Beiträge von podifreund

    @Michi, das ist doch eigentlich gut gelaufen mit der Nachbarshündin. Ich verbuche dieses Verhalten jedenfalls als Fortschritt, dass Jako bei möglichem Ärger nicht mehr sofort tackert, sondern zuerst bei mir nachfragt. So war es bei Duke ja auch.


    Jako hat allerdings einen neuen Tick. Wenn wir in der Raufergruppe unterwegs sind und mit der Gruppe Fremdhunde passieren, stürzt er sich jetzt immer auf die, auch wenn es ganz Kleine sind. Die lässt er normalerweise einfach leben. Scheinbar ist er jetzt der Meinung der große Beschützer der Gruppe zu sein.


    Habe es geschafft 2x mit richtig gutem Timing abzubrechen als er sich auf die Hunde stürzen wollte. Momentan hält er sich zurück, ist aber mega angespannt. Es ist ein Fass ohne Boden!!!!!

    Wir haben ja 4 Tierschutzhunde und bei 3 steht diese Eigentumsklausel auch im Vertrag. Die eine Orga hat mir damals erklärt, dass sei deswegen, damit ich den Hund nicht einfach weitergeben kann sondern damit er im Notfall an die Orga zurückgeht. Das hat mir eingeleuchtet.


    Aber mal ehrlich, warum sollen die denn einen meiner Hunde zurück haben wollen? Die sind doch froh für jeden, der ein schönes Plätzchen gefunden hat.


    Ich habe das ja kürzlich durch unseren Pflegi auch mal von der anderen Seite mitbekommen. Es ist teilweise abenteuerlich, was für Interessenten sich da melden. Unser Pflegi wurde aus Fuerteventura direkt nach Berlin in eine neue Familie vermittelt.


    Die haben ihn nach 2 Tagen zurückgegeben, weil er angeblich aggressiv sei. Lächerlich!!! Was haben sie gemacht, sie haben den Hund vom Flughafen abgeholt und sind erst mal mit dem durch die Innenstadt. Er war wohl völlig verängstigt. Am nächsten Tag haben sie ihn auf die Hundewiese geschleppt und einfach reingeschickt. Da hat er dann wohl um sich gebissen. Als er dann noch das Bein in der Wohnung gehoben hat, musste er sofort weg und sie gaben ihn in einer Hundepension ab. Dort haben wir ihn dann geholt.


    Anschließend hatten wir zahlreiche Anfragen für ihn, Labbies sind halt gerne genommen. Er ist etwas ängstlich und braucht Zeit, bis er sich auf fremde Menschen einlässt. Das haben wir immer alles am Telefon erzählt. Die Hälfte der Interessenten machten einen Termin und kamen dann erst gar nicht. Wir haben ja auch sonst nichts zu tun. Andere wollten einfach nicht zuhören und direkt aus ihm einen Teraphiehund für die Schule oder Behinderte machen. Bei denen die da waren klappte es deswegen nie, weil er die Interessenten eben nicht gleich freudestrahlend begrüsst hat, so wie unsere eigenen Hunde.


    Was ich damit sagen will ist, die Tierschutzvereine erleben auf der andern Seite auch wirklich viel mit teilweise unmöglichen Menschen und ich kann irgendwo verstehen, dass man versucht sich vertraglich gegen alles Möglilche abzusichern.


    Es gibt darunter natürlich auch Abzocker, das haben wir mit unserem ersten Hund erlebt. Geld kassiert und sich anschließend verleugnen lassen obwohl man uns einen Hund mit schweren gesundheitlichen Problemen übergeben hat.

    @Teddyless, auch von mir 'herzlich willkommen'. Wir haben auch etliche Trainer probiert und die meisten Lösungsansätze leuchteten mir auch ein, nur wenn ich dann ohne die Trainer unterwegs war, kam ich überhaupt nicht dazu das Erlernte anzuwenden, weil Jako viel zu schnell von 0 auf 100 war. Wie bei Dir hat er das in Anwesenheit der Trainer nicht ansatzweise so gezeigt.


    Eine schickte uns auch irgendwann nach Hause mit dem Kommentar, dass sie uns nicht helfen könnte und wir sollten mal die Schilddrüse von Jako checken lassen, mit der ist übrigens alles in Ordnung.


    Man befindet sich in einer Spirale aus der man nur sehr schwer wieder herauskommt. Ich bekam beim Anblick von Fremdhunden auch regelmäßig Schnappatmung und schon war das Kind in den Brunnen gefallen. Das war für Jako wie ein Startschuß.


    Bei uns hat es geholfen ein paar Monate sämtlichen Hundebegegnungen aus dem Weg zu gehen. Wir gingen auch nicht zur Hundeschule. In der Zeit haben wir erneut ganz viel am Grundgehorsam und an der Orientierung gearbeitet. Dann haben wir angefangen Hunde in weiter Ferne zu versuchen und haben uns langsam rangetastet. Später sind wir wieder in die Hundeschule in die Gruppenstunde an öffentlichen Plätzen mit viel Hundebegegnungen. Es wurde immer besser. Allerding gibt es auch bei uns noch immer Mal Rückschläge, wie Du ein paar Seiten weiter Vorne lesen kannst :ka:


    Wie genau sehen denn die Lösungsansätze Deiner Trainerin aus?

    Wir hatten Gestern auch mal wieder einen richtigen Rückfall. Ich bin nach einer Zahn-OP nicht richtig auf der Höhe und hatte noch überlegt, ob es eine gute Idee ist während der Rushour in die Grünanlage des Grauens zu gehen. Wir waren noch nicht eingebogen, da kamen von allen Seiten die Erzfeinde und ich musste mir einen aussuchen an dem wir direkt vorbei gehen mussten. Kathastrophe!!! Wie in den schlimmsten Zeiten, hätte mich fast von den Füssen geholt, trotz Kurzführer und das Fräulein Hündin ist auch noch mit eingestiegen.


    Wäre besser ins Auto und in die Pampa gefahren. Was hatte ich einen Zorn. Dann haben wir den Rest der Runde Leinenführigkeit geübt und es gab mehrere richtige Ansagen an den Herren. Er wollte überhaupt nicht wieder runterkommen. Schließlich trafen wir dann noch 3 freilaufende Aussis, die direkt zu uns hingedüst sind aber in dem Moment war er so beeindruckt von mir, dass nur ein kurzer Blick nach Oben kam und wir ganz normal weggehen konnten.


    Was lernen wir daraus, wir müssen bevor wir diesen Höllenort betreten absolut im Gehorsam stehen, das war der Fehler. Nicht einfach gedankenlos da reinlaufen.
    Das wird wohl unser ganzes gemeinsames Leben so weiter gehen :(

    Wir hatten Gestern einen Workshop der Hundeschule. Das Thema war eigentlich 'Mehrhundehalter'. Spannenderweise bestand jedes Mensch/Hund Team - ohne dass das Voraussetzung gewesen wäre - aus einem dominanten artgenossenunverträglichen Hund und einem Unkomplizierten.


    Da waren 4 Rüden mit Jako auf Augenhöhe und ich musste feststellen, dass wir doch noch lange nicht am Ende des Weges angekommen sind. Er verfiel sofort in alte Muster und wollte die killen. Wir haben ewig trainiert aneinander vorbei zu laufen und er war auch am Ende nicht wirklich entspannt.


    Im Freilauf habe ich dann den Mauli drauf und er griff auch sofort an. Das hatten wir wirklich ewig nicht. War aber gut, damit ich weiter achtsam bleibe. In letzter Zeit habe ich ihn relativ unbefangen in Hundegruppen geschickt und es lief super.

    Jako hat auch eine tolle Technik sich aus dem Halsband zu winden, egal wie eng ich das mache. Rückwärtsgang rein und einmal geschnickt, draussen ist er. Deswegen sichere ich dort wo ich viele Hunde erwarte zusätzlich mit einem Geschirr von Hunter. An dem habe ich einen Kurzführer, damit habe ich ihn sofort im Griff.


    Wenn er richtig abgeht und ich ihn mit der normalen Leine am Geschirr habe, schafft er es zu weit vor mich und ich habe dann die Kraft nicht ihn zeitnah wieder zurückzuholen. Mit dem Kurzführer hat er keine Chance, er muss neben oder hinter mir bleiben.


    Aber davon abgesehen haben wir das schon länger nicht mehr so richtig gebraucht.


    Gestern haben wir einen Hundeschulenspaziergang in die Innenstadt und zum Weihnachtsmarkt gemacht. Da habe ich ihn sicherheitshalber lieber wie oben beschrieben ausgestattet. Früher wäre er da durch die Stadt getobt. Wir haben gefühlte 100 Hunde getroffen + 2 weitere Hundeschulen, hat er nicht mal hingeschaut. Wir - auch die Hundetrainerin - konnten es nicht fassen.

    Ich würde mal gerne von jemand, der es geschafft hat den Hund im Wald Freilauf zu ermöglichen hören, wie das funktioniert und wie lange geübt wurde.

    Das würde mich auch mal interessieren. Ich denke ja, dass es zuerst Mal davon abhängt wie stark der Jagtrieb ist. Meine Beiden haben in ihrem früheren Leben bereits Jagderfolge gehabt und zumindest die Hündin würde die Tauben und Mäuse auch fressen, da sie offensichtlich in Madrid davon gelebt hat. Als sie neu zu uns kam und ich über den Marktplatz ging, hat sie mir demonstriert wie sie die Tauben fängt und sofort killt. Das ging in Millisekunden und an der Leine.


    Der Rüde kennt Kaninchen und bekommt die im Zweifelsfall auch. Er apportiert sie dann aber lebend. Er nimmt auch die Spur auf und sucht sie, die Hündin geht nur auf Sicht.


    O.K. durch all das Training kann ich ihn sofort rausholen, wenn er die Nase in die Luft nimmt aber wie schon gesagt, wenn das Kaninchen neben uns hochgehen würde wäre er weg.


    Gemeinsam gibt es nur beim Hundetraining Freilauf, denn dann bekommt das Ganze nochmal eine andere Dynamik. Es läuft lange prima und plötzlich gibt es von der Hündin einen bestimmten Blick in Richtung Rüde und weg sind sie. Dann gehen sie Wild suchen. Mit der Pfeiffe kommen sie zwar in 80% der Fälle sofort zurück aber die restlichen 20% sind mir einfach zu viel Risiko.


    Klar kann ich sie einzeln im Wald ableinen, muss aber immer scannen und hoffen, dass nicht wirklich ein Wildtier in nächster Nähe auftaucht. Das ist mir zu anstrengend.


    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man das ändern kann. Selbst wenn ich mit Rinderfilet werfen würde. Da setzt es aus im Kopf.


    Wenn man die Chance hat einen Jäger als Welpen zu bekommen, kann das funktionieren. Wir haben seit einem halben Jahr eine Pointer Hündin, sie ist jetzt 9 Monate alt und natürlich ist das Näschen von Anfang an im Wind und auf dem Boden gewesen. Das haben wir aber immer konsequent unterbunden und sie läuft bisher immer und überall frei, brav im eintrainierten Radius. Bin mal gespannt, wie sich das hier weiterentwickelt.


    Deswegen auch von mir die Frage, gibt es hier Irgendjemand, der so einen Hund wie oben beschrieben in allen Situationen vom Jagen abbringen kann und wenn ja, wie habt Ihr das gemacht?

    Alles was Ihr hier beschreibt haben wir natürlich auch trainiert, wobei das mit dem Stopp am Schwierigsten war. Bei unserem Rüden macht es in der Regel aber auch erst 'Klick', wenn wir das Training einige Tage/Wochen unterbrechen und dann wieder anfangen. Keine Ahnung warum.


    Stopp sitzt, Rückpfiff sitzt, Raus da kennt er und wenn die Nase in die Luft geht, kann ich das mit Äh, Äh abbrechen.


    Aber nun zu meiner Frage, funktioniert das bei Euch wirklich alles, wenn ein Hase/Reh o.ä. direkt vor Euren Hunden hochgeht? Da würde ich bei uns nämlich nie und nimmer dran glauben.


    Vielleicht machen wir auch etwas falsch.