Ich hab auch einen bemerkenswerten Satz, den die Person sogar schon zweimal gebracht hat
Eigentlich ist der ganze Typ bemerkenswert...
Es gibt hier einen Mann mit dickem Boxer, der aber ein schlechter Esser sein soll, das Trockenfutter bleibt tagelang im Napf liegen weil Hundi das nicht mag, also gibts das "gute, teure" Dosenfutter von Rinti und ab und an ein oder zwei gebratene Rinderherzen und natürlich die leckeren Leckerlistangen vom Aldi und co. und dann auch immer gleich ne ganze Stange (und wer weiß wie viele davon auf einem Spaziergang). Und er macht sich ja sooo viel Gedanken um die Fütterung, weil der ja sooo mäkelig ist.
Zolly ist übrigens zu dünn, ob das denn noch normal ist. Der hält mich wahrscheinlich für nen Tierquäler, weil ich mal gelacht und gesagt hab, klein-Specki hier ist auf Diät, die ist zu dick. Fand er schlimm, der arme Hund.
Nun ist der Typ jedesmal erstaunt, dass Zolly so unsicher ist und zwar Leckerchen nimmt, dann aber einen Satz zurück macht und sich nicht streicheln lässt (abgewöhnen, dass er ihr Leckerchen gibt kann ich nicht, der macht das teilweise heimlich, bei anderen Hunden auch mal übers Hoftor hinweg, so dreist ist er). Jedenfalls ergibt sich dann folgender Dialog:
Er: "Hat die immer noch so Angst?"
Ich: "Ja..."
Er: "Wie alt ist die denn jetzt?"
Ich: "Drei."
Er: " Und wie lang hast du die?"
Ich: "Zweieinhalb Jahre." (Das letzte Treffen mit dem ist zum Glück schon was her)
Er: "Und dann ist die immer noch so?"
Ich: "Super souverän wird die auch nicht werden."
Und jetzt kommts: "Also bei mir wäre die ja ganz anders! Ich kann total gut mit Hunden, die mögen mich alle. Wenn ich die jetzt für zwei Wochen hätte wäre die danach ganz anders." Ja klar, deshalb übe ich auch seit drei Jahren Begegnungen mit dem Hund...

Ich würde dem ja großräumig aus dem Weg gehen, aber Zolly mag den Rüden total gerne, vor dem Besitzer hat sie Angst (soviel zu "mich mögen ALLE Hunde"). Abgesehen davon, dass so Bemerkungen auch weh tun, weil man sich ja auch selbst fragt, was man anders machen kann, dass der Hund lockerer wird und ob sie es woanders nich besser hätte (irgendwo auf einem großen eingezäunten Grundstück in der Wallachei mit ein paar anderen souveränen Hunden zur Orientierung, statt hier in der Kleinstadt mitten im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet).
Hab das einer Bekannten erzählt, die meinte dann, klar wäre Zolly bei dem anders, den hätte sie doch schon zweimal dabei gesehen wie er seinen Hund geschlagen hat. Außerdem sei sein Hund auch nicht ohne, der hätte auch schon andere Hunde gebissen, was wohl das eine Mal der Grund dafür war, dass der Typ auf ihn eingeschlagen hat.
Der Typ ist aber eh grandios. Ich hab mal versucht ihm zu erklären, was ein Deprivationssyndrom ist und dass ich vermute, dass das bei Zolly aufgrund ihrer Zwingeraufzucht mit extrem wenig Input (Riesentierheim in Rumänien) durchaus vorliegen könnte. Da hat er mich skeptisch angeschaut und gefragt, wer mir denn so nen Scheiß erzählt hat und dass ich nicht alles Glauben soll, sowas gäbe es nicht, hätte er noch nie gehört. Ich hab dann gemeint, dass ich Erziehungswissenschaften studiert habe und dass es das durchaus auch bei Menschen gibt, Kaspar Hauser und so. Hat er mir nicht geglaubt
Depp, Haken dran und fertig. Zum Glück seh ich den nur so selten.