Ich erlebe gerade die Phase, dass mein kleiner Prinz hier (11 Monate) erwachsen, oder zumindest deutlich erwachsener, wird und dass ganz viele Fragezeichen, Baustellen und vermeintliche Probleme sich von alleine in Luft auflösen. Es war während der ersten Zeit und auch noch lange danach ähnlich zu dem, was Du schilderst: daueraktiver Hund, anstrengend, wenig Frustrationstoleranz, immer alert und anscheinend unbeeinflussbar dabei. Und wir haben genau dazu beigetragen mit zu ambitioniertem Programm und zu großem Anspruch an uns selbst (und damit gegenüber dem Welpen).
Was ich sagen mag: Wenn Du keine irren Totalfehler machst (und es klingt so, als ob Du ganz gut aufgestellt wärst
), dann hab einfach ein wenig Geduld und Vertrauen.
KLAR kannst und solltest Du schauen, was verbesserbar ist und wo Du es dem Hund leichter machen kannst!
KLAR kannst Du bei vielen Einzelthemen was dazu lernen!
Aber vieles, was Dir jetzt problematisch erscheint, wird schon sehr bald kein Riesenthema mehr sein.
In ein paar Monaten wird sich ausbezahlen, was Du jetzt investierst - auch wenn Du keinen direkten Erfolg sehen kannst. Ziemlich sicher.
Nimm alles mit, was Dir gut tut an Tipps - hier im Forum, von der Trainerin, von dem, was Du liest,...
Aber versuche dabei eine Grundsicherheit zu wahren.
Dein Hund dankt Dir Souveränität. Langfristig auf jeden Fall, vielleicht sogar schon kurz- und mittelfristig.
Hmmm... normalerweise bin ich absolut keine Anwältin für "Ooooch... wird schon!"-Troststrategien und ein "Alles-wird-gut-Ansatz"-Ansatz ist bei Hundeerziehung oft die Ursache für völlig verfahrene, schwer lösbare und richtig schlimme Situationen... aber in diesem Fall habe ich lesend das deutliche Gefühl, dass ein wenig Geduld und Ruhe über die anstrengenden Monate helfen werden und dann nur noch ein paar kleine Baustellen übrig bleiben, für die Du Antworten hast oder gut finden wirst.
Perfektionismus war unser Problem. Druck und Anspruch haben es schwerer gemacht, als es hätte sein müssen. Aber so war es halt. So sind wir halt. Oder waren es zumindest im letzten Dreivierteljahr. Bei aller Selbstkritik und Bewegungsbereitschaft bleibt eben unterm Strich: Unser Können und Wissen - und genauso unsere Fehler und blinden Flecken, waren in der Summe OK und dem Hund gegenüber fair und zumutbar.
Zum Glück sind wir dabei in halbwegs vernünftigen Bahnen geblieben und unser Hund ist klasse.
Wenn Du das vergleichend auch bejahen kannst (halbwegs vernünftige Menschen-Bahnen und klasse Hund), dann empfehle ich Dir, jetzt zu lächeln und einmal tief auszuatmen. 