Bei meinem ersten eigenen Hund hat mir das Tierheim damals (echt lange her) auch dezent verschwiegen, daß der Hund gerade eine Staupe überstanden hat.
Abholtermin war ausgemacht, dann kam nee, geht jetzt nicht, sie müssen noch ein paar Wochen warten. Mein TA hat später festgestellt, daß er Staupe hatte. 16 (gesunde!!) Jahre hat er trotzdem noch bei mir gehabt.
Einen Anderen (vermutlich Schnauzer-Schäfer und sonstwas Mix) hatte ich aus schlechter Aufzucht, schlimme Bedingungen. Heute weiß ich, unklug, aber ich konnte ihn damals nicht dort lassen. Nach ein paar Monaten heftiges Lahmen. TA und Ergebnis mittlere bis schwere HD.
Dann OP. Nach ein paar Wochen hat mein TA gesagt, der soll laufen, laufen, laufen.
Kein Agility etc., aber Strecke. Er war mein Reitbegleithund problemlos bis ins hohe Alter, auch Wander- und Tagesritte (zum Teil bis zu 8 Stunden). Fahrradtouren bis ca. 45 km.
Was er gesundheitlich nie konnte, war länger an der Leine gehen. Da fing er meistens an zu lahmen, anscheinend hat er immer genau sein eigenes, komfortables Lauftempo gebraucht.
Bis ca. 14 Jahre ist er aufgestanden wie eine Feder.
Auch er wurde bei mir über 16 Jahre alt und ist bis dahin zumindest noch kleine Runden am Pferd gegangen.
Was ich damit sagen möchte, ist eigentlich nur, daß vieles am Anfang unmöglich erscheint, aber bei entsprechendem Management, dann doch möglich ist.
Was ich allerdings ziemlich schlimm finde, wenn Mensch und Hund dauerhaft (egal ob aus gesundheitlichen oder Wesensgründen) bewegungstechnisch überhaupt nicht zueinander passen.
Das sind zuviele Einschränkungen oder auch Überforderungen für beide Seiten und da ist es oft besser getrennte Wege zu gehen. (Da ich hier nun schon einige Zeit mitlese und einige Reaktionen kennengelernt habe - damit meine ich nicht, daß man einen Hund, den man Jahre hat, abgibt, weil er nicht mehr so kann!).
Ich finde es toll, wie ihr euch bemüht zu ergründen, was mit dem Hund wirklich los ist und hierbei auch Ausgaben nicht scheut. Und sehr vernünftig finde ich auch den Gedanken, nachdem alles abgeklärt ist, zu überlegen, so gerne man ihn hat, ob er es woanders nicht besser hätte.
Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen, daß ihr das hinbekommt, er trotz Baustellen in euer Leben passt und vor allem einen aktiven Alltag mit euch führen kann.