ZitatAlles anzeigenIch finde viele von den genannten Punkten für mich selbstverständlich, andere wiederum vollkommen unnötig. Meinen Hund interessieren keine Jogger, warum sollte ich ihn anleinen. Das mache ich je nach Bedarf. Ich weiß, daß Bossi z.B. gern Pferde in Spielhaltung ankläfft und mit ihnen rennen würde. Darum wird er in solchen Situationen halt angeleint, bevor er zum Pferd hinkommt - möchte schließlich nicht die Ursache für ein vor Schreck durchgehendes Pferd und den Genickbruch des Reiters sein, oder einen vom Pferd im Schreck totgetrampelten Hund haben.
Andererseits geht es für mich selbst nichtmal um so tragische Dinge wie Giftköder oder so bei diesen Punkten, die sind ja (zuminest bei uns) gottseidank eher selten, sondern doch viel eher um Alltags-Einschränkungen, mit denen wir in zunehmendem Maße leben müssen, weil sich viele Hundehalter daneben benehmen. Beispiel bei uns: im Park ist Leinenzwang für Hunde. Leinenlose Hunde wurde bislang meist toleriert, wenn sie sichtbar in der Hand des Halters stehen. Auf dem Spielplatz im Park sehe ich jedoch immer wieder Hundehalter (auch Mütter mit Kind und Hund!) mit ihren Hunden rumlungern. Nicht nur, daß Hunde in meinen Augen dort nichts verloren haben, es steht sogar ein Schild davor, daß Hunde auf dem Spielplatz verboten sind. Darauf angesprochen, antworten die meisten mit: "der liegt doch nur neben der Bank". Ich sage: "klar, und der nächste freilaufende Hund riecht, daß da ein Hund neben dem Weg im Gras war und fühlt sich bemüßigt, die Stelle zu markieren, und dann führt Ihr Euch wieder auf wegen der Pinkelstelle".
Oder die Leute gucken nur aufs Kind, nicht auf den Hund, der muß mal und setzt halt den Haufen neben die Bank am Spielplatz, weil er dort festgebunden ist. Und die ortsansässigen Hundehalter waren´s dann plötzlich, und dann geht´s halt anders ab: es wird irgendwann der Leinenzwang in diesem Park strikt durchgesetzt, oder auf dem hübschen Schild am Parkeingang wird das "Hunde bitte anleinen" gegen "Hunde haben keinen Zutritt" ersetzt - und damit schneiden sich GENAU DIESE Hundehalter ja sogar ins eigene Fleisch - und die kapieren´s einfach net!
Oder: Hundi (Terrier!) im selben Park im Freilauf, hört aber NULL. Anliegender Garten enthält Hasen im Gehege. Tja - enthielt..... Terrierchen mußte jagen, und Fraule lacht - "was hätt ich denn tun sollen, ich kann ja nicht über den Zaun klettern". Terrierchen läuft fleißig weiter frei, Rückruf funktioniert bis heute nicht in solchen Situationen, oft genug erlebt. Auch hier ist es kein Wunder, wenn irgendwann die Einhaltung des Leinenzwangs im Park täglich kontrolliert wird. Herzlichen Glückwunsch - denn dann muß der besagte Hund ja auch an die Leine, warum geht´s nicht gleich, dann müssten wenigstens nicht ALLE Hundehalter irgenwann darunter leiden?
Abgesehen von dem Streß für den Hund (meist Kleinsthunde bei uns), auf dem Spielplatz -zig grabschenden Kindern ausgesetzt zu sein, während Frauchen aufs eigene Kind aufpaßt oder es auf der Schaukel anschubst. Der Hund wehrt sich irgendwann vielleicht, weil er, dieser Situation hilflos ausgesetzt, schnappt, und schon hat derjenige Maulkorbzwang - einfach nur, weil er so dumm war, den Hund dieser Situation auszusetzen. Und wieder ins eigene Fleisch geschnitten, und "Schuld war der Andere/das Kind, der den Hund belästigt hat!"???
Oder die Kampfhundeverordnung - warum kommt sowas? Weil Hunde negativ aufgefallen sind. Und je lästiger sich Hunde in der Öffentlichkeit benehmen, desto größer wird die Lobby derer, die unterschreiben, wenn´s mal darum geht, daß jeder Hund irgendwann einen Wesenstest wird machen müssen, alle Hunde einen generellen Leinenzwang kriegen, oder die Stadt xy plötzlich 500,- € pro Hund Hundesteuer verlangt, oder weitere Rassen zu "Kampfhunden" erklärt werden. Und dann vielleicht sogar DEIN Hund. Aber die wollen das nicht verstehen, hab ich manchmal den Eindruck. Und hinterher sitzen sie da mit großen Augen und fragen sich mit Unschuldsmiene, wie es so weit kommen konnte.
Jeder Hundehalter schneidet sich also mit negativem Auffallen selbst ins eigene Bein - und die meisten sind so blöd (sorry..) und merken´s nicht mal - Hauptsache, ihr Hund hat seine Freiheit und kann sich ausleben.
Das ist aber ein Punkt, den die meisten nicht sehen, und den ich am wenigsten verstehe. Giftköder sind eine Sache (und ich hab auch schon oft so dahingesagt "wir Hundehalter brauchen uns nicht zu wundern, wenn einer Amok läuft, weil ihm dreimal täglich einer vor die Haustüre sch..., und die Leute das trotz Aufforderung nicht unterlassen" - auch wenn Giftanschläge de facto durch GAR NICHTS zu rechtfertigen sind-aber ich verstehe die Beweggründe, die jemanden dazu bringen könnten, solch kranke Dinge durchzuführen.) - aber der eigene Alltag, den man sich damit schwerer macht als unbedingt nötig, ist doch viel wichtiger, denn man muß dann tagtäglich mit den selbstverursachten Einschränkungen leben. Und, bytheway - gibt es was Schöneres als ganz gelassen spazierengehen zu können, ohne dauernd nach dem Hund schreien zu müssen? Man muß sich anfangs ein bißchen Mühe geben mit dem Erziehen, ok - aber wenn der Hund mal die Grundregeln des Benimms intus hat, muß ich nimmer panisch hinter jede Ecke gucken, ob wer kommt, der vielleicht angesprungen werden könnte, oder aufpassen, daß kein Jogger verfolgt wird - das kommt doch auch mir selbst zugute, weil der Spaziergang dann in den folgenden Jahren wesentlich entspannter und streßfreier für Hundi UND mich verlaufen kann.
Insofern verstehe ich die Rücksichtslosigkeiten erst recht nicht, die solchen Appellen zugrundeliegen. Klar - kein Hund ist perfekt. Aber wenn mein Hund MAL wen anspringt, weil ich net aufpasse, und ich pflück ihn dann umgehend runter und entschuldige mich tausendmal, ist das was Anderes, als wenn der jeden, der vorbeikommt, belästigt. Bremse ich den Hund aus, der am Gartenzaun kläfft, freuen sich die Nachbarn und bedanken sich. Lasse ich den dauerkläffen, habe ich vielleicht momentan Ruhe, weil ich nicht erziehen muß, dafür aber irgendwann dreifach Streß, wenn sich die Nachbarn zusammenrotten, weil der Hund alle nervt.... ;-)
Das Ding hier im Forum zu posten, ist allerdings irgendwie nicht der richtige Platz, denn die meisten hier versuchen doch, den Hunden einigermaßen Benehmen beizubringen, sodaß sie im Alltag nicht negativ auffallen, bzw. arbeiten mit ihren Hunden (die sie z.T. schon auffällig übernommen haben) hart daran, selbiges zu verbessern, und sind hier, um Hilfe zu holen, solche Baustellen in den Grifff zu kriegen. Aber eine Idee wär´s vielleicht, gerade für Newcomer so ne Liste mit Grundregeln für das Zusammeleben (eben mit der Begründung, daß man sich langfristig ins eigene Fleisch schneidet, wenn man dauernd Grenzen überschreitet) in die knowledge-base zu stellen? ;-)
Sorry, ich hab leider den "DANKE"-Button noch nicht gefunden
Danke für Deinen Beitrag, so war meiner gemeint