Beiträge von SockeSchlips

    Hallo ihr lieben Hundemenschen,


    ich habe meinen Weg hierher gefunden weil ich vor einiger Zeit etwas wirklich Unfassbares erlebt habe und dazu nun Tipps und Hilfe suche.


    Vorneweg, ich gehöre nicht zu den Menschen die ihre Hunde ständig abschieben und einem Hund eigentlich gar nicht gerecht werden können. Ich habe meine Hunde nach reiflicher Überlegung zu mir genommen und wage zu behaupten, dass ich ihnen sehr gute Bedingungen bieten kann.


    Aber für jeden Menschen kann im Leben nun einmal alles mal so richtig schief gehen, sodass alle Pläne und guten Vorsätze plötzlich verpuffen.


    Bei mir war das vor 3 Wochen der Fall, als ich plötzlich einen Anruf bekam, dass mein Vater, der nach einem schweren Unfall im Jahr 2012 in einem Pflegeheim lebte, im Sterben liegen würde.


    Natürlich war eine keine Frage für mich, sofort dorthin zu fahren, leider liegen aber zwischen meiner Wohnung und dem Heim schlappe 350km und es gab auf die Schnelle keine Möglichkeit für mich, mit den Hunden dorthin zu fahren.


    Ich muss dazu sagen, dass normalerweise 4 Personen in unserem Haushalt für die Hunde da sind, mein Mann und ich sowie mein älterer Bruder und dessen Frau, die im selben Haus leben.


    Ausgerechnet jetzt war ich aber mit den Hunden alleine, da sich mein Mann beruflich außer Landes befindet und mein Bruder mit seiner Frau Urlaub macht.


    Mit Socke, dem älteren Hund, gab es keine Probleme, Socke wird schon seit vielen Jahren mit von meinem Stiefvater und meiner Mutter betreut, er ist bestens erzogen, kennt die beiden und ihr Haus und ich konnte ihn dorthin bringen.


    Schlips, mein junger russischer Straßenhund, lebt allerdings selbst erst knapp 4 Monate bei mir, ist mitten in der Flegelphase und aufgrund seiner Größe, Kraft und noch fehlender Erziehung für meine Mutter nicht zu händeln.


    Für ihn musste daher eine andere Lösung her, und da er noch nicht alleine bleiben kann, war ich erst mal völlig verzweifelt denn wegen der Urlaubszeit - und weil Schlips wirklich (noch) kein einfacher Hund ist, fand sich weder im Familien- noch im Bekanntenkreis eine geeignete Betreuungsstelle für ihn.


    Nun hat man in einer solchen Situation aber nunmal auch nicht die Zeit, ewig zu suchen, und eine Pension wollte ich ihm ersparen, da die einzig verfügbare Pension in der Nähe reine Zwingerhaltung hat, und da er aus der Tötungsstation stammt hat er absolute Panik vor Zwingern bzw. größeren Rudeln.


    Ich habe daher als letzten Ausweg im Netz gesucht und habe tatsächlich eine Privatperson ganz in der Nähe gefunden, die private Hundebtreuung anbietet, eine erwachsene, augenscheinlich erfahrene Person, alles hörte sich sehr seriös an. Ich bin dann mit Schlips zusammen zum Kennenlernen dorthin gefahren, alles super, die zwei verstanden sich auf Anhieb, die Frau behandelte ihn genau richtig und mit deren ruhigem Retriever-Rüden verstand er sich bestens. Ich war absolut erleichtert und habe den Kleinen mit halbwegs ruhigem Gewissen in ihrer Obhut gelassen, nicht ohne ihr mehrfach zu sagen dass ich über Handy IMMER erreichbar bin.


    Ich bin dann zu meinem Vater gefahren und habe von ihr nur positive Rückmeldungen bekommen, alles würde super klappen, Schlips würde sich gut benehmen, sie hat mir sogar Bilder geschickt wo alles top aussah.


    Insgesamt war ich 6 Tage weg, mein Papa ist dann letzendlich gestorben und ich habe ihr dann an dem Abend gesagt, dass ich am nächsten Morgen heim komme und auf dem Heimweg dann gerade Schlips abholen würde. Da sagte sie mir dann, sie würde ihn lieber bringen, es gehe aber nicht vor 13 Uhr.


    Kam mir etwas komisch vor, aber gut, ich war ja froh dass er "gut" unter war und habe gesagt, ok sie kann ihn dann um 13 Uhr bringen.


    Was ich dann zu sehen bekam, hat mich absolut geschockt. Ein völlig abgemagerter, verängstigter Hund mit Bissspuren, so schlimm sah der nicht aus als er frisch von Russland kam, ich habe sofort angefangen zu heulen als ich ihn sah, er kroch regelrecht auf mich zu und ließ sich kaum anfassen, erschrak wegen allem, ein Trauma auf 4 Pfoten. Ich habe die Frau zur Rede gestellt, und zuerst hat sie alles runter gespielt, das wäre beim spielen passiert, gefressen hätte er aus Trauer nicht und überhaupt düfte man sich nicht wundern, wenn man einen so jungen Hund alleine lässt dass der das nicht gut weg steckt.


    Im ersten Moment konnte ich gar nichts mehr sagen, ich habe aber alle möglichen Wege genutzt und am Ende dann das Unfassbare heraus bekommen:


    Schlips hat wohl in der ersten Nacht geweint, weil sie ihn ausgesperrt hat als sie schlafen ging, er kennt das nicht, er darf zwar bei mir nicht ins Bett, hat aber sein Köbrchen im Schlafzimmer stehen, und so war es dort auch abgemacht. Aus Angst hat er dann wohl auch in die Wohnung gemacht, und da hat ihn diese .... am nächsten Morgen in einen absolut üblen Zwinger gebracht, wo sonst nur reine Zwingerhunde sind, also ein Kläffen und Bellen den ganzen Tag, er muss 4 Tage absolute Panik gehabt haben. Vorher hat sie schnell noch ein paar Bilder gemacht die sie mir dann Tag für Tag geschickt hat, damit ich meine, der Hund hat es gut bei ihr.


    Nun hat mein Schlips absolute Paranoia, wenn ich nur aufs Klo gehe, er muss das Vertrauen wieder ganz von vorne gewinnen und es geht ihm richtig schlecht. Er ist unsauber geworden und ich muss wieder bei 0 mit ihm anfangen, vor allem tut er mir aber so leid und ich möchte, dass dieser Frau das Handwerk gelegt wird, denn sie betreibt diese private Betreuung ganz offiziell mit eigener HP und dort macht alles einen super Eindruck.


    Kann mir irgend jemand sagen was ich da für Möglichkeiten habe? Kann ich so ein Verhalten anzeigen, bei der Polizei, beim Ordnungsamt, beim Tierschutz?