Nova ist zwar mein erster eigener Hund, aber in der Familie hatten wir immer Hunde. Die waren alle eher eigensinnig, wenig "Kooperationsbereit", haben lieber ihr eigenes Ding durchgezogen. Und auch nicht alle waren Gut erzogen, die liefen halt nebenher.
(Pudel, Schäferhund-Collie-Mix, Neufundländer, Spitze, Undefinierbarer sehr großer Mix aus einem Ups-Wurf vom Autoplatz, Labrador [der -- & der Schäfer-Mix-- war natürlich sehr "einfach" im Vergleich], Jack-Russel-Terrier-Lhasa Apso-Mix und Kangal-Mix)
Momentan hab ich den Vergleich zwischen
1. "Will gefallen"
2. "wenn ich Bock habe und du ein Leckerchen, mach ich es.... vielleicht"
und durch eine Freundin noch einen 3. "Ich mach mein Ding, mir egal, was du machst. Mach dich ruhig zum Affen ich geh dann mal da schnüffeln und schaue ob ich was interessanteres finde".
1. halt meine DSH.
2. den Kangal-Mix meiner Mutter
3. ehemaliger Straßenhund einer Freundin.
Mit 2 und 3 käme ich auf Dauer nicht zurecht.
Change ist so, wenn der was nicht will und keinen Sinn darin sieht, macht er es nicht. Da kann man mit der besten Wurst wedeln oder sich sonst wie zum Affen machen, keine Chance. Mit Spielzeug ist er nicht zu motiviere, wieso auch.. Er ist auch eher ein 1-Mann-Hund. Ist eben der Hund meiner Mutter, und auf die hört er Gut.
Kuscheln? Nur am Kopf wenn du mich nicht zu intensiv anschaust. An der Seite gerne immer wenn ich mich bei dir anlehne.
Ich habe den Eindruck, bei mir macht er vieles nur um mir damit einen Gefallen zu tun. Pfötchen geben fand er überflüssig, hat es mit viel Geduld damals aber doch gelernt obwohl er eben keinen Sinn darin sah.
Gemacht hat er es allerdings nur, wenn er gerade Bock darauf hatte.
Wenn er meldet, muss man schon 4 oder 5 mal sagen dass es reicht.
Wenn er keinen Bock hat, legt er sich hin und ist nur schwer zum weiter gehen zu bewegen.
Jagdtrieb war, als er Jünger war, auch so eine Sache. Hat er einen Hasen gesehen, durfte man erst mal warten bis er kein Interesse mehr an der Verfolgung hatte. An Mäuselöchern hätte man ihn wohl auch stundenlang abstellen können um ihn später wieder abzuholen.
Beim 3. "verzweifele" ich gefühlt schon nur beim zusehen...
Er ist sehr selbstständig. Nicht ableinbar, sobald er merkt die Schleppleine wird nicht festgehalten, ist er erst einmal weg und es dauert, bis man ihn wieder hat, der rennt so schnell, das man nicht hinterher kommt. Gerne auch einfach über Straßen, weshalb er eben an der Schlepp läuft.
Er hat ziemlich starken Jagdtrieb.
Wenn ihm zu heiß zum laufen ist, legt er sich in den Schatten und es braucht eine menge "Überredungskraft" um ihn zum weitergehen zu motivieren.
Er prollt... Hunde (vor allem andere Rüden), Radfahrer, Kinder auf Laufrädern, Ältere Männer und weiteres werden angegangen und das auch gerne mal "unvorhergesehen". 3 Radfahrer lässt er ohne murren vorbei, den 4. geht er bellend an.
Leckerlies sind eine Motivation, aber eben auch nicht immer. Beim Fotografieren ja, und beim Tricksen auch, aber wenn er da keinen Bock mehr hat, macht er eben nicht mehr mit. Bälle und Co interessieren ihn nicht die Bohne.
Seine Familie würde ihn sicher noch mal anders beschreiben, das ist halt nur das, was ich mitbekomme bei gemeinsamen Runden.
Unsere vorherige Familienhündin (Terrier-Mix) war ähnlich wie der von meiner Freundin. Absolut nicht ableinbar, hat ihr Ding gemacht, war extrem Stur, hat gemäuselt und Kaninchen gejagt wie Sau und jede Situation genutzt um abzuhauen und ist dann auch direkt in Brombeeren und dichte Gebüsche rein, wo man nicht hinterher kam.
Zusammenarbeit mit dem Menschen war nicht ihr Ding.
Leckerlie und Spielzeug waren keine Motivation für sie zur Mitarbeit. Verbales Lob? "Joa, hab's gehört, ist mir egal".
Kuscheln? Nur wenn sie gerade wollte.
Sie hat mich damals regelmäßig an den Rand des Wahnsinns gebracht und ich habe meistens Stunden damit verbracht sie wieder einzufangen.
Ich erinnere mich da immer gern an einen Spaziergang, bei dem sie mir, wie leider oft, abgehauen ist. Ich hatte keinen Nerv sie zu suchen und bin weiter gegangen in der Hoffnung, sie würde schon hinterher kommen. Pustekuchen. Nach gut 1 Stunde, auf dem Rückweg, habe ich sie gerufen, sie kam natürlich nicht. Als ich mich zufällig umdrehte sah ich wie sie gerade den Weg kreuzte und schon wieder ins nächste Gebüsch verschwinden wollte. Nur dank der dünnen Schlepp die sie immer trug, konnte ich sie wieder einfangen. Die wäre wohl auch die ganze Nacht dort geblieben... Für sie waren Spurensuchen, jagen und alleine auf Streifzüge gehen einfach das aller Größte. Das kleinste Loch im Gartenzaun wurde zum abhauen genutzt und wir mussten den regelmäßig kontrollieren.
Nein, so etwas liegt mir absolut nicht.
Ich bin froh, um diese Erfahrung und habe sie natürlich auch geliebt, gezielt würde ich mir so einen Hund jedoch ganz sicher nicht ins Haus holen.
Hm, und Nova... die lässt sich selbst mit einem wehenden Grashalm motivieren. Ball ist und bleibt aber die beste Belohnung und auch verbales Lob reicht oft aus. Mit der Beißwurst jedoch kann ich wedeln wie ich will, die findet sie total doof und macht für die nicht mal sitz.
Wenn sie meldet, reicht es, 1 bis 2 mal zu sagen das es genug ist und sie lässt es.
Kuscheln? Immer doch!
Sie läuft die meiste Zeit ohne Leine, achtet beim Spaziergang sehr Gut auf mich, was ich mache und wo ich entlang gehe. Sie achtet sehr auf meine Stimmung und versucht auch meistens, alles richtig zu machen, was beim Tricksen oft nervt, weil sie, wenn sie etwas nicht versteht erst einmal alles abspult.
Dennoch hat sie auch einen eigenen Willen und stellt nicht ihr Denken aus, nur weil ich gerade etwas von ihr will. Kein "Kadavergehorsam".
Sie befolgt Kommandos nicht komplett blind, sondern wägt auch ab, ob es sich lohnt. Macht für sie etwas keinen Sinn, braucht es eine Weile um sie zu überzeugen, klappt aber eben auch nicht immer.
Platz bei nassem Boden? Naja, beim 5. mal... vielleicht... wenn du ganz lieb bitte bitte sagst und schon mal den Ball auspackst.
Wenn sie gerade an einer interessanten Stelle schnuppert, muss ich halt mal warten, da kommt sie nicht sofort beim ersten Ruf fröhlich angesaust und "fragt nach" was sie denn für mich tun kann.
Wenn auf einem Feld Krähen sitzen, geht sie die erst mal aufscheuchen und schaut erst danach, ob ich was besseres zu bieten habe.
Wenn sie keinen Bock hat, macht sie auch eher nichts, was ich von ihr möchte. Gebadet, bzw. abgeduscht werden? Nur solange hochwertige Leckerchen bereit liegen, sonst geht sie nicht mal mit einer Pfote in die Wanne.
Nur mir zuliebe? Pfff...
Sie arbeitet auch nicht einfach so mit jedem zusammen. Fremder Mensch sagt sitz? "Zeig mir erst das Leckerlie!" Sie führt es dann auch oft nur unsauber, oder eben gar nicht aus.
Dennoch ist sie eben viel, viel Kooperativer als damals die Terrier-Mix-Hündin oder der Kangal-Mix. Sie hat sehr viel mehr Spaß daran, etwas mit mir gemeinsam zu unternehmen und will eben gefallen, versucht alles richtig zu machen, was es mir um längen leichter macht. Und genau so was wollte ich, nach der Terrier-mix Dame haben. Einen Hund, der Freude daran hat, mit mir gemeinsam etwas zu machen, aber eben auch nicht wie eine Maschine sofort alles abspielt.
Und ja, das liegt mir eindeutig besser. Immer wieder gerne.