Beiträge von faulstehundderwelt

    Wir haben in der Familie 3 BM, 2 Rüden und eine Hündin.
    Mein Rüde (52kg) ist ziemlich klein und schlank, hat eine D und eine C Hüfte und EB-Dysplasie und Bewegung geht meistens nur langsam. Dafür macht ihm tricksen und Suchspiele umso mehr Spaß, da ist er auch richtig gut drin. So richtiges Mantrailing machen wir nicht, aber halt alleine just 4 fun. Schnüffeln und erschnüffeln findet er top top top.
    Der zweite Rüde ist ein ordentlicher Brocken (65kg), läuft besser und hat gesunde Gelenke, ist aber dennnoch sehr faul und nicht zu wirklich viel Bewegung zu überreden. Er hat nicht so viel "frühwelpische" Förderung genossen und ist im Allgemeinen eher ein Spaziergeh und Schmusehund.
    DIe Hündin (58kg) ist sportlich, rasseuntypisch bewegungsfreudig (zumindest bei nicht zu heißen Außentemperaturen), sie liebt es zu schwimmen und herumzutoben.
    Sture Dickschädel sind sie alle drei aber auch unheimlich futtermotiviert.
    Alles in allem super entspannte, coole Hunde.Ich glaube bei Mantrailing, Fährtenarbeit u. dgl. sind sie gerne dabei!

    Ja so ist es wohl, dass ich einfach ein paar Dinge die mich wirklich stören, anmerken werden muss und über den Rest hinwegsehen. Ich denke viele von euch haben so wie ich eine klare Vorstellung, wie ein Hund ausgelastet und beschäftigt, gefüttert und behandelt werden soll. Und nicht, weil man das so möchte weil einen das glücklich und zufrieden macht, sondern weil man sich eingehend mit dem Thema Hund, Hundehaltung und Verhalten beschäftigt hat und nach bestem Wissen und Gewissen versucht im Sinne des Hundes zu handeln. Das ist es nun einfach, was mit an dem Verhalten meines Freundes des Hundes gegenüber stört. Das er glaubt, den Hund allein mit seiner Liebe und seinem starken Körperkontakt glücklich zu machen und ausreichend zu beschäftigen.
    Ich bin mir auch im Klaren darüber, dass man erwachsene Menschen schwerlich ändern kann


    Und ja, ich denke auch dass diese ganze Demut sehr wohl daher rührt, dass er gelernt hat dass er so sehr weit kommt und bekommt was er möchte. Mein Freund fällt einfach IMMER darauf herein. Und wenn er ihn einmal zurückweist und der Hund schaut dann "sooo traurig", dann darf er natürlich gleich wieder ankommen!
    Mein Hund ist eh auch immer da und einfach dabei und beobachtet das ganze Getue. Er ist sehr ruhig und cool, wenn der Kleine spielen möchte spielt er manchmal mit ihm, ansonsten ist er einfach der Beobachter und für den Cocker einfach der unangefochtene Boss. Er ist natürlich ganz anders vom Charakter, sehr selbstständig und selbstbewusst und lasst sich von Stress nicht beeindrucken. Wenn wir abends auf der Couch sitzen kommt er mal und legt sich zu unseren Füßen und geht dann irgendwann auf seinen Platz pennen. Solang er 3 mal eine Runde herumbummeln kann, seine täglichen Suchspiele und ein paar Tricks machen kann ist glücklich und zufrieden

    Hey,


    mit einem Antibiogramm ist es sehr wohl möglich zu sehen, welches AB geeignet ist, und welches nicht. Ich würde mich nicht darauf einlassen auszuprobieren, welches Medikament geeignet ist.
    Wenn du sagst, dass sie auch kahle Stellen am Bein hat die auf Behandlung schlecht bis gar nicht anschlagen, immer mal wieder besser und schlechter werden und beim Test in den Ohren Staphylokokken rausgekommen sind, kann es sich auch sehr gut um einen MRSA, einen multi resistenten Staphylococcus aureus handeln. Das würde auch erklären warum beim Antibiogramm keines der ABs anschlägt.
    Ich würde dir raten einen guten Dermatologen aufzusuchen, der dir vielleicht ohne "Ausprobieren" helfen kann.


    LG

    Ja das ist ja eben mein Problem, dass es mich gelinde ausgedrückt einfach ankotzt, wie er generell mit dem Hund umgeht. Man sieht einfach klar, dass er glaubt ein Hund mag das was ein Mensch/Kind auch mag. Ich hatte den Kleinen jetzt 3 Tage bei mir weil mein Freund auf Grund seiner Arbeit unterwegs war und schon nach 3 Tagen habe ich eine deutliche Besserung gesehen. Nach einer kleinen Gassirunde in der Früh und anschließendem Frühstück hab ich erstmal die Küche und das Wohnzimmer zusammengeräumt. Dabei wäre es bei meinem Freund üblich, dass der Hund ihn auf Schritt und Tritt verfolgt, sodass man immer wieder über ihn stolpert.
    Ich habe ihn allerdings abgelegt auf seinen Platz auf dem er alles gut im Blick hat und sieht, dass ich nicht davonlaufe. Immer wieder mal habe ich ihn am Platz gelobt und belohnt bzw. auch abgerufen. Als ich fertig war, waren wir jeden Tag lange im Wald, sind mit dem Fahrrad durch die Wiese gerast und waren anschließend schwimmen. Zurück zu Hause war er dann überraschenderweise echt erledigt und hat sich ganz von selbst auf seinen Platz gelegt und ein paar Stunden entspannter als sonst dagelegen.
    So ging das jetzt drei Tage sehr gut, der Hund hat schnell gemerkt dass ich ihn nicht andauernd streichle und betüddel und hat in in kürzester Zeit aufgegeben zu versuchen mich dazu zu bewegen. Bei den paar Misserfolgen ist er auf seinen Platz zurückgetrottet und ich bin dann zu ihm und hab ihn dort gestreichelt.
    Nunja, gestern Abend dann is das Herrli wieder zurück gekommen. Zur Begrüßung natürlich großes Drama mit auf den Hund werfen, Hund in die Höhe reißen und an sich drücken, Hund ganz fest halten und nicht merken wie der versucht sich loszustrampeln. Eine halbe Stunde Begrüßungzeremonie mit quietschendem, hysterischen Hund und Herrl. Und die Verfolgung hat natürlich gleich wieder begonnen. Der Kleine ist wieder in einer Tour mitgelaufen. Konnte sich nicht ablegen. Als wir uns einen Film angesehen haben, hat er jede Minute (und ich übertreibe nicht) den Platz gewechselt und dazwischen um Aufmerksamkeit gebeten (Streicheln, Spieli werfen wieder schmusen usw.)
    So ein unendliches Theater. Ich war ziemlich zorning aber habe mir versucht nichts anmerken zulassen.
    Was mir, und nachdem mein Freund eine kurze, gehässige eifersüchtige Bemerkung abgegeben hat offensichtlich auch ihm aufgefallen ist, ist, dass Miguel sich schon nach nur 3 Tagen sehr viel mehr an mir orientiert. Als wir zusammen nach Hause gekommen sind und er nach 3 Tagen sein Herrli wieder gesehen hat (zum ersten Mal überhaupt länger als 24 Std. getrennt), hat er erstmal mich und dann immer wieder mich begrüßt. Auch beim Gassigehen lief er die ganze Zeit neben mir her, beim Filmschauen dauernd neben mir oder auf meinen Füßen.
    Ich denke mir, dass man sehr gut sieht wie sehr diesem Hund Strukturen gut tun und er sich freut, sich an einem ruhigen aber bestimmten Menschen orientieren zu können. Es ist mir fast so vorgekommen als wäre das nicht ein und derselbe Hund. :???:


    Das Buch das andere Ende der Leine ist allerdings wirklich eine gute Idee, danke für den Tipp!

    Naja, wenigstens bin ich nicht alleine mit einem schwierigen Mann :roll:
    Ich finde auch, dass es problematisch ist einen Hund so zu vermenschlichen. Aber mein Freund hat genau da das Problem, dass er nicht versteht, dass Hunde anders kommunizieren und denken, andere Schlüsse aus Aktionen und Reaktionen ziehen und schlichtweg einfach keine Menschen sind.
    Nunja, wir werden sehen wie sich das ganze entwickelt. Eure Meinungen haben mich auf alle Fälle darin bestärkt nicht einfach aufzugeben und hinzunehmen wie es ist, sondern vor allem zum Wohle des Hundes zu versuchen ein bisschen was zu verbessern. Immerhin ist der Kleine noch nichtmal 2 Jahre und hat hoffentlich noch ein langes - und ERFÜLLTES- Hundeleben vor sich.
    Was kann man denn noch so üben, ich meine leichter und alltäglicher als Mantrailing- um bei so einem unsicheren Hund das Selbstbewusstein zu stärken? Was alle Übungen immer sehr schwierig gestaltet ist, dass er eine sehr niedrige Frustrationsgrenze hat und ganz ganz schnell aufgibt, sich fallen lässt und nicht mehr mitmacht (um nichts flasch zu machen?) und er eben auch überhaupt nicht futtermotiviert ist. Mit verbalem Lob und Spiel geht das schon besser.
    Habt ihr da noch Tips die mein Freund leicht in den Alltag einbauen könnte, wenn ich ihn dazu bringen könnte?


    Lieben Gruß

    Hmm ja, das eigentliche Problem ist ja dass mein Freund nie denken würde, dass an dem Verhalten des Hundes und schon gar nicht an seinem dem Hund gegenüber was falsch ist.
    Was ich zum Beispiel einfach nicht mag und bei meinem Hund nicht will ist, dass er ständig Körperkontakt einfordert und immer bekommt. Ich finde jedes Lebewesen hat darauf zu etwas "Nein" sagen zu dürfen und das andere Individuum sollte dieser Entscheidung auch nachkommen. Auf den Hund übertragen würde das für mich bedeuten, wenn man ihn auf den Platz schickt sollte er mal ein Weilchen dort verbleiben und nicht nach 1ner Minute wieder angewedelt kommen und schließlich bekommen, was er will. :muede:
    Mein Freund hat generell ein komisches Verhalten gegenüber dem Hund da er in anderen Bereichen meiner Meinung nach viel zu hart reagiert. Beispielsweise wenn der Hund kotzen muss, schreit er ihn an er solle das lassen, bis der Hund sich wirklich zurücknehmen muss und es nicht tut. Oder er trägt ihn wie einen Papagei "Sieh mal - er ist ein Papagei" auf den Schultern herum und der Hund schaut ganz unglücklich aus der Höhe herab.
    Beim Autofahren kommt es vor dass er ihn auf dem Schoß hat während er am Steuer sitzt und erst nach wiederholten Aufforderung meinerseits befördert er ihn in den Fußraum zu mir.
    Das Komische ist, dass er andererseits auch irgendwie total auf die Traurige-Hund-Masche reinfällt, wenn der Hund sich so winselnd und schwanzwedeln benimmt kann er echt alles bekommen.
    Ein Beispiel aus dem Alltag: Wir liegen auf der Couch, der Hund total nass vom Regen. So möchte er ihn nicht auf der Couch haben. Der Hund läuft auf und ab vor uns, er bekommt einen Platz auf dem Sessel neben uns zugewiesen und legt sich ab. Nur ein paar Minuten später springt er runter, legt den Kopf zu uns rauf, läuft wieder auf und ab, winselnd. Mein Freund beginnt ihn zu streicheln. Ich sage ihm, meiner Meinung nach sollte er ihn wieder zurückschicken und falls er nochmals runtersteigt einfach ignorieren. Gut. Der Hund springt wieder auf den Sessel. Kurze Zeit später wieder das selbe von vorne, auf und ab, auf und ab. Siehe da, mein Freund beachtet ihn nicht. Schnell gibt der Hund auf und springt zurück auf den Sessel, rollt sich zusammen und ruht ein Weilchen. Doch plötzlich greift mein Freund- weil ich das schlechte Gewissen packt??! -mzu ihm rüber und katapultiert ihn unsanft zu uns auf die Couch.
    Naja. :headbash:
    Ich habe ihm für die Bespaßung des Hundes schon unzählige Vorschläge gebracht, zum Beispiel auch Suchspiele. Ich dachte das eignet sich für Männer vielleicht besser, da kann man so tun als wäre der Kleine ein Polizeihund und würde irgendwas Verbotenes suchen oder so. Sowas uncooles wie Agility oder anderes Mädchenzeugs kommt für ihn sicher nicht in Frage :hust: Er meint dann immer ja, gute Idee, aber umgesetzt wirds nie. Als ich ihm mal angeboten habe, ich könnte auch mal irgendeinen Kurs mit ihm belegen meinte er das wolle schon er machen, schließlich wäre es ja sein Hund und die Beziehung zu mir müsse nicht gestärkt werden sondern er wolle die tollen Erlebnisse zusammen mit dem Hund haben.
    Ich habe das Gefühl, dass mein Freund eigentlich total drauf steht so einen ergebenen kleinen Wuff zu haben und dass es ihm gefälllt dauernd beleckt und bewinselt zu werden.
    Ich weiß nur, dass mich diese ganze Geschichte total nervt und belastet und dass ich früher oder später mal direkter mit ihm über diese Sache sprechen muss. Davor graut mir jetzt schon ein wenig.
    Danke für eure Antworten, es fühlt sich schön an, dass ich offensichtlich mit meiner Meinung nicht alleine bin! :smile:

    Erstmal vielen Dank für eure zahlreichen Antworten!


    Worüber ich mir natürlich vollends im Klaren bin, ist, dass Mollosser nicht zu vergleichen sind mit solchen quirligen und energischen kleinen Hunden wie er einer ist. Ich finde es auch toll, dass man mit dem Kleinen viele Sachen unternehmen kann, zu denen Loui alleine des Körperbaus wegen nicht zu bewegen ist. Ich finde es auch überhaupt nicht problematisch, die Hunde unterschiedlich auszulasten (wenn man es nur tut!!!), gerade war ich 2 Stunden mit dem Kleinen im Wald radfahren und schwimmen und siehe da - nun schläft er auch ganz friedlich auf seinem Plätzchen, und ich kann mich frei ohne ihn bewegen.
    Ich glaube prinzipiell eher nicht, dass er an großer Trennungsangst leidet und tippe da eher, wie schon oben erwähnt auf einen Kontrolltick. Er bleibt sehr gut alleine, auch auf Nachfrage bei den Nachbarn sagten diese, sie hätten ihn noch niemals lärmen gehört. Er liegt immer auf seinem Platz wenn wir weg sind und kommt auch erst angelaufen, wenn man die Wohnung schon betreten hat. Ganz scheint es mir so als würde er wenn niemand da ist den Schlaf entspannt nachholen können.
    Mein Problem ist nämlich nicht, dass der Hund mehr Beschäftigung und Aufmerksamkeit einfordert als der Bulli, sondern dass ich schlicht finde dass ihm sein verfolgerisches und meiner Meinung nach kontrollierendes Verhalten nicht gut tut. Bevor er sich einmal entspannt von selbst auf sein Plätzchen legt, fallen ihm im Sitzen die Augen zu.
    Ganz sicher ist er durch dieses eingespielte Verhalten gestresst und unentspannt und da er sich nicht ausreichend Auspowern kann, investiert er seine endlosen Energien in rastloses Nachlaufen und Körperkontakt einfordern.
    Ich habe mir natürlich auch schon gedacht, was ihr geschrieben habt: Solange mein Freund nicht sieht, dass seinem Hund das ganze nicht guttut sondern stresst, wird er nicht versuchen etwas daran zu ändern. Das Problem ist nur, dass ich mich viel mit Hunden beschäftige und auch mit ihnen arbeite, er aber nicht jemals auch nur einen Gedanken daran verschwendet hat, wie man gut mit einem Hund zusammenlebt. Es ist halt immer schwer, wenn man sich ziemlich sicher ist etwas besser zu wissen und bei seinem Partner damit auf Granit beißt.
    Zumindest erkennt er, dass der Kleine nicht selbstbewusst ist und er unsicher ist.
    Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Freund das nicht mit seiner dominanten Art mit ihm umzugehen in Verbindung bringt.
    Er zum Beispiel hält ihn auch öfters mal ganz fest um ihn zu schmusen und lässt ihn auch trotz zarter angedeuter Abwehr- und Fluchtversuchen nicht los. Überhaupt ist die Körpersprache meines Freundes den Hunden gegenüber dominant. Zu Beginn unserer Beziehung hat er sich auch immer wieder auf meinen Großen draufgeschmissen und versucht ihn festzuhalten - Loui allerdings ist ganz gut darin sich mit seinem vollen Körpergewicht zu wehren und ich habe ihn außerdem gleich darauf aufmerksam gemacht, dass er diese dominanten Gesten zumindest meinem Hund gegenüber tunlichst unterlassen soll, da dieser sowas defintiv nicht gewohnt ist und ich das für ihn nicht möchte.
    Aaaachh... Da denkt man, man hat's noch gut so jung und ohne Kinder, aber soviel anders sind die Probleme in Erzeihungsfragen dann mit Hunden auch nicht! :p
    Ich dachte schon daran ihm einfach mal ein Buch über Hundeerziehung auf den Nachttisch zu legen, zum schmökern ;) Vielleicht hilft's ja!


    Lieben Gruß

    Liebe Leute,


    ich muss euch um eure Meinung bitten, da ich einfach nicht mehr weiter weiß... :headbash:
    Seit ca. einem Jahr bin ich mit meinem Freund zusammen. Jeder von uns hat in die Beziehung einen Hund mitgebracht, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Von meiner Seite ist es Loui, ein 5jähriger, superfauler aber sehr stark futtermotivierter kastrierter Bullmastiffrüde. Ich habe ihn mit 12 Wochen bekommen und ihm immer sehr viel Aufmerksamkeit zu Teil werden lassen aber auf Grund seiner Größe auch immer seine Grenzen aufgezeigt. Schon als Welpe habe ich ihn ziemlich gefordert, weswegen er sehr auffassungbegabt ist, alle Tricks superschnell und leicht lernt und durch Suchspiele jeglicher Art und drei mal spazieren gehen am Tag gut ausgelastet ist.
    Mein Freund hatte damals den Hund relativ neu angeschafft, ein ca. 10 Kilo schwerer Cocker-Schnauzer Mix, Miguel sein Name. Er ist jetzt ca. 1 1/2 Jahre alt, unkastriert, bekommen hat er ihn mit 8 Wochen von einer Pflegestelle.
    Es ist sein erster Hund gewesen und er hat sich offensichtlich keine Minute mit dem Thema Hunderziehung befasst. Er hat keine Hundeschule besucht, er hat ihm die notwendigen Kommandos auf offensichtlich eindrucksvolle Weise eingetrichtert da der Hund Sitz Platz und Fuß brav und demütig macht, allerdings sonst bis er mich traf keine anderen Dinge konnte.
    Schon als wir begonnen haben uns zu treffen und miteinander auszugehen, sind mir einige DInge aufgefallen die ich nicht gutgeheißen habe. Allerdings habe ich unserer Beziehung keine große Zukunft beigemessen und es deswegen nicht für notwenig erachtet mich in seine Hundeerziehung einzumischen.
    Nun ja, erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt; da wir seit längerem zusammen sind bin ich beinahme tagtäglich mit einem für mich inakzeptablen Verhalten (beiderseits - Hund und Herrl) konfrontiert.
    Miguel ist quasi der Schatten meines Freundes (oder eben meiner, wenn er nicht da ist!)
    Er schafft es nicht, liegen zu bleiben. Auch nicht um 4 in der Früh wenn mein Freund zum Pinkeln aus dem Bett steigt. Steht mein Freund auf, um beispielsweise aus der Küche etwas zu holen, tap - tap -tap, läuft der Hund ihm hinterher. Geht mein Freund aufs Klo, sitzt der Hund vor der geschlossenen Klotüre. Duscht er, sitzt der Hund vor der Dusche. Sitz er auf einem Stuhl, sitzt der Hund vor ihm und legt den Kopf mit angelegten Ohren und hochfrequeten, kleinstaplitudigem Gewedel vor ihm und lässt sich den Kopf kraulen. Immer, ständig. Berührt ihn mein Freund nicht, schleppt er ein Spieli an und fordert zum Werfen auf. Geworfen wird in 98% der Fälle. Steht mein Freund, springt der Hund an ihm hoch, steckt ihm die Schnauze zwischen die Beine und wedelt in seinem typisch unterwürfigen Gewedel vor sich hin. Er springt eigentlich an allen Menschen hoch, außer mittlerweile an mir.
    Wird er kurz nicht beachtet, beginnt er zu winseln. Natürlich zieht das sehr gut und weiter gehts mit Streicheln. Liegen wir auf dem Sofa will der Hund immer dazu. Wird ihm das nicht gestattet und ihm ein Platz neben uns zugewiesen, bleibt er kurz liegen aber kurze Zeit später -tap,tap,tap- läuft er schon wieder unruhig auf und ab und legt den Kopf - natürlich wieder hochfrequent wedelnd, angelegte Ohren - an der Kante des Sofas ab und möchte zu uns. Er kann sich nicht für eine halbe Stunde entspannen ohne wieder entweder Körperkontakt oder Spielen einzufordern. Sitzt man irgendwo und stellt seine Füße auf den Boden, legt sich Miguel IMMER so ab, dass er entweder auf den Füßen oder zumindest mit Körperkontakt liegt.
    Verweist man ihn einmal strenger auf seinen Platz (es passiert unglaublicher Weise tatsächlich dass mein Freund in ganz ganz seltenen Fällen von diesem Getue genervt ist!!) wird man vom Platz aus unaufhörlich angestarrt. Streift ihn unser Blick - Ohren zurück, winseln, wedeln. Wurde er auf seinen Platz verwiesen, führt er sich beim anschließenden Abrufen auch ziemlich seltsam auf. Er kann dann nicht gleich kommen sondern schleicht geduckt mit dem Hintern am Boden, ergebend wedeln, drei Schritte in unsere Richtung um dann wieder kehrt zu machen und auf den Platz quasi zurück zu robben. Tatsächlich so als würde er sich nicht zu uns trauen!! Man kann dann sehr oft mit der süßesten und lustigsten Stimme rufen und er führt dieses Theater solange auf, bis wir uns sagen "Nagut, dann bleib halt dort". Wird er nicht mehr beachtet, kommt er natürlich sofort der Aufforderug nach und sitzt mit am Schoß gelegten Kopf in Null,Nix neben einem.
    Streichelt man ihn nicht und hat er kein SPielzeug zur Verfügung, wird man abgeschleckt was das Zeug hält. Hände, Beine, Füße, alles was ihm unter die Schnauze kommt.
    Lieg ich mal beim Fernsehen am Abend mit meinem Freund auf der COuch und wir kuscheln, kommt der Hund in einer Tour an und will auch. Mein Freund befolgt da die einfache Taktik, mit einer Hand mich, mit einer Hand ihn zu versorgen.
    Schön langsam allerdings steigt der blanke Zorn in mir auf und ich als wahre Hundefreundin beginne wirklich große Abneigung und zu meinem eigenen Entsetzen auch Eifersucht dem Hund gegenüber zu verspüren.
    Ich glaube ein großes Problem liegt auch darin, dass der Hund unglaublich unterbeschäftigt und gelangweilt ist.
    Mein Freund spaziert 2mal täglich mit ihm für 15 Minuten um den Häuserblock. Mehr nicht, auch Tricks hat er nie gelernt. Dabei ist der Kleine ein wahres Energiebündel. Wenn ich mit ihm alleine bin, gehe ich mit ihm 1 1/2 Stunden durch den Wald radfahren, oder wir gehen schwimmen und Stöckchen werfen. Leider ist er überhaupt nicht futtermotiviert weswegen sich Suchspiele ein wenig schwierig gestalten.
    Und versteht mich nicht falsch! - draußen ist der Hund echt spitze. Er ist immer abrufbar, achtet sehr darauf wo wir sind, braucht nie eine Leine und geht wie eine Klette unaufgefordert bei Fuß. Radfahren funktioniert auch super. Draußen ist es also sehr angenehm, dass er sich niemals weit entfernen will.
    Das einzige offensichtlich auch für Laien falsche Verhalten das er zeigt, ist, dass er manchmal die Besitzer anderer Hunde anpinkelt :???:
    Allerdings findet mein Freund das auch nicht so fürchertlich tragisch sonder eher zum Lachen.


    Alles in allem ist es sehr schwierig den Hund zu Recht zu weisen, ohne dass man das Gefühl hat total gemein zu sein, da er sich sofort total ergeben und erschrocken auf den Rücken fallen lässt und den Bauch zeigt oder den Schwanz einzieht und sich duckt. Auch wenn man ihm einen Trick beibringen will und er nicht versteht, was man möchte, bietet er zuerst an was er sonst so kann, duckt sich dann und macht sich klein und lässt sich wieder auf den Rücken fallen. Wenn man ihn dreimal zum Ablegen auffordert und beim dritten Mal ein bisschen strenger spricht, benimmt er sich auch gleich total unterwürfig und demütig und duckt sich eingschüchtert auf den Boden. Warum mangelt es diesem Hund sosehr an Selbstbewusstsein und Sicherheit? Warum verhält er sich bei jeder Zurechtweisung so unterwürfig? Kann es daran liegen, dass mein Freund in seiner gesamten Körpersprache eher hundeunfreundlich ist? Dass er glaubt, der Hund würde es mögen wenn er sich über ihn beugt, hockt oder legt und ihn unter seinem Körper quasi einsperrt weil ihm der Hund dann demütig über das Gesicht leckt? Ich habe leider in meinem jungen Leben keinen Hund besessen, der sich so benimmt, immer nur mutige oder zumindest sichere größere Hunde, die sich niemals emotional so abhängig gezeigt haben wie dieser kleine schwarze Bengel.
    Nun ja.
    Ich studiere Tiermedizin und arbeite auch im kognitiven Bereich mit Hunden, aber sowas ist mir bis jetzt noch nciht untergekommen. Mein Freund schätzt wenigstens meine Erfahrung und Arbeit und nimmt deswegen (zumeist!) Ratschläge an.
    Dennoch will ich nicht wegen des Hundes mit ihm streiten müssen. Ich würde ihm die Situation und Probleme gerne so darlegen, dass eine Veränderung zu Gunsten des Wohlbefinden seines Hundes stattfinden würde und nicht weil ich es so möchte oder nur weil ich eifersüchtig bin.
    Habt ihr Tips, wie ich ihm das Problem nahebringen kann so dass er es auch versteht und einsieht, dass es gut wäre das Verhalten auf beiden Seiten zu ändern? Oder seht ihr gar kein Problem und ich muss mich einfach damit abfinden, wie es ist?


    Vielen vielen Dank und liebe Grüße
    Simone