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Wenn ihr den Hund behalten wollt, sichert ihn draußen immer, bei jedem noch so kleinen Spaziergang, mit Maulkorb. Für mich wären das zu viele "solange keine xy kommen", sodass ich lieber immer sichern würde. Dann habt ihr die Gewissheit, dass nichts mehr passieren kann. Der Hund kann niemanden mehr beißen und ihr könnt wieder Vertrauen in euch selbst und den Hund kriegen, und v.a. mit Selbstvertrauen trainieren. Natürlich braucht ihr dafür auch einen richtig guten Trainer, der euch den Umgang mit dem Hund im Alltag zeigt. Denn ich denke, genau das müsst ihr als erstes und wichtigstes lernen, so dass nichts mehr passiert, auch ohne Maulkorb nicht.
ja und genau das trainieren wir hier seit 1,5 Jahren, und das Ende vom Lied ist, dass er nach dem Kind geschnappt hat. Ich habe mir den Hund angeschafft ja, und ich trainiere seither mit ihm. Und zwar ohne Unterbrechung. Außer bei der Winterpause vom Trainer... Aber wenn grundlegende Dinge nach dieser Zeit noch immer nicht geklärt sind und es einfach in eine Richtung kippt, die für Dritte gefährlich werden kann und wurde, dann ist es meine Verantwortung, dafür zu sorgen, dass der Hund in erfahrene Hände kommt und nicht mehr gefährlich werden kann!
Ich will ihn behalten, aber nur aus Egoismus, nicht weil mein Hirn mir das sagt. Ich stecke ihn natürlich jetzt nicht ins TH um ihn loszuwerden und trainiere weiterhin mit ihm. Aber wenn jemand kommt und ihn nehmen kann, der Erfahrung mit einem Hund wie meinem hat, dann denke ich ist es für alle - vor allem für den Hund - das beste, wenn er in eine neue erfahrene Familie/Halter geht.
Denn andersrum ziehe ich mir unbewusst und ohne dass ich es will einen Wachhund heran, der seinen Job extrem ernst nimmt. Wenn noch einmal was passiert - und da ist egal ob Maulkorb an oder nicht, es reicht wenn er jemanden anspringt! oder sich jemand bedroht fühlt von dem Hund. Er war da bei meinem Mann auch an der Leine und saß genau neben ihm und alles war o.k.- und plötzlich ist es passiert!- Wenn der Hund noch einmal auffällig wird, dann ist er weg. Ich weiß nicht wie es bei euch so ist aber die hier in Bayern fackeln nicht lange rum ...
Ist das dann verantwortungsvoll? Noch dazu, wo ich selbst auch Kinder habe und daher aus beiden Sichtweisen eine doppelte Verantwortung habe. Ich kann doch das jetzt nicht "abtun", bin selbst Mutter und in den Alltag übergehen als wäre nie was gewesen! Und dann ist das nächste Problem, erst einmal einen anderen Trainer finden. Ich bin hier nicht in der Stadt, ich bin hier am Land, und alles, was hier an Trainern noch so zu haben ist, - da kann ich es auch gleich bleiben lassen... - ich müsste schon weiterweg fahren. Aber ich kann jetzt auch nicht jedesmal knapp 200 km einfach fahren, um einen guten Hundetrainer zu bekommen...
und arbeiten muss ich nebenbei ja auch irgendwann noch...
dAlis ...
er kommt immer mit zum Training und schaut zu. Da ich aber den Hund immer habe trainiere ich und er nimmt ihn nur ab und zu mal... da bin ich auch egoistisch... ehrlich gesagt .... er geht mit dem Hund allgemein entspannter um und sieht alles nicht so eng. Ich schon. Daher bin ich auch aufmerksamer und natürlich denke ich, bei mir wäre es nicht passiert, Ich war schon sooft in einer solchen Situation und das erste was ich mache ist den Hund sichern. Und zwar richtig.
Aber wie du schon schreibst. Trotz Training wird es ja nicht besser... und will ich jetzt mein Leben lang einen Hund, bei dem ich immer extrem aufpassen muss und die Verantwortung einfach enorm ist. Es muss kein Hund sein, der ohne Leine am Marktplatz läuft und ich nicht schauen muss... darum geht es nicht. Aber einen Hund zu haben, der zuhause dem Besuch an die Gurgl will und draussen zwecks Unachtsamkeit gleich zuschnappt (gott sei dank nur schnappen!) - das überfordert mich!
Jetzt gerade geht, denn ich gehe in Wald und Wiesen, da kommt kein Mensch, da kann ich mich entspannen. Aber in die Stadt kann ich nicht mehr gehen. Ich krieg Panik, das merkt der Hund .... der Kreislauf schließt sich ... und alles beginnt von vorne.
Und dann hab ich wie gesagt tatsächlich auch noch eigene Kids, die auch meine Aufmerksamkeit brauchen. Ich war mit dem Hund auf alles vorbereitet - aber nicht auf das. Man nennt es nicht agressiv, aber dieses Wachhundeverhalten und selbstständige "ich regel das mal weil du ja eh nichts tust...." auf das war ich nicht vorbereitet.