Beiträge von Lillilotta

    Gerade die Zuchtfrage ist nicht so leicht zu beantworten.
    Ich kenne einige,die Pilot noch zu seinen Lebzeiten erlebt haben und natürlich einige seiner Nachkommen.
    Charakterlich würde ich sagen viel Luft nach oben,aber würde irgendjemand ernsthaft behaupten,dass er nicht in die Zucht gehört hätte?
    Ich selbst bin lange eine Riccionestute geritten,die mit 4 Jahren komplett irre war. Letzten Endes war sie einfach nur ein Spätzünder und hat sich,als sie die Zeit bekommen hat,ganz toll entwickelt.
    Ab ca. 7/8 Jahren war sie absolut klar im Kopf.


    Ich selbst würde aber wohl auch kein Tier behalten,vor dem ich nachhaltig Angst hätte. Ich würde aber immer dafür sorgen,dass es an die möglichst geeigneten Leute gerät und mir ein Vorkaufsrecht einräumen lassen.
    Die Stute mit 4 Jahren in Rente zu schicken,kann es ja irgendwie auch nicht sein.

    Ich muss auch ehrlich sagen - Z&B und Clickern und co hilft nicht bei allen Hunden weiter. Meinem ist ein Click egal und Z&B auch nicht so das Nonplusultra. Das hilft vielleicht bei Pöbelansätzen.. aber bei so ritualisiertem Verhalten wirds nicht leicht mit sowas zum Hund durchzukommen. Wohnt man dann in einer Stadt, ist das quasi unmachbar,

    Eine meiner Hündinnen ist (wahrscheinlich) eine Herderhündin aus dem Tierschutz und war von Pöbelansätzen weit entfernt. Man könnte es eher als komplettes Ausrasten bezeichnen ;-)
    Bei ihr hat Markertraining (mache ich eh,nicht nur bei Problemverhalten), Zeigen und Benennen und das Auftrainieren von Alternativverhalten zum Erfolg geführt.
    Dazu wohne ich mitten im Ruhrgebiet,es ist also auch in der Stadt durchaus machbar.
    Für die Anfangszeit hat das für mich bedeutet,dass ich für jeden Spaziergang rausfahren musste und das zu Uhrzeiten,in denen ich oft lieber im Bett im Bett gelegen hätte :D
    Runden hier im Viertel oder in bei Hundlern beliebten Gegenden gab es nicht mehr.
    Spaziergänge am Wochenende wenn schönes Wetter angesagt ist? Tja,hieß für mich sehr! früh morgens und spät abends raus in die Pampa und dazwischen nur in den Garten...
    Sowas ist ja nicht für ewig. Meist macht man sehr schnell Fortschritte.
    Heutzutage sind Fremdhundebegegnung an der Leine völlig entspannt. Auf dem Platz legt sie sich in den Wartezeiten sogar hin und döst,sofern Fremdhunde den nötigen (ca.3-5 m) Abstand haben.
    Das hätte ich lange Zeit niemals für möglich gehalten und wäre auch mit weitaus weniger total zufrieden gewesen.
    Sofern ein Fremdhund in uns reinknallt oder Fremdhundkontakte im Freilauf bedeuten für mich,nach wie vor,Management.
    Sie ist also nicht völlig zum Schäfchen mutiert :-)


    die meisten Hundehalter haben nämlich weder das Interesse noch den Drive dazu, sich mit Clicker, Alternativverhalten, intermediären Brücken und so fort zu beschäftigen.
    Da geht es um schnelle und einfach umsetzbare Methoden, die den Hund für die Besitzer und die Umwelt händelbar und ungefährlich machen.

    Müssen sie auch gar nicht,deswegen suchen sie ja schließlich einen Trainer auf.
    Ab dem Zeitpunkt ist es Sache des Trainers, seinem Kunden einen Lösungsweg aufzuzeigen. Das Wissen muss der Kunde sich nicht selbst anlesen oder erarbeiten.
    Und dieser Lösungsweg hätte hier positiv sein sollen,meiner Meinung nach.
    Oft führen aversive Methoden nämlich nur kurzfristig zum Erfolg und wie oft hört man dann,dass das urspüngliche Verhalten verstärkt zurückkommt? (..."ne Zeitlang war es gut,doch dann auf einmal ist er plötzlich wieder total ausgerastet"...)


    Und,wie gesagt,zumindest im städtischen Raum bedeutet eine unterdrückte Leinenaggression nicht nur ein wenig Stress für den Hund.
    Und Stress ist ungesund und macht krank.
    Ausserdem soll eine Spaziergang für den Hund (und den Menschen)doch Spaß und Entspannung bedeuten,zumindest habe ich den Anspruch für mich und meine Hunde.

    Das Thema "Aggression" ist zunächst einmal zu vielschichtig um da eine Pauschallösung zu nennen. Zumal es für die reine Leinenaggression ja auch schon mehrere Auslöser gibt (Frust,Unsicherheit,Unverträglichkeit mit Fremdhunden...),die unterschiedlich angegangen werden müssen.
    Als grundsätzliche Werzeuge würde ich einfach mal Clickern,Auftrainieren von Alternativverhalten,Zeigen und Benennen und die Intermediäre Brücke in den Raum werfen.
    Grundsätzlich ist es aber so,dass es bei den meisten Hunden wichtig ist,den Stress rauszunehmen.
    Das bedeutet bei Leinenaggression,dass man sich Gegenden suchen muss, in denen man nur wenige Hunde trifft.
    Trifft man nämlich alle paar Meter einen Hund,ist das Stresslevel beim Pöbelnden kontinuierlich so hoch,dass Trainieren kaum einen Sinn macht.
    Wenn man stark gestresst ist,lernt man schlecht,ist beim Menschen ja nichts anderes.
    Ich selbst komme aus dem Ruhrgebiet,weiss also,dass dies allein schon Aufwand und Zeit bedeutet.
    Aber es lohnt sich und man macht wirklich schnell Fortschritte.
    Das Training setzt nämlich nicht erst da an,wo der Hund schon ausser sich ist und nicht mehr ansprechbar,sondern da,wo er die Nähe des anderen Hundes gerade noch erträgt.
    Bei vielen Hunden bedeutet das anfangs 30-40 m Entfernung...


    Ganz davon unabhängig,gehört ein Hund mit Beschädigungsabsicht gesichert,d.h. Maulkorb ist Pflicht. Egal nach welcher Art des Trainings.
    Und man muss auch einfach akzeptieren,dass manche Hunde Fremdhunde nie mögen werden. Müssen sie ja auch nicht.
    Man kann aber dafür sorgen,dass sie niemanden verletzten.
    Meiner Erfahrung nach gehört da oft Training und Management zu.
    Und Geduld...Es wird nämlich anfang auch Tage geben,an denen es mal nicht so läuft. Wie immer im Leben.
    Da ist es dann wichtig,dass der Hund gesichert ist und man am nächsten Tag einfach unbeirrt weiter trainiert.


    Und jeder Hund,der Fremdhunde nicht ausstehen kann,kann ja trotzdem lernen,sich an der Leine zu benehmen.

    Oft ist es aber so,dass das für den Menschen eine größere Strafe ist,als für den Hund.
    Warum sollte man es also tun? Und die Reaktion der Frau war ja auch eher in die Richtung ,dass sie das nicht so toll fand.
    Gerade Kontaktliegen und Kuscheln ist super für die Bindung.
    Solange der Hund sich anstandslos aus dem Bett oder von der Couch schicken lässt, ist doch alles in Ordnung...
    Leider glauben viele Menschen aber immer noch,dass Hunde,die auf dem Sofo liegen,oder zuerst durch ein Tür wollen,etc.pp. "dominant" sind und gedeckelt werden müssen.
    Und diese veralteten Vorurteile werden durch solche Sendungen noch bestärkt und das finde ich extrem schade.


    Ich bin auch niemand,der zu 100% positiv trainiert,aber gerade Leinenaggression ist so ein Problem,wo es m.E. absolut Sinn macht.
    Zum einen führt es hervorragend zum Ziel und zum anderen bewirkt es,dass Hundebegegnungen den eigenen Hund irgendwann nicht mehr stressen.
    Und sorry,aber weder ein hervorgerufenens Meideverhalten noch die Reizangel sind stressfrei für den Hund.


    Wenn man irgendwo in der Pampa wohnt,wo man nur alle paar Tage eine Hundebegegnung hat,mag es eventuell noch vertretbar sein,aber die meisten von uns werden doch eher in der Stadt leben.
    Und da finde ich es sehr bedenklich,wenn der Hund bei jedem Spaziergang gestresst wird. Aversive Methoden mögen teilweise dazu führen,dass der Hund nicht mehr pöbelt,aber sie nehmen ihm den Stress nicht.

    Ich fand die Folge einfach nur gruselig.
    Gerade Leinenaggression kann man wunderbar positiv trainieren.
    Und dass es keinen Einfluss auf die Erziehung nimmt,ob der Hund ins Bett oder aufs Sofa darf,müsste sich doch langsam mal rumgesprochen haben...

    Danke dir.
    Haltern wäre etwas weit. Hast du dir Gelsenkirchen auch angesehen? Wie war das?