Beiträge von Seggl

    Wir gehen morgens eine recht große Runde, ca 45 Minuten. Dabei kommt auch der Ball zum Einsatz. Ich denke, dass sie da schon gut ausgelastet sind. Zumal meine Kleine ja ein Rotti und kein lebendiger Flummi wie ein Jack Russel ist. Ich packe den Ball eigentlich erst wieder weg, wenn sie anfängt, sich erschöpft mit ihm hinzulegen. Ich glaube auch nicht, dass sie Verlustängste hat. Sie hat gelernt und weiß, dass ich immer wieder komme. Sie klebt auch nicht ständig an mir dran. Wenn ich abends z.Bsp. Noch TV schaue liegt sie selten bei mir. Ihr Lieblingsplatz ist direkt vor der Wohnungstür, also in dem Moment eigentlich genau das entgegengesetzte Ende der Wohnung, zu dem Platz, wo ich mich befinde. Wenn ich nach Hause komme, finde ich auch keinen total aufgedrehten Hund vor. Sie freut sich, kommt mich begrüßen und verzieht sich dann aber auch schnell wieder auf ihr Plätzchen.

    Hallo Forum,


    um mein Problem is seiner ganzen Komplexität zu schildern, muss ich sehr weit ausholen.


    Das ganze begann vor ca 5 Jahren. Ich hatte einen Rottirüden mit zwei Jahren aus dem Tierschutz, dieser war ein Problemhund und kam mit einem Jahr zu mir. Nach einem Jahr intensiven Arbeitens war aus ihm ein toller Hund geworden, und er sollte eine Freundin bekommen. Natürlich wieder ein Rotti. Im Hundesportverein gab es einen Züchter, der just zu dieser Zeit Welpen anzubieten hatte. Also hab ich zugegriffen. Ich war damals Student, es waren Semesterferien. Die Umstände waren also Ideal. So zog ein 11 Wochen altes Rottimädel bei uns ein. Wir haben alles gemacht, was man so machen sollte. Busfahren, Zugfahren, belebte Plätze, Katzen, andere Hunde, Alleinbleiben. Ja, auch Alleinbleiben. In Kleinen Schritten über zweieinhalb Monate aufgebaut. Alles tutti. Meine Kleine ist mit allem verträglich, stänkert mit niemandem, macht nichts kaputt, klaut nichts zu Essen vom Tisch, wenn man aus dem Raum geht, ist verspielt und verschmust ohne Ende - kurzum, ein Traum. Dann gingen die Vorlesungen wieder los. Die beiden waren 5 bis 6 Stunden allein. Hatten wir geübt, hatte funktioniert. Nach ca. 4 Wochen sprach mich eine Nachbarin an, meine Hunde würden seit ein paar Tagen Gotterbärmlich heulen, wenn ich weg bin. Ich verstand die Welt nicht mehr. Also Vorlesungen ausfallen lassen. War eh das letzte Semester, eben von zu Hause aus lernen. War nur noch zu den Pflichtveranstaltungen. Und das Alleinsein nochmal ganz von vorne üben. Aber der Erfolg blieb aus. Die Kleine hatte es gelernt, dass ich erst wirklich weg bin, wenn mein Auto weg fährt. Also hab die Wohung verlassen und das Auto ums Eck geparkt. Aber egal, was ich versucht habe, egal, ob ich vorm Haus stand, ums Eck stand, es war Ruhe. Aber kaum war ich wirklich weg, ging es los. Ich stand vor einem Rätsel und wußte keine Lösung. Die kam dann durch Zufall. Ich musste auf ein mehrtägiges Seminar und die Hunde in die Pension. 4 Tage. Als ich zurückkam war Ruhe. Bis zum Juni diesen Jahres, 4 Jahre nichts. Dann musste ich meinen Rüden mit Knochenkrebs einschläfern lassen, völlig unvorbereitet. Es traf mich wie ein Hammerschlag. Natürlich machte ich mir Sorgen um meine Kleine und das Alleinbleiben. Sie war zwar vorher auch schon stundenweise ganz allein geblieben, aber jetzt gehe ich halt einer Arbeit nach,mdas lockere Studentenleben ist vorbei. Aber nach Rücksprache mit den Nachbarn schien es zu funktionieren. Für zwei Wochen. Dann wurde sie läufig, und fing an zu heulen. Zuerst schob ich es auf die Läufigkeit und wartete ab. Aber es hörte nicht auf. Also fiel der Entschluß, ihr wieder einen zweiten Hund an die Seite zu geben. Die Suche begann und ich überließ komplett ihr die Entscheidung. Ihre Wahl fiel auf einen Vierjährigen Rüden aus dem Tierheim. In etwa Ihre Größe und ihre Gewichtsklasse, sehr ausgeglichen, ruhig und souverän. Nach der Zusammenführung und einigen Tests zog er also bei uns ein. Damit dachte ich, es sei alles wieder tutti. Die beiden verstehe n sich prächtig und sie ist nimmer allein. Zustand von vor Juni wieder hergestellt. Von Wegen. Er kann zwar alleine bleiben, macht auch nix kaputt, aber bei ihr hat sich anscheinend nichts verändert. Sie heult immer noch, und dummerweise steigt er jetzt beim heulen mit ein. Und er hat ein absolut massives Organ. Die Nachbarn beschweren sich gerade massiv. Ich ziehe hier im Oktober aus, will es mir nicht gleich mit den neuen Nachbarn versauen, aber ich habe keine Ahnung, wo ansetzen. Meine Kleine konnte alleine bleiben. Sie war auch als mein alter Rüde noch da war immer wieder ganz alleine, wenn ich mit ihm auf dem Hundeplatz war. Ich denke nicht, dass die klassische Vorgehensweise hilft, sie minutenweise alleine zu lassen und das dann zu steigern. Das hat schonmal nicht funktioniert. Wüßte hier jemand einen Ansatzpunkt?