Beiträge von murismontis

    Den Kontakt zur Besitzerin abzubrechen, ist mir ein Leichtes, ich kann die Frau wirklich nicht mehr ertragen. Wir wohnen fast Tür an Tür, aber ich habe sie seither nicht mehr gesehen!
    Mir geht's halt um den Hund. Ja, er setzt sich schon zur Wehr, und in den eineinhalb Wochen, in dem ich nicht mehr mit ihm laufen gegangen bin, hat er sich Kopf und Hals blutig gekratzt und eine Pfote wundgeleckt, hat mir gerade eine Freundin berichtet, die ihn gesehen hat. Sie wird ihn jetzt noch mehr mit Medikamenten volldröhnen, als eh schon, da wird Hund wieder täglich geduscht, Frontline drübergekippt und Kortison in hohen Dosen gegeben.
    Zur Wehr setzen könnte sich der Hund ja auch anderen Hunden gegenüber. Da gäb's dann erst mal eine Anzeige, und das würde ich bestimmt erfahren und könnte reagieren. Die Gassigeher-Buschtrommeln funktionieren gut in unserer Gegend :-)

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    Wieso nimmst du den Hund eigentlich genau mit?


    Weil mich die Besitzerin vor etwa zwei Jahren beim Lauftraining angehalten und gefragt hat, ob ich ihren Hund gegen Bezahlung mitnehmen würde. Sie ist Mitte 70 und alles andere als gesund, und sie hat auch sonst niemanden, der den Hund auf Trab bringen könnte, vielmehr möchte. Also haben wir uns auf einen Preis geeinigt, und los ging's. Ich habe dem Hund recht viel beigebracht, bspw. die bewusst auf Englisch zur Unterscheidung von anderen Gassigehern gehaltenen Kommandos "right" und "left", "go" (geradeaus), "fast" (für schnelles Tempo) und "slow" (für langsames Traben). Der Hund lernt unglaublich schnell und mit großer Begeisterung.
    Ja, andere Gassigeher gibt's auch noch, vielmehr gab's - wie ich gestern erfahren habe, stehen alle drei nicht mehr bereit. Warum, weiß ich noch nicht. Auch habe ich erfahren, dass der Hund täglich lautstark mit wüsten, nicht jugendfreien Schimpfwörtern bedacht wird. Schon heftig, was man erfährt, wenn man sich den anderen Nachbarn gegenüber öffnet...

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    Ich hätte die Besitzerin vorher nochmal vor die Wahl gestellt:
    Entweder der Hund trägt einen Maulkorb wenn ich ihn ausführe oder ich nehme ihn nicht mehr.
    Kannst ja auch anbieten ihn selbst an den Maulkorb zu gewöhnen, so schwierig ist das nicht.


    Das habe ich vor einer Weile schon versucht. "Nein. XXX will das nicht. Dann joggt XXX halt nicht mehr. Andere Hunde joggen auch nicht." (Das ist ihre Lieblingsbegründung, "andere Hunde ...") Und so werde ich das jetzt auch machen. Ich trainiere künftig wieder ohne Hund. Auf das Geld bin ich nicht angewiesen. Ich habe das ausschließlich dem Hund zuliebe getan, der armen Socke.

    Ihr müsstet die Frau kennen, dann würdet ihr das alles besser verstehen. Für sie ist etwas "so", und das bleibt dann auch "so". Sie ist ein Typ, der nicht glaubt, dass sehr vieles im Leben durch Lernen und Training und vor allem Beharrlichkeit erreichbar ist. Also ist auch ein Maulkorb etwas, das Hund tragen will - oder eben nicht. Oder: Hund frisst von Anfang an manisch, also wird er weiterhin manisch fressen. Hund hat Allergie, also bleibt die Allergie für alle Zeiten bestehen. Veränderung durch tatkräftiges Einwirken von außen: ausgeschlossen. Dazu passt auch die Beratungsresistenz. Ich habe ihr bspw. mal über eine Bekannte einen Kontakt zu Experten vermittelt, die gegen Bezahlung auf den Hund maßgeschneiderte Futterrezepte erarbeiten. Als die beiden Experten nachgebohrt haben, warum der Hund diese und jene Probleme hat, und ihr Fragebögen geschickt haben, hat sie den Kontakt sofort abgebrochen und gemeint, die hätten ja gar keine Ahnung. Sobald man ihre Kompetenz auch nur im geringsten anzweifelt, blockt sie ab, und das bleibt dann auch so. Wen sie einmal auf ihrer Liste "blödes A..." hat, der bleibt auf der Liste für alle Zeiten, und dann erfährt jeder, der's wissen will oder auch nicht, dass XY "ein blödes A..." ist.
    Ist das einigermaßen nachvollziehbar? Ist nämlich echt schwierig, in Worte zu fassen.
    Vielleicht hat sie wegen ihrer allgemeinen Haltung zum Leben auch kein Interesse daran, mit dem Hund irgendwas zu tun, außer Gassi zu gehen oder ihn im Oldtimer-Cabrio, aufgehübscht mit Halstuch und Sonnenbrille und auch mal lackierten Krallen (kein Witz, leider), zu präsentieren? Ich weiß es nicht.
    Ich habe jedenfalls fertig, und je mehr ich im Zuge des Schreibens hier darüber nachdenke, komme ich zu der Überzeugung, dass Rückzug und größtmögliche Distanz zu Hund und Frauchen der richtige Weg ist. Vielleicht schafft's der Hund ja mal, sich zur Wehr zu setzen.

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    Wo gehst du denn joggen?? :???:
    ;)


    Tja, das ist das Problem. Ich muss, um in die Pampa zu kommen, an einer Straße lang, in der ein Supermarkt samt Dönerladen ist, dann komme ich noch an einem Schulcampus und einem Kindergarten vorbei, am Ende kommt noch ein Spielplatz, und was der Mensch so alles wegwirft und/oder in die Hecken steckt, weiß man erst, wenn man mit so einem Hund unterwegs ist. :muede2: Und wegen 700 Metern das Auto anschmeißen, seh ich auch nicht ein.

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    Maulkorb drauf, alles andere hilft nichts wenn das Tier so manisch alles schluckt!


    Ja, das wäre ein Ansatz, wenn die Besitzerin mitmachen würde. Macht sie aber nicht. Hab ich ja schon geschrieben.

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    So , und wenn ich merke, das funktioniert nicht, weil ich den Hund - wider Erwarten - an der Leine haben muss, weil der ansonsten unkontrolliert alles frisst, muss ich nicht pikiert darüber sein, wenn die Besitzer das nicht so prickelnd finden.


    Patti, nochmal und jetzt wirklich zum letzten Mal: Der Hund frisst auch angeleint absolut alles, weil er eine hundetypische Nase besitzt und mit derselben viel näher am Boden ist, als der/die am anderen Ende der Leine. Pommes, Zigarettenkippe, Hundeköttel und Co. sind in dem Moment, in dem Mensch registriert, dass da was liegt, längst im Hund drin. Ergo ist die Frage "Leine oder nicht?" auch nicht das Thema.

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    Ich würde ja auch erstmal versuchen, von dem Cortison wegzukommen.


    Das versuche ich, seit ich Hund und Halterin kenne, leider vergeblich. Der Tierarzt sagt, das müsste sein, und die Besitzerin meint, andere Hunde bekämen noch viel höhere Dosen. Von Homöopathie hält die Besitzerin grundsätzlich nichts (das weiß ich, weil ich drauf schwöre und ihr wegen "menschlicher Gebrechen" homöopathische Mittelchen empfohlen habe, was sie als Hokuspokus und Geldmacherei abgetan hat). Überdies bin ich auch nicht sicher, ob das überhaupt eine Allergie ist, die den Hund zum Kratzen bringt. Die Aussagekraft von Allergietests via Blutuntersuchung (IgE) ist ja nicht unumstritten.

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    Seh ich genauso. ...
    Und wenn ich von ihr den Rat bekommen hätte, sie bitte nicht abzuleinen , dann hätte ich mich auch daran gehalten.


    Bitte lies, was ich weiter oben zu dem Thema geschrieben habe, bevor du urteilst :/ Ich schrieb:

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    Meine Bedingung war, wie ich anfangs schon geschrieben habe, Freilauf des Hundes, wenn möglich, und die Besitzerin war einverstanden. Sie hat mich engagiert, nicht ich habe um Begleitung des Hundes gebeten.


    Ob an der Leine oder nicht, ist hier einfach nicht das Thema. Der Hund frisst, ob er an der Leine ist oder nicht, blitzeratzefatzeschnell, was am Weg liegt.

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    Irgendwie dachte ich mir schon das es sich um Hills handelt. :/
    Und das TA Frühkastrationen empfehlen wundert mich auch nicht wirklich. :/


    Ist Hills denn berühmt-berüchtigt? Ist ja vom aktuellen TA des Hundes verordnet, sozusagen. Ich kenn mich mit solchem Futter nicht aus, die Hunde aus unserer Familie (wir haben mittlerweile keine mehr) wurden mit frisch Gekochtem gefüttert. Und kann man den TÄ heutzutage so wenig vertrauen? Ich überlege ja, ob ich mir wieder einen Hund zulegen sollte, aber diese ganzen Erfahrungen, die ich gerade mache, bringen mich doch ins Grübeln.

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    Das verstehe ich nicht, wodurch soll da eine Infektion entstehen? Fleisch im Kühlschrank auftauen und am nächsten Tag verfüttern ist doch Gang und Gebe.


    Das war meine Vermutung. Das Fleisch sah vor allem am Abend nicht mehr gut aus, so gräulich. Vielleicht war die Kühltemperatur zu hoch, keine Ahnung, jedenfalls ging's dem Hund damals echt dreckig.

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    Trinkt sie auch viel?


    Ja, sehr viel.

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    Wenn du weisst, dass der Hund krankhaft alles in sich reinstopft - ja warum lässt du ihn dann weiterhin ohne Leine laufen?


    Meine Bedingung war, wie ich anfangs schon geschrieben habe, Freilauf des Hundes, wenn möglich, und die Besitzerin war einverstanden. Sie hat mich engagiert, nicht ich habe um Begleitung des Hundes gebeten. Und ich find's zwar schon nervig, mit angeleintem Hund zu laufen, aber mir geht's um den Hund. Er kann sich nur abgeleint richtig austoben, und man sieht ja ganz deutlich, wieviel Spaß er dabei hat.
    Im übrigen frisst der Hund auch bei den Besitzern so in der Gegend herum, auch sie haben die Probleme mit dem Bude vollsch... und -k.... Was glaubst Du, wieviele Möglichkeiten der Hund zum Fressen hat, wenn er an einer sehr langen Flexileine im städtischen Umfeld Gassi geht?! Da sind meine Acker-Wald-Wiese-Exkursionen noch ein Witz dagegen.

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    daß eine befreundete TAH Dir ERZÄHLT hat, was mit dem Hund gemacht wurde


    Keine Sorge, ich bin ja nicht so blöd, dass ich hier jemanden in vollem Bewusstsein in Gefahr bringe. :roll: Sie arbeitet nicht mehr in diesem Beruf und lebt auch nicht mehr in D.
    Ich habe mich nun entschieden und den Besitzern mitgeteilt, dass ich den Hund künftig nicht mehr mitnehmen werde. So leid mir das tut, aber ich sehe keine andere Möglichkeit.

    Oh jeh, das klingt ja wirklich so, als hätte ich keine wirkliche Chance, dem Hund zu helfen...

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    dass rohfütterung oder das Füttern von Stinkekäse helfen könnte.


    Genau, Rohfütterung - das hatten wir auch schon mal. Pferdefleisch. Das ging ein paar Wochen gut, dann bekam der Hund eine schwere Infektion mit blutigem Durchfall, vermutlich, weil das Fleisch abends tiefgekühlt in den Kühlschrank zum Auftauen kam und am nächsten Tag erst verfüttert wurde. Stinkekäse wär noch eine Idee. Aber da die Dame Käse liebt, glaube ich nicht, dass das was bringen würde.

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    Futtergier ist eine erhebliche Nebenwirkung einer Cortisonbehandlung.


    Das würde aber bedeuten, dass gar nichts zu machen ist, denn die Besitzerin schwört auf Cortison und lässt sich nicht davon abbringen, und irgendwie sind die Tierärzte auch daneben, wenn sie ihr das Zeug immer verschreiben. Aber ok, sie verdienen daran... Sie gibt ihr gerne auch mal mehr. Neulich hatte sie einen kleinen Riss im Ballen und ist leicht gehumpelt, da gab's dann eine Woche lang Maximaldosis.

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    sollte zu den gesundheitlichen Problemen eine zweite Meinung eingeholt werden


    Sie war doch schon bei - ich hab nachgerechnet - sieben Tierärzten in sechs Jahren Hund, zudem bei Tierheilpraktikern, Wunderheilern (doch, wirklich!) und Unikliniken, sie hat so viele Meinungen gehört, hält sich aber an keine einzige über längere Zeit, außer eben an die Gabe von Cortison.

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    Diät-Futter hält meistens nicht was es verspricht, zudem würde mich die Marke interessieren.

    .
    Ich hab mich erkundigt. Mit ziemlicher Sicherheit ist es das: http://www.hillspet.de/de-de/products…n-free-dry.html

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    Frühkastration


    Ist das ein Problem? Da kenn ich mich gar nicht aus. Die Besitzerin sagte mir, dass das eine Schweizer Methode sei und viel besser als das späte Kastrieren?! Hätte ihr eine Tierärztin geraten (die allerdings auch schon längst passé ist).

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    Mit dieser Aussage hat sich diese Trainerin für mich schon ins Aus geschossen. :mute:

    .
    Sie meinte das so: Tierheim wäre immer noch besser, als in diesem Haushalt zu leben - und das muss was heißen, wenn ein Tierheim besser ist.
    Die liebe Punktedame tut mir dermaßen leid, sie ist so ein Herzchen. Wenn ich sie nach dem Lauftraining zurückbringe und nach Hause gehen will, folgt sie mir schon mal, und sie hat mich auch schon gesucht, ist in den Wohnzimmern der Nachbarn unterwegs gewesen, weil sie sich im Haus geirrt hat. Ich interpretiere dieses Verhalten mal vorsichtig als Hilferufe. Nutzt aber alles nix. :verzweifelt:

    Jetzt versuche ich mal, der Reihe nach zu antworten...

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    Wurde der Hund deswegen mal einem TA vorgestellt, denn normal ist so ein Gebaren ja nicht.
    Was bekommt sie denn zu fressen, und wie oft wird gefüttert. :???:
    Wie geht denn der Besitzer so mit dem Hund um. :???:

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    Wurde ein gesundheitliches Problem ausgeschlossen?
    Ist der Hund kastriert, bekommt er Medikamente, wie Cortison?


    Die Dame war schon weißnichtwieoft bei verschiedensten Tierärzten (die Besitzerin gibt anscheinend damit an, dass sie sich für das Geld, das sie schon in den Hund an Tierarztkosten investiert hätte, einen Neuwagen der Oberklasse hätte kaufen können), aber wegen anderer Probleme wie andauerndem Kratzen und Sich-Lecken. Anscheinend wurde eine Allergie gegen Hausstaub und noch ein paar andere Stoffe diagnostiziert, weswegen sie Cortison als Dauermedikation und seit über einem Jahr auch Spritzen zur Desensibilisierung bekommt - aber nicht aufhört zu kratzen und zu lecken. Kastriert wurde sie schon im Welpenalter. (Ich kenne die Tierarzthelferin des aktuellen Arztes, deswegen weiß ich das alles so genau.)
    Zu fressen bekommt sie 3x täglich ausschließlich Diät-Trockenfutter, die Marke weiß ich nicht, aber die Portionen scheinen mir nicht allzu groß zu sein.
    Die Besitzer sind komplett hundeunerfahren, das ist ihr erster Hund. Wie sie mit ihr umgehen, habe ich mir gestern abend und heute morgen von anderen Gassigehern sagen lassen - ich persönlich kann nichts dazu sagen, weil ich berufstätig und tagsüber nicht im Wald unterwegs bin. Allgemein ist die Rede davon, dass das ein Drama sei mit dem Hund. Eigentlich hat jeder von mir Befragte nur den Kopf geschüttelt. Sie gehe ausschließlich an der Flexileine, und wenn sie doch mal abgeleint werde, gehe sie stiften. Einige Gassigeher haben sie wohl schon öfter mal im Wald aufgesammelt, oder auch auf den Komposthäufen in diversen Gärten. In der Welpenschule war sie wohl, aber die eigentliche Arbeit mit dem Hund haben Kinder aus unserer Nachbarschaft übernommen. Sie machen mit dem Hund nichts, außer eben dem normalen Gassigehen, damit der Hund sich erleichtern kann. Eine Hundetrainerin vom Schäferhundeverein, die auch immer im "Gassiwald" unterwegs ist, meinte, dass sie von Anfang an riesige Probleme mit dem Hund gehabt hätten und dass es besser für alle wäre, den Hund ins Tierheim zu geben. Aber das steht nicht zur Diskussion.

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    Vielleicht wäre es ok, wenn du sie an einen Maulkorb gewöhnst


    Das habe ich schon vor etwa einem Jahr versucht anzuregen. Die Besitzerin hat auch einen Maulkorb gekauft, aber als der Hund ihn nach dem Aufziehen gleich abgestreift hat, hat sie ihn in den Müll geworfen, und seither ist das Maulkorbthema keins mehr. "Sie trägt ihn nicht, basta." Als ich ihr gesagt habe, dass sie ihr das Tragen auch erst antrainieren müsste, hat sie gemeint, "sie will das nicht, sie hat ihn abgestreift".

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    Wenn alles Gesundheitliche ausgeschlossen wurde dann würde ich vielleicht einen Trainer oder Tierarzt der auf Verhaltenstherapie spezialisiert ist hinzuziehen


    Auch das habe ich schon vorgeschlagen. Die Antwort der Besitzerin war, andere Hunde würden genauso herumfressen wie ihrer (ich kenne allerdings keinen, und ich kenne viele Hunde, bin mit Hunden auch großgeworden), und ihrer hätte das auch schon von Anfang an so gemacht, das sei halt so bei ihr. Ich hatte sie schon soweit, dass sie zu einer Hundepsychologin und -trainerin aus meinem Bekanntenkreis geht (sie ist wirklich sehr fähig), aber bei der ersten "Sitzung", als sich alle Hunde versammelt haben, ist besagte Punktedame weggerannt zur benachbaren Obstwiesen und hat angefangen Äpfel zu fressen. Danach ist sie nicht mehr hingegangen und ist jetzt der Meinung, die Trainerin hätte keine Ahnung.

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    wenn du gebeten wirst den Hund niemals abzuleinen dann hast du dich auch daran zu halten. Zum einen weil es nicht dein Hund ist und zum anderen weil der Hund auch ganz schnell mal sterben könnte wenn er was Falsches verschlingt. Als Sitter musst du dich an die Anweisungen des Besitzers halten. Von mir hättest du das Mädel jedenfalls nicht mehr als einmal bekommen.


    Sie hatte mich nicht gebeten, den Hund niemals abzuleinen, das war von mir verkürzt wiedergegeben, sorry. Als sie mich engagiert hat, habe ich gesagt, dass ich den Hund nur mitnehme, wenn er in Feld und Wald und Flur frei laufen darf, und sie war einverstanden. Natürlich hat das nicht von Anfang an geklappt, aber jetzt bleibt sie immer bei mir, wenn ich jogge. Das An- oder Abgeleintsein ist auch nicht das Thema, denn der Hund frisst im Vorübergehen. Verschimmeltes Brot in der Hecke? Zack, Kopf rein, Brot rein, weg ist's. Fleischreste am Rand des Maisfelds? Schnapp und weg. Ich bräuchte eine 50-Zentimeter-Leine oder einen Ausbinder wie beim Pferd, damit der Hund den Kopf nicht mehr bewegen kann...
    Oder eben ein konkretes Trainingsprogramm, sofern es so etwas überhaupt gibt?!

    Hallo Ihr,

    seit zwei Jahren nehme ich die knapp sechsjährige Dalmatinerdame unserer Nachbarin mit zum Joggen, ab und an auch mit zum Wandern. Das Problem ist, dass die Punktedame alles, absolut alles frisst, was herumliegt, und mir scheint, dass dieses manische Fressen immer noch manischer wird. Sogar, wenn sie angeleint ist, schnappt sie alles mögliche vom Boden weg, sie ist blitzschnell. Ich sehe oft gar nicht, was da liegt, und schwupp, ist es drin und geschluckt. Ob Zellophanpapier, Plastikteilchen, Chips, verfaultes Obst, auch Steinobst, Tomaten, Zwiebeln, Pommes, verschimmeltes Brot, Menschen-, Hunde-, Katzen-, Schafsch..., Aas, das Jäger herumliegen haben lassen, Gras, Erde, usw. usf. - sie haut alles rein. Mit ihr durch die Stadt oder auf ein Fest zu gehen, ist unmöglich, weil sie nie entspannen kann, ständig nach Fressen sucht, jeden Krümel aufleckt und dabei wie verrückt an der Leine zieht. Macht sie das, wenn sie mit Frauchen oder deren Sohn unterwegs ist, wird sie gleich beim bloßen Schnuppern angebrüllt und heftig von der Schnupperstelle weggerissen. Der Hund ist nur auf Fressen aus, will nicht spielen, weder mit Ball, Frisbee oder sonst einem Spielzeug, noch mit anderen Hunden, mag nicht baden. Okay, rennen tut sie gern. Aber: Neulich war ich mit ihr bei einem Agility-Privattraining meiner Bekannten zu Gast. Der Hund der Bekannten hat fein mitgemacht und ist von einer Ecke des Platzes in die andere gedüst. Die Dalmatinerdame dagegen ist direkt nach dem Ableinen zum Misthaufen gerannt, um sich Pferdesch... reinzuzuziehen im Akkord. Training und Sportsfreunde haben sie null interessiert. Die Fressmanie geht so weit, dass sie Frauchen und Sohn aggressiv anknurrt (so richtig mit Bürste und Zähnefletschen), und dann bekommt sie mit einem warmen Lächeln das Leckerli aus der Bauchtasche serviert.

    Wenn der Hund nun Durchfall oder Schlimmeres hat, nachdem ich mit ihm unterwegs gewesen bin, werde ich gefragt, was der Hund alles gefressen hätte, und ich bekomme nett verpackte, aber deutlich spürbare Vorwürfe. Mein Argument, das sei doch die Pflicht des Besitzers, mit dem Hund zu arbeiten, dass er sozialverträglich wird und solche Macken ablegt, will die Besitzerin nicht hören, das zeigt sie mir deutlich. Sie würde den Hund ja auch nicht von der Leine lassen, ich solle den Hund gefälligst angeleint lassen. Aber einen Dalmatiner beim Joggen nur an der Leine zu haben, grenzt für mich an Tierquälerei.

    Habt Ihr einen Rat für mich, was ich tun könnte? Mit der Besitzerin ist leider nicht zu reden, ich habe das schon so oft versucht. Der Sohn sagt zwar, er würde mit ihr reden wollen, aber passiert ist bislang nichts. Kann man einem Hund in diesem Alter diese Macke abgewöhnen? Wenn ja, wie? Momentan bin ich leider so weit, dass ich den Hund nicht mehr zum Joggen mitnehme, denn wenn er mal einen Giftköder erwischen sollte, hätte ich mit Sicherheit einen riesengroßen Ärger am Hals. Aber mir tut der Hund, der mir sehr ans Herz gewachsen ist, so dermaßen leid, das macht mich echt fertig. :sad2:

    Ganz liebe Grüße - und danke schon mal für Eure Tipps!
    Sabine