Hallo,
so spontan kommt es mir vor, als sähe es Schröder als seine Aufgabe an, auf dich aufzupassen.
Solch ein Verhalten steht auch nur in scheinbarem Widerspruch zum guten Gehorsam Schröders. Der Hund mag und akzeptiert dich total und tut alles in seiner Macht stehende um dir zu gefallen. Und er versucht dich zu beschützen. Das bedeutet aber auch, daß er davon überzeugt ist, daß er dich besser schützen kann als du es selber kannst.
Solch ein Verhalten ist auch garnichtmal so selten bei Hunden, das hat auch gar nichts mit der vielzitierten "Dominanz" zu tun. Es ist so -wenn ich denn in deinem Fall richtig liege- daß Schröder dich einfach für zu "nett" hält.
Sollte ich richtig liegen, dann habe ich auch bereits so meine Ideen wie man dem Problem begennen kann. Du schreibst, dein Hund steht ganz gut im Gehorsam, zumindest bei der Begegnung mit anderen Menschen. Ich nehme mal an, diese finden draußen statt. Ich würde dir nun dazu raten, bei den Begegnungen Schröder Platz machen zu lassen, sofern das wirklich ritzig sitzt, sitzt es noch nicht, dann übe das ganz intensiv. Schließlich seid ihr ja noch nicht sehr lange ein Team.
Wenn Schröder dann auf der Erde liegt, dann versuche ruhig mal etwas Smalltalk, frag nach der Uhrzeit oder sonstwas. Wichtig ist, daß du Schröder scheinbar gar nicht beachtest und dich immer zwischen dem Menschen und ihm befindest. Dann frage auch mal Freunde und Bekannte, Nachbarn oder Arbeitskollegen, die Schröder nicht kennt, ob sie sich mal draußen mit dir treffen. Dabei solltest du erstmal die Dauer der Begegnung ausdehnen und dann auch mal die Hände anfassen und je nach Reaktion des Hundes auch Umarmungen tätigen. Zu Hause solltest du parallel zu den Fortschritten draußen genauso mit deinem Freund umgehen.
Aber wie ich schon schrieb, dazu muß "Platz" schon wirklich gut sitzen, und zwar so gut, daß Schröder zuverlässig gehorcht und auch solange -nach Möglichkeit entspannt- liegenbleibt, bis du das Kommando zum Aufstehen gibst.
Sitzt das nocht nicht so gut, dann übe es, erst zu Hause und nur kurz, dann auch draußen und etwas länger, und dann auch so, daß Schröder liegenbleibt während du dich entfernst.
Ich verfuhr bei all meinen Hunden immer so, daß "Sitz" und "Platz" solange gelten, bis ich mit dem Kommando "Frei" den Hund wieder freigebe. Somit spare ich mir das "Bleib".
Das alles in ruhigem Ton, das ist ganz wichtig, denn Geschrei und Aufregung überträgt sich auf den Hund, der dann gar nicht entspannen kann. Und du willst Schröder ja beibringen, daß du für den Schutz des Rudels zuständig bist und er diese Aufgabe nicht erfüllen braucht.
Ich hoffe, mein Getippsel war bis dahin einigermaßen verständlich, weitere Fragen beantworte ich gerne.
Viele Grüße,
Manu