Alles anzeigenHi,
einige deiner Zweifel hatte ich auch kurz bevor mein Hund damals eingezogen ist. Er kam aus Spanien, war ca. 3 Jahre alt und wurde ebenfalls von der Straße aufgelesen. Ich habe gedanklich mit dem Schlimmsten gerechnet, einiges davon wurde dann Realität und einiges davon nicht. So habe ich z.B. mit einem ausgeprägten Jagdtrieb gerechnet, ebenso mit kaum vorhandenen Grundgehorsam und einem Hund der nicht viel kennt, nicht stubenrein ist und Zuhause auch nicht alleine bleiben kann. Stubenrein war er, alleine bleiben konnte er auch mehrere Stunden und das Leben in der Stadt kannte er. Dafür kannte er kein einziges Kommando, hatte einen sehr stark ausgeprägten Jagdtrieb(Sicht und Fährte), war mit den wenigsten Artgenossen verträglich und sterbenskrank.
Wir hatten "Baustellen" mit denen ich nie im Leben gerechnet hätte, aber ebenso auch welche auf die ich gedanklich vorbereitet war. Die Zeit mit ihm hat mich enorm viel Kraft, Geduld, Einsatz und Geld gekostet - außerdem hat er bei mir für die ersten grauen Haare gesorgt.
ABER, ich habe es nicht eine Sekunde bereut ihn bei mir gehabt zu haben. Hatte ich öfter Zweifel? Ja, aber nicht ob die Entscheidung ihn zu nehmen richtig war, sondern ob wir es schaffen, dass er wieder gesund wird. Hatte ich Momente in denen ich keine Kraft mehr hatte und auch mal nicht mehr weiter wusste? Ja, ganz klar! Aber jeder noch so kleine Fortschritt im Training oder jede noch so kleine gesundheitliche Besserung gab mir wieder neue Kraft. Und egal wie blöd eine Situation oder auch die Gesamtsituation war, ich konnte enorm viel lernen und bin auch heute noch, 3 Jahre nachdem ich ihn in der Klinik erlösen musste, unendlich dankbar für die gemeinsame Zeit!
Ich schreibe dir dass, weil es im Leben oft anders kommt als man denkt oder es sich erhofft - aber das ist ok und gut so. Nur so kann man lernen, sich persönlich weiterentwickeln und weiß gewisse Dinge noch mehr zu schätzen. Die Geschichte von meinem damaligen Hund und mir ist ein extremes Beispiel, will dir auch keine Angst machen - sondern verdeutlichen, dass du meiner Meinung nach genau den bestimmten Hund "haben sollst", der am Wochenende bei dir einzieht. Ich glaube an das Schicksal und es kommt, wie es kommen soll. Du suchst seit einem Jahr einen Hund, hast einen gefunden, ihn besucht, dich verliebt und er wird bei dir einziehen. Deine Familie ist dagegen, aber es ist dein Leben und dein zukunftiger Hund und du, ihr werdet gemeinsam euren Weg gehen, da bin ich mir sicher!
Die negativen Kommentare deiner Familie werden auch irgendwann aufhören, spätestens wenn sie merken das ihr ein gutes Team seid und der Hund dein Leben bereichert. Bis es soweit ist, lass dich nicht von den negativen Kommentaren beeinflussen und freue dich auf einen neuen, spannenden und einzigartigen Lebensabschnitt! Alles Gute und vergiss nicht, im Forum einige Fotos vom neuen Mitbewohner zu posten.
P.s.: Anfang Janaur zieht mein erster Welpe ein, da gibt es auch Tage an denen "Zweifel" aufkommen - aber ich weiß, dass alles gut wird und die Vorfreude überwiegt um ein Vielfaches. :)
Wow, das ist eine traurige Geschichte... Tut mir sehr leid für den Wuff.
Und danke für deine Worte, ich glaube bevor sich mein Leben zum Guten ändert, muss ICH mich ändern. Und das will ich auch. Für den Hund muss ich wieder zunehmen - niemand kann Sport machen und spazieren gehen als Klappergerüst. Ich sehe das als Vorsatz.
Viel, viel Spaß mit dem Welpen! Das ist ja doch nochmal eine andere Hausnummer