Beiträge von Sanjoka

    Für mich hört sich das auch nach Überforderung/Stress/Frust des Hundes in dem Moment an und dann zurückfallen in "alte" Handlungsweisen. Wenn dein Hund in der Vergangenheit schon vergleichbar reagiert hat, passt das ja.
    Ist ja zum Glück nichts passiert und ich hoffe, du bist jetzt nicht zu sehr verunsichert?
    Wegen der Reaktion von deiner Bekannten: Es ist schwer bis unmöglich, manchen Leuten zu erklären, warum man einem Hund ne Chance gibt, der nicht nur "lieb und brav" ist. Das kenne ich leider nur zu gut :/ Aber es lohnt sich, und unterm Strich habt ihr doch schon riesen Fortschritte erzielt, wenn ich das richtig verstanden habe :smile:

    Und wie läufts bei euch mit Amy und den "bösen" Menschen draußen momentan?


    Toll, dass Amy endlich Menschen gefunden hat, auf die sie sich verlassen kann und die mit ihr arbeiten :smile:
    Wie lange hast du sie jetzt? (sorry, falls ich das irgendwo überlesen habe).
    Wirst wohl nie rausfinden, was in der Vergangenheit war, aber so ist es eben. Nach vorne schauen und weitermachen, ihr scheint das doch gut hinzubekommen zusammen oder :gut:


    Und im Haus: Sei froh, dass Amy sich zurück zieht und nicht nach vorne geht. Rückzugsorte, wo sie sich sicher fühlt und nicht gestört wird hat sie ja bestimmt oder? Würde sie keinesfalls zur Kontaktaufnahme zwingen. Gib ihr Ruhe und Sicherheit und Zeit.
    Unterstütze, wenn sie sich an dir orientiert.
    Das Verhalten im Garten hört sich auch (noch) sehr unsicher an, naja berichte mal wie es sich weiterentwickelt :smile: Besser sie bleibt in deiner Nähe, als dass sie sich ihre Bestätigung holt indem sie alles am Zaun verjagt oder?


    Beobachte mal, ob sich das Verhalten an der Leine und ohne Leine stark unterscheidet. Oft reagieren Hunde ja an der Leine viel heftiger, da sie gezwungen werden ihre Wohlfühldistanz zu unterschreiten.

    Hallo liebe Verena,


    habe mich auch kürzlich hier im Forum angemeldet, weil wir auch so einen Kandidaten übernommen haben. Echt könnte auch unser Hund sein, was du da beschreibst, die Vorgeschichte ist auch nicht unähnlich^^


    Klar, vorab die Einschränkung: Ferndiagnosen übers Forum doof usw usw
    Aber für mich liest sich das wie 1a-Wachhundverhalten, würde ja auch zu den Rassen passen. (Territorium und Rudel bewachen, beschützen; Nicht-Rudelmitglieder kontrollieren/maßregeln/vertreiben)
    Zu deiner Titel-Frage: ein Hund, der Menschen/Tiere anknurrt und schnappt oder beißt zeigt ganz klar Aggressionen. Das ist zunächst mal nichts unnormales, sondern gehört eben zum Verhaltensrepertoire eines Hundes, es bedeutet folglich nicht, dass es ein "böser" Hund ist, der vielleicht sogar scharfgemacht wurde und jemand zerfleischen will.
    Dieses Hosenbeine/Ärmel packen und "wegziehen" ist mE typisch beschützender/bewachender Hund.
    Wenn ich dich richtig verstanden habe, geht er ja schon aktiv nach vorne, wenn ihm was nicht passt, und nicht nur, wenn er selbst bedrängt wird (??).
    Damit will ich das nicht Schönreden!


    Und so ein Verhalten schließt aber auch Unsicherheit/Ängste des Hundes als Motivation für das (Wachhund)Verhalten nicht aus! Denke, gerade Hunde mit so einer Veranlagung reagieren empfindlich auf Orts- und Besitzerwechsel.
    Dass er dieses Verhalten jetzt erst so massiv zeigt, ist nicht ungewöhnlich, anscheinend kommen "Secondhand-Hunde" oft erst so nach 3-4 Monaten so richtig im neuen Zuhause an und dann können durchaus solche Baustellen auftauchen (und wahrscheinlich war das Verhalten in Ansätzen auch schon da, aber nicht so massiv)


    So, nun ist diese Kombi Wachhund+Unsicherheit echt nicht ohne, denn die Veranlagung des Hundes wurde (wie bei uns) in der Vergangenheit offenbar nicht in sinnvolle Bahnen gelenkt. In unserem Fall ist das alles auch noch an Stress gekoppelt, schwer zu beschreiben.


    Da ist dann viel Management angesagt, damit sich das Verhalten nicht weiter verfestigt. Will ich mich echt nicht so weit aus dem Fenster lehnen, denn wir haben zwar schon viele Erfolge erreicht (bei uns war zB das Treppenhaus anfangs Horror), aber daheim haben wir auch noch keinen Durchbruch geschafft. Trainieren viel mit "auf den Platz und Bleib". Im Optimalfall begreift der Hund dann: "Ich kann/darf ja gar nix machen, Frauchen kümmert sich, och und eigentlich ist es auf meinem Platz doch auch ganz entspannt".Gibt da auch einige gute Beiträge im Forum dazu.


    Habt ihr mal überlegt, einen guten Trainer zu Rate zu ziehen, der für ein paar Einzelstunden zu euch kommt ?
    Bitte seid vorsichtig, wenn er alles über die Rangordnung erklären will so nach dem Motto "Der Hund ist euer Chef, sonst würde er das ja nicht tun" und dem nix anderes einfällt als Wasserflaschen und Rappeldosen zu werfen ;)


    Naja, das war jetzt seehr allgemein was ich geschrieben habe, aber vielleicht hilfts trotzdem bisschen weiter...


    Dann noch einen schönen Ostermontag, lass mal wieder hören, wie es läuft, freue mich immer über Erfahrungsaustausch :smile:

    Das hört sich doch schon viel positiver an als am Anfang deines Beitrags :gut:


    Zum Anspringen: Da stolpert man ja auch über diverse Meinungen - ich persönlich interpretiere das Anspringen mit Pfoten nach vorne in so einer Situation als ein "hier bin ich und wer bist du" (mehr oder weniger freundlich bzw unfreundlich gemeint und insgesamt eher respektlos, da frontal und distanzlos).
    Wir haben hier einen "Wachhund", der ist zwar nicht ängstlich, aber andererseits doch teilweise wieder unsicher u gestresst (schwer zu beschreiben, habe ich selber noch nicht durchschaut). Blöde Kombi. Der macht das auch gerne u je nach Sympathie durchaus auch mit Knurren :/
    Persönlich würde ich diese Mit-den-Pfoten-vor-Anspring-Kontrolle deswegen nicht zulassen/fördern.


    Wie verhält sich Amy denn daheim gegenüber Fremden?
    Mich interessiert immer die Unterschied zwischen Angst- und Wachhundverhalten, jetzt wo ich mich wegen meinem Hund so damit auseinandersetzen muss :|

    @ Icephoenix: Ja über das Streicheln oder nicht kann man sicher diskutieren, das ist wieder der Fluch und Segen des Forums: Super, um Erfahrungen auszutauschen, aber was in der konkreten Situation bei Hund+Halter am allerbesten wäre, wird sich nicht ganz klären lassen :roll:
    Danke auf jeden Fall für die Gegenmeinung diesbezüglich, hab schon passiv einige super Beiträge von dir gelesen :smile:


    Kann nur von meinen Erfahrungen sprechen, bzw was ich im Alltag so beobachte: Wenn ich selber ängstlich/unsicher bin in der konkreten Situation, den Hund dann mit zittrigen Händen, erhöhtem Puls streichle und ihn am besten noch mit schreckgeweiteten Pupillen anstarre, so nach dem Motto "bitte, bitte lieber Hund sei doch still, was denken denn die armen Leute" dann funktioniert das wohl kaum. Wenn es aber dem Hund hilft und rüberkommt wie ein "ich bin ja da, du kannst dich auf mich verlassen", klar dann warum nicht.


    Wir clickern auch Blickkontakt und es hilft wirklich, damit der Hund dann immer öfter erstmal "nachfragt". Schlussendlich muss jeder seinen Weg finden, viele Wege führen ans Ziel, ob man nun clickert, oder anderweitig "schau mich an", "guck mal wer da komm", "weiter" oder sonstwas einübt - solange ein Gefühl fürs richtige Timing da ist.


    @ Angilucky: Nicht den Kopf in den Sand stecken, und immer dran denken, wenn du Menschen siehst: "Juhuu da kommen Trainingspartner" ;) Äh ja, ich weiß wie schwierig das sein kann :/ Und auch wie schwierig es ist, sich über ein Nicht-Anbellen-Anknurren-Anspringen zu freuen, das "normalerweise" selbstverständlich sein sollte.

    @ Fusselnase: Klar, wäre natürlich super, paar nette Menschen zu finden, die bei mir in der Gegend wohnen, damit der Aufwand nicht so groß ist!


    @ Panketeufel: Es ist ein mittelgroßer Mischling, 2 Jahre, Rüde (kastriert). Also wenn du auf die Rasse hinauswillst, da kann man nicht viel sagen, rein äußerlich ähnelt er einem blonden, zierlichen Labrador - aber das ist eher unwahrscheinlich, da er ursprünglich aus Südeuropa kommt und auch der Charakter so gar nicht passt ;)

    Huhu,


    ich möchte dir Mut machen, was deine Situation draußen mit Menschen angeht, das kenne ich nur zu gut.
    Man kann da wirklich sehr viel erreichen mit recht einfachen Mitteln :smile:


    sehr wichtig ist ein Gefühl für deinen Hund zu entwickeln bzw für die Situationen, die ihm unangenehm sind und für das richtige Timing von Lob/Leckerlie. Dabei kann dir natürlich ein guter Trainer helfen.
    Sehr wichtig ist meiner Erfahrung nach deine eigene Ausstrahlung/Körperhaltung - gerade unsichere Hunde (egal ob sie nach vorne gehen oder nicht) sind da sehr sensibel. Also klare, eindeutige Haltung, du bist der Beschützer und stellst dich wann immer möglich zwischen den Hund und die Gefahr, wenn du im Vorfeld merkst es ist sehr unangenehm für deinen Hund: Bogen laufen (lieber mal einen zuviel als einen zuwenig), am besten noch Schönfüttern wenn der Mensch in Sicht ist und am besten auf gleicher Höhe nochmal, immer belobigen, wenn sich der Hund an dir orientiert, dich anschaut etc.
    Würde den Hund nicht streicheln in solch einer Stresssituation, denn damit unterstützt du die Ängste deines Hundes oder bedrängst ihn sogar selber (übergebeugte Körperhaltung und auch streicheln wird nicht von jedem Hund als positiv empfunden). Deswegen, souveränes Auftreten, ignoriere entweder selber die anderen Menschen konsequent (nicht anschauen = fixieren) oder die höfliche Variante: offensiv und freundlich grüßen und Hundi somit signalisieren "ich kümmere mich". Hund nicht streicheln lassen von Fremden und versuchen, immer rechtzeitig aus der Situation zu gehen, wenn euch jemand (aus Sicht des Hundes) bedrängt.
    Anfangs ist es für Hunde oft leichter in Bewegung zu bleiben (Stressabbau), also lieber im Bogen an den "Gefahren" vorbei als den Hund absitzen zu lassen (aber das musst du ausprobieren).


    Ich weiß das ist gar nicht so einfach alles - wird aber immer besser, wenn ihr erstmal "eure" Strategie gefunden habt :smile:
    Und ganz wichtig: es kann nicht sofort in jeder Situation klappen, wenn es tagsüber entspannt ist, heißt das noch lange nicht, dass es direkt auch nachts klappt - aber das ist völlig normal und da muss man dann eben durch.
    Trotzdem Spaß haben mit dem Hund, dich an Erfolgen freuen (auch wenn das nicht immer leicht ist) ;)
    Den Hund körperlich auslasten (deswegen ist er vielleicht auch auf dem Rückweg weniger gestresst?), bei uns ist zB Fahrrad fahren gut, der Hund ist mehr mit Laufen beschäftigt und weniger mit aufpassen :hust:
    Dass dieses offensive Verhalten nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf, ist dir ja klar, Maulkorb ist auch für dich gut, weil du weißt es kann nichts schlimmes passieren.


    Viel Erfolg und lass mal hören wie es bei euch läuft :smile:

    Hallo liebe Hundefreunde,


    bin neu hier im Forum und habe direkt ein großes Anliegen: suche Trainigspartner für Besuchertraining bei uns daheim in Berlin!
    Warum das Ganze? Haben vor ca. fünf Monaten einen Hund übernommen, der sehr starkes Wachhundeverhalten zeigt. Sprich, es gibt im Alltag viele Situationen, in denen unser Hund der festen Überzeugung ist "Achtung Gefahr, ich muss eingreifen". Dann will er nach vorne und kontrollieren/maßregeln :/ Das geht natürlich gar nicht, und wir müssen den Hund deshalb sehr bewusst führen und regulieren und situativ Alternativverhalten aufbauen.
    So meistern wir viele Situation schon viel besser, aber das bewachen/beschützen lässt sich nicht von heute auf morgen "abstellen" und wir haben gemeinsam noch einen weiten Weg vor uns. Darum wollen wir die nächste Zeit das Besuchertraining intensivieren, damit der Hund merkt, dass Besuch etwas alltägliches ist und es eben nicht seine Aufgabe ist aufzupassen. Und natürlich ist es auch für uns sehr, sehr wichtig eine gewisse Routine in solchen Situationen entwickeln zu können, denn um dem dem Hund zu vermitteln "Freundchen, lass das, ich regel das" braucht es unserer Erfahrung nach ein ruhiges, aber gleichzeitig ausgesprochen souveränes und bestimmtes Auftreten und das ist wahrlich nicht in in jeder Situation einfach. Ich hoffe sehr, dass wir auch in Sachen Hund + Besuch bald Fortschritte zu verbuchen haben, denn es ist trotz allem ein klasse Hund, der mit seinen 2 Jahren noch sooo viel lernen kann und will.
    Deswegen, bitte bitte meldet euch, wenn ihr in Berlin wohnt und euch vorstellen könnt, uns durch einen Besuch beim Training zu unterstützen :smile: Achso, wir sichern den Wauzi natürlich mit Maulkorb und/oder Leine. Ich hoffe, ihr seid jetzt nicht völlig abgeschreckt, wir haben hier kein scharfgemachtes Monster sitzen, sondern einen jungen, impulsiven Kerl.


    Gerne auch Erfahrungsaustausch, wenn ihr mit ähnlichen Problemen zu kämpfen habt bzw hattet :smile: Keine Sorge, hoffe aber nicht auf Ferndiagnosen warum es ist wie es ist, denn das kann das Geschreibsel hier im Forum nicht lösen. Aber bin natürlich trotzdem für Fragen, Anregungen und Kritik offen!


    Viele Grüße & Frohe Ostern :smile: