Beiträge von Ginger74

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    In Anbetracht des Alters des Hundes würde ich evtl gar nicht mehr so viel an Training machen, sondern eher versuchen mit Management und Händling versuchen ihm noch ein paar schöne Jahre zu gestalten.


    Ich will ihn auch nicht überfordern, aber es sind grade das mit dem Alleine bleiben nunmal ein wichtiger Faktor,eine Rundumbetreung ist auch bei meiner vielen Zeit,die ich mit dem Hund verbringe leider nicht drin.
    Ich bekomme dieses Wochenende die Box und werde es mal damit probieren...vielleicht greift einfach das Wohlfühl.Höhlen.Prinzip bei ihm ;)

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    Hast du den Hund mal körperlich vom TA durchchecken lassen?

    Ja soweit ist alles gut, er hat zwar ein wenig Geräusch in der Lunge aber da kann einiges dran sein bzw. er ist soweit fit damit.
    Man muss bedenken, dass man natürlich jetzt alle möglichen Analysen durchführen könnte,aber ich bin eher dafür das Wichtigste abzuklären und bei akuten Situationen zu handeln. Impfung Wurmkur usw. sind natürlich standardmäßig gemacht worden bzw. werden gemacht.

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    Wenn der Hund erst nach einem Monat damit anfing, kann es durchaus Kontrollverhalten dir gegenüber sein, es kann aber auch sein, dass sich in der Zeit etwas verändert hat, was ihm das alleinbleiben erschwert.

    Ich denke, dass er nach dieser Zeit einfach "angekommen" ist und plötzlich gemerkt hat, dass er nun hier zuhause ist...hätte eigentlich gehofft, dass ihn das eher weiter beruhigt und er gut alleine bleiben kann mit dem "Wissen" aber anscheinend eher nicht.

    Na ja die Kette beginnt ja schon damit, dass er auf Hab-Acht ist sobald ich das Zimmer verlasse...er verknüpft das sofort mit: Ich muss folgen und "kontrollieren" was sie macht!
    Ich sehe bei ihm schon ein Zusammenhang mit Folgen dürfen und nicht alleine bleiben können, da es nach meinen Beobachtungen genauso schlimm für ihn ist, alleine im Zimmer und alleine in der Wohnung zurückgelassen zu werden.
    Solange ich anwesend bin, er mir folgen kann oder nicht unbedingt mitbekommt, dass ich ihn alleine lasse bzw. eine andere Person statt mir da ist, ist das für alles ok. Ich denke, dass es nicht unbedingt einfacher für ihn wird zu verstehen, dass es ok ist ohne mich zu sein, wenn er mir überall folgen darf.Da würde ich es lieber konsequent machen und nur nach Aufforderung darf er mitkommen.

    Danke für die Tips :D

    Das mit dem "Nicht-alleine-bleiben-können" hat nach ca. 4-5 Wochen angefangen also schon vor etwas mehr als 4Monaten.Ich glaube,dass er dann erst wirklich gemerkt hat, dass ich zu seinem Rudel gehöre und er ein schon ein Stück weit verinnerlicht hatte, dass er hier bleibt. Er ist quasi direkt von der "Ignoranz" in die Verlustangst gesprungen. Leider hat es sich immer verschlimmert, obwohl ich versucht habe direkt zu unterbinden, dass er mir folgt und überall mithinkommt. Aber offensichtlich hat ihm das nicht das sichere Gefühl gegeben was ich ihm vermitteln wollte :(

    Er hat am meisten Probleme wenn er mitbekommt, dass ich ein Zimmer verlasse,nicht unbedingt, dass ich weg bin. Das ist immer ein heikler Moment: Egal wie tief er pennt, sobald er mitbekommt, dass ich die Zimmertür öffne ist er in Alarmbereitschaft.
    Ich werde es einerseits mal mit einer offenen großen Transportbox probieren und evt. mit Hoömepathischen Mitteln, die ihn beruhigen...vor den Pheromonen hab ich noch ziemlichen Respekt!ich hatte auch schon an Rescue-Tropfen gedacht,vielleicht hat da jemand schon gute Erfahrungen mit gemacht?!

    "Wegen der Artgenossen: Irgendwie hört es mich für mich so an, als würde er gerne, weiß aber nicht, wie."
    Genau diese Beobachtung habe ich auch gemacht! Er ist eigentlich nur richtig aufgedreht, wenn er "draussen" auf andere Hunde trifft und er zeigt dieses extreme Verhalten bei direktem Kontakt.
    Sobald er im Haus ist (ob bei mir oder woanders) und ein anderer Hund mit dazu kommt,leg ich ihn ab und dann ist auch Ruhe (er schläft dann meistens einfach ein), dazu muss ich ihn aber auf seine Decke schicken und Bescheid geben, dass er entspannen kann, sonst wird er ebenfalls aufdringlich.

    Das mit dem freilaufen im Garten hab ich bisher nur in meinem ausprobieren können, daher fände ich eine professionelle Aufsicht plus einen charakterstarken und klaren Hund als "Versuchskaninchen" sehr gut. Ich hoffe mal auf die Trainerin,die ich kontaktieren möchte, am Ende muss ich dann doch etwas Geld investieren, das wäre es mir wert!
    Leider sind die meisten Hunden meiner Bekannten recht jung/aufgedreht oder wuselig, was nicht grade einen beruhigenden Effekt auf Riu hat ;)
    Die Infos,die ich von seinen Lebensumständen in Italien kenne, sind recht dürftig: Er war allein im Gehege.Ob und wie oft er Kontakt zu anderen Hunden hatte,weiß ich nicht...so wie er sich benimmt, schätze ich mal, wenig.
    Ich versuche nochmal rauszufinden, wie der Kontakt dort abgelaufen ist.

    Was ich noch vergessen hatte ist, dass er zu Menschen generell sehr sehr aufgeschlossen und lieb ist!Der typische Dauerschmuser,von daher könnte ich mir nicht vorstellen, dass er sich in seiner vorigen "Wohnsituation" wohlfühlen würde. Ich erwarte auch nicht, dass der Hund von heute auf morgen oder jemals perfekt alles lernt und aufnehmen kann. Ich bin schon super zufrieden mit dem was wir zusammen erreicht haben und er ist super lernwillig und will es "richtig" machen. Mein Vorstellung ist auch nicht, dass er 5Stunden alleine bleibt und sich mit allen anderen Artgenossen versteht...muss er nicht und wäre utopisch. Ich würde mir nur wünschen, dass er weniger Stress hat und dass ich mir relativ sicher sein, den Hund mit meinem Verhalten zu unterstützen und nichts destruktives zu tun ;)

    Danke schonmal für Eure Antworten!
    Ich lebe zwar in der Stadt (ob man Gießen jetzt als Großstadt bezeichnet,würde ich mal dahin gestellt lassen ;) ) aber mit einem großen Garten,in dem er sich auch jeden Tag unter Aufsicht natürlich ohne Leine austoben kann.
    Mir sind viele Hundebegegnungen eher auf dem "Land" bzw. ländlicher Umgebung,die hier in 15min erreichbar ist, aufgefallen.Hier innerhalb der Stadt eher weniger bzw. auch kontrollierter,da eigentlich alle ihre Hunde an der Leine haben und man sich gut ausweichen kann.
    Das ich nicht der "perfekte" Platz bin könnte durchaus sein,aber ich bin leider der einzige zurzeit :( da gibt es leider nicht wirklich viel dran zu rütteln. Das Alleine bleiben und das weitere Problem müsste er dann ja auch woanders lernen=lösen ,außer man hält den Hund so wie vorher..außerhalb des Hauses und ohne andere Hunde.
    Ich würde mich natürlich freuen, wenn er mehr Möglichkeiten hat wie bei mir,ich versuche trotzdem mittelfristig die Probleme zu lösen. Danke für den Forumstip und auch die Webseite , da werde ich mal recherchieren,auch wenn es natürlich noch das Vetorecht des Vereins gibt, Riu ist ja auf Pflegestelle bei mir. Ach ja und bei einer Trainerin habe ich nächste Woche ein unverbindliches Gespräch,mal schauen was sie mir raten wird.
    Viele Grüße

    Hallo zusammen,

    nachdem ich mich mir einige Zeit "inkognito" das Forum durchgelesen habe, habe ich heute beschlossen beizutreten und auch aktiv zu schreiben.
    Ich hab seit ca. 5Monaten einen 13jährigen kastrierten Bracken Rüden aus Italien bei mir als Pflegestellenhund.Riu wird sehr wahrscheinlich bei mir bleiben,einerseits weil ich ihn ins Herz geschlossen habe aber auch weil seine Chancen nicht sehr gut stehen aufgrund seines Alters und seine Anforderungen an sein Zuhause.
    Er kam nach 10Jahren schlechter Haltung bei einem Jäger und 3Jahre Aufenthalt bei einer Tierschützerin in Italien zu mir, da er dort aufgrund von Krankheit der Frau nicht mehr bleiben konnte.
    Dort hatte er zwar nur alleine sein Areal,da kein passender Artgenosse gefunden wurde,er wurde aber gut versorgt und ist soweit fit und gesund. Riu wohnt somit bei mir zum ersten Mal in seinem Leben mit einem Mensch zusammen und wird "sozialisiert".
    Dementsprechend haben wir beide mehrere "Baustellen" gleichzeitg anzugehen und ich würde mich über Eure Tips und Denkanstöße freuen! Da ich ahnte was auf mich "zukommt" und ich weiß, dass es viele Ansätze und Wege gibt mit Schwierigkeiten umzugehen in der Hundesozialisation und Erziehung probiere ich sehr viel aus,manches funktioniert...manches scheiterte und wird wahrscheinlich auch noch scheitern

    Ich versuche hier in kurzer Form mal unsere aktuellen "Stressfaktoren" darzustellen.
    Das größte und dringlichste,aber auch gleichzeitg arbeitsintensivste Problem ist, dass der Gute nicht alleine bleiben kann....zurzeit gehen 5Minuten (das reicht zum Kaffee machen oder auf Toilette gehen).
    Anfangs ist er super damit klar gekommen, wenn ich über längere Zeit nicht da war oder er in meinem Schlafzimmer bleiben sollte, wenn ich in der Wohnung unterwegs war.
    Leider war das nach vier Wochen vorbei: jetzt bellt er sich in Panik, auch nach 10Minuten schon. Ich habe dann quasi wieder auf Null zurückgespult und mit ihm Liegen bleiben auf seinem Platz wenn ich aus dem Raum gehe geübt mit offener und geschlossener Tür,mit Leckerchen wenn er mal liegengeblieben ist und auch ohne die andere Strategie ohne ihn groß zu beachten,ihn mit Ochsenziemer was zum Kauen gegeben, Radio zur Ablenkung eingeschaltet, Kopfarbeit vorher damit er danach richtig groggy ist....
    wir haben schon einiges durch mit dem Ergebnis, dass er trotzdem sobald ich die Tür öffne von den Raum in dem wir sind, er sofort wach ist und mir hinterher will :/
    Glücklicherweise habe ich recht viel Zeit, da ich Studentin bin und am Wochenende abends arbeite (dann bleibt er ab und zu alleine bzw. dann habe ich jemanden zum Gesellschaft leisten für ihn),aber schon Duschen oder mal schnell zum Supermarkt bedarf viel Organisation,zumal ich nicht jeden Tag jemanden finde, der auf ihn aufpasst...Uni fällt zurzeit flach,auch ungünstig :verzweifelt:
    Letzte "Chance" sehe ich ihm durch eine offene Transportbox etwas mehr Sicherheit zu geben, dass er gar nicht mehr in seinen Kontrollmodus kommt....

    Zweite größere Baustelle ist sein Verhalten gegenüber anderen Hunden.
    Ich würde es mal als "soziopathisch" bezeichnen: Er freut sich wie Oskar, ist am Schwanzwedeln und wenn dann der direkte Kontakt mit Schnüffeln u.ä. zustande kommt, springt er auf einmal auf die anderen Hunde drauf und fängt einen Kampf an,ich verschönige es nicht, dass was er macht ist assoziales Verhalten...ich versuche seitdem dies ein paar Mal passiert ist (egal ob Männchen, Weibchen, größer,kleiner, ruhiger oder auch wuseliger Charakter) das zu vermeiden, da ich es nicht verantworten möchte. Ich habe auch schon mit einer Freundin die eine größere Labradorhündin hat die beiden frei laufen gelassen (er darf nur in eingezäunten Gelände abgeleint werden) und da war es dasselbe...liegt höchstwahrscheinlich auch nicht an der Leine oder an mir.
    wir haben zwei Hunde mit denen wir ab und zu mal ruhig spazierengehen, das dauert dann aber minimum 25-30Min. bis er sich beruhigt hat, auch wenn oder weil es nur Sichtkontakt und nebeneinander herlaufen gibt...er projiziert seine Ungeduld und Aufgeregtheit dann oft gar nicht auf den anderen Hund, sondern schnüffelt wie wild und zieht konsequent an der Leine.
    Das ist für mich mit einem 24kg Hund nicht sehr muskelschonend ;)

    Seit ca. einer Woche passiert es Minimum ein Mal am Tag, dass nachdem er gefressen hat das Bein in der Wohnung hebt und richtig pinkelt, nicht markiert! Eigentlich hatte ich ihn auch schon stubenrein und er hat höchstens mal gepieschelt, wenn er Stress hatte, wenn ich nicht im Raum war.

    Ich habe das Gefühl,dass dies auch mit dem "Alleine sein" zusammenhängt, dass er vielleicht nach dem Fressen erstmal gar nicht mitbekommt, dass ich da bin....die 13 Jahre machen sich ja schon ab und zu bei ihm bemerkbar wenn er etwas verwirrt ist :rollsmilie3:

    Da ich mir ein wenig auch den "Frust" von der Seele schreiben wollte, freu ich mich auf jeden Fall über Anregungen und auch über Verweise zu schon bestehenden Themen und Antworten dazu :smile: