Ich habe ja schon öfter Hunde vergesellschaftet, bisher gab es nie wirklich Probleme....
Das ein Zweithund einzieht war für uns Beide absolut klar. Ja, auch mit der romantischen Vorstellung das für Baxter ein "Spielkamerad, Freund" einziehen soll und sie schön miteinander kuscheln
, aber in erster Linie halt für uns, weil wir es wollten.
Baxter lernte Calle bei der Züchterin kennen, weil sie wollte das wir ihn mitbringen damit sie ihn mal ordentlich knuddeln kann
(wir kennen uns seit gut 6 Jahren, nur mal flüchtig gesehen auf einer Ausstellung). Baxter war dort sehr vorsichtig, aber naja die Welpen waren nicht sooo interessant.. Baxter war eher verunsichert und hat die Kleinen ganz vorsichtig beschnüffelt. Lag aber sicher auch an all den fremden Gerüchen dort. Auch bei der Abholung war er mit dabei. So richtig gecheckt hat der das irgendwie nicht das wir den Zwerg mitgenommen hatten. Als wir eine Pause machten und ich dann Calle mit raus nahm schaute Baxter so:
und dachte vermutlich "Ähmmmm, ihr habt da ausversehen was mitgenommen, bringt es zurück..."
Der Blick war göttlich.
Die Fahrt über haben Beide in ihren Boxen geschlafen. Zuhause angekommen erst mal in den Garten. Es lief recht gut, fand ich. Baxter sehr vorsichtig, etwas unsicher aber recht lieb. Auch im Haus alles erst einmal gut. Baxter war natürlich auch leicht gestresst und fand Calle teilweise überflüssig, irgendwie aber auch interessant und irgendwie hatte man das Gefühl er fand das Calle widerlich riecht. Also haben wir Calle direkt am nächsten Tag mal geduscht und auch Baxter und da wurde es schon etwas besser. Calle roch halt nicht mehr nach dem alten "Rudel" und dem typischen "Welpengeruch". (Ich würde es immer wieder so machen, also den Neuankömmling duschen).
Dennoch waren die Tage/Wochen darauf schon recht anstrengend und Baxter fand "Der Kleine kann seine Koffer ruhig wieder packen und gehen",, gab dem Kleinen viele Ansagen, hat vieles Verteidigen wollen usw... Ja ich muss zugeben ich war wirklich traurig und hatte zeitweise gedacht "Was haben wir Baxter angetan? Wird es je besser? Ist es besser Calle zurückzubringen? usw usf..." Er akzeptierte Calle schon irgendwie, aber es war eher ein Nebenher leben. Hin und Wieder aber versuchte auch Baxter Kontakt aufzunehmen... Aber irgendwas stand zwischen den Beiden, zumindest von Baxter aus...
Baxter hatte zu dem Zeitpunkt ja Zahnprobleme, der Kleine hatte ihn immer immer wieder am und im Maul geschleckt... Im November hatte Baxter dann die Zahn-OP... ein paar Tage später war er wie ausgewechselt, auch zu Calle. Er war wieder lebensfroher, wollte mit Calle richtig spielen, nahm öfter Kontakt zu auf usw.... Wir glauben also das alles anders verlaufen wäre (also besser) wenn Baxter keine permanenten Zahnschmerzen (der TA sagte Baxter hatte vermutlich 24h Zahndruck, ähnlich wie bei Arthrose mal mehr mal weniger)... und dann hat er das auch mit Calle verbunden... also das es schmerzt wenn sie zergelten usw...
So richtig dicke wurden sie dann mit dem Besuch bei meinen Eltern (Weihnachten). Ich glaube das tat Beiden richtig gut, dort sind sie richtig gut zusammengewachsen und seitdem läuft alles noch viel besser hier.
Nein, sie liegen nicht angekuschelt zusammen irgendwo (manchmal wünschte ich mir das, aber es ist okay), aber sie kommunizieren so unglaublich gut miteinander. Sie spielen, sie raufen, sie patroullieren auf dem Grundstück, fressen zusammen in der Küche, Kauzeugs kann auch recht nah gefressen werden, Leckerlies kann man geben wenn sie unmittelbar zusammen sitzen, heruntergefallenes frisst der der zu erst da ist, sie suchen zusammen ausgestreutes Futter auf unserem Rasen, schlafen auch zusammen bei uns im Bett (manchmal mit etwas Körperkontakt) usw usf.
Ja, ich bin sehr zufrieden wie es hier abläuft und liebe meine Jungs abgöttisch und bin froh, dass wir den Hunden Zeit gegeben haben
Ich sage mir auch immer: Baxter war knapp 5,5 Jahre "Einzelprinz" und muss nun alles teilen, dass ist hart und muss erst einmal verarbeitet werden und verinnerlicht. Dafür hat er es im Nachhinein doch alles sehr gut gemacht.
Aber: Hätte Baxter mir gezeigt, auch schon in den ersten Stunden oder ein zwei Tagen, dass er absolut unglaublich gestresst ist, keine Ruhe findet, sich zurückzieht, aggressiv gegenüber Calle geworden wäre, kollabiert (sowas gibt es halt) oder was auch immer, dann hätte ich schnell gehandelt. Denn ich bin Niemand die auf Biegen und Brechen Hunde zusammenführen muss, nur weil ich es unbedingt so will. Mal abgesehen das ich es auch für den Welpen nicht gut gefunden hätte. Ich würde Niemanden nie Vorwürfe machen wenn er genau so handelt: Also den Welpen "schnell" wieder zurückbringt. Denn nur dieser Mensch kennt seinen "Althund" am besten und sollte schnell merken wenn es nicht klappt, auch vermutlich nicht nach einigen Tagen / Wochen. Da muss man einfach zum Wohle des Hundes entscheiden und eben auch der eigenen Psyche wegen.
Ich könnte halt nicht damit Leben, dass es Baxter zb damit nicht gut geht oder ich ständig managen muss, trennen usw.. Nee so stelle ich mir keine Mehrhundehaltung vor.