Mein Groenendael-Rüde ist am Montag Nachmittag an den Folgen einer mehrmonatigen Metamizol-Einnahme (300mg/tgl.) gestorben. Er hatte eine Arthrose hinten rechts. Ich wollte kein Rimadyl o.ä. und da sollte laut meinem TA Metamizol sehr magenverträglich sein. Er hat mir jedoch verschwiegen, dass es eine Schädigung der Zellbildung im Knochenmark, eine Agranulozytose, auslösen kann (sieheauch: Wikipedia). Mein Hund zeigte seit einer Woche eine Abneigung vor Futter, fraß mal normal, meist jedoch wenig. Ich dachte, es sei eine Magenschleimhautentzündung, und das meinte auch ein TA am letzten Donnerstag und spritzte Cesenia und Ranitidin. Kein Fieber, Lymphknoten leicht vergrößert. Laborergebnisse am nächsten Tag: Alles im Normalbereich, bis auf erhöhte Entzündungsparameter. Mein Hund war völlig platt und schlief bis zum Nachmittag. Dies beunruhigte mich, also fuhr ich am Freitag zu einem anderen TA. Diagnose wie zuvor, Lymphknoten nun stärker geschwollen, aber für eine Gastrits im "Normalbereich". Es gab VomiSan für den Magen. Mein Hund fraß abends gut, ich war beruhigt. Am nächsten Morgen, Samstag war der Hals meines Hundes angeschwollen. Mittags bekam mein Hund Fieber (39,5), gegen Abend 39,8. Ich fuhr zur Tierklinik. Dort wieder Diagnose Gastritis, man spritzte ein Antibiotikum und wollte meinen Hund zur Beobachtung dort behalten. Ich nahm ihn mit nach Hause und wachte über ihn die ganze Nacht. Das Fieber stieg gegen Morgen auf 40,2 an und er bekam Atemprobleme. Sein Hals war noch mehr angeschwollen. Ich fuhr mit ihm zur Uniklinik. Dort war die Erstdiagnose "Lymphdrüsenkrebs". Mein Hund war stark ausgetrocknet, obwohl er morgens noch eine halbe Schüssel Wasser getrunken hatte. Er war in einem schlechten Zustand. Da die Oberärzte erst am folgenden Tag Dienst hatten, bekam mein Hund "nur" einen Tropf und ein Antihistamin. Kein Fiebersenker, kein Cortison, um das Krankheitsbild für die Oberärzte nicht zu verfälschen (Aussage Assistenzärzte). Mein Hund wurde auf die Intensivstation gebracht. Als ich ihn am Nachmittag sehen durfte, war er kaum noch ansprechbar. Trotzdem überredete man mich, für den nächsten Tag Ultraschall aller Organe und CT aller Organe sowie Nadelbiopsie eines verdickten Lymphknotens am Hals durchzuführen. Vielleicht könne man ihn ja noch retten. Ich stimmte zu. Im Nachhinein erfuhr ich, dass mein Hund nachts etwas gefressen hatte und morgens so jämmerlich nach mir gerufen hatte, dass er vom Oberarzt sediert wurde. Dann kamen die Untersuchungen, die Vollnarkose, die Biopsie - 8 (acht!!!) Stunden lang - und erst am Nachmittag, es war nun Montag Nachmittag, durfte ich ihn sehen. Er lag im Sterben, rührte sich nicht mehr und seine Augen blickten schon ins Leere. Als ich sanft zu ihm sprach, schloss er wenige Minuten später die Augen und verstarb. Die Euthanasie war nicht mehr nötig. Zuvor hatte man mir fast eine Stunde lang detailliert alle Untersuchungsergebnisse gezeigt, dabei hätte ich viel lieber meinen Hund gesehen. Hätte man mir am Sonntag gesagt, dass keine Hoffnung bestünde, hätte ich ihm diese Tortur doch erspart!!! Aber dann wären 3000 Euro für alle diese Untersuchungen ja nicht angefallen. Ein einziges Mal habe ich nicht selbst recherchiert und den TAs geglaubt. Hätte mein Hund kein Metamizol bekommen, würde er noch leben. Und hätte ich mich durchgesetzt in der Uniklinik, wäre mein Hund in den letzten 12 Stunden nicht allein gewesen. So wurde er Anschauungsobjekt für die Studenten - ein Hund, der in seinen vielen Jahren nur 3 Tage von mir getrennt war und es hasste, von Fremden angefasst zu werden, war an seine letzten Lebenstag Fremden ohne mich ausgeliefert. Ich weiss nicht, wie ich mit dieser Schuld weiterleben soll.