Beiträge von Wuchtbrumme

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    Wir brauchten im September auch von jetzt auf gleich ne neue. Miele wäre unser Favorit gewesen, aber wir dürfen die Maschine nicht in der Wohnung haben, sie muss in den Waschkeller - und ich stelle bei unserer "Mitmieterstruktur" keine 1200€-Maschine in den Waschkeller...es würde dann ne Beko, 7kg, 1600U/min mit "Pet hair removal", 60 grad Programm dauert 1:58.
    Ich muss sagen, ich bin echt Mega begeistert von der Maschine und das obwohl ich Beko als Marke sonst nie in Betracht gezogen hätte.


    Hier dasselbe. Die Maschine wäscht nun seit ca. 3 Jahren absolut zufriedenstellend bei mir. Mir war auch die Waschzeit wichtig. Gar nicht unbedingt, ob die 90 Minuten-Wäsche 30 Minuten kürzer oder länger dauert, sondern dass ein Ultraschnellwaschprogramm dabei ist. Und da gibt es bei der Beko (zumindest bei meinem Modell) gleich zwei: eins mit 39 Minuten und eins mit 14 Minuten. Das mit 39 Minuten ist dabei in der Regel ausreichend für die wöchentliche Wäsche der normalen Kleidung. Da muss man das lange Programm nicht ständig durchlaufen lassen.


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    Miele kann auch nur waschen, hält aber wohl ewig, wenn das für die neuen Maschinen noch zutrifft. Allerdings weiß ich gar nicht, ob ich mich darüber freue, wenn meine Waschmaschine 20 Jahre hält und immer drei Stunden zum Waschen braucht. Am Ende gibt es in 5 Jahren schnellere Modelle und dann ärgere ich mich.


    Genau das ist bei mir der Punkt für eine günstigere Maschine. Weniger die Schnelligkeit, als die Verbrauchswerte und Bedienfreundlichkeit. Mein Onkel schwört auf seine 25 Jahre alte Miele. Ist ja toll, dass die so lange hält. Der Wasser- und Stromverbrauch ist aber bitterböse. Das wäre mir persönlich nichts. Allerdings vertrete ich immer die Meinung: solange sie wäscht, wird sie auch nicht erneuert.


    Die Länge der Hauptwaschgänge wird tendenziell aber eher zu- als abnehmen. Denn die Schnelligkeit mit der die Maschine wäscht, hat nichts mit neueren Modellen oder so zu tun. Eher ist es so, dass die neuen Maschinen mit entsprechenden Energie- und Wasserverbrauchswerten sehr lange waschen (weshalb mir wenigstens ein Turbo-Programm wichtig ist). Langsame niedriger temperierte Waschgänge sind insgesamt schonender und effektiver im Waschergebnis als schnellere heiße Waschgänge und verbrauchen eben weniger Energie und Wasser.


    Also wir haben in der Familie Hunde in der DDR gehalten. Da gabs sicher mal nen rohen Fleischknochen. Aber die Hunde wurden beileibe nicht ausschließlich mit rohem Fleisch ernährt. Morgens gab es in der Regel eine Pampe aus wahlweise Kartoffel, eingeweichtem Brot oder Haferflocken; abends meist das was vom Mittag übrig war. Nur wenn Schlachtzeit war, konnten sich die Hunde mal an rohem Fleisch und Knochen satt fressen.


    An Fertigfutter ist man zu DDR-Zeiten recht schwierig rangekommen. Aber dass die DDR-Hunde deswegen alle gebarft wurden, halte ich für ein Gerücht.


    Das Kochen finde ich nicht aufwändiger als das Pürieren beim Barfen bzw. werden da ja auch gerne Zutaten noch gekocht. Ich mache das auch nicht täglich, sondern koche drei, vier Gerichte in großen Töpfen und friere sie ein. Ich empfinde das wie gesagt nicht zeitaufwändiger als die Vorbereitung beim Barfen.


    Ich will auch nicht das Barfen als Ernährungsweise gar nicht verteufeln. Wie gesagt, die Rohfleisch- und Rohknochenfütterung ist für mich auch ein Teil der Ernährung. Aber für mich stellt sich halt die Frage warum es für unsere dominizierten Haushunde, die jahrtausende lang von Resten ernährt wurden, natürlicher wäre jetzt ernährungstechnisch mit Wölfen auf eine Stufe gestellt zu werden.

    Eins vorweg: Ich würde mich nicht als Barf-Gegner bezeichnen. Und da ich seit ca. 20 Jahren selbst Hunde halte und auch zuvor schon mit Hunden aufgewachsen bin, würde ich mich auch nicht als unwisend bezeichnen.


    Was mich aber wirklich interessiert ist - mal völlig abgesehen von all den Barf-Theorien der ganzen Billinghursts, Simons, Zieglers und Co. - warum glaubt Ihr ist die reine Rohfleischernährung näher dran am natürlichen Sein des Hundes als eine andere Ernährung? Ich rede nicht von Fertigfutter. Ich rede jetzt mal nur vom Vergleich mit Gekochten.


    Unsere Haushunde sind keine Wölfe. Ich denke soweit kann man sich einigen.
    Der Hund ist geworden was er ist, weil er sich den menschlichen Behausungen angeschlossen hat. Dort hat er sich anfangs eigenständig von Resten ernährt die beim Mensch über geblieben sind, später wurde er bewusst von den Menschen mit Resten ernährt und noch viel später würde der Hund bewusst mit gefüttert.
    Ich stelle auch mal die Behauptung auf, dass das bis von 20-30 Jahren bei weitem nicht so viel Fleisch war, wie wir unseren Hunden nach den Barf-Ratgebern geben sollen. Vielmehr wird es sich in einem großen Maß auch um Getreide gehandelt haben.


    Ich nutze Barf durchaus auch, vorallem im Sinne von Fleischknochen-Fütterung. Und weil ich denke, dass es bei den Haushunden der vergangenen Jahrhunderte und Jahrtausende vermutlich eine Mischung aus gekochten Resten, rohen Resten und vermutlich durchaus auch selbst Erlegtem (Ratten, Mäuse) gab.


    Aber ich bin ehrlich - eine reine Rohfleischfütterung empfinde ich persönlich nicht als die artgerechte Fütterung wie sie dargestellt wird. Weil ich für mich aus den vorstehend genannten Gründen nicht erkennen kann, wieso die Fütterungsform natürlicher sein soll.


    Vielleicht noch zum Verständnis: mit "reiner Rohfleischfütterung" meine ich nicht einfach die Gabe von Fleisch, sondern natürlich in Verbindung mit Kohlenhydraten, Gemüse, Mineralien. Das bezieht sich also auf den Garzustand des Fleisches sowie oftmals auch des Gemüses.



    BTW: Ich muss sagen, ich empfinde den Eingangs-Posts als sehr undifferenziert und von oben herab.
    Er soll suggerieren, dass alle die einer reinen Barf-Ernährung kritisch gegenüber stehen unwissend sind. Dabei lese ich bei der TS jetzt selbst ehrlich gesagt nicht viel raus, außer halt die Aussage das sie barft und wie sie barft (sprich, sie gibt Fleisch...). Ist sie damit wissend?

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    Deine Freundin sollte ihn wirklich mit hoch ins Haus nehmen und sich einfach ganz normal verhalten.


    Genau das würde ich nicht tun.


    Wir haben selbst einen ehemaligen Kettenhund, der das Leben im Haus nicht kannte, extrem ängstlich Menschen gegenüber war und natürlich auch 2 Jahre lang nichts anderes kennengelernt hat als den Radius seiner Kette auf dem Hof.


    Zunächst, ja, dem Hund soll die Möglichkeit gegeben werden mit ins Haus zu können. Aber bitte nicht ins Haus bringen. Bei der Vorgeschichte des BCs nehme ich nicht an, dass er beim Vorbesitzer mit im Haus gelebt hat. Wenn Deine Freundin ihn jetzt einfach reinbringt und den Fluchtweg abschneidet, sprich die Tür schließt, kann es sein dass er schon allein durch die ungewöhnten Räume Panik bekommt.


    Ideal wäre es wenn er frei entscheiden kann. Also draußen...Keller...drinnen - wie es beliebt.


    Früher oder später wird er von allein kommen und mal um die Ecke schauen, was denn die, bei denen er jetzt lebt, so machen.


    Ein wirkliches Patentrezept zum Eisbrechen habe ich auch nicht. Es hilft nur die Zeit und Geduld. Eine Woche ist leider bei so einer Situation gar nichts. Bei uns standen ca. 2 Monate lang alle Türen offen bis Hagen das erste Mal die Sicherheit des Hauses erkannt hat und sich entschieden hat bewusst drinnen zu schlafen und sich dort sicher zu fühlen. Anfassen konnten wir ihn da aber auch noch nicht. Nur darauf reagieren, wenn er direkt den Kontakt aufgenommen hat.


    Und auch "normal verhalten" ist schwierig.


    Viele Dinge die zu unserem normalen Verhalten gehören können einen solchen Hund sehr verstören, selbst das Tippen auf einem Laptop. Geschweige denn natürlich staubsaugen, Spülmaschine einräumen, telefonieren usw.


    Am besten empfinde ich es schon den Hund erstmal zu ignorieren. Nicht ansprechen, nicht direkt ansehen, nicht versuchen anzufassen. Da Hunde soziale Wesen sind, wird er früher oder später vorsichtig den Kontakt aufnehmen. Dann darf man natürlich sofort denken, dass es geschafft ist und drauf los plappern, sondern sollte sich auf den Hund einstellen...berührt er selbst vorsichtig mit der Nase, kann man langsam die Hand auf dem Boden in seine Richtung schieben (aber noch nicht anschauen dabei!)



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    Meine Freundin hat ihm das Leben gerettet und ihn von seinem Besitzer frei gekauft, bevor dieser den Hund zu tode schleifen konnte.


    Was mir noch wichtig ist: Ich habe absoluten Respekt vor Deiner Freundin. Das was sie tut, hat was von einer Lebensaufgabe ;)
    Aber, bitte niemals wieder einen Hund in so einer Situation "freikaufen". Das Problem ist, der Halter wollte ihn eh los werden und hat jetzt sogar noch Geld dafür bekommen. Es gibt für ihn also absolut keine Veranlassung sich Hunden gegenüber jemals anders zu verhalten. Er wird weiterhin Hunde halten - unter genau solchen Umständen.


    Es ist nicht als Vorwurf an Deine Freundin gemeint, sondern vielmehr als Anregung für Menschen, die den Thread lesen, selbst in einer ähnlichen Situationen einen anderen Weg zu gehen.

    Vielen lieben Dank für Eure Einschätzungen. Vorallem Dir AnnetteV für Deine ausführliche und informative Antwort :gut:


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    Hier fällt mir vor allem die Dynamik auf: der Hund agiert, ihr reagiert und steht dann (scheinbar) ratlos daneben wenn der Hund Euch ignoriert. Im Idealfall sollte es anders sein: ihr agiert und der Hund reagiert. Gerade intelligente Hunde stellen ihre Besitzer oft vor Probleme, weil sie die Schwachpunkte ihrer Besitzer sehr gut ausnützen können und selber kreativ werden.


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    Viel eher als ein 'Nicht-ernstnehmen-Problem' sehe ich hier ein Vertrauensproblem.


    Das bringt es beides sehr gut auf den Punkt. Es ist nun nicht die Regel. Aber es gibt eben scheinbar Situationen wo Klein-Hagen denkt, dass er jetzt agieren sollte. Und genau das ist das was ich rausbekommen will. Ohne hier auf Dominanzgequatsche zurück greifen zu wollen, aber ich möchte, dass wir die Rolle der Führenden einnehmen und er soviel Vertrauen zu uns hat, dass er uns da einfach machen lässt und vertrauensvoll folgt.


    Gegen den Clicker habe ich mich tatsächlich in letzter Zeit immer ein bisschen gesträubt. Vorallem wohl weil ich denke, dass ich denk Clicker ja nicht rund um die Uhr bei mir habe.


    Ich habe aber jetzt auch hier im Forum nochmal einiges zum Clickern und die Erfolge, die einige damit hatten, gelesen und denke dass es keinen Grund gibt es nicht auszuprobieren.


    Da ich einen Clicker bereits da habe, werde ich wohl in dieser Woche anfangen diesen erstmal positiv zu belegen.


    Ich denke auch, dass wir grade was das Thema Berührungen und Bürsten betrifft noch wesentlich mehr Geduld mitbringen müssen und soweit ich das jetzt lese, ist das Clickern wirklich grade bei solchen Problemen sehr erfolgreich.


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    'Braucht' er den Futterbeutel denn? Oder hat er gelernt, dass zu Hause ja doch immer ein voller Napf auf ihn wartet? Überlege Dir, weshalb sich die Suche nach dem Futterbeutel draussen nicht zu lohnen scheint und sei, wenn Du die Antwort darauf gefunden hast, konsequent. Er könnte sich zum Beispiel sein Futter auf dem Spaziergang selber erarbeiten. Alles Futter, nicht nur so einen kleinen Snack nebenbei.


    Dass der Futterbeutel draußen recht uninteressant ist, wird sehr wahrscheinlich daran liegen, dass zweimal täglich der gefüllte Napf bereit steht. Vermutlich muss ich hier ein bisschen umdenken.


    Zum Hintergrund: Hagen war ja auf einem mehr oder minder freistehenden Bauernhof angekettet und gehörte einem älterem Herren. Dieser kam nach einem Sturz ins Krankenhaus und es hat einige Tage gedauert bis jemand auf den zurückgelassenen Hund aufmerksam geworden ist und im Tierheim angerufen hat.


    Und auch zuvor wurde Hagen dort wohl auch nicht sehr regelmäßig gefüttert. Bekam einfach mal den Schweinekübel mit hingestellt und was eben so vom Essen übrig war. Als er zu uns kam war er jedenfalls sehr abgemagert. Ich habe teilweise das Futter zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlichen Räumen zubereitet. Weil er schnell mitbekommen hat, dass wenn ich zu einer bestimmten Zeit in die Küche gehe, gleich Fressen für ihn bereit steht. Und da hatte ich dann kaum eine Chance ihn zu bremsen. Er ist hochgesprungen, hat gerempelt und mir, weils nicht schnell genug gehen konnte, ein paar Mal den Napf aus der Hand geholt und mir manchmal dabei die Hand blutig gehackt.
    Sprich: er war extrem futtergeil, vermutlich weil er in seinen ersten 2 Jahren nie wusste, wann und ob es das nächste Mal was gibt.


    Daher behagt mir die Idee ihm so eine verlässliche Konstante in seinem Leben, das Füttern zweimal am Tag, zu entziehen noch so gar nicht. Auch wenn viele in unserem Freundeskreis bei Hunden die draußen nicht sehr aufmerksam sind, über das ausschließliche Füttern beim Spaziergang wohl große Erfolge erzielt haben und uns da auch immer wieder zu raten.


    Aber vielleicht ist es nach 2 Jahren auch wirklich soweit, dass ich nicht mehr den abgemagerten Hund sehen darf. Schließlich bleibt er in der Zwischenzeit auch ruhig vor seinem Napf sitzen bis ich ihn freigebe. Und das schrittweise aufzubauen war bald das Schwerste und Langwierigste überhaupt. 


    Dabei mal eine Frage nebenbei: Wir macht man das mit dem Füttern beim Spaziergang oder aus dem Futterbeutel am besten? Wir füttern in einem Wechsel selbst gekocht und roh sowie Dosenfutter. Da frag ich mich wie ich da das Futter am besten trabsportiere und ihm gebe, vorallem ohne selbst nach dem Spaziergang von oben bis unten eingesaut zu sein.


    Bisher bekommt er als Leckerlies gekochte Hühnerbrust oder selbstgemachte Hundekekse, weil man eben beides gut transportieren kann.


    Ich kann ihn ja aber nicht nur mit Hühnerbrust und Keksen ernähren. Sorry, aber da bin grade ein bisschen hilflos.


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    Das alberne Herumhüpfen ist weder Verarschung noch Spiel. Er ist überfordert, weil er Deinen Zorn nicht versteht und versucht durch eine Übersprungshandlung die Stimmung aufzuhellen.


    Also albern herum gehüpft ist er eigentlich nicht. Er hat eben geschnuppert und markiert und dabei ein Grinsegesicht gehabt, wie er es sonst auch hat, wenn er Spaß hat. Dabei die Lefzen auch nicht so hochgezogen wie bei seinem Stressgesicht.


    Und natürlich habe ich gerufen, aber ich hatte eher keinen Zorn sondern vielmehr Angst und Flattrigkeit in der Stimme.


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    Gibt einen Grund weshalb er da laufen möchte?


    In dem Moment ist die andere Seite des Grabens sicherlich einfach wesentlich interessanter. Er ist auch sofort und zielstrebig an eine Birke die dort steht, hat geschnuppert und markiert. Und ehrlichweise, wir laufen häufiger auf dieser anderen Seite, also der Seite auf die er rüber gesprungen ist.


    Vielleicht behagt ihm die Abwechslung im Spazierweg ja nicht und die Birke fehlte ihm ;)


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    Wenn er wirklich intelligent ist, wird er, wenn sich an Eurem Verhalten nichts ändert, die Ausflüge auf die andere Seite immer weiter ausdehnen.


    Genau das will ich vermeiden, dass er sich jedes Mal selbst belohnt, wenn er da rüber springt und dann jetzt langsam Regelmäßigkeit rein kommt. Nur, dass ich deswegen zukünftig nur an der Schleppleine führe, möchte ich auch nicht. Im Moment mache ich es, aber zumindest an dieser Stelle.


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    Und wenn der Hund jetzt nicht jagen geht oder andere angreift oder so, würde ich ihn einfach stehen lassen und weitergehen.


    Hagen jagt zum Glück nicht und ist auch niemandem gegenüber aggressiv. Aber man weiß ja in einer solchen Situation nie wer sich annähert. Kommt jemand mit einem sozial-unverträglichen Hund. Kommt jemand mit Angst. Kommt jemand der mit einem Moped in Hochgeschwindigkeit den Feldweg lang rast.


    Ja, weggerannt bin ich nachdem mein Rufen erfolglos war. Nachdem er nochmal an zwei anderen Ecken geschnuppert und markiert hat, kam er dann auch wieder rüber. Es war aber nicht so, dass er losgerannt ist, sobald ich mich von ihm entfernt habe.


    Das Ganze war eine Sache von vielleicht 30 Sekunden. Aber richtig, natürlich fängt in der Situation meine Stimme an zu flattern, weil ich nervös werde.


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    Wieso nicht? Und: wie reagiert er, wenn Du den Spiess einfach umdrehst und Dich entfernst?


    Ich hab es versucht. Wenn er unbedingt riechen will, kann ich seine 82 kg wirklich nicht bewegen. Meist hilft es in so einer Situation auf ihn zuzugehen und damit nochmal auf mich aufmerksam zu machen. Dann kommt er meistens mit. Aber eben nicht immer. Vorallem dann wenn die Hündinnen läufig sind, kann er schon ein paar Minuten da stehen und schnuppern. Selbst mit tollem Stinkerkäse ist er nicht ablenkbar.
    Wenn ich mich umdrehe und einfach weitergehe, kommt er aber in der Regel bei einem Abstand von so ca. 50-100 m von allein nach, wenn es nicht allzu mega-toll riecht.


    Klar, er ist ein Lebewesen und somit sind 100% eher ausgeschlossen. Es ist aber schon mein Ziel ihn auch von tollen Duftmarken abrufen oder zumindest besser abrufen zu können.


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    Nein, aber Du kannst das Reinkommen so attraktiv machen, dass er von selbst reinkommen will.


    Ich mache es aktuell so, dass ich mit ihm abends immer nochmal ein paar Meter vor dem Grundstück Gassi gehe. Allein um diese Verhaltenskette „Olle kommt raus und dann muss ich rein“ zu unterbrechen. So habe ich ihn dann auch an der Leine und führe in an der Leine ins Haus rein. An der Leine klappt das beinah immer. Ohne Leine würde er in der Regel draußen sitzen bleiben.


    Würdest Du das erstmal so fortführen?
    Und dann wohl nicht nur schlicht loben und ab und an eine Leckerlie, wie ich es jetzt mache, sondern gnadenlos belohnen, z.B. mit tollem Stinkerkäse?


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    Was mir noch auffällt... Ist er gesundheitlich durchgecheckt? Wie sieht es mit dem Bewegungsapparat aus? Hüften okay?


    Hagen hat Probleme mit der Lendenwirbelmuskulatur. Unsere Tierärztin macht dann Physiotherapie und auch gern Akkupunktur oder Akkupressur. Das mit der Lendenwirbelmuskulatur passiert immer mal wieder. Es kommt durch eine Fehlstellung und wird wohl nur durch Muskelaufbau und -training in Form von angepasster Bewegung und Physiotherapie in Schach zu halten sein.


    Ich muss aber gestehen, dass ich jetzt nicht mehr im Kopf habe, was nun genau fehlsteht. Da müsste ich nochmal bei meiner Ärztin nachfragen. Die Auswertungen von der Tierklinik sind bei ihr hinterlegt.


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    Übrigens toll, dass ihr den Brummer aufgenommen habt!


    Danke Dir ;) Wir bereuen es auch keinen Tag und empfinden es so ein bisschen als kleinen Schicksalszeig, dass wir zusammengefunden haben.


    Unser vorheriger Bernhardiner Felix war im Jahr zuvor an einer Magendrehung gestorben und es war für uns klar, dass wieder ein Hund einziehen soll. Wir standen bei Felix Züchter auch schon wieder auf der Warteliste für einen Hund aus dem nächsten Wurf, der dann im Sommer 2013 gefallen ist. Parallel, weil das Leben ohne Hund sehr leer war, war ich oft im ansässigen Tierheim und bin Gassi gegangen.


    Und irgendwann rief die Organisation, die unser Tierheim mit betreut an und sagte uns, dass sie am selben Tag einen Bernhardiner von einem Grundstück geholt haben und da wir doch selber einen Bernhardiner hatten und dementsprechend auch den notwendigen Platz und das Equipment, ob wir uns vorstellen könnten ihn bis zur Vermittlung als Pflegestelle aufzunehmen, weil er auch dringend das Leben in einem Haushalt kennenlernen muss um überhaupt vermittelt zu werden.


    Wir haben uns eine ganze Weile den Kopf zerbrochen, ob wir es machen sollen. Ein ehemaliger Kettenhund war für uns schon eine Herausforderung, die durchaus respekteinflößend war und uns einiges an Nerven und schlaflosen Nächte gekostet hat.


    Nach 4 Wochen im Tierheim kam er zu uns und nach weiteren 4 Wochen habe ich schon mal vorsichtig angefragt, wie das denn ablaufen würde, wenn ich Klein-Hagen denn behalten wollen würde. 


    Wir haben am Anfang mit dem allerschlimmsten gerechnet. Teils trat es nicht ein, zum anderen Teil schon. Natürlich kannte er kein Leben im Haus, war nicht stubenrein, hat beim Staubsauger versucht sich unterm Bett zu verstecken (und nein, wir haben kein Hochbett ;) ), Name/Rückruf/Nein war alles logischerweise unbekannt, Leinen wurden zerbissen usw..


    In der Zwischenzeit genießt er es im Haus seine Ruhe zu haben und dass er nicht den ganzen Tag aufpassen muss. Und beim staubsaugen bleibt er entspannt liegen und ich kann sogar um ihn herumsaugen 


    Vorstehendes, bis auf seine Panik die er anfangs im Haus gezeigt hat, sind aber alles Sachen die man einem Welpen auch beibringen muss. So dass wir da eigentlich gar nicht so ansatzlos herangegangen sind.


    Nun ist er natürlich auch zwischenzeitlich doch recht selbstbewusst und damit auch selbständiger geworden - sicherlich ein Auslöser für zeitweises Desinteresse beim Rückruf oder hinsichtlich der Ausführung von Kommandos.


    Oh, nun ist mein Text schon wieder so ausufernd lang geworden. Entschuldigung dafür und danke fürs dennoch-lesen ;)

    Vielen Dank für Eure Antworten.


    Okay, das ist nachvollziehbar, dass der Hund den Clicker als gleichbleibendes Geräusch mit stets der gleichen Bedeutung rein vom Gehör her besser aufnehmen kann.


    Ich werde mir wohl einfach angewöhnen müssen, den Clicker um den Hals zu tragen. Denn das ist ja eigentlich das was ich als unhandlich empfinde, dass meine Stimme immer da ist und ich an den Clicker denken muss.

    Ich lese ja schon lange hier im Forum mit und frage mich immer was macht einen Clicker besser als ein Markerwort? Das Problem für mich ist dass ich den Clicker ja eigentlich immer in der Hand halten muss. Das Markerwort (bei uns ganz schlicht „Gut“ in Abgrenzung zum „Fein“ als Lobwort) kann ich jederzeit sagen.


    Da ich mich noch nicht eingehender mit dem Clickern beschäftigt habe, stellt sich mir die Frage – auch wenn sie für Clickerprofis vielleicht blöd klingt. Vielleicht habe ich das Prinzip auch noch nicht verstanden.


    Vielen Dank.

    Hallo liebes Forum,


    ich habe mich heute hier angemeldet, weil ich derzeit in der Erziehung unseres Hundes nicht weiter komme.


    Hagen ist ein 4 Jahre alter Bernhardiner, der aus einer schlechten Haltung - reiner Hofhund an der Kette - gekommen ist. Wir haben ihn vor ca. 2 Jahren über unsere Tierschutzorganisation vor Ort übernommen.


    Wir, das sind mein Mann und ich, Anfang 40 bzw. Ende 30. Wir sind seit fast 20 Jahren und zusammen und Hagen ist in dieser Zeit unser vierter gemeinsamer Hund. Ich würde uns daher durchaus als hundeerfahren einschätzen und durchaus auch mit eigenständig denkenden Hunden.


    Hagen ist toll und wir passen eigentlich wie Arsch und Deckel. Er ist tiefenentspannt, kann der totale Clown sein, genießt den Tag so wie er sich halt ergibt. Er hat in der Zwischenzeit Vertrauen zu uns gefasst und versteckt sich schon auch mal hinter uns wenn ihm etwas so gar nicht geheuer ist, ist aber in der Summe immer noch ein extrem misstrauischer Hund, der auch noch viel lernen muss.


    Unser Problem ist nun folgendes: Klar Hagen hinterfragt und Hagen entscheidet auch mal selbst. Das kennen wir auch von unseren anderen Dickköpfen (okay, von unserem Golden Retriever nicht ;) ). Aber Hagen hinterfragt in der Regel immer und entscheidet sehr viel selbst – und ist dabei auch recht intelligent. Und genau an dem Punkt verzweifeln wir derzeit. Mal zwei Beispiele, die immer wieder passieren und dabei repräsentativ für andere Situationen sind:


    - Hagen möchte abends nicht mit reinkommen. Mein „Hier“ hab ich mir damit schon völlig zerstört, weil ich rufe und er liegen bleibt.


    - Hagen will jetzt unbedingt auf einem anderen Weg laufen (zur Info: bei unserem Feld verläuft ein tiefer Graben an dem links und rechts ein Weg langführt). Ich laufe links, Hagen ist der Meinung, er muss jetzt auf die rechte Seite. Durch den Graben komme ich aber nicht durch. D.h. er läuft vergnügt auf und ab, schnuppert hier und da, pinkelt mal dorthin – und freut sich dabei einen Ast, dass ich auf der anderen Seite stehe, ihn rufe, aber nicht rüber komme.


    Haben wir ein Bindungsproblem? Nimmt er uns nicht ernst?


    Er kann den ganzen Tag buchstäblich wie eine Klette an uns hängen und dann plötzlich kommt wieder so eine Schote.


    Dass er uns da nicht sonderlich ernst nimmt, glaube ich schon. Wie gesagt, grade in Beispiel Nr. 2 sieht man ganz deutlich, wie er sich freut über die Situation. Klar, welche Konsequenzen hat er denn zu erwarten? Er macht sein Ding und wenn er damit fertig ist, kommt er wieder zu uns. Okay er muss dann z.B. an der Leine laufen, aber das wars doch wert.


    Wenn er abends nicht reinkommen will kann ich ihn schlecht reintragen.
    Wenn er grade an einem Gänseblümchen riecht, kann ich ihn schlecht am Halsband schnappen und einen Richtungswechsel vorgeben.


    Allgemein ist Hagen draußen nicht wahnsinnig aufmerksam. Futterbeutel findet er auf unserem Grundstück total toll. Wenn ich den Futterbeutel mit auf den Spaziergang nehme, ist er zu 80% uninteressant.



    Noch ein Problem, was mit vorstehenden aber nichts zu tun hat:
    Er lässt sich weder am Bauch oder am Hintern bürsten noch die Krallen kürzen. Da er unser erster Hund ist, den wir nicht als Welpen schon hatten, ist das für mich echt ungewöhnt und ich weiß nicht wie ich hier vorgehen soll.


    Am Hintern und den Hosen mussten wir schon ein paar Mal das Fell ausschneiden. Es war extrem verfilzt als er zu uns kam. Das geht aber nur, wenn er grade sehr gut drauf ist und was ganz tolles frisst…am liebsten püriertes Hühnchen mit Joghurt, die totale Pampe, aber er mag es das aufzuschleckern. Er muss also abgelenkt sein und selbst da merkt man ihm seinen Unwillen an. Mit „gewaltvollem“ Festhalten kommen wir nicht weiter, erstens habe ich dabei Angst um sein Vertrauen und zweitens – tja, haltet mal (selbst zu zweit) 82 kg sich wehrenden Hund fest.


    Das Problem hierbei ist, dass er sich halt äußerst ungern anfassen lässt. Von Menschen, die nicht wir sind, lässt er sich gar nicht anfassen. Von uns lässt er sich anfassen, aber nicht überall. Vorallem vermuten wir dass er an den Pfoten krabbelig ist oder in der Vergangenheit mit den Vorderpfoten eine sehr schlechte Erfahrung gemacht hat. Wenn wir mit ihm schmusen und kommen dabei nur versehentlich an eine Vorderpfote, kann es passieren, dass er aufspringt und einfach wegrennt.


    Bürsten geht manchmal nur wenn ich ihn dabei mit Leckerlies besteche. Wobei er dann eben extrem auf die Leckerlies fixiert ist. Ich habe auch schon versucht die Krallenschere erstmal aufzubauen – also 1 m entfernt hingelegt, Leckerlie in den Hund; auf 80 cm rangeschoben, Leckerlie in den Hund. Wer hat an einem solchen Problem schon mal erfolgreich gearbeitet?


    Sorry für den langen, langen Text. Nochmal in aller Kürze zusammengefasst:


    - Wie baue ich das Hier mit einem neuen Wort auf? Meine Idee war „Hier“ zu rufen und wenn er auf mich zukommt (macht er ja durchaus in ca. 80% der Fälle) ein „Bei mir“ nachzuschieben und dann eben irgendwann das „Bei mir“ als Rückruf einzuführen.


    - Wie bekomme ich seine Aufmerksamkeit? Mir wurde empfohlen ihn mal eine paar Tage nur aus der Hand zu füttern?


    - Mal eine Frage an alle die mit großen und dickköpfigen Hunden: in welchen Situationen entscheidet Euer Hund selbst, wie reagiert Ihr und, wenn es Konsequenzen gibt, welche sind das?


    - Wie stelle ich es an, dass er sich problemloser bürsten und überall anfassen lässt?


    Ich danke schon mal fürs Lesen und jede Antwort die eingeht.