Beiträge von Alphie

    Zitat


    Ich finde er zeigt euch schon an, was ihm in der Situation hilft. Nämlich die Situation erstmal kennen lernen. Und wie macht ein Hund das von Natur aus? Mit Schnüffeln und beriechen. Warum ihn ablenken? Lasst ihn doch das Unbekannte kennen lernen. Lasst ihn schnüffeln, gebt ihm Zeit. Mein Rüde war am Anfang auch sehr unsicher. Meist bei Dingen wie Mülleimer am Straßenrand, komisch geschnittene Büsche in Vorgärten. Wenn er diese Dinge komplett in Ruhe für sich erschnüffeln durfte, waren sie anschließend kein Thema mehr.


    Ein wedelnder Schwanz drückt übrigens nur ein Erregungsstatus aus und sagt nichts über die Grundstimmung aus. Ein Hund der wedelt ist nicht unbedingt ein freundlicher Hund!


    Danke. Vielleicht waren (sind) wir auch mit der Sozialisation zu langsam und vorsichtig umgegangen und könnten ihm mal mehr zumuten...
    Mit dem Rumschnüffeln - ich dachte in der Stressituation sollte man so reagieren als ob nicht wäre und seinen Weg vortsetzen? Ich lasse ihn sonst wenn er sich von Müllsäcken oder so erschreckt die in Ruhe beschnuppern, aber im Gebäude wollte ich ganz normal durchgehen. Wahrscheinlich mache ich es falsch :gott:


    Danke für die Antwort.
    Ich habe die Texte durchgelesen und bin zum Schluss gekommen, dass es auf unseren Hund nicht zutrifft - er ist extrem lernwillig, lern alles sehr schnell und kann auch sein Gelerntes in der Stressituation gut (nicht ausgezeichnet, aber gut) abrufen. Ich habe geschrieben "fern ab jeglicher Zivilisation" - keine Autos, keine Lichter, keine Geräusche, keine Spiegel. Aber im engen Kontakt mit Menschen und anderen Hunden.

    Liebe Mitglieder, verzeiht mir bitte die Emotionalität, aber ich weiß nicht weiter.
    Wir haben einen 14 Monate alten Deutschen Schäferhund, intakter Rüde. Er kommt aus einer Arbeitslinie, ist im Zwinger geboren und hat die ersten 5 Monate seines Lebens fern ab jeglicher Zivilisation verbracht. Als wir ihn geholt haben hat es sich gefühlt als ob wir einen Mogli adoptiert hätten. Er hatte Angst vor allem und jedem - Licht, Aufzug, eigener Schatten, Autos... Im Laufe der Zeit adoptierte er sich, aber nach wie vor bringt ihn eine neue Umgebung - unbekannter Bodenbelag oder ein Gebäude, dass er nicht kennt komplett aus der Fassung - er hängt die Ohre, kriecht fast auf dem Bauch und ist nicht zu beruhigen oder abzulenken. Weder Leckerlies noch Spielzeug hilft - er will nur ängstlich rumschnüffeln und reagiert auf nichts. Er versteckt sich nicht hinter mir, sieht mich nicht an, sucht meine Nähe nicht, sieht mich wohl nicht als seine Beschützerin.
    Auf der anderen Seite ist er extrem protektiv (oder so verstehe ich das) was meine Kinder angeht - keiner darf an sie ran. Als auf dem Spielplatz ein Kind mit meinen Spielen wollte hat er es fast gebissen - die Haar stellen sich hoch, er wedelt mit dem Schwanz aber als das Kind nah kommt versucht er zu beißen. Er dreht auch durch, wenn beim Spaziergang die Kinder weg laufen und er an der Leine bleiben muss - er fiept, zerrt und will den Kindern nachlaufen.
    Bei anderen Hunden ist es auch problematisch. Kleinere Hunde rennt er an und versucht zu beißen. Große Hunde rennt er an mit stehenden Haaren, wedelndem Schwanz und versucht denen die Schnauze direkt abzulecken. Für mich sieht es aus als eine Mischung aus Agression und Unterwerfung.


    Wir verbringen sehr viel Zeit mit ihm - trainieren und spazieren täglich 2-3 Stunden, mal in ruhigeren Gegenden, mal unter Menschen. Zu Hause will er meist alleine bleiben, kommt vielleicht kurz 2-3 mal um uns den Ball zu bringen und zu spielen. Ganz vor kurzem hat er angefangen, wenn ich mit den Kindern am Boden spiele, sich dazu zu legen. davor hat er es nicht gemacht, sondern eh aus nen anderen Ecke uns beobachtet.


    Liebe Leute, die Besonderheit unserer Situation ist dass wir keine Möglichkeit haben mit ihm in eine Hundeschule, zum Hundetrainer oder einem Therapeuten zu gehen. Wir sind mehr oder weniger auf uns allein gestellt. Ich wäre wahnsinnig dankbar für jegliche Anregungen oder Tips, was machen wir den falsch?! Gibt es vielleicht Hundetrainer, die Online/Skype oder änlich uns beraten könnten?
    Für uns ist es eine depressive Spirale - wir können den Hund nicht glücklich und entspannt machen, der Hund macht uns unglücklich und traurig und so weiter.


    Vielen vielen Dank!!!