Leishmaniose
Für dich zum Lesen Liebe Marta :biggthumpup:
Die Leishmaniose ist eine in den Tropen und Subtropen weitverbreitete parasitäre Erkrankung. In Europa kommt sie vorwiegend im Mittelmeergebiet vor. Nördlich der Alpen ist das Klima für die Überträger zu kalt, sie können dort nicht leben. Es gibt verschiedene Leishmanienarten. Im Mittelmeer-Raum ist es Leishmania infantum.
Durch Sandfliegen oder Schmetterlingsmücken werden die Leishmanien von Hund zu Hund, von Hund zu Mensch oder von Mensch zu Hund übertragen. Dies gilt aber eben nur für die Gebiete in denen die Überträger vorkommen. Deutsche Urlauber die ihre Hunde in diese Länder mitnehmen, setzen ihre Tiere einem Risiko aus. Es gibt keine Prophylaxe gegen Leishmaniose.
Einige vorbeugende Maßnahmen, sollte man dennoch beachten, auch wenn sie keinen sicheren Schutz bieten: Die Tiere auf jeden Fall gründlich mit Insektenschutzmitteln einreiben. Da die Überträger die Dämmerung bevorzugen, die Hunde am frühen Morgen und vor Einbruch der Dunkelheit nicht aus dem Haus lassen. Mittel zu Behandlung der Leishmaniose, zum Beispiel Allopurinol, können gegeben werden. Im Winter sind die Überträger auch in südlichen Ländern nicht aktiv.
Es gibt zwei Möglichkeiten zu testen ob ein Hund infiziert ist: Den Bluttest, mit dem die Krankheit indirekt, über Antikörper bestimmt wird, und den direkten Nachweis über Knochenmark- oder Lymphnotenpunktate. Den Bluttest kann man in jeder Tierarztpraxis machen lassen. Zur Auswertung wird er in ein Labor geschickt, das für diesen speziellen Test ausgerüstet sein muß. Darauf ist unbedingt zu achten! Die Kosten belaufen sich zwischen 50 Mark und 100 Mark.
Für den direkten Nachweis stehen nur wenige Spezialisten zur Verfügung, z.B an der Veterinärklinik der Justus-Liebig-Universität Giessen. Er ist teurer als der Bluttest, soll aber die exaktere Methode sein.
Zur Behandlung der Leishmaniose werden entweder Antimonpräparate eingesetzt, Glucantime oder Pentostam. Diese Chemotherapie gewährleistet keine Elimination der Parasiten, verbesert jedoch Lebensqualität und Lebenserwartung erheblich. Nebenwirkungen müssen überprüft werden. Werden die Ampullen über eine internationale Apotheke bezogen sind sie teuer. Eine preiswertere Lösung ist, sie direkt aus Italien oder Spanien zu beziehen. Einige Tierärzte, Tierschutzvereine und Tierheime bieten das an.
Allopurinol, ein Gichtmittel aus der Humanmedizin in Tablettenform, hat weit weniger Nebenwirkungen und ist erheblich billiger, ca. 15 Mark im Monat für einen 2o Kilogramm schweren Hund. Die Antimonpräparate werden kurmäßig verabreicht, Allopurinol eignet sich als Langzeittherapie. Welche Medikamente im einzelnen Fall eingesetzt werden, muß der Tierarzt entscheiden. Er sollte aber auf jeden Fall über die Krankheit informiert sein.
Ein mit Leishmaniose infizierter Hund darf sich in Gesellschaft von Hunden und Menschen aufhalten. Solange er keine klinischen Symptome ziegt ist er ja auch noch nicht krank. Erst wenn krankheitsbedingte Wunden und offene Geschwüre auftreten, besteht theoretisch Gefahr für andere Hunde, wenn diese ebenfalls Wunden zeigen.
Nicht bei jedem infizierten Hund bricht die Krankheit überhaupt aus. Im günstigsten Falle wird der Hundekörper mit den Parasiten fertig und ist bei einem späteren Test dann Leishmaniose-negativ.
Die in Spanien häufig durchgeführten Schnelltests sind sehr ungenau. Wer wissen will ob ein Hund infiziert ist, noch bevor er nach Deutschland mitgenommen wird, soll auf die Schnelltests verzichten und sich Zeit für einen zuverlässigen Bluttest vor Ort nehmen.
mfg Angel
