Beiträge von Frieder

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    Finde ich fahrlässig, wenn es nach deiner Beschreibung wirklich so abläuft, dass es dir schwer fällt den Hund zu halten- vor allem können immer mal wieder unvorhergesehene Situationen entstehen.

    Wenn es an deiner Stimmung liegt, wie sich der Hund verhält, kann ein Maulkorb erst recht helfen gelassener zu werden/bleiben, da es im Ernstfall nicht zu einem Biss kommt.

    Damit würde genau das eintreten, was diese Leute von Beginn an provoziert haben und unser Hund müsste sein Lebtag lang mit Maulkorb umher laufen. Meine Befürchtung wäre außerdem, dass sie dann zum Ordnungsamt rennen und sagen, wir hätten einen gefährlichen Hund, wo der schon Maulkorb tragen muss.
    Ich kann den Hund schon halten, es mangelt ja nicht an Körperkraft. Meine Frau hat da mehr Probleme, doch die fährt inzwischen immer raus, wo sie diesen Leuten gewiß nicht begegnet. Nein, Maulkorb ist keine Option.

    Interessanter wäre herauszufinden, wie der Hund die Stimmungsänderung wahrnimmt. Atmung, Puls, Schritt, wie merkt er das?

    Heute kann ich Euch berichten, es ist nicht der Hund, wir sind es selbst.

    Des Morgens ging ich spazieren, Hund an der Leine, und befand mich auf einem Feldweg dorfauswärts. In ziemlicher Entfernung näherte sich eine Person, ca. 100m entfernt. Ich ging näher und dachte "Mist, der Nachbar", den ich dort noch nie zuvor gesehen hatte. Sofort, als ich das dachte, schoß der Hund nach vorne. Ich ging dennoch weiter, umkehren wollte ich nicht, und habe nach ein paar weiteren Metern gesehen, dass es doch nicht der Nachbar war.

    Im Augenblick der Erkenntnis beruhigte sich der Hund sofort. Ich habe, bis auf die Einwirkung der Leine, beim Durchstarten des Hundes, keine Interaktion ausgeübt. Der Spaziergänger konnte bei völlig ruhigem Hund passieren.

    Ich habe in dem Moment meinen Schrecken auf den Hund übertragen, ganz unbewußt und durch irgendwelche Zeichen, die ich wohl weder bewußt wahrnehmen, noch beeinflussen kann. Ich denke mir, bei meiner Frau wird das ähnlich sein, zumal deren Sorge, der Hund kann sich losreißen, wohl ausgeprägter ist.

    Aber ich frage mich auch, welcher Trainer so etwas korrigieren kann, solche Begegnungen kann man nicht üben, denn es ist der Schrecken der beiden Halter beim Anblick des verhassten Personenkreises, der das Verhalten produziert.

    Danke für Eure Ratschläge! Dann werden wir uns mal nach einem Trainer umtun, das aber erst mit der HS besprechen, vielleicht macht unsere Trainerin das selbst oder kennt jemanden.

    Einen Maulkorb werden wir aber nicht verwenden, das würde meiner Meinung nach falsche Signale setzen. Meine Frau fährt in eine Umgebung, wo sie keine Probleme hat. Gott sei dank gibts ja noch nette Hunde- und Menschengesellschaften.

    Nochmal Danke!

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    Für die akute Situation würde ich vorerst verhindern, dass der Hund alleine im Garten ist bzw.an den Zaun kommen kann, zur Not anleinen, und zum spazierengehen ins Auto packen und woanders hin fahren. Bringt ja nix immer wieder schlechte Begegnungen zu haben, das macht es nicht besser.


    Ja, das machen wir schon, jedenfalls meine Frau regelmäßig. Sie sagt, es sei immer total schön und entspannend, wenn er mit anderen Hunden umhertoben kann, mit anderen Haltern plaudern kann und alles streßfrei ist. Sie sagt aber auch, es fällt ihr besonders schwer, den Gegensatz zu ertragen, also keine Zwischenstufen zu haben, wo man sich leichter annähern könnte.

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    Ich würde mich einfach umhören und Trainer kennenlernen.


    Das könnte die Trainerin in der HS doch sicher auch, oder? In der Gruppenstunde sicher schwierig, und auch die Schauspieler fehlen. Ich werde das mal mit ihr besprechen, denn ohne Einzelstunde mit Schauspielern wird es wohl nicht gehen, oder?
    Macht es einen Unterschied, ob meine Frau oder ich hingingen? Meine Frau hat mehr Angst als ich, dass sie ihn nicht halten kann, aber aufführen tut er sich bei uns beiden gleich.
    Gesetzt den Fall, einer von uns bekommt das in den Griff, ist das dann automatisch beim anderen auch so?

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    Was der Trainer tun kann ´- der Trainer kennt vielleicht für den Hund fremde Leute,mit denen man gezielt üben könnte, über das Training kann eure Bindung gestärkt werden, dass der Hund sicher sein kann, dass nichts passiert.
    Man kann szenen nachstellen, in denen ihr den HUnd vor einen potenziellen Angreifer schützt, ihr könnt lernen den Hund noch besser zu lesen und somit seine Reaktionen eher voherzusehen.
    Und wer seinen Hund lesen kann, der kann auch Menschen besser lesen... und das alles mit dem richtigen Übungsaufbau ist deutlich sinnvoller, als alleine weiter zu puzzeln.

    Machen die das, die Trainer - ich meine, es müsste jemand schon ähnlich provozierend handeln. Wie ist denn die Einschätzung, wie viele Trainingseinheiten werden gebraucht um ein solches Problem anzugehen. Wird aber auch nicht leicht, jemanden zu finden, die Gegend ist nicht so dicht besiedelt. Wie entscheide ich, wer was taugt?

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    Ich glaube Du schiesst am Ziel vorbei. ;)

    Diese Leute haben weder Deinen Hund, noch Deine Frau, noch Dich zu belästigen. Ihr müsst und sollt das auch nicht ertragen. Da fühlt man sich doch nicht wohl?

    Ich würde es auch so machen wie Chris geschrieben hat.

    Für Deinen Hund bräuchtest Du einen wirklich guten Trainer.


    Da er nur auf diese überschaubare Anzahl Personen so reagiert und wir in der HS bereits Situationen üben, die einen Hund ängstigen können, er aber recht gelassen ist, wäre die Frage was der Trainer tun könnte. Ich könnte ihm das Verhalten noch nicht mal demonstrieren.

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    Aber hey, Du bist sein Mensch, Du solltest dafür sorgen, dass ihm so etwas nicht passiert, ihn davor schützen. Und nicht den Hund dazu trainieren, das er das aushalten muß. =)

    Ja, aber wie kann man das verhindern? Meine Frau dreht immer gleich um, wenn jemand von denen auftaucht, allerdings gelingt es nicht ganz und macht auch keinen Spaß, nicht mehr kommen und gehen zu können wie es einem gefällt. Ich kann den Hund besser halten und kehre nicht um, obwohl ich Begegnungen vermeide, wenn ich es kann. Er beginnt, sobald er jemanden erkennt, schon 10-20m vor der Begegnung.
    Inzwischen ist es so, dass sie nichts mehr machen, gehen aber auch nicht vorbei, sondern bleiben stehen, und tänzeln umher, lachen, während sie sich das Drama des ausrastenden Hundes anschauen. Sie machen ja keinen Platz, wenn es eng ist und dicht dran vorbei will ich auch nicht.

    Durch die Vermeidung habe ich die Begegnungen auf 1-2 Mal monatlich reduzieren können, dennoch finde ich es schlimm. Meine größte Sorge ist, er reisst sich mal los.

    Ach Ihr seid ja echt nett.
    Anwalt waren wir schon, der sagt: Es müssten schon Zeugen zugegen sein das machen die dann natürlich nicht), zweitens werden Videoaufnahmen vor Gericht meist nicht zugelassen, drittens müsstest Du echt schnell sein. Andere Situation, Hund im Garten, Frau tritt an den Zaun und schreit den Hund an, der sich natürlich aufregt.

    Aber inzwischen ist es so, dass die schon nichts mehr machen müssen, der Hund regt sich schon auf, wenn er sie nur sieht.

    Bei Personen die er nicht kennt, kann ich ihn absitzen lassen, bei diesen geht das nicht, da ist er nicht mehr zu halten. Selbst die nachgestellten Situationen in der HS, Besoffene, Schirm, Hut, Hinken, Schwanken, lassen ihn kalt.

    Ich bräuchte wohl Leute die sich ähnlich verhalten und die er nicht kennt.

    Oder?

    Gegen die Angriffe der Hunde dieser Leute war ich schon beim Ordnungsamt vorstellig. Bei den anderen Dingen ist das schwer. Ihr müsst Euch das so vorstellen. Ihr geht auf einem schmalen feldweg mit dem Hund entlang, in dem Moment in dem ihr eine dieser Personen zügig passiert, dreht die sich blitzschnell um macht einen Schritt auf Euch zu, hebt die Hände und sagt ziemlich laut "buhah", dreht sich wieder um. Der Hund megaerschrocken, macht einen Satz und merkt sich den, ich auch erschrocken. Solche und ähnliche Sachen passieren. Das ist aber nichts, weswegen man irgendeine Anzeige starten könnte.

    Umziehen ist nicht, wir haben das Haus in wirklich mühevoller, jahrelanger Arbeit saniert, Herzblut, damit Hund, Katzen und Hühner hier einziehen können.

    Es geht mir darum, den Hund soweit zu bekommen, dass er an diesen Leuten vorbei gehen kann, ohne sich aufzuregen. Wie kann ich das üben, möglichst ohne Kontakt zu diesen Leuten zu haben.

    Ich bin neu hier und habe in der Vorstellung schon einiges erzählt, so dass ich mich an dieser Stelle auf unser Hauptproblem konzentrieren möchte.

    Wir leben in einem kleinen Dorf und sind gleich nach unserem Zuzug von den anderen Bewohnern ziemlich angefeindet worden. Leidtragender dieser Anfeinungen ist inzwischen auch unser Hund und zwar wenige Tage nachdem wir ihn zu uns geholt hatten. Die besagten Menschen haben sich nach Kräften bemüht ihn zu ängstigen (haben ihre Hunde auf unseren gehetzt, provozieren ihn durch bedohliches Gehabe, Schreien usw.). Und das, obwohl sie selbst Hunde haben.
    Ich vermute, man will uns hier wegbekommen und versucht, den Hund zur Aggression anzuheizen nur um dann für dessen Abschaffung zu sorgen, denn er ist ja bissig.

    Jedenfalls ist er inzwischen erwachsen und hat einen derartigen Hass auf diese Leute, es sind insgesamt sechs Personen, dass ich ihn fast nicht festhalten kann, wenn er an der Leine ist und ich diesen Leuten begegne. Meine Frau hat es noch schwerer, denn die ist um einiges weniger kräftig.

    Begegnet er normalen Leuten, dann hat er zwar auch einen gewissen Schutztrieb, aber der ist leicht kontrolliertbar. Haus und Grundstück ist so, dass wenn einer von uns den Gast begrüßt, dann ist das für den Hund auch ok, kein Gebell, keine Agression.

    Nur wenn einer von diesen Leuten uns entgegen kommt, dann geht der Hund dermaßen nach vorne, dass er regelrecht bedrohlich wirkt und man sich in die Leine stemmen muss um einen Angriff (der vermutlich gar nicht stattfände, wenn ich mir sein Verhalten agressiven Hunden gegenüber zu anschaue) zu verhindern.

    Es gibt keine andere Situation in der der Hund so reagiert. Ich nehme an, dass unsere Aversionen gegen diese Leute auch auf den Hund überspringen, aber was soll man dagegen machen.
    In der Hundeschule werden ja auch Situationen gestellt, auf die Hunde evtl. angstagressiv reagieren, da ist er aber ziemlich gelassen.
    Dass man mit den Personen nicht üben kann, versteht sich. Wie soll ich das in den Griff kriegen? Meine Frau traut sich kaum noch aus dem Haus.

    In der Hoffnung auf Unterstützung
    Frieder