner und verwende den Begriff Psychopharmaka entsprechend nicht im Sinne der medizinischen Lehre sondern umgangssprachlich ... sorry. :hust:
    Mir geht es um Medikamente mit dem Wirkstoff Acepromazin (Vetranquil, Sedalin, Calmivet, Prequillan) Hier ist die Ruhe des Hundes nur eine trügerische. Heutzutage weiß man, dass das Geräuschempfinden und die Angst durch das Medikament nicht geringer wird. Der Hund ist nur unfähig körperlich auf die Eindrücke zu reagieren. Wie in einem Albtraum, in dem man Schreien will und nicht kann.
    Anders sieht das bei Medikamenten mit Benzodiazepinen aus, da diese tatsächlich angstlösend wirken. Dauer der Wirkung mit max. 5 Std. allerding zu kurz, um über Silvester zu kommen, muss daher wiederholt eingesetzt werden. Fern dürfen die Benzodiazepine nicht mehr gegeben werden, wenn der Hund schon panisch ist. Außerdem kann der Stoff der auch enthemmende Wirkung zeigen kann, bei Hunden die mit Aggression ein Thema haben, entsprechend zu Problemen führen.


    Hier habe ich einen sehr guten Beitrag von Ralph Rückert zu diesem Thema ... https://www.facebook.com/Klein…t/posts/764777523627240:0


    Ciao :weihnachtsmann_nordpol:


    :xmas_kilroy: :xmas_kilroy:

    Ich habe zwar an anderer Stelle schon einmal zu dem Thema gepostet (https://www.dogforum.de/index.…3272/?highlight=Silvester), aber hier passts auch hin.


    Ich sehe das mit den Psychopharmaka kritisch und man darf hier auch nicht einfach den Vergleich zu sich selbst herstellen. Im Gegensatz um Menschen ist der Hund ein Instinkt geleitetes Tier, das mit Psychopharmaka anders "umgeht". Ganz will ich solche Mittel nicht ausschließen, aber wirklich nur als allerletzte Maßnahme. Psychopharmaka können nämlich sehr unerwünschte Effekte hervorrufen. Dabei kann der Hund äußerlich ruhig erscheinen und dennoch einen Albtaum erleben, in dem er sich in der sedierten Phase der angsteinflößenden Situation handlungsunfähig ausgeliefert fühlt. Wie in einem Traum, in dem man schreien oder flüchten will und nicht kann.


    Silvester wird immer ein Härtetest für Hunde sein und bleiben, zumindest solange die Leute zu Silvester Feuerwerkskörper abfeuern. Selbst Menschen erschrecken sich oft bei den plötzlich explodierenden Böllern. Hunde können das Ganze nicht verstandesmäßig verarbeiten. Vor dem Hintergrund, dass er nicht verstehen kann, dass das Feuerwerk harmlos ist, ist die Todesangst eigentlich sogar folgerichtig. Es ist eher unnatürlich, wenn ein Hund die Ruhe selbst ist, obwohl neben ihm ein Kanonenschlag explodiert. Daher wird man seine Fellnase wohl nie Angstfrei bekommen. Trotzdem kann man einige Dinge ausprobieren, um das Angstlevel zu verringern.


    Beruhigungsmittel für den Hund können sein ...


    Geräusch-CDs mit den typischen Silvestergeräuschen drauf. Mit diesen wird der Hund konfrontiert, damit er sich daran gewöhnen kann. Es soll aber Hunde geben, bei denen das nicht funktioniert, da sie irgendwie merken, dass die Geräusche nicht echt sind.


    Dann gibt es die Hundeberuhigungswesten, wie das Thundershirt. Dabei wird durch den Körperdruck ein Feeling erzeugt, das den Hund beruhigt.
    Hört sich wie Hokuspokus an, aber so abwegig ist es gar nicht, wenn man weiß, dass es bei Menschen auch funktioniert. So schafft man es ja auch durch das sogenannte Pucken - ein enges Wickeln - ein Baby zu beruhigen und zum Einschlafen zu bewegen. Das machen Indiovölker schon seit ewigen Zeiten. Ich selbst habe letztes Silvester das Thundershirt an einem Angsthund probiert. Frei von Angst sieht anders aus. Er hat stark gezittert, aber das Angstlevel war niedriger als früher. Vielleicht hätte ich ihm aber auch das Shirt nicht erst am Silvestertag, sondern schon eine Woche vorher anziehen sollen ... muss ich das nächste mal ausprobieren.


    Die lauten Außenreize sind starke Stressoren für Hunde, vor allem, weil ihr Gehörsinne und der Riechsinn deutlich sensibler sind, als bei uns Menschen. Zusätzlich ist der Hund dann auch noch dem Boden und somit den Knallkörpern, näher. Man kann nun versuchen die Ohren und Nase vor diesen Reizen mit einer Augenbinde und Gehörschutz zu schützen. Man kann es mal mit einem Gehörschutz für Menschen (keine Ohrstöpsel) und einer Schlafmaske probieren. Ansonsten gibt es dafür auch spezielle Produkte für den Hund.


    Dann ist Adaptil, ehemalig D.A.P, zu nennen. Das enthält einen Duftstoff (Pheromon), der beruhigende Wirkung haben soll.


    Das Produkt Zylkène enthält ein Protein, welches in Milch der Mutter enthalten ist und den Welpen während und nach dem Säugen entspannt und beruhigt. Das macht man sich hiermit zu Nutzen.


    Dann noch Homöopathie und Bachblüten zu erwähnen. So bspw. Aconitum D12 Globoli, Arnica D12 Globoli, Borax, Phosphor, Lycopodium und für die Akutsituation Rescuetropfen. Die Wirkung von Mittel der Homöopathie und Bachblüten wird sehr kontrovers diskutiert.



    Noch ein paar Vorschläge für den stressigsten, aller Tage - den Silvestertag:
    Um den Jahreswechsel herum (drei Tage vor und drei Tage nach Silvester) den Hund draußen nie ableinen. Es ist viel zu gefährlich dass der Hund panisch ausreißt, nachdem irgendwo unerwartet ein Silvesterböller explodiert. Das kann verheerende Folgen habe, wenn der Hund auf die Strasse rennt und dabei unter die Räder kommt. Oder sie verschwinden in der Wildnis um sich zu verstecken. Die Tierheime füllen sich zu jedem Jahreswechsel mit verängstigten ausgerissenen Hunden, die aufgegriffen wurden.


    Nach Möglichkeit nur in ruhigeren Zeiten Gassi gehen, auch wenn das nicht wirklich einfach einzuschätzen ist. Für den Gassigang in dieser Zeit idealerweise aufs Land fahren, fernab der nächsten Ortschaft. Den Hund dennoch angeleint lassen. In der Silvesternacht packen einige Hundehalter ihren Vierbeiner in das Auto, damit sie mit ihm auf die Autobahn fahren können. Dann ist dort fast kein Verkehr und im Raum des Autos ist es verhältnismäßig ruhig, sofern man weit genug von der nächsten Ortschaft oder Stadt entfernt ist. Auch ist man dann seinem Hund ganz nah.


    Die Fenster in der Silvesternacht abhängen, bzw. abdunkeln, damit der Hund die Lichtblitze nicht sieht.


    Falls der Hund nicht zu panisch ist, kann man versuchen seiner Fellnase mit jedem Böller besondere Leckerchen zu geben.


    Viele Hunde wollen sich verstecken und verkriechen sich dabei an den unmöglichsten Stellen, wo sie u.U. aus eigener Kraft nicht mehr herauskommen können. Am besten, man baut seinem Hund einen Raum, in den er sich zurückziehen und verstecken kann. Das kann eine dunkle und schallgeschützte Kiste.


    Dann soll es noch Halter geben, die ihrem Hund Eierlikör verabreichen. Hier wird eine Menge von nicht mehr als 1 bis 2 Esslöffel empfohlen, bei einem Hund von 20 bis 30 kg Körpergewicht. Dabei soll man ihm den Eierlikör am Mittag des Silvestertages geben und unter Umständen etwas zugeben, wenn die Wirkung am Abend nachlässt.


    Die Mittel würde ich einfach mal durchprobieren, weil da jeder Hund darauf anders reagiert. Ansonsten können die erwähnten Mittel miteinander kombiniert werden. Wichtig ist vor allem bei einigen Maßnahmen (nicht den Eierlikörtipp ;-)), dass man früh genug damit anfängt und nicht erst drei Tage vorher, denn Training benötigt Zeit, zum Beispiel die "Geräuschtherapie". Man sollte aber schon Wochen vorher damit anfangen, diese Geräusche abzuspielen. Aber auch beim Hundeberuhigungsshirt kann es bis zu mehreren Wochen dauern, bis eine Wirkung erkennbar ist. Vor dem Hintergrund ist gerade jetzt der richtig Zeitpunkt, um seinen Hund auf Silvester vorzubereiten.


    Auch wenn zu Silvester das ganze eskaliert, Angst ist bei vielen Hunden auch das ganze Jahr über ein Thema. Selbst wenn das ein oder andere Mittel zu Silvester versagen sollte, dann kann es im Alltag deutlich wirksamer sein. Auf der Seite http://www.hundeberuhigungsmittel.de geht es um darum, wie man seinem Hund bei der Angstbewältigung helfen kann. Dabei werden viele Möglichkeiten und Mittel gezeigt, wobei der erwähnten Hundeberuhigungsweste besonderes Augenmerk geschenkt wird. Neben dem Thundershirt werden weitere Shirts vorgestellt und miteinander verglichen.

    Im Gegensatz zu einigen Kommentatoren, sehe ich das mit den Psychopharmaka etwas kritischer. Und man kann hier auch nicht den Vergleich zu sich selbst herstellen. Von wegen, "ich nehme auch Beruhigungsmittel". Das ist schon etwas anderes. Der Mensch geht wegen seines Verstandes und den kognitiven Fähigkeiten ganz anders mit Psychopharmaka um, als ein instinktgeleitetes Lebewesen. Ich möchte Psychopharmaka nicht verteufeln, man sollte diese jedoch sehr vorsichtig einsetzen und nur nach reichlicher Abwägung und in enger Abstimmung mit dem Tierarzt. Der Einsatz von "Psychomedikamenten" wie Tranquilizern, kann beim Hund nämlich sehr unangenehme Effekte erzeugen, obwohl der Hund äußerlich ruhig wirkt. Und zwar ein Gefühl des Ausgeliefertseins und der Handlungsunfähigkeit. Das ist wie ein Traum, in dem man schreien oder flüchten will und nicht kann. Dann braucht man sich nicht wundern, wenn der Hund mit jedem Silvester immer panischer wird.


    Tatsache ist, dass es sich bei Silvester immer um einen Extremfall handeln wird und man erschrickt ja häufig selbst durch die Knallerei. Auch hier wieder, der Hund ist nicht verstandesgeleitet und daher kann er diese Ereignisse kognitiv nicht reflektieren und verstehen. Mal ganz davon abgesehen, dass der Hörsinn (und Geruchssinn) deutlich sensibler ist, als bei uns Menschen und der Hund sich zusätzlich auch in Bodennähe befindet, wo alles noch näher und erschreckender ist. Deshalb wird man seinen Hund wohl nie ganz von seiner Angst befreien können und sollte auch nicht auf Teufel komm heraus dieses Ziel haben. Man kann aber einige Sache probieren, damit der Hund ruhiger wird und nicht ganz so panisch.


    Von vielen wird der Begriff "Beruhigungsmittel" automatisch mit Psychopharmaka in Verbindung gebracht, was aber nicht stimmt. Auch, wenn hier schon der ein oder andere Tipp gegeben wurde, hier mal eine Zusammenstellung von meiner Seite:

    Mit Feuerwerksgeräuschen von einer CD soll eine Desensibilisierung beim Hund erreicht werden. Das Training muss unbedingt schon Wochen vor Silvester starten. Jetzt ist also der beste Zeitpunkt loszulegen, wie für alle Maßnahmen, die gelernt werden müssen.


    Die starken und überwältigenden Außenreize sind große Stressfaktoren. Von daher könnte man versuchen mit Augenbinde und Gehörschutz zu arbeiten, die es speziell für Hunde gibt. Aber u.U. funktioniert auch eine Schlafmaske und Gehörschutz (keine Ohrstöpsel, sondern Mickey Mäuse) für den Menschen.


    Dann gibt es noch das bereits erwähnte Thundershirt, als Hundeberuhigungsweste. Neben dem Thundershirt gibt es noch einige andere Hersteller derartiger Kompressionsshirts. Allen gemeinsam ist, dass sie Druck auf den Hundetorso ausüben. Durch das entstehende Körpergefühl wird der Hund ruhiger und gelassener.
    Hört sich zwar unglaublich an, ist am Ende aber gar nicht so weit hergeholt, denn Indiovölker wickeln ihre Babys auch eng, wenn sie sie beruhigen und zum Einschlafen bewegen wollen. Es scheint also durchaus eine Wirkung zu geben. Ich selbst hatte es letztes Silvester mit einem Angsthund ausprobiert. Er hatte immer noch Angst, hat stark gezittert, aber er war nicht mehr ganz so panisch wie sonst und das Angstlevel war niedriger.


    Dann gibts noch Adaptil sowie Zylkène. Bei Adaptil handelt es sich um ein Pheromon das beruhigen soll. Zylkène enthält ein Protein, das auch in Milch der Mutter enthalten ist. Das soll entspannend und beruhigend wirken.


    Dann die Mittel der Homöopathie und Bachblütentherapie. Zum Beispiel Aconitum D12 Globoli, Arnica D12 Globoli, Borax, Phosphor, Lycopodium, Rescuetropfen. Bei den Bachblüten gibt es eine besondere Mischung gegen Angst. Für die Homöopathie gibt es viele Anhänger, die darauf schwören - aber auch viele Skeptiker, die wenig davon halten.


    Dann möchte ich noch ein paar Ideen für den Tag der Tage aufführen:
    In der Zeit um den Jahreswechsel den Hund draußen auf keinen Fall ableinen, weil die Gefahr zu groß ist, dass plötzlich und unerwartet ein Feuerwerkskörper detoniert und der Hund wegrennt. Panisch kann er über eine Straße laufen und kommt schlimmstenfalls unter die Räder oder verursacht einen Unfall. Viele Hunde verschinden dann auch in der Natur und kommen nicht mehr zurück. Die Tierheime sind voller ausgebüchster und eingefangener Hunde.


    Es ist leichter gesagt, als getan, aber möglichst nur in ruhigeren Phasen Gassi gehen. Dafür am besten in ländliche und abgelegen Gegenden fahren. Aber auch hier nicht ableinen, sonst ist der Hund weg und findet nicht mehr zurück. Eine Varianten dieses Tipps. Manche Leute packen ihren Hund in der Silvesternacht ins Auto und fahren auf die Autobahn, denn zu dieser Zeit ist die Straße leer und fern der nächsten Stadt oder Ortschaft und im Raum des Autos ist es verhältnismäßig ruhig.


    Man kann seinem mit jedem Knall sein liebstes Leckerlie geben, das wird in den meisten Fällen allerdings nicht funktionieren, weil der Hund in seiner Angst kein Futter annimmt.


    Totales Abdunkeln der Fenster in der Silvesternacht.


    Viele Hunde neigen dazu sich zu verkriechen und zu verstecken und einige kommen aus der Ecke aus eigener Kraft nicht mehr heraus. Das gilt es zu vermeiden, z.B., indem man einen Rückzugsraum in Form einer dunklen Kiste oder Box anbietet.


    Last but not least soll es Hundebesitzer geben, die ihrem Hund Eierlikör geben. Als Menge nicht mehr als ein bis zwei Esslöffel für einen 20 bis 30 Kilogramm schweren Hund. Dabei wird empfohlen, dass man den Eierlikör am Silvestertag Mittags gibt und eventuell etwas nachreicht, sollte die Wirkung gegen Abend nachlassen.


    Bis auf den Eierlikörtipp gilt es, die einzelnen Mittel einfach auszuprobieren, zu kombinieren und vor allem früh genug damit anzufangen, denn einige der Maßnahmen benötigen Training und Training braucht Zeit. 3 Tage vor Silvester kann man nur noch wenig reißen.


    Die Angst ist bei vielen Hunden ja auch ein ganzjähriges Thema. Hierzu findet man Infos auf http://www.hundeberuhigungsmittel.de. Neben Maßnahmen wie man bei seinem Hund die Angst lindern kann, werden vor allem auch die oben erwähnten Hundeberuhigungswesten beschrieben.