Beiträge von SpaMi

    Ich kann Deine Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen, da ich selbst auch chronisch krank bin und 2 Hunde habe. Du solltest aber Deinen Blick nicht nur auf das richten, was Du derzeit nicht so leisten kannst, wie es nach Deinen Vorstellungen sein sollte, sondern schau doch einmal auf das, was Du bieten kannst. Da ich nicht arbeiten kann und auch viel Zeit zum Ausruhen brauche, bin ich mehr zu Hause als viele gesunde Menschen. Vermutlich ist das bei Dir genauso. Du bietest in diesem Fall Deinen Hunden ein sehr kostbares Gut! Du bist da, Du hast Zeit, Du spendest Ruhe und Geborgenheit. Welcher Hund hat das nicht genauso gerne wie einen Spaziergang? Deine Hunde haben beides. Vielleicht kannst Du aufgrund Deiner körperlichen Verfassung bestimmte Dinge nicht so gut bewerkstelligen? Du kannst Deinen Hunden Jobs bieten! Das macht sie stolz und zufrieden und lastet sie aus. Ich habe meinen Hunden verschiedene Aufgaben wie im Tricktraining mit dem Clicker beigebracht. Wenn ich für bestimmte Dinge einmal Hilfe benötige, kann ich es quasi spielerisch als Trick abrufen. Meine körperliche Verfassung wechselt auch ständig zwischen fit und völlig kraftlos und mal kann ich meine Jacke selbst ausziehen und manchmal brauche ich wirklich Hilfe. Einer meiner beiden Hunde liebt diese Klamottenausziehtricks über alles, er kann von Reissverschluss öffnen bis zu Skinny Jeans ausziehen einfach alles. Was meinst Du, wie er sich freut, wenn er mal den Job machen darf! Das ist alles einfach eine Frage der Perspektive: Du kannst verzweifelt darüber sein, was Du gerade nicht kannst, Du kannst Dich aber auch darüber freuen, was Dein Hund leisten kann! Und Du kannst auch stolz darauf sein, dass Du es ihm beigebracht hast! Ich möchte sogar behaupten, das ich, wenn ich nicht so krank wäre, bestimmte Fähigkeiten meiner Hunde nie wahrgenommen hätte, weil ich vielleicht nie in so manche verzweifelte Situation geraten wäre. Nur ein Beispiel: da ich eine Teillähmung links habe (Arm und Bein), bin ich recht hilflos, wenn ich am Boden liege. Meistens bin ich mit dem Rollstuhl unterwegs, aber manchmal auch zu Fuß, je nach Tagesform. Es ist mir schon ein paar mal passiert, dass ich dann gestolpert und gefallen bin. Wenn es dann auf freier Fläche oder auf einem Weg passiert und kein Baum oder Strauch in unmittelbarer Nähe steht, an dem ich mich mit rechts hochziehen könnte, würde ich hilflos liegen bleiben. Mir hilft dann mein anderer Hund, denn er ist in der Lage, sich so stabil hinzustellen, dass ich mich an ihm hochziehen kann. Das macht er nicht durch Körpermasse sondern, indem er Gegendruck erzeugt, ähnlich wie bei Isometrie-Übungen in der Physiotherapie. Das hat ihm keiner beigebracht, das hat er mir angeboten als ich in Not war. Mann was war ich dankbar und glücklich, wie habe ich diesen Hund danach gefeiert und wie sichtlich stolz war mein Hund nach dieser Aktion! Was ich sagen will, ist, das Deine jetzige Lebenslage für Deine Hunde nicht nachteilig ist. Sie bewerten nicht aus dem Blickwinkel eines gesunden Menschen, sondern nehmen ganz andere Sachen war. Du bist der Mensch, der ihnen endlich ein Zuhause gegeben hat, Du bist für sie immer da, sie fühlen sich geliebt und können Dir ganz viel geben. Lass Dir von ihnen helfen.


    Halte durch, es lohnt sich.