Beiträge von Alfalfa1234

    Hallo.


    Gestern war ich mir noch sicher, das Richtige zu tun. Ich habe meinen Hund einschläfern lassen.
    Heute frage ich mich, ob es zu früh war. Dieser Gedanke ist schrecklich.


    Vor knapp 3 Monaten wurde bei meinem Hund ein sehr aggressives Melanom im Oberkiefer ganz hinten festgestellt.
    Operation war nicht möglich, da der Tumor 1. an einer sehr ungünstigen Stelle war und 2. schon weit fortgeschritten war.
    Ich habe eine Misteltherapie und Bestrahlung mit ihm gemacht. Ohne Bestrahlung wurde eine Lebenserwartung von ca. 3 Monaten, mit Bestrahlung eine Lebenserwartung von ca. 2 Jahren geschätzt.


    Ihm ging es die ganzen Wochen sehr gut. Er war wie immer. Wenn nicht dieses ständige Schmatzen und manchmal Blut an seinen Quietschetieren gewesen wäre, hätte ich es an seinem Verhalten nicht gemerkt, was da in seinem Kiefer wuchert. Das war bis letzte Woche Montag.


    Seit einer Woche hat sich das etwas geändert. Aber das es so schlimm ist, wie die Tierärztin mir gestern gesagt hat, da hätte ich nicht mit gerechnet.


    Sein Zustand:
    Er gab Sachen, da hatte er noch großen Spaß dran:
    1. Spazieren gehen, stundenlang
    2. Riesenfreude, wenn jemand aus der Familie nach Hause kam
    3. Riesenaufregung, wenn die Türklingel ging.
    4. Riesenfreude, wenn wir mit dem Auto losgefahren sind (obwohl es ja meistens zum Tierarzt ging)


    Was anders war:
    Wenn er zuhause war, war er zurückgezogen. Er hatte keinen Spaß mehr, mit mir zu spielen. Wenn ich sein Fressen gemacht habe, stand er sonst immer sabbernd vor mir. Nun musste ich ihn überreden, etwas zu fressen. Er hat aber gefressen, er hatte noch kein Gramm abgenommen. Dann auch dieses Ständige vor sich hinschmatzen und Blut. Vor 3 Tagen kam ein riesen Abszess dazu. Sein Auge war innerhalb von 3 Tagen komplett zugeschwollen.


    Gestern war ich nochmal beim Tierarzt. Er sagte mir, dass der halbe Kiefer schon angefressen ist, dass der Knochen bereits am absterben wäre und sich auflösen würde, dass es darum immer wieder zu Entzündungen kommen wird. Er sagte, der Hund hätte Schmerzen trotz Schmerzmittel, auch wenn er noch an einigen Dingen Spass hat. Er sprach sogar schon davon, dass das schon langsam tierschutzrelevant ist. Selbst wenn man diese Entzündung jetzt nochmal in den Griff bekommen würde, würde das in 3 Tagen wieder von vorne losgehen, da ja die Ursache (Tumor) nicht beseitigt werden kann. Er hat mir geraten, ihn einschläfern zu lassen. Er hat mir gesagt, ich solle ihn noch mit nach Hause nehmen, eine Nacht drüber schlafen und dann wieder kommen.


    Aber ich habe es sofort gemacht. Nachdem was ich da gehört habe, wollte ich ihn nicht leiden lassen. Nun frage ich mich, war es doch zu voreilig? An dem Tag bin ich noch morgens mit ihm über 1 Stunde spazieren gegangen. Und war nicht so, dass der Hund lustlos hinter mir her gegangen ist, sondern froh gelaunt, schwanzwedelnd vorweg, wie immer.


    Was mich auch fertig macht, ich habe jetzt mit viel Aufwand ein - in meinen Augen - Wundermittel gegen Krebs besorgt, jetzt habe ich nicht mehr die Gelegenheit es auszuprobieren. Vielleicht hätte es geholfen. Das war meine große Hoffnung. Aber die Tierärztin hielt da nichts von, die kannte das noch nicht mal. Aber den Glauben an die Schulmedizin habe ich nun wirklich verloren, nachdem mir zu einer Bestrahlung geraten wurde, mir wurde große Hoffnung gemacht, dass der Tumor 2 Jahre nicht weiter wächst. Ich konnte schon gar nicht mehr anders, als mich dafür zu entscheiden, ohne mir später Vorwürfe zu machen. 4 mal Narkose, 4 mal Stress für meinen Hund, und nichts hat es gebracht. Ich frage mich, konnten die das wirklich nicht besser einschätzen, obwohl die doch wussten was das genau für ein Tumor war. Wer weiß, vielleicht hat es sogar geschadet. Sowas würde ich nie wieder tun.


    Jetzt zu meiner Frage:
    Wie gesagt, mein Hund hatte noch Spaß am Spazieren gehen und hat sich gefreut, wenn ich nach Hause gekommen bin.
    Kann das alles möglich sein, wenn er so große Schmerzen hatte?



    Danke
    LG