Beiträge von Mi-ka

    Einen Welpen möchte ich eigentlich lieber nicht. Das traue ich mir und unserer Familie nicht zu.

    Das verstehe ich gut - ich hatte selbst einmal einen Welpen und in Erinnerung an die Arbeit fiel meine Entscheidung diesmal auf einen erwachsenen Hund. Rückblickend muss ich aber sagen, dass ich mit Pelusos Alleinbleibe-Problem schon so viele Probleme hatte und ich mir derart viel Zeit freischaufeln musste, dass ein Welpe das leichtere Los gewesen wäre. Und ich sag das jetzt ohne Übertreibung. Andererseits ist es wünschenswert, dass Hunde eine zweite oder dritte Chance bekommen und bei vielen klappt es ja auch wunderbar. Weißt Du, man steckt eh nicht drin. Ein Hund ist halt ein Wesen mit Charakter und Seelchen und da kann alles mögliche passieren. Man sollte halt das Beste daraus machen wollen.


    im Normalfall irgendwo bis zu 6 Stunden alleine bleiben können.

    Dann wäre es wirklich sinnvoll einen Hund zu haben, der sich beim Alleinbleiben gut entspannen kann. Denn selbst wenn er vielleicht an drei Tagen zwischendurch rausgebracht wird, sind sechs Stunden doch eine Zeit, die er besser nicht (wie etwa Peluso bei mir) wartend vor der Tür sitzt.


    Ich wünsch Euch jeden Fall viel Glück und Freude mit Eurem Wauzi, wenn es einmal soweit ist.

    Könnt ihr mir da weiter helfen? Was ist euch bekannt, welche Rassen als schwierig gelten, das Alleinbleiben zu trainieren, bzw umgekehrt.

    Hallo Newby,


    bestimmte Rassen, die mit dem Alleinbleiben mehr Probleme haben, sind mir nicht bekannt. Also nicht in dem Sinne, wie man vom Spitz gerne sagt, er sei ein Kläffer (was wahrscheinlich auch mit bisschen Vorsicht zu genießen ist).
    Ich denke, dass die Menschenbezogenheit für viele Rassen gilt, nicht nur etwa für den Pudel oder Collies. Und das für Dich vielleicht auch eine wünschenswerte Eigenschaft ist. Ich glaube auch nicht, dass dies automatisch zu mehr Problemen beim Alleinbleiben führt. Zumindest beobachte ich das in meinem Bekanntenkreis so nicht. Und sozial sind alle Hunde, das Alleinbleiben ist etwas, das erst einmal gelernt werden muss.


    Ich denke, wenn Du den Hund als Welpe bekommst, dann hast Du sehr viele Möglichkeiten, dem Kleinen das Alleinbleiben von Anfang an richtig beizubringen. Unabhängig von der Rasse.


    Grundsätzlich wichtig ist, dass Du dem Hund genügend Auslastung bieten kannst. Da würde ich meine Auslauf- und Beschäftigungsmöglichkeiten genau und kritisch überprüfen und eine Rasse wählen, deren Ansprüche Du genügen kannst.


    Wie schauts denn bei Dir aus, wie viele Stunden würdest Du Deinen Hund am Tag alleinelassen?


    Eine letzte Bemerkung zum Schluss: wenn der Hund gar nicht alleinebleiben kann, dann ist das wirklich eine Geisel. Aber wenn Du einen Hund hast, der vielleicht nach drei oder vier Stunden unruhig wird, dann gibt es immer Möglichkeiten. Es gibt (je nachdem, wo Du wohnst), tolle Hundesitter, die Hunde in Gruppen oder einzeln ausführen und nicht alle sind teuer. Auf dem Weg entstehen oft Freundschaften zwischen Hunden und deren Haltern und die helfen sich dann gegenseitig aus. Da gibt es viele Möglichkeiten. Aber natürlich sollte die Grundlage stimmen und so wie es vielen von uns hier geht soll es auf Dauer natürlich nicht sein.

    Achja aber vielleicht liegts daran, dass sie ne schlimme Scheidenentzündung hat?

    Ich kann mir gut vorstellen, dass die Entzündung Schmerzen verursacht, mir denen Dein kleiner Beagle unruhiger ist - und erst recht bei Übungen wie das Alleinebleiben, die ja nicht leicht sind. Bei Peluso habe ich die Erfahrung gemacht, dass es bei Krankheiten immer Rückschritte gab.
    Vielleicht kannst Du das Training etwas lockern, bis die Entzündung verheilt ist.

    @Schokotoffee - ich habe selbst keine Erfahrung mit Zweithunden, habe aber öfter schon gehört, dass sich das Alleinbleibe-Problemen des Zweithundes auf den Ersthund, der bisher problemlos alleine bleiben konnte, übertragen kann. Ein Irrglaube scheint die Annahme zu sein, dass der Hund ohne Probleme den mit Problemen "kuriert".


    Aber vielleicht haben andere damit schon direkt eigene Erfahrungen gemacht.


    Ob jeder Hund das Alleinebleiben lernen kann - wenn Du Dich in dem Forum hier etwas durchliest, dann siehst Du wahrscheinlich, dass es nicht ganz einfach ist, einige üben seit Jahren, andere seit Monaten mit ganz unterschiedlichen Entwicklungen.

    Supi! Weiter geht's!


    Als Peluso vor einem Monat einmal krank war (leichte Vergiftungserscheinungen), da war er in der Woche danach auch empfindlicher, was das Alleinbleiben angeht. Das sehe ich rückblickend in der Tabelle ganz deutlich. Nach der Woche hat es sich dann schnell wieder eingependelt.


    Schönen Abend allen!

    Aber wer weiß, für irgendwas wirds gut sein...

    ... ja, vielleicht ist der Spruch auch Blödsinn. Ein paar gute Dinge konnte ich dem Problem doch abgewinnen, z.B. üben, andere um einen Gefallen bitten (meine Hundesitter im Freundeskreis), mir genauer überlegen, was ich im angebotsüberfluteten Berlin machen will und warum. Außerdem hat mich das Problem zu einigen privaten und beruflichen Entscheidungen gedrängt, die für mich auf lange Sicht gut sind und zu denen ich mich alleine schwerlich durchgerungen hätte. Wahrscheinlich ist das alles nur Zufall und wenn ich mal wieder auf irgend eine Veranstaltung nicht gehen kann, weils keinen schnellen Sitter gibt, könnt ich auch nur mit den Händen ringen ... und üb mich in Gelassenheit.

    Und ja, wir üben seit 3 Jahren, solange wie ich sie habe.

    Wow, das ist wirklich lange. Es ist kein Wunder, dass es einem da immer wieder zu viel werden kann.


    Halte uns doch auf dem Laufenden, wie es sich entwickelt, wenn Du beginnst, kurz die Wohnung zu verlassen.
    Bei Peluso habe ich damit auch gerade begonnen (gehe bisher drei Stockwerke zum Briefkasten) und bisher geht es ohne Bellen, das macht mich zuversichtlich.

    Eigentlich befindet Ihr Euch doch auf einem guten Weg, oder? Wenn ich das aus Deinen Posts richtig gelesen habe, scheint es mit Lilly insgesamt so gut zu laufen wie noch nie. Übst Du mit ihr denn seit 3 Jahren, so lange sie bei Dir ist?


    Es gibt ja diesen alten Spruch: jeder bekommt genau den Hund, den er verdient. Seht Ihr das auch so, in Bezug auf das Alleinebleiben-Problem? Was lernt Ihr dadurch?

    @Beaglelilly


    Tut mir leid für Euren schlechten Tag. Erst einmal durchatmen.


    Ich wollte Dir zwei Dinge sagen: zum einen verfolge ich Deine Posts ja schon eine Weile und eines ist mir dabei oft aufgefallen (im Vergleich zu meinem eigenen Training): mir scheint, dass es Dir sehr wichtig ist, Deine Lilly während Deiner Abwesenheit ruhig, möglichst schlafend zu wissen. Ich weiß, dass es viele Trainingsansätze gibt, die genau so aufbauen. Andere machen es wieder anders, da ist es ok, wenn der Hund hinter der Tür ist (so bei meiner Hundetrainerin). Andere machen es wieder komplett anders.
    Viele Ansätze - viele verschiedene Hundepersönlichkeiten. Nach allem, was ich versucht habe, glaube ich vor allem an eines: ausprobieren, aufmerksam den Hund beobachten. Bei mir lief es dann am schlechtesten, wenn ich streng nach Schema F verfahren bin. In diesen Zeiten habe ich immer die Videos, die Tabellen, die Zahlen gesehen, die auf und ab und bergab gingen und gar nicht mehr meinen Hund. Ich hab erst nach genauem Beobachten von ihm erkannt, welchen Ansatz er eigentlich braucht.


    Vielleicht wäre es bei Euch an der Zeit, es einmal mit einer Variation im Training zu versuchen. Ich glaube nicht, dass Du mit einem leicht anderen Ansatz "alles kaputt machst". Ich denke, dass Du - falls Du nicht zufrieden bist - auch wieder Deine alte Trainingsmethode aufgreifen kannst. Lilly wird das schnell wieder erkennen.
    Was Etteilein8 schreibt, hat mich auch ermutigt und bei Peluso sehe ich im Verlauf der Wochen auch Veränderungen. Mal presst er mehr hinter der Tür, mal weniger.


    Ein wenig Fortschritte würde sicher auch Dir guttun. Das ist einfach aufreibend, dieses Training und wir Frauchen/Herrchen brauchen auch ein bisschen Erfolgserlebnis. Ich glaube fest daran, dass unsere Zuversicht und Ruhe auf die Hunde übergeht, und das ist noch das zweite, was ich Dir schreiben wollte: immer wenn ich nervöse Phasen hatte, lief es mit Peluso schlechter. Vielleicht ist es bei Euch auch so.
    Möglicherweise tust Du Euch beiden einen Gefallen, wenn Du einen Trainingsansatz findest, in dem es ein wenig anders vorangeht, wenn der Dir ein bisschen mehr Zuversicht gibt.


    Hör auf Dich und Deine Lilly und lass ein bisschen locker von den strengen Regeln. Niemand kann Deinen Hund so gut kennenlernen wie Du selbst - nutze diese Chance!


    Ich drück Dir die Daumen!

    Ich weiß ja nicht, wie lange das bei euch schon so geht, aber bei uns wurde das mit der Zeit besser.

    Liebe @Ettelein8 - das beruhigt mich etwas, was Du schreibst. Denn so wie @SonPan das beschreibt, so ist es bei Peluso auch, außer dass ich davon abgekommen bin, ihm überhaupt erst einen Kong zu geben. Das Verzehren der Kongs pusht Pelusos Energie-Level nämlich so hoch, dass er danach gar nicht mehr runter kommt und direkt an der Tür bellt. Ich habe das so auch von einigen anderen Übenden gehört. Das scheint gar nicht so selten zu sein. Von einem Hundetrainer hab ich auch gehört, dass manche Hunde die Gabe von Kongs als Zuwendung empfinden, die - sobald der Kong leer ist - entzogen ist. Das Alleinesein wird dann noch stärker empfunden bzw. es kommt die Reaktion: wo kommt die nächste Zuwendung her? Wo ist Frauchen?


    Ich bin dazu übergegangen, Peluso nur noch mit einem konditionierten Entspannungswort + Musik alleine zu lassen. Auf dem Weg kommt es zumindest zu keinen Bellen. Aber im Video sehe ich, dass Peluso sich genauso verhält wie Du, SonPan, es mit Pepino beschreibst. Peluso steht nach spätestens 30 Sekunden aus dem Korb auf und dann steht er an der Tür/läuft herum/liegt kurz auf dem Teppich oder vor der Tür usw. Aber nie ins einem Korb.


    Ich hab mich schon gefragt, ob ich das extra trainieren soll und im Moment traue ich mich auch nicht, die Zeit weiter auszudehnen, sondern nehme nur das Wohnungsverlassen dazu.


    @Ettelein8 - wie lange hat sich das denn hingezogen, bis Euer Hund das Herumtiegern gelassen hat? Wie verhält er sich heute?


    @Beaglelilly Ihr macht das per Video und Signalwort. Bei Peluso ist das schwierig, weil er auf das Signalwort alleine durch Skype gesprochen nicht ins Körbchen geht. Ich habe einfach auch die Hoffnung, dass er es von alleine machen wird. Aber ehrlich gesagt schiebe ich das mit dem Video auch auf, weil ich noch immer ein technisches Problem habe ... :-)

    Ja, mir wurde auch oft gesagt, einfach wieder reingehen wenn sie jault, dann langsam steigern.

    Ich denke, dass unter dem meisten Hunde-Erziehern das direkte Zurückkommen auf ein Jaulen oder Bellen hin als kontraproduktiv gewertet wird. Du möchtest ja erreichen, dass der Hund nicht bellt. Wenn du ihn dann durchs Zurückkommen belohnst - wie es Feist auch schreibt - dann bescherst Du ihm ein Erfolgserlebnis und er macht es beim nächsten Mal wieder. Das ergibt ja schon Sinn, wenn man an die einfache Pawlow'sche Konditionierungs-Theorie denkt...


    Hm, aber ich würde wie bei der Medizin sagen: was heilt hilft. Also gucken was hilft und ein waches Auge auf die Befindlichkeit des Tieres haben und die Langfristigkeit. Bin gespannt, wie es bei Euch weitergeht.