Ein Labrador braucht viel Auslastung. Er ist zwar ein ruhiger Hund, muss aber geistig und körperlich gefördert werden. Er schwimmt sehr gerne und das Apportieren liegt ihm im Blut. Ebenso bereiten Schnüffelaufgaben einem Labrador sehr große Freude.
Leider werden viele Labradore nicht so gehalten wie es ihnen eigentlich gebührt. Durch seine ruhige und anpassungsfähige Art verkümmert sein Intellekt häufig, da ihm nicht mehr geboten wird als langweilige Spaziergänge. Rebellion ist einem Labrador fremd, deshalb merken die Besitzer oft nicht, dass sie ihren Hund eigentlich unterfordern.
Dieses Problem ist aber vor allem den Medien zuzuschreiben, angeblich sind Retriever die einfachsten Familienhunde schlechthin, die sich auch noch fast von alleine erziehen sollen. Richtig ist, dass Retriever durchaus sehr gut für Familien geeignet sind und auch leichter zu erziehen sind als manch andere Rasse. Trotzdem braucht der Labrador wie auch seine Retriever-Kollegen rassegerechte Auslastung und eine konsequente Erziehung.
Der Spitz ist ein als Familien- & Begleithund gut geeigneter Hund. Nebenbei - wie viele andere Hunde und Hunderassen auch - bewacht er sein Territorium.
Er ist ein Hund der Gruppe "Lagerhunde" und er hat keinen ausgeprägten Jagdtrieb, das heißt er neigt nicht zum Streunen und Wildern. Als ein Hund aus der nordischen Gruppe benötigt er eine gute körperliche und geistige Auslastung.
Das bedeutet er will etwas lernen, zum Beispiel durch Erziehung und er ist gut zu führen. Freilauf ist möglich bei guter Erziehung. Ein wenig Kopfarbeit und körperliche Auslastung wie zum Beispiel Agility bekommt ihm gut!
Wenn ein Spitz so gehalten wird ist er gut ausgelastet und sein Hang zum Kläffen ist verschwunden. Wenn er nicht ausgelastet ist, habe ich den Spitz meiner Eltern leider als Kläffer in Erinnerung. Dies bitte bei der Anschaffung trotzdem berücksichtigen!!
Nun zu Deiner Frage, ein Hund, zwei Hunde oder lieber keiner?
Diese Frage verwirrt mich etwas. Hört sich so an, wie ein Kind, zwei Kinder oder lieber keines?
Natürlich habe ich bei einem Welpen sehr viel Arbeit mit der Aufzucht und der Erziehung. Bin gerade dabei meinem 5 monate alten Doggenrüden Erziehung beizubringen und wenn ich mir vorstelle, ich hätte noch einen weiteren Welpen, der sich meine Couch als Spielzeug herausgesucht hat, mir vom Garten jede Menge Hölzer und Graswurzeln mit ins Haus bringt, mit seinen Pfoten voller Erde auf die frisch gewischten Fliesen rennt und gerne mal auf den neuen Wohnzimmerteppich kotzt, zudem noch nicht stubenrein ist, und meine neuen Schuhe zerflettert, dann könnte man wohl von mir in der nächsten „BILD-Ausgabe“ lesen: „Tierhalterin war überfordert. Hunde wurden zu Dönerfleisch verarbeitet“.
Nein, Spaß beiseite.
Ein Welpe, egal welcher Rasse, braucht Aufmerksamkeit und Erziehung, die sich nicht von heute auf morgen einfach so über Nacht ergibt. Jeder sollte daran arbeiten, einen alltagstauglichen Hund zu erziehen, der nicht Dich, sondern Du ihn Gassi führst, es sollte ein Mensch-Hund-Team entstehen, denn es gibt auch Menschen, die vor Hunden Angst haben und Du aus diesem Grund Deinen Hund jederzeit abrufen kannst. Das ist mit einem Hund schon eine große Herausforderung, die Kosten für Hundeschule, Futter etc. etc. Um einen Hund alltagstauglich zu bekommen, vergehen viele Monate und man muss TÄGLICH üben, üben, üben.
Zwei Welpen auf einmal, das kann man alleine ohne Hilfe meiner Meinung sehr schwer in den Griff bekommen.
Zudem schreibst Du, ihr seid beide voll berufstätig... für mich selbst nur bei einem Hund ein Ding der Unmöglichkeit. Und dann noch einen Labbi, der beschäftigt werden will und einen Spitz, der gerne mal kläfft.
Selbst wenn beide alleine 9 Stunden aushalten, könnt ihr nach der Arbeit den beiden Hunden mit Auslastung, Spielen, evtl. noch Hundeschule bzw. Agility nach der Arbeit gerecht werden? Und dann das Gelernte von der Hundeschule auch noch abends mit viel üben durchstehen, wobei die Hunde sooo lange alleine waren und sicher keine 2 Stunden Übungszeit mehr verkraften, sondern einfach froh sind, das Herrchen oder Frauchen jetzt endlich zu Hause sind.
Ich persönlich wäre nach einem 9 Stunden Arbeitstag für das nicht mehr in der Lage und auf gar keinen Fall für zwei Hunde.
So schön wie ein Hund ist, aber wenn ich nicht die nötige Zeit für einen Hund aufbringen kann (bis höchstens, aber allerhöchstens 5 Stunden alleine bleiben) dann muss ich mir leider eingestehen, keinen Hund zu halten und definitiv nicht die Rassen, die ihr gerne haben möchtet. Ihr schreibt, ihr habt "Hundeerfahrung", leider kann ich das nicht so ganz glauben, sonst käme es nicht zu euerer Frage, denn dann würdet ihr instinktiv schon wissen, dass man bei einer Hundehaltung mit Vollzeitarbeit von beiden Hundehaltern dem Hund sicher nicht gerecht wird.
Liebe Grüße aus Bayern
Claudienchen