Beiträge von vronili

    Der Chow-Rüde, mit dem ich aufgewachsen bin, war mein Traumhund: eigenständig, anhänglich, aber nie unterwürfig. Und er war MEIN Hund; das hatte er selbst aus unerfindlichen Gründen beschlossen. So einen selbstbewussten Gefährten wollte ich wieder haben. Da aber die heutigen Chows leider keinerlei Ähnlichkeit mehr mit dem Hundetyp meiner Kindertage haben, ist es eine Eurasierhündin geworden: in der Seele ein Chow, aber mit gesundem Organismus und ohne Schwachstellen in der Anatomie. Sie übertrifft meinen Hundekumpel von damals noch: Sie lernt ungemein schnell, ist ebenso eigenständig wie unser Chow, dabei aber leichter zu erziehen und nicht ganz so zugeknöpft wie er es war. Bei ihm konnte es passieren, dass er ungebetene Streichler mit einem Warnschnappen in die Luft auf Distanz hielt. Auch Luna ist zwar auf Fremdstreicheln nicht scharf, aber sie duldet es doch mit Nachsicht.
    Warum wir ausgerechnet sie ausgesucht haben? Weil sie auf uns zugegangen ist, wie sie auf alles Fremde, Neue zugeht: mit einer Art selbstbewusster Neugierde, aber ohne jede Hab-mich-lieb-Haltung, die bei Welpen so häufig ist. Sie beroch uns, erkundete uns - und drehte wieder ab, um sich mit wichtigeren Dingen zu beschäftigen. Diese Haltung hat sie beibehalten und hat gerade damit einige Fans gewonnen. Leute, die Angst vor Hunden haben, entspannen sich auf der Stelle, wenn sie merken, dass der Hund nichts von ihnen will: Sie müssen weder mit Hochspringen, noch mit Anbaggern oder Spielaufforderungen rechnen. Sie gehören nicht zum Rudel und werden mit freundlichem Gleichmut durchgewinkt.