Bei der Erziehung muss sich mein Hund überhaupt nicht konzentrieren. Erziehung ist für mich, wenn der Hund die Grundregeln des Zusammenlebens mit mir beherrscht.
Perfekt im Hundeplatz-Beifuß an meiner Seite zu laufen oder sich wie angeschossen ins Platz zu werfen, das ist Dressur. Für das Zusammenleben mit meinem Hund bringt mir das erst einmal gar nichts und hat dementsprechend nichts mit Erziehung zu tun.
Das sind auch 2 Paar Schuhe.
Im Alltag braucht man Dinge, die man auf dem Hundeplatz nicht lernt/lernen kann, weil man dort unter "Laborbedingungen" trainiert.
Und man trainiert dort Dinge, die man im Alltag nicht braucht (das sture Fuß-Laufen z.B.).
Naja, wir brauchen auch im Alltag keinen Stabhochsprung.
Ich sehe den Hundeplatz eher als Sport, eben mal probieren, was so alles geht.
Das hat bei meinem Terrier 2 Effekte: Zum einen macht ihn 1 Stunde Sitz+Bleib+Hier richtig müde (das erreiche ich mit 20 km laufen nicht), zum anderen fallen da auch alltagstaugliche Erziehungseffekte an (auf meinem Hundeplatz ist das Training nicht nur Dressur, sondern auch Verhaltenstraining).
Und mein Terrier liebt das. Er fordert, seit er in die Hundeschule geht, auch beim normalen Gassi ein paar Trainingseinheiten. Weil zum x-ten Mal Pipi schnüffeln halt irgendwann mal langweilig wird.
Und drüber hinaus hat das konzentrierte Training unsere Mensch/Hund-Beziehung gefördert.
Wenn ich mit dem Hund spiele, mache ich mich selbst zum Welpen. Im Training (egal, ob auf dem Hundeplatz oder unterwegs) ist die Haltung erwachsener/vernünftiger. (Kann das schlecht beschreiben, wie ich das empfinde.)
Bei der Erziehung manchmal richtig lockeres Leben einzubauen ist auch hilfreich. Der Hund kann sich dann hinterher besser konzentrieren
Das ist wirklich so.
Kein Hund kann sich lange konzentrieren.
Im Verein unterbrechen wir die Übungsstunde auch immer mit Spiel- und Streicheleinheiten.