Puh wo fange ich an....
zuerst: es kommt ein Hundtrainer zu uns: dieser hat aber erst in 2-3 Wochen Zeit und ich möchte mich schon jetzt damit beschäftigen, was ich tun kann.
Mexx kam im Alter von ca. 6 Monaten zu uns.
Er war ein eher ängstlicher Hund. Zu Fremden hatte er Abstand gehalten und oft hat er sie sogar aus Angst angebellt und geknurrt.
Von oben Anfassen war so gar nicht sein Ding. Wahrscheinl. wurde er geschlagen, da er bis heut Angst vor Kabeln, Besen, Stöcken, Staubsaugern usw. hat....
Ansonsten kinderlieb, katzenlieb, wenig Jagdtrieb (unsere Enten lässt er in Ruhe)
Nach viel Beziehungsarbeit war dies dann aber tatsächlich besser geworden. Er war immer noch vorsichtig, von oben anfassen mag er bis heute nicht - aber er wurde auch neugierig, beschnupperte Fremde und wurde zutraulicher. Angebellt wurde niemand mehr- höchstens in wirklich großen Schrecksekunden.
Er war ein ausgelassener, fröhlicher Junghund. Dann ein Vorfall auf unserem Grundstück!! der mir erst vor einigen Tagen wieder einfiel (mir war nicht klar, wie sehr man verdrängen kann...):
Ca 1 Jahr ist es her, da lief Mexx ausgelassen auf einen anderen Hund zu. Die Besitzer bekamen Angst und der Mann schlug mit einem Weidenstock auf Mexx ein 
Seit ca einem Jahr mehren sich die Probleme und daher nehme ich an, dass hier ein starker Zusammenhang besteht und die Vorgeschichte das noch verstärkt.
Jetzt ist er 3,5 Jahre alt - übrigens auf Anraten der Tierärztin noch unkastriert (und sein Trieb den Mädels gegenüber ist eher harmlos!)
Er fängt aber nun an zu schnappen....
Vor ca 1 Jahr (oder auch 3/4 Jahr) schnappte er nach einem älteren Besuchskind - vor 6 Monaten passierte dies ein 2. mal - vor 3 Wochen schnappte er unsere Musiklehrerin - vor 2 Wochen fremden Besuch und vor einigen Tagen versuchte (hatte Maulkorb) er beim spazierengehen eine Dame zu schnappen, die auf einer Parkbank saß.
Ich muss dazu sagen: NOCH! beißt er nicht, er schnappt so, dass er nicht wirklich beißt, nicht verletzt und kaum berührt! - man kann auch dazwischen gehen, ihn aus der Situation entfernen, ihn beruhigen und ablenken- ABER es scheint mir immer aggressiver zu werden: Er ist ein Husky-Colly Mix mit 50cm knurrt/bellt dabei aggressiv und das ist schon sehr bedrohlich.
Was ich festgestellt habe: Er schnappt aus Angst UND er schnappt nach unsicheren!! Menschen. Auch scheint egal zu sein, wo - ob daheim oder außerhalb. Und er schnappt ohne bedrängt worden zu sein. Die Personen standen ausnahmslos nur da und hatten sich weder auf ihn zu bewegt, noch ihn streicheln wollen!
Die Abstände der Vorfälle werden aber stetig kleiner.....
Wir haben eine große Familie und es gab nie Vorfälle mit den eigenen Kindern oder uns. Er ist ansonsten ein riesiger Kuschelbär, absolut gelehrig und das gebe ich zu: Derzeit wohl unterfordert (wegen Jobwechsel kommt er gerade definitiv zu kurz).
Wir hatten uns eigentlich entschieden, ihn abzugeben - denn ich habe auch Pflegekinder hier und es darf einfach nichts passieren, dann bin ich meinen Job als Pädagogin los! Aber ich kann es einfach nicht - noch nicht. Wir haben uns entschieden, es zu probieren und alles dafür zu tun, dies in den Griff zu bekommen. Ich hoffe sehr, das wir die Abgabe umgehen können.
Er hat nun einen Maulkorb, den er immer trägt, wenn Besuch da ist oder wir raus gehen. Er hat seinen Rückzugsort auf der Terasse, wo Besuch egal ob fremd oder nicht, nicht hingehen darf. Wir informieren uns gerade über eine mögliche Ernährungsumstellung mit barfen und erwägen auch die Kastration.Tellington Touch würde ich auch probieren.
Das alleine wird natürlich nicht helfen, daher kommt dann in wenigen Wochen ein Hundetrainer regelmäßig zu uns, der mit uns übt und sich mit Problemhunden auskennt.
Aber: Was kann ich bis dahin tun? Wie reagiere ich in einer Situation angemessen, wo er wieder schnappt?
Er scheint mir auch unterfordert zu sein - vorallem was Kopfarbeit angeht. Was sind einfach Dinge, die ich jetzt schon mal umsetzen kann und die evtl auch förderlich sind für das Verhaltenstraining? Was habt ihr noch für Tipps? Meint ihr, er hat eine Chance es mit uns zu schaffen?
Mann und Familie stehen auch zu ihm, die nötige Zeit nehmen wir uns natürlich jetzt so intensiv wie nie- evtl. spanne ich auch eine Freundin mit ein, die Mexx gut kennt, um die Phasen abzudecken, wo wir viel eingespannt sind.
Danke für Eure Tipps!